Kapitel 6

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Meine Wunden besserten sich von Tag zu Tag und ich hatte nur noch ein paar Kratzer an meinem Bein, also im Gegensatz zu der klaffenden Wunde, die ich noch vor ein paar Tagen mein Bein zierte. Eine nicht ganz so schöne Sache war der Zustand von Jasper, der sich einfach nicht bessern möchte. Im Gegenteil es verschlimmert sich sogar von Tag zu Tag. Er schreit ununterbrochen vor Schmerz und es tut weh in so Leiden zusehen. Die erste Nacht haben die anderen Kids es verstanden. Mittlerweile schreien sie so Sachen wie: wir sollen ihn doch endlich umbringen oder er soll endlich verrecken. Ich war so schreie gewohnt, also störte es mich weder beim Schlafen, noch wenn ich wach war. Dem Gespräch mit Octavia, indem es um ihren Bruder und mich ging, gehe ich Momentan noch erfolgreich aus dem Weg, doch genauso war mir bewusst, dass ich nicht immer so viel Glück haben konnte. Entweder jemand setzte sich zu uns oder Bellamy unterbrach uns oder Clarke holte uns um etwas für sie oder Jasper zu besorgen und wenn wir trainierten, war sie zu konzentriert, als das sie reden konnte oder ich sagte sowas wie: „Wenn du Zeit zu reden hast, machst du es noch nicht richtig.". Da sich die Lage im Camp nicht besserte schoben wir abwechselnd Wache um Jasper vor den Kids zu schützen.

