Ich weinte nicht, das hatte ich nicht mehr seit dem Tod meiner Eltern getan. Aber ich war den Tränen näher als je zuvor. Ich musste sofort hier raus! Da die anderen gerade mit ihren eigenen Briefen beschäftigt waren sprang ich auf und verließ schnellen Schrittes die große Halle. Ich war so wütend, dass ich nichts mehr um mich herum wahrnahm und ausersehen einen Erstklässler so stark anrempelte, das er zu Boden fiel. „Verdammt noch mal! Kannst du denn nicht aufpassen?", schrie ich ihn an und rannte wutentbrannt weiter. Ich wollte raus! Raus an die frische Luft und zwar so schnell wie möglich. Draußen angekommen blicke ich mich orientierungslos um, bis ich schließlich eine Idee hatte und zielstrebig auf mein Ziel zu rannte. Als ich tief genug in dem verbotenen Wald verschwunden war ließ ich einen lauten Schrei und eine lange Reihe von starken Flüchen auf die unheimlichen Bäume ab. „Ahhhhh. ICH. WERDE. NIEMANDEN. HEIRATEN.", schrie ich laut und schoss nach jedem Wort einen neuen Fluch ab. Nach ein paar Minuten sank ich schließlich kraftlos an einem der demolierten Bäume hinab und vergrub mein glühendes Gesicht in meinen Händen. Das kann das Ministerium nicht machen! Sie können doch nicht einfach alle Hexen und Zauberer zwangsverheiraten! Wütend blickte ich wieder auf und lehnte meinen Kopf seufzend nach hinten. Egal was für Strafen es geben würde, ich würde mich mit Sicherheit nicht zwangsverheiraten lassen! Wenn es sein musste, würde ich lieber mein ganzes restliches Leben auf der Flucht verbringen, als jemanden zu heiraten, den ich nicht liebte, geschweige denn überhaupt kannte. Aufgebracht stieß ich mich von dem Baum ab, stand auf und stapfte wütend wieder zurück zum Schloss. Drinnen angekommen angekommen ging ich zielstrebig auf Professor Dumbledores Büro zu und wartete, bis mir der Wasserspeier schließlich Einlass gewährte. „Sie sind jetzt schon die sechste Schülerin die zu mir kommt um sich zu beschweren Miss Taylor", sagte der Direktor sogleich ohne auch nur von seinen Unterlagen aufzusehen. „Woher wissen Sie das....Ach vergessen Sie's", fragte ich, unterbrach mich dann jedoch selbst und ging auf seinen hölzernen Schreibtisch zu. Davor angekommen holte ich den Brief, den mir das Ministerium geschickt hatte, aus der Tasche meines Umhangs heraus und legte ihn ihm patzig vor die Nase. „Professor, seit dem Tod meiner Eltern, sind Sie die einzige Person der ich vertraue also bitte sagen Sie mir, kann das Ministerium das wirklich machen?", fragte ich verzweifelt und ließ mich kraftlos auf den Stuhl neben mir plumpsen. Dumbledore blickte auf und schaute mich mit traurigen Augen durch seine halbmondförmige Brille hindurch an. „Ich fürchte schon", antwortete er mir aufrichtig und faltete seine knochigen Finger ineinander. Wütend lehnte ich mich in dem flauschigen Stuhl zurück. „Ich....ich werde niemanden heiraten!", sagte ich mit fester Stimme und bohrte meine langen Fingernägel in die Lehnen des Stuhls. „Es tut mir leid Eleanor, das tut es mir wirklich aber du wirst wohl keine andere Wahl haben", sagte Professor Dumbledore sanft und schaute mich mitleidig an. „Doch, das habe ich", sagte ich laut und sprang von meinem Stuhl auf. „Ich...ich werde einfach abhauen!". „Eleanor, ich bitte dich. Tu es nicht. Sie werden dich finden und nach Askaban sperren und das kann ich nicht zulassen", sagte er mit einer gewissen strenge in seiner Stimme und stand ebenfalls auf. „Professor...Sie...Sie verstehen das nicht! Ich habe mein ganzes Leben noch vor mir! Ich will frei sein, meine Entscheidungen selbst treffen können und....und nicht mein restliches Leben an irgendeinen Fremdem gebunden sein, der mit mir machen kann was er will", protestierte ich und versuchte das Zittern meiner Stimme zu unterdrücken. „Ich weiß was du meinst Eleanor aber du weißt doch noch gar nicht mit wem du verheiratet wirst. Vielleicht ist es ja ein junger, charmanter Herr der sich gut um dich kümmern wird", sagte er schulterzuckend und ging langsam um seinen Schreibtisch herum. „Und wenn nicht?", fragte ich leise und verschränkte trotzig meine Arme vor der Brust. „Ich kenne dich gut genug, Eleanor, um zu wissen, dass du die Letzte bist, die ihren Ehemann nicht unter Kontrolle halten könnte", sagte er und schenkte mir eines seiner berühmten Schmunzeln. „Sie haben wieder einmal mit allem recht Professor. Kein Ehemann könnte so grausam wie Askaban sein", gestand ich mir schließlich ein und schenkte ihm ebenfalls ein kleines Lächeln. „Du hast es verstanden Eleanor", schmunzelte er und blickte mich aufmunternd an. Seufzend nickte ich, schnappte mir meinen Brief wieder und machte mich daran Professor Dumbledores Büro wieder zu verlassen. An der Tür drehte ich mich jedoch noch einmal um und blickte ihn dankbar an. „Danke Professor, für alles", sagte ich aufrichtig und verschwand daraufhin. Da heute zum Glück ein Samstag war und wir somit keinen Unterricht hatten konnte ich wieder zurück in den Gryffindor Gemeinschaftsraum in meinen Schlafsaal gehen. Dort angekommen ging ich die schmale Treppe zu meinem Schlafsaal hinauf und griff nach dem goldenen Türknauf der kleinen Holztür, als ich plötzlich ein leises Schluchzen hörte. Vorsichtig öffnete ich die Tür, schlüpfte hindurch und schloss sie wieder leise hinter mir. Der Schlafsaal war komplett verwüstet und mitten in diesem Chaos saß Hermine mit verschmierter Wimperntusche und geröteten Augen und weinte. Ich hatte mich schon einmal über sie lustig gemacht obwohl sie eigentlich eine Freundin gebraucht hätte, doch dies mal war selbst mir nicht mehr danach zu Scherzen. Ich ging vorsichtig auf sie zu, kniete mich neben sie und blickte sie zögerlich an. Ich hatte noch nie jemanden getröstet und um ganz ehrlich zu sein wusste ich nicht einmal ob mich Hermine jetzt überhaupt sehen wollte. Sie sah mich mit großen Augen an, schnellte plötzlich nach vorne und zog mich fest in ihre Arme. Ich versteifte mich zuerst etwas, doch ließ sie dann gewähren. „Shhh", flüsterte ich und strich ihr zur Beruhigung sanft über den Hinterkopf.

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From Hate To Love ♡ Lucius Malfoy x OC
FanfictionDa durch den zweiten Zaubererkrieg viele Hexen und Zauberer ihr Leben geben mussten ist nun die Existenz der kompletten Zaubererwelt bedroht. Dadurch erlässt das Ministerium ein neues Gesetz, in dem folgendes steht: Das Gesetz zur „Instandhaltung d...