Kapitel 25

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Ich saß neben meinem Dad auf dem breiten Sofa und kuschelte mich an seine Brust. Er hatte seinen Arm um meine Schultern gelegt und streichelte mit seiner freien Hand über meinen Hinterkopf. Ab und zu zwirbelte er eine der heraus hängenden Strähnen um seinen Finger und ließ sie daraufhin wieder los. Keiner von uns sagte etwas, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Diese Gedanken wurden jedoch durch den immer stärker werdenden Geruch der Pizza, die ich vor einigen Minuten in den Ofen geschoben hatte, unterbrochen.

Ich wand mich vorsichtig aus der Umarmung meines Dads und ging in die Küche, um die Pizza heraus zu holen. Ich nahm ein Paar dicker Handschuhe, striff sie mir über und nahm das heiße Backblech aus dem dampfenden Ofen. Die Pizza landete auf einem großen Teller und ich schnitt sie in acht ungefähr gleich große Stücke. Dann nahm ich den Teller und setzte mich wieder neben meinen Dad auf das weiche Sofa.

Ich wollte gerade von dem ersten Stück abbeißen, als ich den gierigen Blick meines Dads im Augenwinkel bemerkte und augenblicklich zu grinsen anfing. "Hier. Du kannst auch eins haben", meinte ich schmunzelnd und reichte ihm den Teller, von dem er sich sogleich ein Pizzastück nahm und es genüsslich in wenigen Bissen aufgegessen hatte. Ich wusste, dass Magherita auch die Lieblingspizza von meinem Dad war und deshalb war ich so nett und teilte sie mit ihm.

Ein paar Minuten später stellte ich den leeren Teller auf den gläsernen Tisch vor dem Sofa und ließ mich dann wieder nach hinten in die Kissen des Sofas fallen. Dad legte wieder seinen Arm um mich. Ich fragte mich, ob er nicht arbeiten müsste, denn sonst hatte er nicht oft so viel Zeit und war auch nicht so entspannt. "Musst du nicht arbeiten?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Er schüttelte mit besorgtem Gesichtsausdruck den Kopf. "Mit dem Gedanken, dass dir jederzeit etwas passieren könnte, wäre ich viel zu abgelenkt und könnte mich nicht konzentrieren. Außerdem suchen Steve, Natasha, Bruce und Sam bereits nach den Kerlen." - "Du kannst ruhig zu den anderen gehen und ihnen beim Suchen helfen. Ich komme klar", sagte ich an ihn gewandt und sah ihn ermutigend an. Nach kurzem Zögern stand er langsam auf. "Du bleibst nicht alleine hier, solange niemand sonst in deiner Nähe ist. Du kommst mit mir mit", meinte mein Dad und streckte mir seine Hand entgegen. Ich nickte verständnisvoll und ergriff sie. Er zog mich hinter sich her und wir verschwanden im Aufzug.

Die Türen glitten auf und gaben den Blick auf einen riesigen, vollgestellten Raum frei, in dem trotz der großzügigen Einrichtung noch genügend Platz war. Es waren mindestens zehn Reihen von Regalen und Tischen mit den unterschiedlichsten Geräten und Hologrammen aufgestellt. Überall blinkten Lämpchen und viele Geräusche drangen in meine Ohren, unzählige Computer standen herum. Auf deren Bildschirme waren Karten, Zahlencodes oder Websites geöffnet. Steve, Natasha, Bruce und Sam standen jeder vor einem der Computer und tippten unaufhörlich auf die Tastaturen. Ihre Augen huschten hin und her, ihre Finger klickten auf der Maus herum.

Gerade richtete sich Bruce auf und ging zu einer Plattform, auf der ein blau leuchtendes Hologramm von den Straßen und Gebäuden von New York schwebte. Er tippte mit seinen Fingern in der Luft herum und gelegentlich schob er den Stadtplan umher, nur um dann wieder herum zu tippen.

"Habt ihr schon etwas herausgefunden?", fragte mein Dad in den Raum hinein, doch niemand schaute auf oder wandte den Kopf zu ihm. "Wir überprüfen gerade die Überwachungskameras der Restaurants, Parkhäuser und den restlichen Läden der Stadt.", sagte Steve, ohne seinen Blick von Bildschirm zu lösen. Darauf war gerade eine verlassene Gasse zu sehen, in der nur vereinzelt Menschen umher schlenderten. Die meiste Zeit aber war sie menschenleer. Sam überprüfte im gleichen Moment den Eingang eines Parkhauses und analysierte die Personen innerhalb der rein- und rausfahrenden Autos mithilfe eines Gesichtserkennungsprogramms, das die Gesichter der frei herumlaufenden Typen mit denen im Auto verglich.

Auf dem Bildschirm vor Natasha waren die Aufnahmen einer Überwachungskamera von einem Buchladen zu sehen, die sie in schnell abspielte und an manchen Stellen stoppte, um die Menschen mit den gleichen Erkennungsprogramm wie Sam zu identifizieren. Bruce machte das gleiche mit der am meisten befahrenen Autobahn, die aus New York heraus führte, sowie den anderen Straßen.

Cause Mama I'm in Love with an Avenger Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt