Versöhnung und Gespräche unter besten Freunden

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Wütend ging ich zu meinem Ankleidezimmer und schmiss dort meine Tasche aufgebracht in die Ecke. Jetzt war ich schuld daran, dass er sich nicht zurückhalten konnte. Seufzend ließ ich mich auf einen kleinen Hocker fallen und vergrub dort meinen Kopf in meinen Händen. Natürlich fand ich es süß, dass er mich so vor Conrad verteidigt hatte aber jetzt gab er ganz alleine mir die Schuld. Ich wusste, dass dieses Kleid sehr provozierend war, doch das was im Billardraum passiert war, war ganz alleine von ihm ausgegangen. Genervt schüttelte ich meinen Kopf, stand wieder auf und zog das wunderschöne, rote Kleid aus. Ich hängte es feinsäuberlich wieder zurück in meinen Kleiderschrank und zog mir einen Bh an. Danach suchte ich mir einen bequemen Zweiteiler in beige heraus und zog diesen an. Ich setzte mich wieder zurück auf den Hocker und schminkte mich ab. Als ich damit fertig war kämmte ich mir meine langen Haare durch und band sie schließlich zu einem langen Pferdeschwanz zusammen. „Eleanor?", hörte ich plötzlich Lucius' leise Stimme durch die Tür hindurch. Ich ignorierte ihn und blickte stur in den Spiegel von meinem Schminktisch. Die Tür hinter mir öffnete sich und Lucius kam herein. Anscheinend hatte er sich jetzt wieder beruhigt. „Es tut mir leid", hauchte er, stellte sich hinter mich und begann meine Schultern zu massieren. „Was tut dir leid?", fragte ich und zwang ihn somit dazu seine eigenen Fehler einzusehen. „Es tut mir leid, dass ich dir ganz allein die Schuld daran gegeben habe", seufzte er schließlich, drehte mich auf dem Hocker zu ihm herum und kniete sich vor mir hin. „Jetzt bist du dran", sagte er schmunzelnd und nahm meine Hände in die Seinen. „Mit was? Einer Entschuldigung?", fragte ich ihn mit nach oben gezogener Augenbraue. „Ja, mit einer Entschuldigung". „Für was?". „Dafür, dass du mich mit deinem Schuh abwerfen wolltest und dafür, dass du nicht werfen kannst. Du hast den Schuh meilenweit neben mich geschmissen", lachte er und streichelte nebenbei mit seinem Daumen über meine Handfläche. Schmunzelnd riss ich meine Hände wieder von ihm los und boxte ihm hart in die Schulter. „Ich habe eben andere Talente", gab ich peinlich berührt zu und zuckte lächelnd mit den Schultern. „Zieh dir bitte Schuhe an und komm mit ich muss dir etwas zeigen", sagte er, stand wieder auf und lehnte sich an eine Kommode. „Was hast du vor?", fragte ich ihn stirnrunzelnd und zog mir währenddessen bequeme Sneakers an. „Lass dich überraschen", hauchte er, hielt mir seine Hand hin und ging zusammen mit mir nach draußen. Wir überquerten die Apparier-Grenze und keine Sekunde später fanden wir uns an einem wunderschönen Sandstrand wieder. Es war bereits fast dunkel und es waren weit und breit keine Menschen zu sehen. Ich drehte mich einmal um meine eigene Achse und ließ die wunderschönen Eindrücke auf mich wirken. Hinter uns stand ein luxuriöses Strandhaus  und neben uns zwei große Palmen, zwischen denen eine bequem aussehende Hängematte gespannt war. „Wow, wo sind wir?", fragte ich staunend, ging auf das rauschende Meer zu und zog meine Schuhe und meine Socken aus. „Spanien, das hier ist mein privater Strandplatz", sagte Lucius lächelnd und zog ebenfalls seine Schuhe und Socken aus. Er nahm meine Hand und zusammen gingen wir ein wenig am Meeresrand spazieren. Durch die leichten Wellen, schwappte das warme Wasser immer wieder über unsere Füße. „Es ist wirklich wunderschön hier", hauchte ich und beobachtete die untergehende Sonne. „Wir könnten unsere Flitterwochen hier verbringen? Es sei denn du möchtest lieber nach Paris, Los Angeles oder nach Thailand. Wir können auch überall anders hin du musst dir nur einen Ort aussuchen", sagte Lucius und blickte mir tief in die Augen. „Du hast in Paris, Los Angeles und Thailand auch noch ein Haus?", fragte ich ihn überrascht und blieb stehen. „Ja", antwortete er als wäre es das Natürlichste auf der ganzen Welt. „Ja klar wer hat das nicht. Aber ich würde gerne hier hin kommen an unsere Flitterwochen. Es ist einfach perfekt", sagte ich lächelnd, küsste ihn kurz auf die Lippen und wir gingen dann zusammen wieder weiter. Wir gingen ein ganzes Stück den Strand entlang bis mir plötzlich einfiel, dass ich schon lange wieder nach Hogwarts zurück hätte müssen. „Verdammt, wie viel Uhr ist es?", fragte ich hektisch und blieb stehen. „10 Uhr wieso?", sagte Lucius ruhig, nachdem er auf seine sündhaft teure Armbanduhr geblickt hatte. „Verdammt! Um neun ist Ausgangssperre ich hätte schon längst zurück sein müssen", schimpfte ich und sprintete los, zurück zu meinen Schuhen. Als wir schließlich wieder vor dem Strandhaus standen zog ich mir, hektisch ein und ausatmend, meine Socken und Schuhe wieder an. „Es tut mir leid, ich hab das komplett vergessen aber ich werde Severus sagen er soll dich zu deinem Turm bringen", sagte Lucius und zog sich ebenfalls schnell seine Schuhe wieder an. Ich gab ihm meine Hand und zusammen apparierten wir zum Malfoy Manor zurück. Dort holte Lucius schnell meine Tasche und anschließend apparierten wir weiter nach Hogwarts. Wir gingen schnellen Schrittes über die Ländereien und betraten leise das Schloss. Es dauerte nicht lange, da kam Professor Snape um die Ecke gerauscht. „Miss Taylor, wissen Sie wie viel Uhr es ist?", fragte er mich mit seiner schnarrenden Stimme und kam vor uns zum Stehen. „Es ist meine Schuld, dass sie so spät ist Severus", sagte Lucius sogleich. Sofort veränderte sich Professor Snapes Gesichtsausdruck von gleichgültig zu angeekelt. „Nicht das was du denkst Severus, bring Sie bitte einfach zurück zu ihrem Turm", klärte Lucius das Missverständnis auf und blickte Professor Snape bittend an. „Dieses eine Mal Lucius! Sollte das noch einmal passieren, dann werde ich ihr 100 Hauspunkte abziehen und sie zu einem Monat Nachsitzen verdonnern", knurrte Snape, drehte sich um und rauschte voran. „Gute Nacht, ich werde dir diese Woche noch einen Brief schreiben wegen dem Ball", schmunzelte Lucius und zog mich zu sich. Wir umarmten und küssten uns kurz zum Abschied, bis Snapes schneidende Stimme uns wieder auseinander fahren ließ. „Gute Nacht", hauchte ich und huschte Snape schnell hinterher. „Wenn Sie irgendjemandem davon erzählen, dass ich Ihnen geholfen habe, dann werden Sie das restliche Schuljahr jeden Abend die Kessel der Erstklässler schrubben", zischte er, als wir vor meinem Turm angekommen waren. „Ihr Geheimnis ist bei mir sicher Professor. Gute Nacht", lachte ich und verschwand im Turm. Ich wollte schnell durch den Gemeinschaftsraum in meinen Schlafsaal hinauf rennen, da hielten mich plötzlich zwei Stimmen auf. „Eleanor, wo warst du denn so spät?", fragte George und er und sein Bruder drehten sich auf dem Gryffindor Sofa zu mir um. „Ich wette mir dir, dass sie bei ihrem Loverboy war", lachte Fred und blickte mich auffordernd an. „Das wüsstet ihr jetzt wohl gerne, nicht?", fragte ich sie schmunzelnd und ging langsam auf sie zu. Beide nickten eifrig und blickten mich gespannt an. „Tja, da habt ihr leider Pech gehabt, denn ich werde euch nichts erzählen", lachte ich und verschwand schnell im Mädchenschlafsaal. Oben angekommen stürmten sogleich Hermine und Ginny auf mich zu. „Verdammt wo warst du? Es ist halb 11?", schimpften sie, zogen mich jedoch anschließend trotzdem in ihre Arme. „Leute mir geht es gut, wir haben nur die Zeit vergessen", sagte ich und setzte mich auf mein Bett. „Du bist uns definitiv eine Erklärung schuldig!", sagte Ginny mit strenger Stimme und setzte sich, zusammen mit Hermine, auf das Bett neben meinem, und wartete darauf, dass ich zu erzählen begann. Lachend schüttelte ich meinen Kopf und begann ihnen dann von meinen letzten zwei Tagen zu erzählen.

Als ich fertig war, sahen sie mich beide an, als wäre ich eine Irre, die gerade aus dem St. Mungos geflohen war. „Was zum Teufel ihr habt.....ihr....was....wie..?", stotterte Ginny und man konnte das Fragezeichen auf ihrem Gesicht förmlich sehen. Den restlichen Abend verbrachten wir damit uns gegenseitig Fragen zu stellen und wir fanden dabei heraus, dass Hermine und Draco sich heute Nachmittag geküsst hatten. „So wie es aussieht hatten wir drei doch noch Glück gehabt mit diesem Gesetz", lachte Ginny und sah uns überglücklich an. „Ja", nickte ich und ließ mich lächelnd zurück in mein Bett fallen. Ich war zwar müde und total ausgelaugt aber trotzdem war es einer der schönsten Tage gewesen, die ich jemals erlebt hatte.

Am nächsten Morgen wurden wir alle drei durch das penetrante Klingeln von Hermines Wecker geweckt. Müde schlug ich meine Decke beiseite und stand auf. Ich schlürfte zum Badezimmer und putzte mir dort die Zähne, kämmte meine Haare und schminkte mich etwas. „Wir hätten gestern nicht so lange reden dürfen", stöhnte Ginny und putzte sich mit geschlossenen Augen ebenfalls die Zähne. Sie war noch nie ein Morgenmensch gewesen. Schmunzelnd nahm ich meine Haarbürste noch einmal in die Hand und kämmte ihr gründlich die Haare durch. „Danke", murmelte sie und wusch sich den Mund aus. „Kein Problem. Ich geh schon mal vor, da ich noch schnell zu Draco muss. Wir sehen uns später beim Frühstück", sagte ich, zog mir noch schnell meine Schuluniform an und verschwand dann aus dem Gryffindor-Turm. Ich sprach einen wärme Zauber über mich und huschte dann nach draußen auf die Ländereien. Dort sah ich Draco bereits unter einer großen Eiche sitzen. Das war so etwas wie unser geheimer Treffpunkt wenn wir uns etwas von der Seele reden wollten. „Hey", sagte er sogleich als er mich sah und klopfte neben sich auf den Boden. „Hey", lächelte ich, setzte mich neben ihn und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Für eine Zeit lang sagte keiner von uns etwas, bis Draco plötzlich das Wort ergriff. „Es tut mir leid", sagte er und vermied es in meine Richtung zu blicken. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich hätte es dir vorher sagen sollen und ich hätte nicht.....ich meine du hast mir davon erzählt wie....wie schwer....die Trennung deiner Eltern für dich war und dann......du weißt schon", stammelte ich vor mich hin und versuchte irgendwie die richtigen Worte zu finden. „Hör auf Eleanor! Ich freue mich für dich und für meinen Vater. Auch wenn er, was seine Gefühle angeht etwas zurückhaltend sein kann, doch es würde sogar ein Blinder sehen, dass er etwas für dich fühlt", beruhigte er mich sogleich und strich mir sanft über den Kopf. „Er.....hat es mir gesagt", schmunzelte ich und dachte an den wunderschönen Nachmittag zurück. „Was?", fragte Draco nach und sah mich stirnrunzelnd an. „Das ich ihm den Kopf verdreht habe", sagte ich und blickte in Draco's überraschtes Gesicht. „Normalerweise ist er nicht so offen mit seinen Gefühlen. Vor allem nicht mir gegenüber", hauchte er und man konnte an seiner Stimme erkennen, wie sehr ihn das verletzte. „Draco, dein Vater liebt dich mehr als alles Andere auf dieser Welt", sagte ich sofort, drehte mich zu ihm und nahm seine Hände in die Meinen. Ich nahm mir vor einmal mit Lucius darüber zu reden. Auch wenn es vielleicht nicht so aussah aber Draco war ein Mensch, der innerlich sehr verletzlich war und sehr viel Liebe und Zuneigung brauchte. Schlapp zuckte Draco mit den Schultern und lehnte sich wieder zurück an den Baum. Leise seufzend tat ich es ihm gleich und legte meinen Kopf wieder auf seiner Schulter ab. „Empfindest du denn auch etwas für ihn?", wechselte Draco wieder das Thema und ich war ihm dankbar dafür. Ich konnte ihm nicht mehr sagen, als das sein Vater ihn liebte und alles andere was ich gesagt hätte, hätte alles nur noch schlimmer gemacht. „Ich weiß nicht....ich....ich glaube schon....aber....ich habe irgendwie immer meine.....meine Eltern im Hinterkopf wenn ich ihn sehe", gab ich schwer schluckend zu und versuchte meine Tränen krampfhaft zurückzuhalten. „Du denkst, dass er an ihrer Entführung beteiligt war", schlussfolgerte Draco und drückte zögerlich meine Hand. „Ja.....aber ich....ich weiß es nicht sicher und wenn ich mit Lucius zusammen bin dann....dann will ich es auch gar nicht wissen....aber verrate ich dann nicht meine Eltern damit? Ich habe mir damals geschworen sie zu rächen", schluchzte ich und wischte mir schnell die Tränen weg. „Du verrätst sie damit nicht Eleanor. Du bist anscheinend in meinen Vater verliebt und ich kann dich verstehen wenn du nicht wissen willst ob er beteiligt war oder nicht. Ich schätze du....du musst einfach damit abschließen", sagte Draco vorsichtig und wurde zum Ende hin immer leider. „Ich weiß", hauchte ich. Damit abschließen. Das klang alles so einfach, doch in Wirklichkeit war es das komplette Gegenteil. Ich musste sie einfach loslassen.


Könnt ihr Eleanor verstehen oder würdet ihr immer noch herausfinden wollen ob Lucius daran beteiligt war? Schreibt mir eure Meinung gern in die Kommentare:)

From Hate To Love ♡ Lucius Malfoy x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt