Familie Malfoy

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Der Tag verging schneller als gedacht und dabei hatten wir nicht einmal die Hälfte des Manors geschafft. Vermutlich hatte es daran gelegen, dass wir die Hände einfach nicht voneinander lassen konnten. Wir hatten heute gerade einmal die Sauna, das Barzimmer, das Billardzimmer, den Ballsaal, in welchem morgen Abend der Ball stattfinden sollte und den Trainingsraum geschafft. „Bist du hungrig? Die Hauselfen können uns etwas nach deinen Wünschen zubereiten oder sollen wir aus gehen? Ich kenne da ein wunderschönes Restaurant welches.....", fragte mich Lucius, doch ich unterbrach ihn. „Ich habe keinen Hunger, danke. Könnten wir vielleicht draußen im Garten etwas spazieren gehen?". „Ja, gerne". Er hielt mir seinen Arm hin und nachdem ich mich bei ihm untergehakt hatte führte er mich durch einen großen Wintergarten hindurch nach draußen. „Es ist wirklich wunderschön hier", schmunzelte ich und begutachtete den riesengroßen Garten. Am Manor entlang ging ein kleiner Weg, der links und rechts mit hohen Hecken und roten Rosen verziert war. „Ja, das ist er. Meine Mutter hat ihn damals so gestaltet, als sie und mein Vater noch hier gelebt haben". Nach einiger Zeit kamen wir zu einer kleinen Abzweigung welche uns zu einem wunderschönen Pavillon mit einer Treppe aus weißem Marmor führte. „Deine Mutter ist definitiv eine Frau mit Geschmack". „Wohl kaum, sonst hätte sie nicht meinen Vater geheiratet", sagte Lucius trocken und führte mich zum Pavillon hinauf. „Du musst mit mir nicht darüber reden aber....warum hasst du deinen Vater so sehr? Ist...irgendetwas vorgefallen zwischen euch?", fragte ich vorsichtig, löste mich von ihm und lehnte mich gegen das Geländer des Pavillons, sodass wir uns nun direkt gegenüber standen. Lucius seufzte und blickte an mir vorbei in die Ferne. „Lass uns ein andermal darüber reden", sagte er, griff nach meiner Hand und drückte sie leicht. „Du kannst mir alles erzählen Lucius, ich habe immer ein offenes Ohr für dich". „Danke". Er legte seine freie Hand an meine Wange, zog mich zu sich und schenkte mir einen zärtlichen, gefühlvollen Kuss. Als wir uns nach einiger Zeit wieder voneinander lösten legte ich meine Stirn an die Seine und schloss meine Augen. „Ich weiß, dass es dir schwer fällt jemandem zu vertrauen und du dich gerne hinter dieser emotionslosen Maske versteckst aber ich will, dass du weißt, dass du das vor mir nicht tun musst. Du kannst mir vertrauen und dich bei mir fallen lassen. Ich will dich mit all deinen Ecken und Kanten. Ich will den glücklichen Lucius, den Wütenden, den Traurigen und auch den Gebrochenen". Stille. Besorgt, etwas falsches gesagt zu haben öffnete ich meine Augen wieder und entfernte mich etwas von Lucius. Sein ganzer Körper war verspannt und in seinen grauen, sonst so emotionslosen Augen hatten sich Tränen angesammelt. Stumm ging ich wieder einen Schritt nach vorne und schloss ihn fest in meine Arme. Er legte die Seinen ebenfalls um mich und zog mich fest an seine Brust. „Ich verdiene dich nicht", hauchte er in mein Ohr und vergrub seinen Kopf in meiner Schulter. „Sag so etwas nicht, ich...". „Doch! Du bist das Beste, was mir jemals passiert ist. Seitdem ich dich kenne, bin ich das erste Mal in meinem Leben so richtig glücklich". Vorsichtig lösten wir uns wieder voneinander nur um gleich darauf unsere Lippen aufeinander zu legen und uns gefühlvoll zu Küssen. Schon nach kurzer Zeit wurde der Kuss leidenschaftlich und immer fordernder. Lucius' Hände wanderten über meinen Körper hinab und ich vergrub die Meinem in seinem langen Haar. „Lass uns......rein gehen", hauchte ich zwischen einem Kuss und stolperte mit ihm zusammen über die Stufen des Pavillons hinab. Irgendwie fanden wir wieder zurück ins Manor und ließen uns dort auf die Couch fallen. Lucius küsste sich über mein Kiefer bis zu der empfindlichen Stelle an meinem Hals hinab und ich legte meinen Kopf mit einem einem leisen Stöhnen in den Nacken. Wenn Lucius mich berührte blendete ich alles andere um mich herum aus und konzentrierte mich voll und ganz auf seine Berührungen. Deshalb merkte ich vermutlich auch nicht, wie sich sein Kamin grün verfärbte und kurz darauf vier dunkle Gestalten heraus stiegen. Erst als sich ein älterer Mann empört räusperte nahm ich unsere Gäste plötzlich war und stupste Lucius erschrocken an. „Vater", knurrte dieser sogleich, richtete sich auf und schenkte dem Mann einen verabscheuenden Blick. Schnell stand ich ebenfalls auf und stellte mich an Lucius Seite. Dieser bemerkte schnell wie unangenehm mir die ganze Situation war, legte seine starke Hand um meine Hüfte und zog mich an seine Brust. „Ich dachte ihr würdet erst morgen Früh anreisen". „Das dachte ich auch aber deine Mutter konnte es wieder einmal nicht erwarten ihren nichtsnutzigen Sohn zu sehen", sagte Lucius Vater, woraufhin er von der älteren Dame neben ihm sogleich einen Schlag in die Rippen kassierte. „Reiß dich zusammen Abraxas!", zischte diese und blickte ihren Ehemann wütend an. „Komm her mein Liebling, ignorier die Worte deines Vaters". Mit offenen Armen und einem strahlenden Lächeln kam sie auf Lucius zu und schloss diesen in eine feste Umarmung. Als sie sich wieder voneinander getrennt hatten blieb sie vor mir stehen und blickte mich mit warmen Augen an. „Schön Sie endlich kennenzulernen Liebes! Ich bin Rosalia". „Ich bin Eleanor", sagte ich lächelnd und hielt ihr meine Hand hin, doch anstatt diese anzunehmen schloss sie mich ebenfalls in ihre Arme. Lucius Eltern hätten wirklich nicht unterschiedlicher sein können. Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten stand plötzlich Abraxas vor mir und blickte mit nach oben gezogener Augenbraue auf mich hinab. „Ich hoffe doch sie ist wenigstens ein Halbblut", sagte er voller Verabscheuung und wand sich wieder von mir ab. „Ja, das bin ich Sir, allerdings wäre doch auch nichts dran auszusetzen wenn ich eine Muggelgeborene wäre oder?", fragte ich ihn und erlangte somit seine Aufmerksamkeit zurück. Er fixierte mich mit verengten Augen und versuchte mich dadurch einzuschüchtern, doch ich hielt seinem Blick stand. „Genau mein Liebes, nicht wahr Abraxas?", mischte sich nun Rosalia wieder ein um die Situation zu entschärfen. Nach einem abwertenden Schnaufen nickte ihr Ehemann schließlich widerwillig und drehte mir den Rücken zu. „Darf ich dir meinen ältesten Sohn vorstellen? Das hier ist Armand und seine Ehefrau Druella". Mit einem freundlichen Lächeln folgte ich Rosalia und streckte ihnen meine Hand zur Begrüßung entgegen. „Hallo, ich bin Eleanor". „Mutter hat dir ja bereits verraten wer wir sind, schön dich kennenzulernen", sagte Armand arrogant, ignorierte meine Hand und ging mit seiner Ehefrau an mir vorbei um Lucius zu begrüßen. Verzweifelt blickte ich ihnen hinterher und warf Rosalia einen hilflosen Blick zu. „Halt dich einfach an mich Schätzchen. Armand kommt leider sehr nach seinem Vater und Druella konnte ich noch nie leiden". Sie legte ihre Hand an meinen Rücken und schob mich sanft voran zu den anderen zurück. „Wo ist eigentlich mein jüngster Sohn?". „Vermutlich im Gästezimmer, wenn du willst kann ich ihn schnell holen?", antwortete ihr Lucius und setzte sogleich zum Gehen an. „Ja, ich komm mit", sagte ich und folgte ihm schnell hinaus. „Tut mir leid, ich hatte damit gerechnet, dass sie eigentlich erst morgen vorbeikommen". „Schon gut, dass ist nicht deine Schuld". Zusammen gingen wir den langen Flur entlang und die große Treppe hinauf bis zu den Gästezimmern. „Brutus, bist du da? Mutter ist hier", sagte Lucius laut und klopfte an die schwere Tür. Nach kurzer Zeit wurde diese schon geöffnet und ein breit lächelnder Brutus blickte uns entgegen. „Mutter ist hier?". „Ja, allerdings leider auch unser Vater, unser geliebter Bruder und seine Ehefrau". „Oh Gott, ich hoffe sie waren nicht zu schlimm zu dir?". „Lass es uns so formulieren: Ich werde definitiv einiges an Alkohol brauchen um den restlichen Abend überstehen zu können".

From Hate To Love ♡ Lucius Malfoy x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt