Kapitel 9

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Und während ich so in meine Gedanken vertieft auf die Waschmaschine starrte, tippte mich plötzlich jemand von hinten an. Erschrocken drehte ich mich um und als ich sah wer da hinter mir stand, bekam ich vor Freude fast keine Luft mehr. "Oh mein Gott Bary, was machst du den hier", stürmig umarmte ich meinen ehemaligen Mitbewohner. "Ich war gerade in der Nähe und da dachte ich mir, hey, besuch doch mal dein kleines Schweinchen und schau wie es ihr so geht", er erwiderte die Umarmung, hob mich hoch und wirbelte mich ein mal im Kreis. Er nannte mich Schweinchen seit dem ich Jake aus versehen Kaffee auf die Hose geschüttet hatte und dieser mich dann als Schwein bezeichnet hatte, irgendwie mochte Bary den Spitznamen, ich hatte mich Anfangs dagegen gewehrt, aber mich dann letztendlich doch damit abgefunden. "Wow, das ist, einfach nur toll, wieso hab ich so lange nichts von dir gehört?" "Ach, weißt du",Bary kratzte sich verlegen am Kopf,"es war alles ein bisschen stressig in letzter Zeit und so lange ist es doch auch gar nicht her das ich ausgezogen bin, gerade einmal zwei Wochen. Da fällt mir ein, hast du etwas von Jake gehört" Ich schüttelte den Kopf. Bary kratzte sich am Kinn, was er immer tat wenn er nach dachte "Eigenartig, ich hab ja versucht ihn an zu rufe, aber die Nummer ist nicht mehr vergeben, scheinbar hat er eine neue Handy Nummer, oh man, der hat sich echt komplett von uns abgeschottet" "hm, scheint so." Dann trat ein Schweigen ein, ein ziemlich unangenehmes Schweigen in dem wir uns so gut es ing nicht in die Augen sahen. Ich war wirklich froh als Bary das unangenehme Schweigen unterbrach:"Also, hast du einen Mitbewohner gefunden?" "Ja, er heißt Manuel und ist echt nett. Willst du noch auf einen Kaffee mit hoch kommen? Dann kannst du ihn persönlich kennen lernen" Bary lächelte und nickte zustimmend, "Klar gerne" Da die Wäsche ja sowieso noch brauchte, gingen wir also zusammen hoch. Ich öffnete die Wohnungstür und das erste was ich sah war ein staubsaugender Manu, der schief singend durch die Wohnung sauste. "Ist er das?", fragte mich Bary, er musste etwas lauter reden, damit ich ihn über den Staubsaugerlärm hinweg verstand. Ich lachte und nickte, dann lief ich zu Manu, um ihn auf unseren Besuch aufmerksam zu machen. Erschrocken schaltete dieser den Staubsauger aus. Sein Gesicht lief etwas rot an, er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ihn jemand singen hören würde. "Hi, ich bin Bary", stellte sich Bary schnell vor, damit Manu die ganze Sache schnell überspielen und vergessen konnte, dankbar nahm dieser Barys Hand, die Bary ihm hingehalten hatte und schüttelte sie. "Manuel", stellte Manu sich vor. "Schön dich kennen zu lernen. Also gut, wo ist der versprochene Kaffee und die wichtigere Frage, seit wann hast du wieder eine Kaffeemaschine?" "Oh, Manu hat eine mitgebracht"; ich deutete auf den genannten und machte mich auf den Weg in die Küche,"willst du auch Kaffee Manu?", rief ich über meine Schulter hinweg "Ja, gerne", antwortete dieser, ich sah wie sich die beiden Männer ins Wohnzimmer verdückten.

Kurze zeit später kam ich mit drei Tassen frisch gebrühten Kaffee ins Wohnzimmer, wo sich Bary und Manu aufgeregt über dies und das unterhielten. Ich stellte die Tassen auf den niedrigen Wohnzimmer Tisch. Die Jungs nahmen sich eine Tasse und rückten etwas, damit ich auch noch auf dem Sofa Platz hatte, welches sie zuvor erfolgreich besetzt hatten. "Jedenfalls, hat Alice Jake dann Kaffee über die Hose gekippt und der springt wütend auf und ruft: Du Schwein! Was soll das! Bist du nicht mehr ganz dicht oder was! Ganz ehrlich, hätte er in dem Moment etwas in der Hand gehabt, er hätte es Alice ohne zu zögern an den Kopf geworfen", erzählte Bary gerade. Mir war die Geschichte schon ein bisschen peinlich und ich spürte wie ich ein wenig rot wurde. "Ach und deshalb nennst du sie Schweinchen", Manu klang richtig interessiert. Bary lachte un nickte, "Ganz genau, das war die Geschichte" "Interessant, gibt es noch ein paar spannende Alice Geschichten?" "Ich kann dir ja gerne ein paar Bary Geschichten erzählen", schaltete ich mich auf der Stelle ein, Bary war sofort ruhig und nippte an seinem Kaffee, er wusste welche Geschichten ich kannte und er war sicherlich nicht wild darauf das diese jemand zu hören bekam. Also verhielt er sich ganz ruhig, damit ich sie ja nicht erzählte. "Und was machst du so", wechselte Bary schnell das Thema und wandte sich an Manu. "Ich verdiene ein bisschen was mit Sachen die ich so zu Hause mache und arbeite auch dort wo Alice arbeitet als 400€ Kraft" "Und was machst du so zu Hause", harkte Bary neugierig nach. "Och, nichts illegales aber...ich rede nicht so gerne darüber" "Muss dir doch nicht peinlich sein, als ich meine Uni-Gebüren nicht zahlen konnte habe ich auch darüber nachgedacht mich vor der Kamera auszuziehen" Ich verschluckte mich an meinem Kaffee und begann zu husten, Manu wurde hoch rot und wedelte abwährend mit den Händen. "Nein, nein, nicht so etwas", wehrte er hektisch ab, "es ist etwas ganz anderes und ich rede auch nicht darüber weil es mir peinlich wäre oder so" "Schon gut Kumpel, ich frag nicht weiter nach", Bary klopfte Manu brüderlich auf die Schulter und lächelte ihn an, dieser nippte verlegen an seinem Kaffee und versuchte niemandem von uns genauer in die Augen zu sehen.

Ein GLP in NotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt