Kapitel 91

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Wir setzten uns noch ein paar Stunden runter an die Bar des Hotels und tranken ein wenig. Ok, ich gebe es zu, vielleicht ein wenig zu viel, als wir wieder hoch gingen begann der Boden schon leicht zu schwanken. Ohne den Fahrstuhl wäre ich wohl restlos verloren gewesen. So aber schafften Manu und ich es heile in unser Zimmer und auch in unser Bett, wo wir uns gerade so wie wir waren fallen ließen, in der Hoffnung, so weniger Unfug anstellen zu können, auf dem Weg zum Fahrstuhl hatte man uns schon ganz verstört angesehen, dies war eben doch eine andere Gesellschaft, die sich nicht so leicht besoff wie wir es taten. Ok, so oft trank ich jetzt ja auch nicht. Was mich aber wirklich überrascht hatte war Manu, der ja sonst eigentlich gar nicht bis wenig trank, aber auch er hatte vorhin ziemlich einen gehoben und sah mich aus einem verspielten Chamäleon-Blick an. Er rappelte sich auf, bemüht sein Gleichgewicht nicht zu verlieren und breitete seine Arme aus. "Komm her, kuscheln", sagte er, ohne wiederrede warf ich mich in seine Arme, mir war alles egal, im Grunde wollte ich auch nur schlafen und nichts weiter. Gesagt, getan. Innerhalb kürzester Zeit war ich eingeschlafen, in Manus Armen, mit dem wohligen Gefühl der Geborgenheit.

Ich wachte zwar nicht mit diesem Gefühl auf, dafür aber mich Kopfschmerzen. Oh Alkohol, oh Alkohol, du bist mein Feind ich weiß es wohl, doch in der Bibel steht geschrieben, du sollst auch deine Feinde lieben. Aber mein Feind war böse zu. "Nicht bewegen", hörte ich eine Stimme hinter mir als ich mich strecken wollte, ich reckte meinen Hals ein wenig und verrenkte mich um hinter mich zu sehen. Manu lag hinter mir, um genau zu sein hatte er sich an meinen Rücken gekuschelt, das Gesicht in meinem Shirt vergraben. Konnte ich nicht für immer so liegen bleiben, oder mich umdrehen und ihn küssen? Kannst du doch. Oh, wie hatte ich die Stimme schon vermisst. Sie wusste immer so gut bescheid was los war, nicht. "Lass mich los, wir müssen aufstehen, wir wollen doch in diesen Freizeitpark, oder nicht?", ich versuchte mich aus Manus Griff zu befreien, wie oft wollte der Typ sich eigentlich noch an mir festklammern. Mit viel winden schaffte ich es schließlich mich zu befreien und flüchtete ins Bad, wo ich mein Aussehen soweit herstellte, dass ich auf die Straßen gehen konnte, wobei meine Haare wohl das größte Problem waren. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein weg und mit ein wenig Makeup sah ich schon bald nicht mehr aus wie ein Zombie, mit meinen Augenringen hatte ich dabei am meisten Probleme, vielleicht sollte ich mal LeFloid Konkurrenz machen. Ich kam aus dem Bad und ging zurück ins Schlafzimmer. Es war dunkel da drin,war mir vorhin überhaupt nicht aufgefallen. Manu saß auf dem Bett und sah ein wenig verloren aus. Die Haare zerzaust, der Blick ins Nirgendwo gerichtet, sich dauernd wie ein kleines Kind umschauend. "Was los? Weißt du nicht wo wir sind?", fragte ich und lehnte mich, die Arme vor der Brust verschränkt an den Türrahmen. "Natürlich weiß ich wo ich bin aber...ich weiß nicht was ich gestern gemacht habe. Hast du noch all deine Erinnerungen beisammen?" "Klar. Du hast wirklich nichts besonderes gemacht, um genau zu sein gar nichts" "das ist eigenartig aber gut. Du hast gesagt wir gehen könnte zu dem Freizeitpark?", mit großen Augen blickte er mich an, wie ein kleines Kind, das ein Eis versprochen bekommen hat und sich noch einmal vergewissern will, ob das nicht nur Sarkasmus oder ein böser Scherz war. Ich lachte, mehr über diesen Blick als über die Worte die er gesagt hatte. "Versprochen ist versprochen, oder?" Manu grinste nun breit und schwang die Decke zurück, die noch über seinen Beinen lag, schwang sie aber direkt wieder zurück, ohne, dass ich hätte sehen können wieso. Er wurde ein wenig rot. "Naja, etwas scheine ich gemacht zu haben, oder weißt du vielleicht wo meine Hose ist?" Ich wollte es mir wirklich verkneifen, ich meine, das hätte mir auch passieren können, aber es ging nicht anders und so lachte ich ihn kurzerhand einfach aus. "Wie hast du denn deine Hose verlieren können?", prustete ich. "was weiß denn ich", murmelte er und sah um sich. "Aber du weißt, dass du in Boxer jetzt nicht unbedingt eine Neuheit für mich ist?" "Von der rede ich ja", grummelte er weiter vor sich hin. Jetzt war es zu spät, ohne, dass ich hätte etwas tun können prustete ich los und musste mich bald auf den Boden setzten um nicht vor lachen umzufallen, Wort wörtlich. "Ich geh raus, dann kannst du dir was anziehen", sagte ich, rappelte mich auf und ging raus.
Kurze Zeit später kam Manu raus, mit frischen Klamotten und einer Hose an. "Jetzt ist nur die Frage wo meine verdammte Hose hin ist. Will ich wissen wo sie ist?", Manu stemmte seine Hände in die Hüften und sah sich prüfend um. "Vielleicht solltest du die Hose einfach vergessen, wenn sie jemand findet und du sie zurück forderst dürfte das doch recht unangenehm werden." "Vielleicht hast du recht, naja, lass uns los, wir müssen schauen wie wir hingekomme" "Wie heißt denn der Freizeitpark?" "Gute Frage, es ist der einzige hier in der Nähe, lass uns doch einfach mal die Cheffin des Hotels hier fragen. "Ach und wo finden wir die?" "Steht sie da nicht?" Tatsache, da stand sie und redete mit der Rezeptionistin. Manu ging auf sie zu un sprach sie an, ich blieb stehen und drehte Däumchen, kurz darauf kam er zurück, er hatte den Namen erfahren und außerdem, dass wir dahin laufen konnten, es lag nur ein paar Straßen weiter. So machten wir uns auf den Weg und standen schon bald in einer langen Schlange, die zur Kasse hinführte. Es dauerte 30 Minuten bis wir an der Kasse standen, wo wir bezahlten und uns auf in das bunte Gemenge des Freizeitparks machten, voller blinkender Lichter und Fahrgeschäften, süßen Versuchungen und Shows, die uns aber nicht viel brachten, weil wir kein Italienisch verstanden.

Tja, die Kapitel werden schlechter und es zieht sich irgendwie, irgendwie kann ich mit dem Urlaub weniger anfangen als ich dachte, naja, ich versuche das beste daraus zu machen und hoffe, es hat euch dennoch gefallen.

Also denne, haltet die Ohren steif

Ein GLP in NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt