Schlaflose Nacht

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Lucius' Sicht:

„Er braucht Hilfe, schnell!", schrie ich, als ich mit einem halb bewusstlosen Konrad an meiner Seite aus dem brennenden Gebäude hinter mir heraus stolperte. Sofort kamen zwei Feuerwehrmänner auf uns zu und zogen uns von dem Feuer weg. „Sein Bein ist verletzt und er hat ziemlich viel Rauch eingeatmet", klärte ich sie auf und musste dann selbst ein wenig hüsteln. „Lucius!", hörte ich plötzlich die panische Stimme von Brutus neben mir. „Bruder, was...". „Eleanor ist hinein gelaufen...sie...sie wollte dich suchen", stotterte er hektisch und deutete währenddessen mit dem Kopf auf meine Firma. „Was? Sie ist da drin? Wieso hast du sie nicht aufgehalten?", schrie ich wütend, doch ohne eine Antwort abzuwarten drehte ich mich um und rannte so schnell wie ich konnte wieder zurück in das brennende Gebäude hinein. „Eleanor?!". Keine Antwort. Panisch blickte ich um mich und versuchte irgendetwas in dem Rauch wieder zu erkennen, doch vergebens. „Eleanor!". „Lucius?", hörte ich plötzlich ihre besorgte Stimme hinter mir. Sofort drehte ich mich um und suchte sie nach irgendwelchen Wunden ab. Zum Glück war sie jedoch vollkommen unversehrt. „Halt die Luft an", wies ich ihr an, nahm sie auf meine Arme und stürmte mit ihr wieder nach draußen. „Hier her!", winkte mir sogleich ein freier Sanitäter zu und half mir Eleanor auf eine Krankenliege zu legen. „Geht es Ihnen gut Miss? Haben Sie irgendwelche Brandverletzungen erlitten?". „Es ist alles gut", antwortete sie patzig, riss sich von mir los und stand wieder auf. „Sind Sie sicher, dass..?". „Ja verdammt noch einmal!". „Eleanor, bleib bitte stehen", sagte ich mit sanfter Stimme und eilte ihr hinterher. Schneller als ich hatte reagieren können, war sie meiner bitte nachgekommen, hatte sich umgedreht und mir eine saftige Ohrfeige gegeben. „Du verdammtes Arschloch", zischte sie, rannte zu meinem Bruder und apparierte mit ihm. Tja, ich schätze das hatte ich verdient.

Eleanor's Sicht:

Rasend vor Wut stapfte ich auf das Manor zu. „Jetzt bleib doch einmal stehen", knurrte Brutus und packte mich grob am Arm. „Wie konntest du nur einfach so da rein laufen! Du hättest sterben können verdammt! Das hätte ich mir niemals verziehen und mein Bruder mir auch nicht". „Lass mich los Brutus", zischte ich und riss mich von ihm los. Ich war gerade stinksauer und das Letzte was ich jetzt noch wollte war von ihm geschimpft zu werden wie ein kleines Kind. Plötzlich apparierte Lucius vor uns und ich wandte mich mit einem lauten Schnaufen ab. „Eleanor, es tut mir leid", sagte er und hetzte mir hinterher. „Was genau? Das du mich verzaubert hast oder das du einfach ohne jegliche Rücksicht auf andere Personen zu nehmen in dieses Feuer gerannt bist?", fragte ich ihn gereizt und legte nochmals einen Zahn zu. „Beides". Wütend betrat ich das Manor und schlug die Tür vor Lucius' Nase zu. „Verdammt Eleanor!". Bevor er die Tür geöffnet hatte war ich bereits die Treppen zum zweiten Stockwerk hinauf gestürmt. Ich rannte zu einem der Gästezimmer, die er mir heute Vormittag gezeigt hatte und schloss mich darin ein. „Eleanor, lass mich rein. Bitte". Stumm schmiss ich mich in das bequeme Bett und starrte an die Decke. In meinen Augen begannen sich heiße Tränen anzusammeln. „Verschwinde", schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in den flauschigen Kissen. Mag sein, dass ich mich gerade wie ein kleines, trotziges Kind verhielt aber ich hatte bereits zwei Menschen verloren die ich geliebt habe und ich konnte sehr wohl drauf verzichten, dass daraus drei wurden. „Es...es tut mir leid", hauchte er und plötzlich wurde es still. Das musste bedeuten, dass er aufgegeben hat. Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und schloss meine Augen. Ich wollte jetzt nur noch schlafen und alles andere um mich herum vergessen. 

Viele schlaflose Stunden später: 

Ich war so müde, doch ich schaffte es einfach nicht einzuschlafen. In meinem Kopf schwirrten zu viel Gedanken herum, die mich vom Einschlafen abhielten. Ich musste an heute Morgen denken, als er mich angelogen hatte, an das Feuer und daran, das er mich verzaubert hatte. Das Feuer heute war kein normales Feuer sondern ein Dämonsfeuer gewesen, denn egal welche Zauber ich ausprobiert hatte, sie waren alle machtlos gegen das Feuer gewesen. Ob Lucius das auch bemerkt hatte? Seufzend setzte ich mich auf und schwang meine Beine über die Bettkante. Es hatte keinen Sinn es weiterhin zu versuchen einzuschlafen also entschied ich mich dazu in die Küche hinab zu gehen und dort ein Glas Wasser zu trinken. Anscheinend hatte Lucius leider genau die gleiche Idee gehabt, denn als ich unten ankam stand er mit dem Rücken zu mir und trank ein Glas Wasser. Gerade als ich mich wieder umdrehen und gehen wollte entdeckte er mich plötzlich. „Ich nehme mal an du hast bis jetzt genau so viel geschlafen wie ich", sagte er, füllte sein leeres Glas wieder auf und hielt es mir hin. „Danke", murmelte ich, nickte auf seine Feststellung hin und trank etwas von dem Wasser. Als ich nach dem Glas gegriffen hatte hatten sich unsere Finger leicht berührt und eine wohlige Wärme war durch meinen Körper gefahren. „Es tut mir leid Eleanor". Gott, wie ich es liebte wenn er meinen Namen so aussprach. Ich stellte das Glas neben uns auf der Kücheninsel wieder ab und drehte mich zu ihm. „Was ist dir so wichtig, dass du dafür dein Leben riskieren würdest?". „Das kann ich dir nicht sagen....noch nicht". Genervt seufzte ich auf und wendete mich wieder von ihm ab. „Ist das jetzt dein Ernst? Wie viele Geheimnisse willst du denn noch vor mir haben? Zuerst erzählst du mir heute morgen, dass du in Muggellondon warst und jetzt das?", fragte ich ihn wütend. „Verdammt Eleanor! Du bist nicht meine Mutter. Ich muss dir nicht immer sagen wann ich wo war oder was ich mit wem gemacht habe", knurrte er und knallte das leere Glas in die Spüle. „Wenn du meinst", zischte ich, drehte mich um und ging auf die Tür zu. „Was hast du jetzt vor?". „Du bist nicht mein Vater", äffte ich ihn nach und verließ die Küche. Wütend rannte ich zu meinem Ankleidezimmer hinauf, schnappte mir eine meiner neuen Taschen und stopfte dort ein paar wichtige Kleidungsstücke hinein. Danach schlüpfte ich noch in ein Paar bequeme Sneakers und verließ das Manor. 

From Hate To Love ♡ Lucius Malfoy x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt