"Fünf?" Hakte ich ungläubig nach und wandte meinen Blick von ihr ab, ehe er Steve fand. "Was ist passiert?"
"Was ist das Letzte woran du dich erinnerst?"
"Uhm", machte ich und dachte zurück, als sich augenblicklich mein Herz zusammenzog. "Pi... Pietro starb." Ich schluckte schwer und blinzelte die Tränen weg, die begannen sich in meinen Augen zu sammeln. "Was ist mit Thanos?"
"Tot."
"Tot?" Sie nickten, ehe sie mir sagten, dass Thor ihn erledigt hatte. "Die- Die Steine?"
Unsichere Blicke gingen durch die Menge, als keiner auf die Frage antworten wollte, bis Natasha ergeben seufzte. "Zerstört."
"Zer... Zerstört", widerholte ich. "Es gibt also kein- keine Möglichkeit-" Ich stockte und mein Herzschlag setzte zu, als ich leicht zu hyperventilieren begann. Steve bemerkte dies und warf den anderen einen Blick zu, weswegen sich diese zurückzogen. "Ich hab all diese Leute umgebracht." Ich schluchzte und schüttelte meinen Kopf. "Ihr müsst mich hassen-"
"Hey, nein", schritt er ein. "Alles ist okay."
"Nein, nein, nichts ist okay. Ich bin eine Mörderin, Steve. Ich hab sie getötet." Auf einmal schien der Raum sich zu verkleinern und dass sich kein Fenster hierin befand, half nicht. "Ich muss hier raus." Ehe er mich stoppen konnte, hatte ich die Bettdecke von mir geworfen und meine Beine über die Bettkante geschwungen.
"Brook-"
"Nur... gib mir nur nenn Moment." Meine Beine fühlten sich etwas wackelig an, als sie auf den Boden trafen, trotzdem ließ ich mich davon nicht aufhalten. Ich musste hier raus. Ich drückte meine Hand zur Unterstützung gegen die Wand, bevor ich in nichts als einer Krankenhauskutte aus dem Raum wanderte. Natasha und Bruce bemerkten mich nicht einmal, als ich auf die gegenüberliegende Seite rannte und verzweifelt nach den Aufzugstüren suchte, von denen ich wusste, sie waren hier irgendwo. Glücklich seufzte ich, als ich mein Ziel entdeckte und humpelte hastig darauf zu. Steve schritte erklangen hinter mir, doch joggte er nicht schnell genug, als sich die Aufzugtüren öffneten und ich mich hineinstürzte. Es war knapp, dennoch schlossen sie sich kurz bevor er mich erreichen konnte. Ich presste den Knopf zur Etage, wo sich mein Zimmer befand und lehnte meinen Rücken schwer atmend gegen die Spiegelwand.
"Mörder." Erschrocken drehte ich meinen Kopf, doch war dort niemand. Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf. Ich wusste nicht, ob ich mich über die Ruhe freute, die ich bekam. Etwas fühlte sich einfach so falsch an, wie ein schweres Gewicht auf meinen Schultern, das mich immer wieder nach unten drückte. Vielleicht war dies der Grund, weswegen ich das Gefühl hatte, ich würde ersticken.
Das Ping des Aufzugs ertönte und ich stürzte nach vorne. Ich war drauf und dran die Küche zu durchqueren, als sich in meinen Augenwinkel etwas rührte. Fragend drehte ich mich um und wurde getroffen mit dem Anblick einer Fremden. Ich mustert sie mit fragenden Blick, bis ich feststellte, dass sie auf dem Stuhl saß, auf dem ich normalerweise platzfand. "Und wer zur Hölle bist du?"
"Carol." Meine Augen wanderten über ihre schulterlangen blonden Haare und ihr kaum geschminktes Gesicht. "Nette Kutte", kommentierte sie mit einem freundlichen Lächeln.
"Und was genau machst du hier, Karen?"
"Carol."
"Das hab ich gesagt." Ihre Augen verrenkten sich leicht, doch behielt sie das Schmunzeln dennoch auf den Lippen. "Militär?" Hakte ich nach, als ich ihre Haltung bemerkte.
"Air Force."
"Hm." Etwas an ihr schien faul zu sein. "Woher kommst du, Carol?"
"Hala."
"Kree", bemerkte ich. Meine Augen schauten intensiv in ihre. "Ich bin kein Fan von Krees."
"Weißt du etwas, was ich nicht weiß?"
"Wahrscheinlich." Ich verschränkte meine Arme. "Bist du einer von Ronans Leuten?"
"Nein."
"Hm", machte ich wieder. "Nun gut, denn das wäre unangenehm gewesen."
"Warum?"
"Weil ich ihn getötet habe."
Sie nickte, als Steve mit Natasha und Bruce im Schlepptau in den Raum gestürmt kamen. "Wie ich sehe, habt ihr euch kennengelernt."
"Also, weil ich für ein paar Monate ausfiel, habt ihr euch 'nen Ersatz gesucht?"
"Was? Nein!"
Ich summte und zog eine Augenbraue nach oben. "Lustig, denn sie ist genauso voller Infinity Stein-Kraft, wie Wanda." Als ich ihre Blicke sah, rollte ich meine Augen. "Ich bin nicht von Gestern, als könnte man das nicht fühlen." Wieder warfen sie sich untereinander Blicke zu, weswegen ich aufseufzte. "Wenn ihr mich entschuldigt", meinte ich und drehte mich um. "Das Ding hier ist etwas freizügig für meinen Geschmack." Ehe sie etwas erwidern konnten, machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, wobei ich an Wandas kurzhielt.
Sie mussten mir nicht sagen, was mit ihr passiert war. Es lag in der Luft, dass etwas nicht stimmte, als ich ihren Namen erwähnt hatte. Ich drückte die Tür auf und warf einen Blick in ihr Zimmer. Ihr Bett war so gemacht, wie es immer war, ihr Bücherschrank neben dem Bett und eine Gitarre. Ich erinnerte mich noch daran, als sie hier nach dem ganzen Ultron-Debakel, war dies das erste, was sie sich besorgte – und eine Sammlung an DVDs mit Sitcoms. Sie hatte Wochen damit verbracht mir ihre Lieblingsshows schmackhaft zu machen, doch war ich mehr der Typ für Supernatural, während sie Malcolm In The Middle liebte.
Ich schloss die Tür wieder und öffnete die zu meinem Zimmer, bevor ich sie hinter mir abschloss. Wie immer lagen Kleidungsstücke verstreut auf dem Boden herum, selbst ein alter Teller stand am Boden, wovon ich mir sicher war, dass er einmal ein Erdnussbuttersandwich darauf hatte. Selbst einer von Pietros Hoodies war über meinen Schreibtischstuhl geworfen. Es war fast automatisch als ich darauf zu ging und meine Hände über den Stoff gleiten ließ. Meine Zähne fanden meine Unterlippe, als ich das Kleidungsstück griff und es zögern zu meiner Nase brachte. Ehe ich überhaupt daran riechen konnte, sammelten sich Tränen in meinen Augen Ich setzte mich auf den Boden, am Ende des Bettes und brachte den Stoff erneut hoch, zu meinem Gesicht, bevor ich einen tiefen Atemzug nahm.
Trotz all der Zeit die vergangen war, befand sich immer noch ein schwacher Mix an Düften daran – Pietros Deodorant, von dem er immer zu viel benutzte, der unterdrückte Geruch seines Aftershaves und unter allem er.
Meine Lippen zitterten, als zwei Tränen über meine Wangen kullerten und auf den Stoff trafen, welchen ich gegen meine Brust presste.
Ich hatte mich in meinem Leben viel allein gefühlt. Aber niemals, nicht ein einziges Mal, hatte ich mich so verloren gefühlt wie jetzt.
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𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢ
Fanfiction❝ Sie ist ein Durcheinander von herrlichem Chaos, und man kann es in ihren Augen sehen ❞ (part viii) (marvel universum) (avengers, endgame) ...