𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢ

Kapitel 5

Für das erste Mal jemals, war ich Tony wirklich von ganzem Herzen dankbar, schließlich bewahrte er hunderte an Kopien von alten Missions-Berichten auf, die eigentlich an Thaddeus Ross gingen. Außerdem dankte ich Steve, denn er war derjenige, der immer darauf bestand, die Missionsberichte bis zum kleinsten Detail hin auszufüllen.

Der Raum in dem Sich die Informationen befanden, die ich benötigte, war gefüllt mit Kisten an Missionen, welche bereits irgendwann 1990 begannen. Sie waren natürlich nicht alle von den Avengers, sondern auch von SHIELD und SWORD. Diese ganzen Informationen hatte Tony ohne ihr wissen hier gelagert, nur für denn Fall, dass man sie gebrauchen konnte, so wie ich es nun tat. Meine Gedanken wanderten kurz zu Tony und was mir Steve erzählt hatte.

Nach dem Kampf war er im All gestrandet, zusammen mit Nebula für zweiundzwanzig Tage, bis Carol – Captain Marvel – ihn zurück zur Erde brachte. Außerdem war er beim Kampf schwer verletzt worden und entschied, nachdem er hörte, dass Pepper ein Kind erwartete, sein früheres Leben hinter ihm zu lassen. Er packte die nötigsten seiner Sachen und verzog sich mit Pepper nach Fairburn, Georgia, wo er nun in einer drei-Zimmer Hütte wohnte, die gute zwanzig Minuten vom Atlanta Airport entfernt war.

Ich hatte ihn nicht mehr gesehen nachdem ich aufgewacht war, doch besuchte ich ihn. Zumindest fast, denn als ich vor seiner Hütte stand, brachte ich es einfach nicht über mich, sein nun einigermaßen zufriedenes Leben zu zerstören. Ich war mir sicher, es ging ihm gut, immerhin war er nun ein Vater, was er immer wollte. Tony war kein Arsch, er war nicht egoistisch, er hatte eine Fassade. Damit war ich nun nur zu gut vertraut.

Obwohl ich nicht mit ihm gesprochen hatte, wusste ich, dass er mich hassen würde. Vielleicht war das der Grund, warum ich zu ihm geflogen war - ich wollte, dass mich jemand anschrie und mich schrecklich fühlen ließ, denn so hätte ich mich fühlen sollen. Natasha und Steve waren dazu nicht fähig, denn sie kümmerten sich zu sehr. Doch Tony, Tony hatte für mich noch nie Mitgefühl, weswegen ich mir sicher war, er würde nicht davor scheuen, mir grauenvolle Wörter an den Kopf zu werfen.

Mit der Taschenlampe hoch erhoben huschte ich durch die Gänge an Regalen, alle gefüllt mit Boxen, die mit Akten randvoll waren. Ich übersprang die unwichtigen Sachen, wobei meine Augen von Box zu Box vielen, auf der Suche nach nur einem Kennwort; Hydra. Es war keine Sekunde später, als ich eine komplette Sektion darüber fand. Die Boxen waren aufgeteilt in Mitgliederakten, Experimente, Geschichte, ehemalige Aufenthaltsorte und so weiter. Ich nahm die Taschenlampe zwischen die Zähne, griff mir die erste Box, welche jegliche frühere Aufenthaltsorte vermerkte und stellte diese auf dem Boden ab, ehe ich mir auch die mit den Experimenten griff. Mit der Lampe weiterhin zwischen den Zähnen, begann ich die Boxen auszuräumen und durch die dutzenden an Akten zu blättern, welche ich schließlich in die Sporttasche schob, welche im mit mir führte.

Mit einem Schlag wurde der Raum erhellte und eine laute Sirene erklang. Erschrocken sah ich hoch und stopfte den Rest in die Tasche, ebenso die Taschenlampe. Vor der Tür erklangen mehrere Schritte, vermutlich um die vier Personen. Schnell duckte ich mich und wartete, bis sich die Tür öffnete und die Agenten begannen die Reihen zu durchforschen. Als ich von einer Seite jemanden näherkommen hörte, erhob ich mich, blieb allerdings wie geankert stehen, als sie wieder vor mir stand. Mit großen Augen starrte ich sie an, als sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht ausbreitete und ein Stück ihrer Wange bröckelte.

"Da ist sie!" Brüllte jemand hinter mir und riss mich somit aus meiner Trance. Als ich wieder nach vorne sah, war sie verschwunden, weswegen ich augenblicklich zu laufen begann. Aus einem Regal vor mir, griff ich eine Box und schleuderte diese hinter mich, sodass der Agent darüber stolperte und bog laufend in einen anderen Gang ab, bis sich auf einmal jemand in meinen Weg stellte. Derselbe Typ wie zuvor vom Aufzug stand dort, ein wütender Ausdruck auf seinem Gesicht – er hatte wahrscheinlich nur Kopfschmerzen. Bei solchen wurde ich auch schnell zur Furie.