Prolog

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Ich saß alleine in der fast leeren Wohnung und wartete, wartete darauf, dass sich doch noch jemand meldete, jemand vorbei kam und mir sagte, er habe die Annonce gelesen und wolle nun mein Mitbewohner sein. Seit dem meine beiden ehemaligen Mitbewohner Bary und Jake ausgezogen waren, konnte ich mir die Wohnung nicht mehr leisten. Die Wohnung war so furchtbar leer ohne sie, was wohl auch daran liegen könnte, dass sie alle möglichen Dinge der Wohnung beigesteuert hatten, als sie ausgezogen waren hatten sie diese Dinge mitgenommen und nun befanden sich in dem gemeinsamen Küche-, Wohn-, Esszimmer nur noch die Küche allgemein(Herd, Kühlschrank, Theken, Spülmaschiene, Waschbecken) ein Holztisch mit vier Stühlen, ein Sofa, welches auch schon bessere Tage erlebt hatte und ein Fernseher. An der Decke baumelte eine alte Lampe hin und her. Die Birne flackerte immer wieder und ich fürchtete, dass sie wohl nicht mehr allzu lange halten würde. Ich saß da, spielte an meinen roten Haaren und hoffte, hoffte auf ein Wunder. Ich musste innerhalb einer Woche jemanden finden der sich mit mir die Miete teilt, sonst würde ich ausziehen müssen und es war schon schwierig genug gewesen diese Wohnung zu finden. Ich studierte mit 23 jetzt im zweiten Jahr Jura und hielt mich mit einem Job auf 400€ Basis in einem H &M Store über Wasser, aber das reichte zum leben und für die Miete hinten und vorne nicht. Außerdem fühlte es sich irgendwie einsam an, so ganz alleine. Ich besaß nun nicht einmal mehr eine Kaffeemaschine, was mich jeden Morgen vollkommen fertig machte. Es war 15:47, ich hatte den Termin für interessierte Mitbewohner um 15:00 Uhr ausgemacht. Ich seufzte. Das würde wohl heute nichts mehr werden. Ich konnte nur hoffen, dass sich bald jemand finden ließ. Als ich mir gerade meine Jacke schnappen wollte um mir in irgendeiner Bar die Sorgen wegzusaufen, klingelte mein Handy. Mein Handy lag auf der Arbeitsfläche in der Küche und schneller als jemals zuvor, hechtete ich zu meinem Handy (über den Tisch hinweg). Auf meinem Handy Display erschien eine Nummer die ich nicht kannte, hatte ich vielleicht doch noch Glück? Ich nahm den Anruf an"Alice Mural", meldete ich mich außer Atem von der Aufregung und meinem Hechtsprung über den Tisch. Seit wann meldete ich mich eigentlich mit meinem ganzen Namen? "Eh, hallo, ich melde mich wegen der Wohnung, dieser Mitbewohner sache" aufgeregt sprang ich in der Wohnung herum, das konnte nur ein Traum sein, so viel Glück hatte ich einfach nicht. "Ja, da sind sie hier richtig", antwortete ich dem Mann am anderen Ende schließlich"gut, dachte schon ich habe mich verwählt, eh, ich bin neu in Berlin und ich finde ihre Wohnung nicht, könnten sie mich wohl möglich irgendwie abholen?" Mein Wagen war frisch vom Tüv zurück, er war ein Geschenk meiner Mum zum 18 gewesen, nicht die beste Karre die man sich vorstellen konnte, aber für eine mittellose Studentin die nicht mal richtig in der Lage war ihre Miete zu bezahlen war das schon ok."klar, kann ich machen" "gut, ich bin am Bahnhof, bis gleich" er legte auf und ich freute mich wie verrückt. Als ich mich beruhigt hatte kamen mir jedoch zweifel. Wie sollte ich ihn am Bahnhof finden? Und wieso beschlich mich das Gefühl eines Deja vus nachdem ich mit meinem vielleicht Mitbewohner gesprochen hatte. Ich schüttelte die Sorgen ab, speicherte seine Nummer unter Mitbewohner?, nahm meine Autoschlüssel und ging los, die Treppe hinunter und zu meinem Auto.

Ein GLP in NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt