Kapitel 3

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Nichts war mehr dasselbe. Selbst die Luft kam einem bitter vor, so war es schwer sich auf einen Spaziergang zu flüchten, da dieser meine innere Unruhe keines Wegs stillte. Die Stadt, die ich einst so beneidete und mit großen Augen betrachtet hatte, schien ihren Glanz verloren zu haben. Ich erinnerte mich daran, dass ich dachte, die Stadt selbst sei am Leben, mit ihren überfüllten Straßen und der Diversität an Menschen, die an den tausenden an Gebäuden vorbeizogen, doch sowie die Hälfte der Lebewesen des Universums, schien auch das Leben New Yorks erloschen zu sein.

Es waren nun elf weitere Monate vergangen - plus die fünf, die ich bewusstlos, an einer Beatmungsmaschine, im untersten Geschoss des Stützpunktes verbracht hatte. Ein komplettes Jahr und alles war reine Melancholie. Es war gänzlich egal in welche Richtung mein Blick schweifte, alles lag in einem Ton an Grau. Die Menschen gefüllten Straßen waren so leer, dass man meinte, Thanos hätte nicht nur die Hälfte von ihnen in Luft aufgelöst.

Der Blip - so nannten die restlichen Nachrichtensprecher das Ereignis in den Daily News - hatte nicht nur Leben, sondern auch das Licht geraubt. Hoffnung schien für manche unvorstellbar geworden zu sein, während sich andere daran festhielten.

Ich hatte meine jegliche Hoffnungen hinter mir gelassen. Für die ersten paar Monate, nachdem ich aufgewacht war, hatte ich verzweifelt nach einer Lösung gesucht, war dabei sogar ins Sanctum Sanctorum eingebrochen, mit der Hoffnung etwas in den hunderten an Büchern zu finden, die sich dort mit den Jahrhunderten angesammelt hatten - vergebens. Es war leichter ohne Erwartungen durch die Straßen New Yorks zu laufen und nicht um sich zu sehen, wartend ob sie aus dem Nichts wieder auftauchen würden.

Nun also unterwegs in den Straßen San Franciscos, konnte ich ohne weiteren Glauben an Licht, mich daran üben zu vergessen. Ich war schon immer ein Naturtalent in Punkto Verdrängung. Seit ich mich erinnern konnte, tat ich es mit allem, dass bei dem Gedanken daran, mir einen Stich im Herzen verpasste. Allerdings war nichts mehr dasselbe und mich an alles zu Erinnern schien wie eine Bestrafung der Höheren Mächte, die mir damit sagen wollten, für meine Fehler gerade zu stehen. Und Fehler hatte ich eine Menge begangen in nur einundzwanzig Jahren.

Seit dem Moment, in dem ich aufgewacht war, schienen mich jegliche meiner Fehler und Irrtümer beharrlich zu verfolgen. Nicht nur geschah dies, wenn ich gerade schlief, dass ich alle von ihnen sah - alle, nicht nur meine Freunde, deren Blut ich an meinen Händen trug. Sie alle erschienen mir wieder, jeden Tod, seit Hydra ihre Krallen in mich geschlagen und mich für ihre Zwecke verwendet hatte.

Selbst wenn ich bei vollem Bewusstsein war, war es bereits passiert, dass ich sie hören konnte - ihr qualvolles Betteln, die flehenden Schreie und die Geräusche, die sie von sich gaben, als ihr Leben aus ihren Körpern entwich.

Es war grauenvoll jede Nacht atemlos aufzuwachen und sich vor Schreck im Bett aufzusitzen, mit rapide fallender Brust, war für mich bereits ein tägliches Ritual. Selbst jetzt, wenn ich daran zurückdachte, konnte ich fühlen, wie schwer mein Herz an meinen Brustkorb hämmerte, nur letzte Nacht.

Schlimmer waren jedoch die Zeiten, in denen ich nicht aufwachte. Es war, als hätten die Geister meiner Vergangenheit mich so lange wie es ihnen möglich war, in meinem eigenem Kopf als Gefangene genommen, nur mir das Leid zu zufügen, welches ich ihnen erbracht hatte. Es hatte oft dazu geführt, dass Natasha oder Steve in mein Zimmer gestürmt kamen und versuchten, mich wach zu schütteln. Ich war mir sicher, dass ich in meinem Leben noch nie so viele Tränen vergossen hatte, wie das letzte Jahr alleine. Die Nächte endeten normalerweise, mit Steves Armen um mich, während ich mich zurück in den Schlaf weinte, wobei er mir immer wieder Versprechen zu flüsterte, dass alles wieder in Ordnung sein würde. Dann blieb er bei mir, hielt mich, während ich schlief und versuchte mir etwas von meinem Schmerz wegzunehmen, obwohl er mit seinem eigenen zu kämpfen hatte.

Bis jetzt, hatte ich noch immer nicht verstanden, wieso mich keiner von ihnen hasste. Ich war mir sicher, dass wenn die Welt wüsste, was ich getan hatte, würde ich in einem Wimpernschlag, zum Objekt ihrer Abscheu werden. Ich selbst, hasste mich. Gott, ich hasste mich so sehr, dass ich mir immer und immer wieder wünschte, sie hätten mich vor Jahren weggesperrt, damit ich niemanden verletzten hätte können.

Natasha schritt dabei immer ein. Sie meinte immer wieder aufs Neue, dass meine Entscheidung etwas gewesen sei, dass mich nur menschlich machte - und wie so häufig, hatte sie sich nicht geirrt. Schließlich hatte meine ganze Entschlossenheit, Thanos erlaubt mir alles zu rauben, was ich je besaß. Er nahm mir die einzige Person weg, die ich jemals lieben durfte, er nahm mir jede einzelne meiner Kräfte weg, die ich in mir getragen hatte und für welche ich so viele Schmerzen erlitten hatte. Außerdem nahm er mir jeglichen Hoffnungsschimmer. Er machte mich schwach, machte mich zu dem, was ich schon immer verabscheute - er machte mich menschlich. Vielleicht war ich ja schon immer Menschlich gewesen, denn ich hasste Menschen aus einem bestimmten Grund - Sie waren affektiert, herablassend, ignorant und egoistisch. Nun wusste ich aber, dass jede einzelne dieser Eigenschaften mehr als deutlich in mir vertreten war.

Steve behielt letztendlich recht, mit seinem patriotischen Getue und all seinem Friedens-tamtam. Mit großer Macht, kam große Verantwortung, doch war ich zu affektiert, zu herablassen, zu ignorant und viel zu egoistisch um auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.

Ich war keine Heldin, ich war kein Avenger, kein Guardian Of The Galaxy. Ich war eine Maschine geschaffen für Destruktion von allem Guten. Ein schiefgelaufenen Experiment, welches außer Kontrolle geraten war und mehr einfach ausgedrückt - Ein Monster.

Ich konnte mich wirklich nicht mehr als etwas anderes betrachten, als ich auf die Wall Of The Vanished starrte. Die Regierung hatte bereits kurz nach dem Blip damit begonnen, die Namen der Toten oder Verschwunden aufzulisten und diese auf Marmorplatten einzugravieren, bevor sie in San Francisco aufgestellt wurden. Bis jetzt waren nicht viele der Marmorsteine zu sehen, dennoch genug um zu wissen, dass es wie ein niemals endender Fluch war. All ihre Namen, all die Trauer und all die Zurückgebliebenen, waren meine Schuld. Ihr Blut tönte meine Hände und die Tatsache, dass es kein Zurück gab, tötete langsam den Rest meines Herzens.

Ich hatte mich geirrt, als ich sagte, es sei eine Frage von richtig und falsch, denn in Wahrheit, war es tatsächlich eine Frage von Gut und Böse, und ich konnte mich nicht erinnern, wann ich den guten Teil von mir verloren hatte.

Doch hatte ich mir geschworen, dass ich alles wieder in Ordnung bringen würde, genau wie Steve es mir immer wieder versprach.

Egal wie lange es dauerte, wie wenig Hoffnung es auf dieser Welt gab und wie viele Schmerzen ich dabei erleiden würde, ich musste es tun. Denn zu leben, wenn man nicht mehr mit sich selbst leben konnte war genauso schwer, wie sein Herz täglich aus neue gebrochen zu bekommen, mit nur einem Traum und einem Blick in vertraute, tote Augen, welche einst voller Liebe waren.

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Ich weiß, mein Schreibstil ist momentan nicht der Beste. Nur hab ich die letzten Monate immer nur in Englisch geschrieben, weswegen ich jetzt einfach etwas Zeit brauche wieder ins Deutsche zurück zu finden. 

Was denken wir über Brooks momentanen Gemütszustand? Und was denken wir über "sie wird alles tun"? Ideen?

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𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt