Kampf

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"Jetzt!" schrie Tyler und ich rannte los.

Ich stand auf und lief zum Baumstamm. Ich weiß ja nicht was genau er vorhat, aber in seinem Zustand ist das einzige was er machen kann, sich zu verwandeln. Aber vor den Menschen, würde er das wirklich tun?

Als ich beim Baumstamm angekommen war, kletterte ich schnell drüber, auch wenns nur halb so tollpatisch aussah mit meinem halbkaputten Knöchel.

Ich drehte mich um und da stand er. Mein Tiger.

Ich weiß er sagt mir, ich solle nicht hinsehen, aber ich konnte dem Drang einfach nicht wiederstehen. Ich war zu besorgt um ihn. 

Hinter dem Baumstamm beobachtete ich, wie er sich in seinen Tiger verwandelte. Ansonsten hätte er hierbei auch keine andere Chance gehabt, da er mit mit 2 Schüssen verwundet ist. Und ihm gegenüber stehen fünf Männer bewaffnet mit Gewähren, die bereit sind meinem Tyler noch ein paar Kugeln mehr in die Brust zu schießen. Als Tiger ist er dennoch verwundet, aber nichts desto trotz ist und bleibt er stärker sehr viel stärker als seine Gegner. Das ist woran ich fest glaubte und hoffte.

Die Gesichter der Männer waren zuerst schockiert, denn sie konnten nicht glauben, dass sich ein verwunderter Mann plötzlich in einen außergewöhnlich riesigen Tiger verwandelt hatte. Erstens, war es für gewöhnliche Menschen nicht bekannt, dass es auch nur irgendwelche Gestaltwandler gibt, da diese aus eigenem Schutz in Verborgenheit lebten. Zweitens, ist Tyler sogar noch einmal extra größer als ein Tiger eigentlich sein sollte. Und das ergibt also eine schockierte Visage. 

Wie sollten sie auch nicht im Verborgenen bleiben? Wenn jeder darüber bescheid wüsste, würde man sie ja gleich alle fangen nur um an ihnen herum experimentieren zu können.

Bevor die Männer auch nur ansatzweise ihre Waffen auf Tyler richten konnten, wurden ihnen einer nach dem anderen die Kehle aufgerissen.  Ich konnte nicht glauben was ich sah, Tyler reißte ihnen regelrecht ihre Köpfe vom Körper. Hier stand ich hinter dem Baumstamm und fühlte nichts außer Angst um Tyler. Ich weiß ich sollte jetzt beängstigt und schockiert sein oder Mitleid haben. Daran denken, dass das alles falsch ist.  Dass Tyler diesen Menschen nicht einfach das Leben nehmen dürfte, aber wieso stört mich das nicht? Ist es weil ich weiß, was diese Leute mit mir machen würden, wenn sie mich tatsächlich in die Finger kriegen würden? Weil ich weiß, dass ich zurück zu meinem Onkel und meiner Tante gezerrt werde? Und diesmal würde meine Bestrafung nicht so einfach sein. 

Ich ertappte mich, wie ich betete, dass Tyler gewinnen würde.

Als ich nach Bob ausschau hielt, um sicher zu gehen, dass er auch tot war, sah ich ihn nicht unter den toten. Oh Gott, was ist nur los mit mir, wie kann ich nur an sowas denken. Er müsste irgendwo in der Nähe sein, denn so schnell konnte er sicher nicht von Tyler fliehen.

Als ich weiter in die serne schaute sah ich ihn mit seiner Waffe in beiden Händen laufen. Er sah  einmal kurz zurück um sicher zu gehen, dass der Tiger abgelenkt ist und ihm nicht folgte. Der Ausdruck in seinem Gesicht, gab mir diese eine Zufriedenheit die mir sagte, dass er sich schrecklich fürchtete und sich nicht mehr so leicht blicken lassen würde. Dass ich diesesmal gewonnen habe.

Doch da sah ich, wie Tyler sich Bob vorknüpfen wollte. Seine bisherigen Gegner hatter er mit einem Sieg ausgeschaltet. Alle vier Männer lagen nun auf dem Boden. Die Stille und der Blick auf nur einen dieser Männer reichte mir aus, um davon auszugehen, dass die restlichen ebenfalls tot sind. 

Tyler setzte sich in Bewegung, was meine Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. Doch er war dennoch immer an der selben Stelle. Dies ließ mich wissen, dass er sich eigentlich kaum bewegte. 

Da sich hier nun keine Gefahr mehr befand, kroch ich aus meinem Versteck hervor und ging langsam auf Tyler zu. Ich achtete darauf, die zerstückelten Leichen nicht zu berühren, aber sich auch nicht so gut es ging anzusehen, sonst müsste ich meinen ganzen Mageninhalt leeren.  

Je näher ich an ihn rankam, desto deutlicher sah ich, dass sein goldschimmendes Fell nun mit einer dunklen Flüssigkeit bedeckt ist. Die Stelle an seiner Schulter sah nicht sehr schlimm aus. Doch ich konnte erkennen, dass von seinem hinteren Bein immer noch Blut ausfloss. Er muss eine Menge Blut verloren haben und ist nun sicherlich müde und erschöpft. Es ist schon ein Wunder, dass er nicht an kritischeren Stellen angeschossen wurde und überhaupt soweit gekommen ist.

"Tyler?" rief ich.

Ich wollte sicher gehen dass er in Ordnung war. Als ich kurz davor war bei ihm anzukommen und meine Hand nach ihm ausstrecken wollte, hob er seinen Kopf hoch und sah mich an. Als hätte ich ihn gerade bei irgenwas erwischt. Ohne dass ich auch nur reagieren konnte, wandte er sich um und lief mit all seiner Kraft davon. Bis ich etwas tun konnte, bemerkte ich erst, dass er in die Richtung lief, in die auch Bob zuvor rannte.

"Tyler! Tyler!" schrie ich ihm nach. Doch er hörte nicht auf mich und lief immer weiter.

Er rannte immer schneller, denn ich wusste, er wollte Bob nicht davon kommen lassen. Er war jetzt nun schon so weit gelaufen, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Er lief einmal  rund um das Haus auf die andere Seite des Waldes. 

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich bin allein im Wald im hinteren Teil des Hauses und hier liegen vier Leichen um mich herum. Ich konnte nicht hinsehen und wollte es auch nicht. Ich blendete es einfach aus und blickte nach vorne und ging zurück zur Hütte. Dort würde ich warten, dass Tyler wieder zurückkommt. 

Ich war so besorgt um ihn. Er blutete so stark.

My destined TigerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt