Eruri-true love

Kapitel 8

Erwin Pov

Ein streifen Sonnenlicht fiel auf mein Gesicht und weckte mich somit sanft aus dem Schlaf. Ich brauchte einen Moment um zu realisieren wo ich war. Die Erinnerungen kamen schnell zurück. ~Das Unwetter...und Levi's und meine Flucht in die verlassene Hütte.~ Noch ziemlich benommen vom Schlaf bemerkte ich jetzt erst den intensiven Geruch der mich umgab. ~Levi's Geruch.~ nun kamen die vollständigen Erinnerungen an das Geschehene zurück. Levi hatte sich gestern Abend vor Kälte an mich gekuschelt und jetzt war sein Geruch überall. Ich schloss die Augen und dachte an den Abend zurück. Seine schlafende Gestalt war so friedlich. Ich wusste allerdings auch, dass das eine einmalige Situation war, daher genoss ich sie in vollen Zügen und lag gestern noch lange wach. ~Levi war nur kalt. Das hatte keine Bedeutung.~ dachte ich wehmütig und öffnete die Augen wieder. Mittlerweile lag Levi sehr zu meinem Bedauern nicht mehr an mich gepresst. Im Schlaf hatte er sich wohl von mir gelöst. Er lag nun ziemlich nah an der Bettkante. Die Decke bedeckte ihn nur noch Hüftabwärts und gab einen Perfekten Blick auf seinen Oberkörper frei. Sein Oberteil war ihm etwas nach oben gerutscht und zeigte mir einen Teil seiner Bauchmuskeln. Ich ertappte mich dabei wie ich sie fasziniert anstarrte. Levi war wirklich sehr gut trainiert. Ich musste hart kämpfen um dem Drang über diese feste Haut zu streichen zu bekämpfen. Unbewusst biss ich mir leicht auf die Lippe. ~Erwin du Psycho hör auf deinen Schlafenden Captain so anzustarren~ dachte ich von mir selbst verwirrt. Um mich abzulenken wanderte mein Blick zu Levi's Gesicht. Ich bereitete mich darauf vor in sein friedlich schlafendes Gesicht zu blicken. ~Oh mein Gott.~ ich zuckte leicht zusammen. Levi's Augen waren geöffnet und er starrte mich mit einer Hochgezogenen Braue an. Er war wach und hatte vermutlich mitbekommen wie ich beim Anblick seines Oberkörpers fast anfing zu sabbern. Oh Schande es war ja nicht mal sein ganzer Oberkörper der mich so aus der Fassung brachte. So weit war es also schon gekommen. "Siehst du alles?" Fragte er spöttisch und ich wurde knallrot. „Ähm ich..." stotterte ich. Meine Augen ruckten für eine Sekunde wieder zu dem Teil seines Körpers der nicht von einem Stück Stoff bedeckt war, woraufhin er die Arme verschränkte. Ich hatte wohl wirklich keine Kontrolle mehr über mich. „W...wie lange bist du schon wach?" murmelte ich verzweifelt. „Lang genug." antwortete er Knapp. „Äh ich..war in Gedanken und hab ins leere gestarrt. Das hatte nichts mit dir zu tun oder so." stammelte ich eine Erklärung. Einen kurzen Augenblick sah ich auf Levi's Gesicht plötzlich einen Ausdruck den ich nicht deuten konnte. Vielleicht war es auch nur Einbildung.
„Wir sollten bald los. Unsere Sachen sind trocken und das Wetter ist wieder besser. Man vermisst uns sicher schon." Levi stand auf und Zog seinen Mantel und seine mittlerweile wieder trockene Hose von einem Stuhl. Ich nickte und erhob mich ebenfalls. Wortlos ging Levi in das kleine Badezimmer. Ich nahm mir einen Moment um durchzuatmen. Das war so verdammt peinlich gewesen.

Eine halbe Stunde später saßen wir auf den Pferden. Levi hatte kein einziges Wort mehr über die Situation verloren. Auf die Situation heut Morgen würde ich ihn auch garantiert nicht ansprechen, im Gegenteil ich hoffte er vergaß das schnell. Trotzdem interessierte es mich sehr was Levi zum Rest dachte. ~Ob er das auch so genossen hat?~ ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Es hatte eh keinen Sinn mehr darüber nachzugrübeln. Ich konzentrierte mich wieder auf den Weg. Er war aufgeweicht vom starken Regen und wir mussten sehr vorsichtig reiten damit unsere Pferde nicht im Schlamm ausrutschten. Vorsichtig sah ich zu Levi, der sich aufmerksam umsah. „Weißt du wo wir lang müssen?" „Ja ungefähr. Aber ehrlich Commander, das müsstest du auch wissen. Wenn dein Orientierungssinn innerhalb der Mauern schon so schlecht ist, frage ich mich echt wie wir auf unseren Missionen bisher überlebt haben." bei diesen Worten verzog ich das Gesicht. Es war traurig denn er hatte irgendwie recht was meine Orientierung innerhalb der Mauern anging. Witzigerweise kannte ich mich aber außerhalb bestens aus. Der Ritt war schweigend verlaufen. Wir hingen beide unseren Gedanken nach und wie so oft in der letzten Zeit wünschte ich mir lesen zu können was Levi denkt.

Etwa eine Stunde später erreichten wir das Tor was den Eingang unseres Quartiers markierte. Hange und Mike standen mit gesattelten Pferden ein Paar Meter vom Tor entfernt und waren grade dabei aufzusteigen als Mike uns erblickte. Er stupste Hange an woraufhin die das Pferd los ließ und aufgeregt zu uns rannte. „Ihr seid wohlauf! Wir wollten grade los reiten und euch suchen. Euch ist doch nichts passiert oder? Oh wir haben uns so viele Sorgen gemacht." rote Flecken bildeten sich auf ihren Wangen. „Brillenschlange du musst uns schon auch reden lassen." hörte ich Levi neben mir sagen. „Wir sind beim ausreiten in dieses schreckliche Unwetter geraten und mussten uns einen Unterschlupf suchen." erklärte ich freundlicher. „Das muss schrecklich gewesen sein!" schrie Hange auf. „Gibt schlimmeres." murmelte Levi nur. Mike war mittlerweile auch näher gekommen und sah uns interessiert an. „Freut mich das ihr es zurück geschafft habt." er zögerte kurz und schnüffelte in der Luft. „Ihr riecht übrigens nacheinander." im stillen verfluchte ich Mikes ausgeprägten Geruchssinn. Diese Gabe war Segen und Fluch. Grade allerdings definitiv Fluch. Ich wurde ein wenig rot und erweckte damit Hanges Aufmerksamkeit. „Es war arschkalt ok?" sagte Levi in einem so drohenden Tonfall das er keine weiteren Fragen duldete. „Habt ihr den Sturm auch so heftig mitbekommen? Gibt es irgendwelche Schäden oder sogar verletzte?" fragte ich vom Thema ablenkend. Pflichtbewusst antwortete Hange „Es war nicht ganz so heftig wie vermutlich bei euch. Es hat allerdings ein paar Dachziegel vom Stall runtergefegt. Verletzte gibt es nicht. Es haben auch nicht so viele von eurer Abwesenheit mitbekommen. Wir wollten nicht das zu viel Panik ausbricht." ich nickte zufrieden. „Dann ist ja alles gut. Wir sollten die Pferde jetzt zurück bringen. Wir treffen uns in zwei Stunden in meinem Büro. Wir haben schließlich noch ein wenig was für die Mission zu besprechen. Ich hoffe das habt ihr nicht vergessen?" ich stieg ab und sah in die Runde. „Natürlich nicht. Am besten kümmern Hange und ich uns um die Pferde. Ihr beiden könnt reingehen und etwas essen, euch frisch machen." Mike machte eine künstlerische Pause und fügte dann grinsend hinzu „oder euch aufwärmen." Ich stieg ab und ließ das unkommentiert. Es war nun wirklich nichts neues das man um sich warm zu halten dicht an dicht mit seinen Kameraden lag. So lief das auf Winter Missionen auch häufig ab. An der Stelle ignorierte ich die Tatsache, dass man Normalerweise nicht auch noch die Arme um seine Team Kameraden legte, oder ihren Geruch inhalierte, so wie ich es getan hatte. Levi warf Mike einen bitterbösen Blick zu und folgte mir dann ins Gebäude.
„Sollten wir wegen den Dachziegeln nicht was unternehmen?" fragte Levi der trotz seiner Größe mühelos mit mir Schritt hielt. „Das besprechen wir alles gleich. Am besten machen wir uns jetzt wirklich erstmal frisch. So wie Mike gesagt hat." antwortete ich und sah ihn warm an. Er nickte knapp und bog dann in Richtung seines Zimmers ab. Ich unterdrückte den Drang ihm nachzuschauen. Dafür war jetzt wirklich keine Zeit. Ich hatte mich auf eine weitere Besprechung vorzubereiten.