Ich saß grade mit Clarke oben bei Jasper und sieversuchte Jaspers entzündetes Fleisch rauszuschneiden, damit sie die Infektionunter Kontrolle bekam, als Octavia reinstürmte und sie davon abhielt. Bellamywar ihr gefolgt und Stellte sich dazu. „Hör auf damit, du bringst ihn ja nochum", schrie Octavia als sie sich neben Jasper kniete. „Sie versucht ihm gradedas Leben zu retten.", erwiderte Finn mit einer ruhigen Stimme, wofür ich ihnbewunderte. „Das kann sie nicht.", brachte Bell seine Gedanken in die Runde.Wells stand aggressiv von Jaspers Seite auf und schritt auf Bellamy zu. Ichspannte mich an und wartete ab was passiert. „Verschwinde", kam von Wells, doches hörte sich eher nach einer Einladung zum Kämpfen an. „Wells, beruhig dich mal.",ging ich dazwischen. Man sah in Bellamys Augen, dass er Wells verabscheute under sich grade zusammen reisen musste ihm nicht in die Fresse zu schlagen. „Wirhaben ihn nicht durch den Wald geschleppt, damit er hier drauf geht.", erklärteClarke. „du machst dir was vor, wenn du das nicht siehst. Er macht alleVerrückt.", versuchte Bellamy klarzustellen. „Tut mir leid, wenn Jasper dir Unannehmlichkeitenbereitet, aber das ist nicht die Ark. Hier unten ist jedes Leben wichtig.",traute ich mich jetzt zu sprechen. Bellamys Blick schweifte zu mir und ichkonnte nicht entziffern, was grade in seinem Kopf vorging, als ich ihm direktin seine warmen, braunen Augen sah. „Sieh in dir doch an... Er ist einhoffnungsloser Fall." Einen Moment lang, waren alle Still, das einzige was manhörte war Jaspers lauter Atem. „Octavia... Ich habe mein ganzes Leben lang zugesehenwie meine Mutter Menschen geheilt hat. Vertrau mir. Es gibt Hoffnung.",versuchte Clarke Octavia aufzumuntern. „Es geht nicht um Hoffnung es geht um Courage.Sein Zustand ist seid Tage unverändert. Wenn es ihm morgen nicht besser gehttöte ich ihn persönlich.", alle von uns schauten Bellamy geschockt an. „Ichgehe jagen, da bin ich wenigstens nützlich.", war ich die erste, die etwas vonsich gab. Ich drehte mich daraufhin um und kletterte die Leiter herunter. Alsich aus dem Dropship draußen war atmete ich einmal tief durch und holte meineMesser aus meinem Zelt. In den letzten Tagen hatte ich viel Zeit und so kam ichdazu mir noch mehr zu machen. „Hey Liz...", hörte ich die tiefe Stimme vonBellamy rufen, doch ich ignorierte ihn. „Lizzy...", und das ignorierte ich auch.„Elizabeth Watson", das versuchte ich auch zu ignorieren, doch da machte mirder verehrte Herr einen Strich durch die Rechnung, denn Bell ergriff meinHandgelenk und drehte mich mit Schwung in seine Richtung. Dadurch das ich esnicht erwartet hatte und den Schwung, verlor ich mein Gleichgewicht und ichprallte mit voller Wucht gegen ihn. Das nutze er als Chance um seine Arme ummich zulegen. „Lass mich los Bellamy", zickte ich ihn wieder an. „Vor ein paarTagen hat es dir auch nichts ausgemacht", konterte er. „Ja da hast du auch nochnicht gezeigt, was du mit uns machst, wenn wir für dich hoffnungsloserscheinen.", verwies ich auf seine kleine Rede von vorhin. Ich versuchte michdaraufhin aus seinem Griff zu befreien, aber das einzige, was ich schaffte war,dass er seine Arme nur noch mehr um mich schlang. So verweilten wir eine Zeitlang. „Ich komme mit jagen.", entschied er einfach so. „Du wirst trotzdemmitkommen, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin oder?", er nickte nurstolz. „Geh deine Sachen holen, ich warte nicht ewig.", befahl ich und hingnoch ein Seufzer hinter her. Er verschwand eilig und kam mit Verstärkungzurück. Ich verdrehte die Augen und zusammen gingen wir in den Wald. Nachmehreren Minuten fanden wir dann ein Reh, das zum Glück nur ein Kopf hatte.„Der gehört mir.", flüsterte mir Bellamy ins Ohr und mich durchzog einangenehmer Schauer. Ich hatte schon so ein Gefühl, das er es nicht schaffte,womit ich außerdem recht behielt. Ich schlich ein bisschen weiter nach vorneund als Bell, wie erwartet, das Tier verscheuchte und es in meine Richtungrannte, warf ich eines meiner Messer und traf perfekt. Ein paar hundert Meterweiter entdeckten wir ein Wildschwein. „Dieses Mal krieg ich ihn." „Sicher",lachte ich ihn dieses Mal aus. Auf einmal knackte hinter uns etwas und ich warfein Messer nach dem Geräusch. Ich entdeckte ein kleines Mädchen, welches völligunter Schock, neben dem Baum stand, wo mein Messer steckte. 5 cm weiter nachlinks und ich hätte der Kleinen das Messer zwischen den Augen versenkt. „Werbist du?", fragte Bel das kleine Mädchen, „und wieso bist du nicht im Camp?"„Ich habe es nicht mehr ausgehalten ihn schreien zu hören.", beantwortete sieimmer noch voller Angst. „Ich hätte dich fast getötet. Wolltest du sterben?",sie schüttelte den Kopf. „Wie heißt du?", fragte ich wieder ein bisschenruhiger und zog das Messer aus dem Baumstamm. „Na gut, du kannst nicht ohneWaffe jagen.", meinte Bellamy plötzlich und reichte dem kleinen blonden Mädchensein Messer. Ich schaute ihn entsetzt an. Er bemerkte meinen Blick auf sich undschaute mir in die Augen, aber auf mein Entsetzen antwortete er nur mit einemSchulterzucken. Während wir zur restlichen Gruppe aufschlossen gab ich ihm einsmeiner Messer. „Eine der wichtigsten Regeln, geh nie ohne Messer aus demHaus.", mahnte ich ihn, als ich ihm das Messer in die Hand drückte. „Ich würdevorschlagen, dass wir das Reh in einer der Höhlen verstecken. Damit wir unsereHände zum Jagen frei haben.", schlug ich vor, als wir bei unserer Gruppe ankamen.„Seit wann hat eine Frau hier das sagen?", mischte sich einer der Jungs ein.„Pass auf was du sagst, ich kann dir nämlich nicht versprechen, dass ich dirdas nächste Mal für so eine Bemerkung, nicht die Zunge rausschneide",antwortete ich bissig. „Hast du mir grade gedroht?", fragte mich der gleicheJunge entsetzt und schaute mich finster an. „Ja", antwortete ich mit einemSchulterzucken. „Also, bringt das Reh in die Höhle da drinnen.", befahl ich denzwei Jungs, die das Reh in eine nahgelegene Höhle schleppen sollten. Ich hörteBlätter rascheln und feine Äste knacken, der Typ denkt er kann michüberraschen. Vollidiot! Ich drehte mich um und wich seinem Schlag aus. Erstolperte an mir vorbei und ich trat ihm in den Arsch. Die Jungs um mich herumjubelten. Ich musste grinsen, was den Idioten noch wütender machte. „Du greifstohne Taktik an, nur mit deiner Wut", merkte ich an, als ich einen Schritt indie andere Richtung machte, um seinem zweiten Versuch auszuweichen, „und dasmein Freund ist ein großer Fehler von dir." Ey, der Junge musste mich wirklich hassen, so wie der mich ansah. „Jetztbeendet das, was auch immer das ist, damit wir weiterkönnen.", sagte Bellamykühl. Auf einmal zog, der Junge, mir gegenüber, ein Messer hervor. „Das warnicht so gemeint.", wollte Bellamy dazwischen gehen, was aber zu spät war den derJunge griff schon an. Ich wich aus, entwaffnete ihn, riss ihn zu Boden undhielt ihm sein Messer an den Mund. „Das nächste Mal, schneide ich dir sofortdeine Zunge raus.", drohte ich ihm und steckte sein Messer ein. „Hey, das ist...", weiter kam er nicht, den er verstummte, als ich mich zu ihm umdrehte. „Nakomm, beende das was du angefangen hast. Du sagtest: >> Hey, das ist...<<", forderte ich ihn dazu auf seinen Satz zu beenden. Er blieb stumm.„Das war so cool...", flüsterte mir das kleine Mädchen ins Ohr. Ich musste grinsen.

Go float yourself ~ Bellamy Blake (the 100)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt