Es war schon dunkel, als wir das Camp erreichten. Octavia kam sofort auf mich und Bellamy zugelaufen. „Oh Gott, ist was passiert?", fragte O als sie sah, dass Bellamy mich immer noch trug. „Das ist passiert.", beantwortete er ihre Frage und nickte in Richtung von Wells und Murphy, die grade die Wildkatze heranschleppten. „Du kannst mich jetzt runterlassen.", gab ich mit brüchig und zittriger Stimme von mir. Ich konnte nicht verstecken das mein Immunsystem von den Wunden geschwächt ist und mir momentan unfassbar kalt ist. Bellamy ließ mich zwar herunter, hörte aber nicht auf mich zu stützen. Als wir an das Lagerfeuer kamen, das die Kids angezündet haben, rief Bell: „Wer hat Hunger?" Die Kids fingen an zujubeln und ich zuckte unter dem lauten Geschrei zusammen. Keine Ahnung ob das Bellamys Schutzmechanismus aktiviert hat, aber er schlang seinen Arm automatisch stärker um meine Seite. „Komm ich bring dich kurz zur Krankenstation", schlug O vor und übernahm die Stütze. „Hey Blake, danke. Und versucht die Sehnen der Wildkatze nicht zu beschädigen, die könnten wir für die Herstellung von einem Bogen benutzen.", flüsterte ich ihm ins Ohr, bevor ich mit Octavia in Richtung des Dropships verschwanden. Dort angekommen legte sie mich auf die freie Trage neben Jasper. „Hier ist ein dicker Pulli.", mit diesen Worten reichte mir Finn diesen. Ich bedankte mich und zog sie an. Ich legte mich hin, konnte aber nicht einschlafen. Irgendwann wurde es mir zu langweilig und ich entschied nach draußen zu den anderen zu gehen. Ich sah, dass sich die Kids in einer Reihe aufgestellt hatten. Ich realisierte, dass sie sich ihre Armbänder abnehmen lassen, um essen zu bekommen. Doch Clarke und Finn waren da anderer Meinung und nahmen sich einfach so ein Stück. Ein jüngerer Junge versuchte es ihnen nachzumachen, was daraufhin passiert, glaubte ich meinen Augen nicht. Bellamy schlug den Jungen. „Bellamy!", schrie ich entsetzt und der große, gutaussehende Junge drehte sich ruckartig zu mir um, „Und ich wollte dir verzeihen...", ließ ich den Satz ausklingen, bevor ich mich in Richtung des Waldes drehte und ich in die Dunkelheit verschwand. Ich setzte mich auf eine herausstehende Wurzel. Keine Ahnung wie lange ich darüber nachdachte, aber es hatte mich schockiert zu sehen wie Bellamy einen jüngeren Jungen schlug. Wieso war ich eigentlich überrascht? Ich meine es war Bellamy, aber irgendwas in mir wollte nicht glauben, dass er so böse war. Irgendetwas in mir sträubte sich das zu glauben. Ich drehte mich um, als ich einen Ast brechen hörte. Ich erkannte eine männliche Statur und als derjenige näher kam entdeckte ich Bellamys Gesicht, welches nur sehr schwach von dem Mondlicht erhellt wurde. Er setzte sich neben mich. Ich entschied ihn zu ignorieren und schaute wieder nach vorne, in den dunklen Wald hinein. „Wie konntest du nur?", fragte ich doch nach längerer Zeit des Schweigens. „Es tut mir leid, ich hatte nicht nachgedacht.", versuchte er meine Frage zu beantworten. „Du solltest dich nicht bei mir entschuldigen, sondern bei dem Jungen, den du geschlagen hast, weil er was zu essen wollte.", fuhr ich ihn wieder zickig an. Und wieder breitete sich eine Stille aus. „Ich weiß.", gab er kleinlaut zu, „hab ich gemacht." Ich ignorierte ihn weiterhin. „Und es tut mir leid, dass ich dich vorhin so angeschnauzt hatte, obwohl ich nicht die ganze Geschichte kannte.", fuhr er nach einer kurzen Pause fort. „Wieso entschuldigst du dich bei mir? Du hattest Recht, ich hätte aufpassen sollen, was ich nicht zu 100% gemacht hatte", fragte ich. „weißt du, mir wurde mein ganzes Leben lang eingetrichtert, meine Schwester meine Verantwortung. Ich kenne nichts anderes und als ich gesehen habe das Octavia verletzt ist, war ich sauer auf mich, dass ICH nicht für sie da war. Ich habe meine Wut an dir ausgelassen und das war falsch. Ich weiß du hast dein Leben für meine Schwester riskiert und dafür bin ich dir dankbar. Ich bin dankbar, dass du meine Schwester beschütz hast, als ich es nicht konnte." „Und was war das mit dem Jungen vorhin, warst du da auch sauer auf dich und hast es an dem armen Jungen ausgelassen.?", sprach ich jetzt dieses Thema an. „Nein, da war ich sauer auf Clarke und Finn. Durch sie dachten einigen, das sie machen können was sie wollen, ich weiß, dass das falsch war, sonst wäre ich nicht hier.", versuchte er mir verständlich zu machen. „Clarke will das Armband nicht abnehmen und das macht dich so wütend oder?", fragte ich nach, als mir der fakt wieder eingefallen ist, dass alle erstmal die Armbänder abgemacht haben, bevor sie was zu essen bekamen. Er nickte einfach. „Wieso ist dir das so wichtig?", fragte ich interessiert. „Aus dem gleichen Grund wie du gestern noch gesagt hast, wir sind besser, ohne die da oben, dran.", meinte er während er nach oben in den Himmel zeigte. „Das ist nicht der einzige Grund. Du würdest nie ohne Grund Menschen schaden wollen, also wieso?", hackte ich nach. Ich wollte unbedingt wissen, was der wahre Grund ist. Bell schaute sich um, als ob er Angst hätte, dass uns jemand belauscht, womit ich auch richtig lag. „Ich habe was Schreckliches getan um auf das Dropship zu kommen.", fing er an zu erzählen, „Ich bin auf einen Deal eingegangen. Ich komme auf das Dropship, wenn ich Jaha töte." Mir blieb die Luft weg. Er hat den Ratsvorsitzenden erschossen. „Ich wollte es niemanden erzählen, weil sonst alle urteilen werden und ich verstehe das auch, wenn du jetzt abgeschreckt bist. Du solltest wissen, dass ich die Entschuldigungen ernst gemeint habe.", sagte er noch bevor er aufstehen wollte zu gehen. Ich hielt ihn davon ab und zog ihn wieder zurück auf den Boden. „Ich finde es mutig von dir, dass du das gemacht hast um für deine Schwester da zu sein. Und ich bin beeindruckt, dass du das durchgezogen hast.", gestand ich leise, während ich meinen Kopf sanft auf seine Schulter legte. Plötzlich wurde mir wieder kalt und ich fing an zu zittern. Bell merkte das und zog mich in eine Umarmung. Seine Nähe brachte mein Herz dazu schneller zu schlagen und ich merkte, wie die Kälte sich langsam in Wärme verwandelte. Nun saß ich schräg überseinem Schoss und mit meinem Kopf an seiner Brust gelehnt. Seine Arme waren um mich geschlungen und sein Kopf ruhte auf meinem. Ich weiß nicht wie lange wir einfach nur so da saßen, nichts sagend und sich nicht bewegend, aber es war schön und keiner von uns beiden wollte das hier unterbrechen. Doch leider lösten wir uns, als wir hörten, wie ein paar Stimmen nach uns riefen. „Danke", flüsterte Bell mir noch zu. „Wofür?", flüsterte ich genau so leise zurück. „Dafür, dass ich dir das erzählen konnte und du mich nicht dafür verurteilst." Ich schenkte ihm ein schwaches lächeln, bevor wir uns aus der Umarmung lösten und die Kälte wieder über mich herzog. „Hier nimm die.", sagte er und reichte mir seine Jacke., als ich wieder anfing zu zittern. „Ist dir dann nicht kalt?", fragte ich ein bisschen unglaubwürdig. „Ich habe noch eine im Zelt und ich glaube du braust sie grade dringender als ich.", antwortete er und ich nahm sie dankend an und zog sie über meinen Pulli. Zusammen liefen wir in Richtung der Feuerstelle, die mittlerweile nur noch aus Glut bestand. Ich verabschiedete mich von Bell und lief in das Zelt von O und mir. Sie lag schon drinnen und schaute mich an, als ich das Zelt betrat. „Wo warst du?", fragte sie mich als ich mich neben sie legte, „Und ist das sie Jacke meines Bruders?" Ich nickte zögernd und hatte Angst vor ihrer Reaktion. Wenn ich in dieser kurzen Zeit etwas über Octavia gelernt hab, dann das, dass sie unberechenbar ist. Sie musste ein fröhliches quieken unterdrücken, was mich wiederrum zum Lachen brachte. „Können wir morgen darüber reden, ich bin müde?", fragte ich und meinte es auch ernst. Sie nickte als Antwort und ich schloss meine Augen, um kurz darauf einzuschlafen.
DU LIEST GERADE
Go float yourself ~ Bellamy Blake (the 100)
FanfictionStaffel 1- abgeschlossen Staffel 2- in Bearbeitung Ich spüre die Sonne auf meinem Gesicht. Ich sehe überall Bäume, es duftet nach Wildblumen. Alles ist wunderschön. In diesem Moment treibe ich nicht durch das Weltall. Vor 97 Jahren hat eine Nuklea...