Flucht

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Es ist dunkel. Mein Handy zeigt 3 Uhr nachts. Seit meiner letzten Watsche und der abgeschlossenen Tür. Bin ich abermals im Zimmer auf und ab gegangen. Nachdem ich auch nichts mehr zu essen bekommen habe und ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen habe, brummt mein Magen seit ca. 8 Stunden. Wie dem auch sei.

Ich konnte einfach nicht einschlafen. Ich werde noch heute Nachts ausbrechen. Um kein Risiko einzugehen und dabei erwischt zu werden, wie ich die Flucht ergreife, habe ich extra lange gewartet. Wenn die denken, dass ich hier heulend rumsitze und warte bis ich an meine verschissenen Käufer weitergereicht werde haben sie sich getäuscht.

Vom Bett stand ich auf, ging zur Tür und lauschte für einige Sekunden. Es war nichts zu hören. Ich holte meine Sporttasche von unter meinem Bett hervor. Ich zog mir noch schnell meine Jogginghose, ein frisches T-Shirt und eine Jacke drüber und zog meine schwarzen Boots an. Dann hing ich mir die Sporttasche um, da waren nur das wichtigste drin. Es war etwas schwerer als gedacht, aber immerhin habe ich nicht vor zurückzukehren. Wird schon schiefgehen.

Ich machte das Fenster auf. Ich war im ersten Stock, etwa drei Meter hoch. Unter meinem Fenster waren einige Gebüsche. Wenn ich Glück habe, dann würden diese meinen Sturz auffangen und naja weniger schmerzlich machen.

Ich stieg langsam über den Fensterrahmen und saß jetzt mit dem Hintern auf der Fensterbank. Mein Herz raste vor Angst. Man springt ja auch nicht jeden Tag von einem Fenster, dass ich drei Meter über dem Boden befindet. Nach einem letzten Atemzug machte ich mich sprungbereit, als ich hinter mir ein klirrendes Geräusch wahrnahm. Ich drehte mich wie ein verängstigtes Reh um, die Tür ging auf und mein Onkel stand an der Türschwelle.

"Scheiße!" fluchte ich. 

"Du verdammtes Miststück!" schrie er zurück und kam auf mich zu.

Jetzt oder nie. Ich nahm all meinen Mut zusammen und sprang. Innerhalb einer Sekunde, was sich wie Minuten anfühlte, landete ich auf dem Gebüsch. Es war nicht ganz unsanft. Die Äste piksten mir in jeden Zentimeter meines Körpers, wie Nadelstiche nur rauer und härter. Ich verzog mein Gesicht als ich vom Gebüsch aufstand und mich richtete.

Das Geschrei im Haus und die Lichter alarmierten mich sofort. Von einem Fenster, wo das Licht an ging, konnte ich erkennen wie mein Onkel da stand mit.... einem Gewehr? Scheiße, der wird mich doch nicht erschießen oder? Ich wandte mich vom Haus ab und rannte so schnell ich konnte in den Wald. Es war nicht der Weg den ich ursprünglich geplant hatte, jedoch war auch kein 'hey ich lauf mal von meinem Onkel, der mich mit seinem Gewehr erschießen will' geplant.

"Du kommst eh nicht weit Katherine! Keine Sorge, dieses hier ist nur ein Betäubungsgewehr. Wir wollen ja keine kaputte Ware liefern." schrie er so laut, dass ich ihn hören konnte.

Betäubung oder nicht. Der spinnt doch. Die sind doch alle gestört. Ich muss tiefer in den Wald, muss mich erstmal irgendwo verstecken und... Dann blieb ich ein einer Baumwurzel hängen, die sich über den Boden hinausragte. Ich stürzte und zischte vor Schmerz auf. Trotzdem stand ich auf und lief weiter. Ich durfte jetzt nicht schwach werden, das ist meine einzige Chance. Es fing an zu regnen und der Boden wurde matschiger. Als ich mich einem hohen Hügel annäherte, wollte ich drumherum laufen. Von der nähe erkannte ich, dass es eine kleine Höhle war, ich war schon außer Atem, kombiniert mit der kalten Luft tat mir mein Hals weh. Ich wurde langsamer und sah mich um, niemand war zu sehen. Es schien so als hätte ich meinen Onkel abgelenkt. 

Also ging ich auf die Höhle zu. Von innen war sie trocken und weniger kalt, da es den Wind abschirmte. Ich setzte meine Sporttasche ab und setzte mich auf den Boden und lehnte mich an einen Felsen an. Ich zitterte. Mir war kalt und ich hatte Schmerzen. Ich umschlang meinen Oberkörper mit meinen Armen und meine Augen wurden langsam schwer.

Schlafen wollte ich nicht. Ich war müde, konnte es jedoch nicht. Hatte angst, dass ich eingeholt werde. Mein letzter Blick fiel nach draußen. Man konnte nichts erkennen. Es war dunkel, aber das starke Prasseln des Regens, ließ mich wissen, das es noch stärker regnete. Mein Onkel wird eine schwierige Zeit haben mich zu finden. 

Meine Augen wurden schwerer und fielen zu.

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Sup Leute

wie findet ihr denn die Geschichte bis jetzt? 

Wirds spannender? Oder eher ein Eh?

My destined TigerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt