Levi Pov
Und dann war er da. Ich hatte so lange gehofft, dass dieser Zeitpunkt nicht eintreffen würde, das Erwin es sich anders überlegen würde. Aber das tat er nicht. Es gab keine Zwischenfälle, keine Meinungsänderungen...nichts. Und so war die Zeit unaufhörlich nach vorne gerannt, bis er nun da war. Der Tag an dem wir zur Rückeroberungsmission von Shiganshina aufbrechen würden. Ich hatte mir fest vorgenommen für Erwin stark zu bleiben. Ich hatte es schon immer gut gekonnt meine Gefühle zu verbergen. Vor Erwin hatten meine Schutzwände ziemlich angefangen zu bröckeln, aber ich würde sie für diese Mission wieder aufbauen. Ich würde stark sein und das ohne eine Miene zu verziehen durchziehen. Ich wollte schließlich keine last für ihn sein.
Ich hatte die Nacht bei Erwin geschlafen und kuschelte mich ein letztes Mal an ihn. Wir würden einige Wochen unterwegs sein und natürlich war es uns nicht möglich vor den anderen Soldaten solche Zärtlichkeiten auszutauschen. Es würde sofort rauskommen das wir zusammen waren und das hätte vermutlich keine guten Konsequenzen. Wir würden es schon ein paar Wochen schaffen ohneeinander auszukommen. Und was danach war....das würden wir dann sehen. „Guten Morgen Levi." flüsterte Erwin sanft und ich lächelte ein wenig. "Hey du." Antworte ich mit gedämpfter Stimme. „Bereit für heute?" mein Lächeln verschwand. „Klar." log ich.
Wenig später standen Erwin und ich Aufbruch bereit an seiner Zimmertür. Ich wollte sie grade öffnen als ich plötzlich gegen die Wand gedrängt wurde. „Du wolltest aber nicht grade wirklich gehen ohne einer richtigen Verabschiedung oder?" fragte Erwin mich und sah mich mit einem Funkeln in den Augen an. Seit dem er mich das letzte mal gegen eine Wand gedrückt hatte, hatte er wohl geübt jedenfalls wirkte er nicht so unbeholfen wie früher. Bei der Vorstellung das Erwin in seinem Büro statt zu arbeiten lieber übte wie man jemanden richtig an eine Wan drängte musste ich innerlich grinsen. Naja wenn man es genau nahm war es damals keine Wand sondern ein Bücherregal. Und damals war einiges schief gelaufen...ich merkte das ich zu sehr in Gedanken abdriftete und antwortete deswegen hastig „Wieso verabschieden? Wir gehen auf die gleiche Mission."ich weigerte mich näher auf ihn ein zugehen. „Das meine ich nicht." sagte Erwin. „Ich weiß." Antwortete ich und senkte den Blick. „Das wird schon ok?" Erwin sah mich sanft an. Schließlich überbrückte ich die Lücke zwischen uns und meine Lippen fanden seine. Ich hatte Erwin schon oft geküsst, aber noch nie auf diese Art und Weise. Dieser Kuss war anders als alle anderen. Er war leidenschaftlichicher, drängender. Und irgendwie fühlte er sich wirklich wie ein Abschied an. Wir lösten uns voneinander und lehnten unsere Stirn gegeneinander. Seine Finger verschränkten sich mit meinen und einen Moment standen wir einfach nur so da. „Wir müssen jetzt los." sagte Erwin mit rauer Stimme und ließ mich los. Er hatte die Türklinke schon in der Hand als ich fragte „Warum genau tun wir das nochmal?" die Frage war eigentlich scherzhaft gemeint aber sie klang so verdammt ernst."Für die Menschheit!" antwortete er sanft. „Was hat die Menschheit je für dich getan." erwiderte ich leise, aber das hörte er nicht mehr, weil er bereits aus der Tür getreten war.
„Wenn Erwin noch einmal sagt, dass es unsere Aufgabe ist die Welt zu beschützen und wir es als Ehre ansehen sollen Teil dieser Mission zu sein, gehe ich nach vorne und hau ihm eine rein." murmelte Hange. Sie saß auf ihrem Pferd direkt neben mir und kräftig nickend stimmte ich ihr zu. Er hielt grade seine Ansprache und alle lauschten ihm gebannt. Er war ein sehr guter Redner das stand fest, aber wer etwas genauer hinhörte erkannte das seine Worte nur leeres Gerede war, was einen aufbauen sollte. „Worte sind die Stärkste Waffe der Welt. Erwin weiß sie Perfekt einzusetzen. Mit ihnen kann er Motivieren, verhandeln und kämpfen." murmelte Mike von schräg vor mir. „Wow wie Philosophisch. Aber versuch mal nen Titanen mit Worten zu besiegen." antwortete Hange grinsend. „Wenn ich einen sehe, klar wieso nicht." Mike grinste zurück und ich schmunzele leicht. Die Vorstellung war durchaus witzig. „Und deswegen sage ich nun...viel Erfolg. Jedem einzelnen von euch!" beendete Erwin grade seine Rede und alle salutierten. Hier und da bekam er sogar Beifall. Er feuerte seine Rauchpistole ab und die riesige Truppe setzte sich in Bewegung. Im Gegensatz zu letzten Mission kam hier der gesamte Aufklärungstrupp mit. Ich hatte Erwin gefragt ob das nicht zu Riskant war. Hätten wir nicht eine kleinere Gruppe zurück lassen sollen für den Fall das niemand von uns zurück kam? Aber er wollte nicht auf mich hören.
Wie bei so ziemlich jederMission hatte sich auch heute wieder eine große Menge Schaulustiger Menschen angesammelt die uns dabei verfolgen wollten wie wir hinter die Mauern Ritten. Ich wusste nicht was für die Menschen daran so spannend war. Wir ritten schließlich nicht aus den Außenmauern raus, sondern befanden uns immer noch innerhalb der Mauern...bevor dieses Gebiet von Titanen überfallen wurde, hatte die Hälfte der Menschen die jetzt hier standen sogar selber dort gelebt. Aber für die Schaulustigen war es wohl trotzdem wahnsinnig spannend zu Gaffen. Was jedoch anders war als sonst, als Wir nun an ihnen vorbei durch das Tor ritten, aplaudierten sie laut und riefen Dinge wie „Bringt und Shiganshina zurück!" oder „wir vertrauen euch! Der Aufklärungstrupp wird es schaffen!" sie hatten all ihre Hoffnungen in uns gelegt und feuerten uns an. Ob sie immer noch jubeln würden, wenn alles schief lief und nichtmal ein Achtel von der Truppe zurück kehren würde? Sie würden sehr enttäuscht sein. Ich dachte vermutlich schon wieder zu pessimistisch, aber das war mir egal. Der Höflichkeit halber (und weil Erwin es tat) nickte ich aber den Menschen zu und Salutierte kurz.Die Gruppe war zu groß um direkt in der geplanten Formation zu Reiten, daher blieb die Gruppe noch eine Weile zusammen. Ich ritt die ganze Zeit neben Erwin, um die wenige Zeit zu genießen die uns blieb, bis wir uns für eine Weile trennen mussten. Wir ritten leider nicht in der selben Gruppe der Formation. Wenn wir uns nachher aufteilten, würde ich zusammen mit Hange irgendwo Nordwestlich reiten und Mike würde bei Erwin bleiben, der am südlichsten Punkt die ganze Formation führen würden.
Wir waren seit drei Stunden unterwegs und noch keinem Titanen begegnet. Ich sah das einfach als gutes Zeichen an und versuchte mich ein wenig zu entspannen. Ein Gespräch mit Erwin war hier draußen kaum Möglich. Er war zu angespannt, daher plauderte ich ein Wenig mit Hange. Sie erzählte mir von einem Genexperiment was sie gerne mal mit einem Titanen machen würde, wenn es möglich wäre. Verstört sah ich sie an. „Du meinst echt das klappt?" verwundert ging ich das was sie mir erzählte im Kopf nochmal durch. Ich bezweifelte es, aber Hange war Hange und sie schaffte es immer alles durchzusetzen was sie wollte. „Ich will jetzt endlich meine neuen Waffen testen. Kann endlich mal ein Titan kommen?" murrte sich und Mike schlug ihr auf den Hinterkopf. „Sowas wünscht man sich nicht." „Obwohl mich auch interessieren würde wie diese Granaten Teile auf einen Titanen wirken." gab ich zu und Hange grinste mich dankbar an. „Trotzdem wünsche ich mir nicht einem Titanen zu begegnen ok? Du bist immer noch schlimmer als ich." erklärte ich und Hange nickte langsam. „Ich stehe dazu." Mine wollte grade noch etwas erwidern, als Erwin das Signal gab das wir uns jetzt in die Formation begeben sollten. „Wir sehen uns nachher!" rief Mike uns noch zu und verschwand. In dem Gewusel was jetzt entstand als sich die jeweiligen Gruppen zusammen schlossen um dann gemeinsam an ihren Platz zu ritten, beugte sich Erwin zu mir rüber und flüsterte „Wir sehen uns heute Abend, wenn die Gruppen sich wieder treffen um gemeinsam das Lager aufzuschlagen." ich nickte. „Ich liebe dich Levi." Erwin lächelte leicht und ich erwiederte sein Lächeln. „Ich dich auch."
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Eruri-true love
FanfictionLevi war immer sorgsam darauf bedacht seine Gefühle für sich zu bewahren doch plötzlich muss er damit Kämpfen, dass seine Mauern zu bröckeln anfangen. Und ausgerechnet sein Commander Erwin ist dafür verantwortlich. Aber darf Levi seine Gefühle überh...