Kapitel 15

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ANSTATT NATASHAS Motorrad, erlaubte ich mir dieses Mal ein anderes Fahrzeug aus der gefühlt endlosen Garage zu nehmen. Immerhin war ich ein Avenger – falls man uns noch als solche bezeichnen konnte – und hatte dieselben Rechte als Steve und Nat. Es war schon ironisch, wie sehr ich diesen Vertrag hasste und wie viel er mir dennoch brachte. Durch das offizielle Dokument, welches mich zu einem strahlenden Mitglied der Avengers machte, bekam ich, trotz meiner "Verbrechen" eine Begnadigung. Wahrscheinlich – definitiv – auch nur, weil ich für sie nicht länger eine Gefahr darstellte.

Ich wusste nicht wirklich was ich besorgen sollte, schließlich hatte ich nicht unbedingt eine menge Erfahrung in Punkto Tiger. Aber wie schwer konnte es schon sein, eine mutierte Raubkatze am Leben zu erhalten? Steak müsste doch wirklich genügen. Also fuhr ich – nach wie vor in Steves Shirt und schwarzer Kapuzenweste – zurück in die Innenstadt. Um einen Parkplatz zu finden, brauchte ich ungefähr eine gute halbe Stunde und musste dann noch fast fünfzehn Minuten zum Laden laufen.

Bevor ich den Laden betrat, zog ich mir meine Kapuze über, einfach weil es mir ein Gefühl von Sicherheit gab. Ich fühlte mich versteckter, mehr Teil der Masse. Es überraschte mich, dass New York sich zu erholen schien. Mehrere Menschen waren unterwegs und die meisten von ihnen trugen eine Leichtigkeit bei sich, als wäre nie etwas vorgefallen. Es war gut, dass sie ihre Leben wieder aufnahmen, nur war ich noch nicht bereit dafür.

Schon nach dem ersten Schritt in den Laden, überkam mich ein warmer Schauer. Vielleicht war es die viel zu stark aufgedrehte Heizung, vielleicht aber auch nur die Leere, welche mir ein komisches Gefühl der Erleichterung gab. Ich wusste nicht ob ich es momentan überhaupt aushalten würde, wenn mich einer von ihnen auch nur anblinzelte. Von neben der Türe, griff ich mir einen der roten Körbe, die dort gestapelt wurden und bewegte mich in den ersten Gang.

Frisches Obst und Gemüse umgab mich, gefüllt in rechteckige Körbe aus Pappe. Anstatt einen weiteren Blick auf diese zu werfen, ging ich gerade aus weiter, bis ich vor einem Regal mit zahlreichen Flaschen stand. Meine Augen wanderten kurz zu dem Preis, bis ich seufzte und zwei der billigsten Flaschen griff die dort standen. Alkohol war Alkohol und wie er schmeckte, hatte wirklich nichts damit zu tun, wie schnell er mich betrunken machen konnte.

Der nächste Gang war gefüllt mit zuckrigen Süßigkeiten, die meine Aufmerksamkeit weitaus mehr weckten, als die Rohkost im ersten Gang. Ich beachtete nicht einmal wirklich was in den Tüten war, die ich in den Korb warf, dennoch war ich mir sicher, was auch immer sich darin befand, würde seinen Zweck erfüllen. Während ich weiter schlenderte, öffnete ich eine der Packungen und schob mir einen Lollipop in den Mund.

Ich platzierte noch ein paar Dosen mit Fertiggerichten in den Korb, bevor ich schließlich vor dem tiefgekühlten Fleisch hielt. Ich lud den Korb so voll, dass ich ihn kaum noch halten konnte, ehe ich mir weitere der kalten Steaks unter den Arm klemmte. Ich hievte das Ganze auf die Theke des Kassierers und wartete kurz, doch kam niemand. Mein Blick wanderte umher, bis er auf der kleinen Metallklingel hängen blieb. Ich schallte sie ein, zwei, drei Mal bis vom Hinterraum ein genervtes Grunzen kam.

Ein älterer Mann trat fluchend aus der Tür, seine Haare weiß, ebenso sein Schnauzer. Er hielt hinter der Theke und warf mir einen bösen Blick zu. Irgendwie kam er mir wirklich sehr bekannt vor, doch zuckte ich nur mit den Schultern und wartete bis er alles gescannt hatte. Unter der Kasse zog er zwei braune Papiertüten hervor und legte diese auf den Tresen. Anstatt mir die Summe zu sagen, die ich zu bezahlen habe, nahm er sehr, sehr, sehr langsam seine Brille von der Nase und hauchte die Gläser an. Ein ungeduldiger Seufzer verließ meinen Mund als ich dabei zusah, wie er die Brille an seinem Hemd sauber rieb und sie wieder auf seiner Nase platzierte.

"Ich habe einen hungrigen Tiger zu Hause", seufzte ich. "Würde es Ihnen etwas ausmachen, die Dinge ein bisschen zu beschleunigen?"

Er sah mich einen Moment an, bis er einen Finger hob und einen Knopf an der Kasse betätigte. "Na, sowas", kam es von ihm. "Kasse spinnt. Scheint so, als müsste ich alles noch einmal scannen."

"Sir-" Ich nahm einen tiefen Atemzug, schob alles so schnell ich konnte in die Papiertüten und griff meinen Einkauf, bevor ich ihm viel zu viel Geld auf den Tresen schlug. "Damit Sie sich ein besseres Verhalten kaufen können", zischte ich und warf ihn meinen bösesten Blick zu, den ich im Moment aufbringen konnte, ehe ich ihm den Rücken kehrte. Ich war so kurz davor mich noch ein weiteres Mal umzudrehen, nur um ihm meine Zunge entgegen zu strecken, doch beherrschte ich mich.

Mit zwei Tüten in den Armen machte ich mich auf den Weg zu meinem – nicht meinem – Auto und bog, als Abkürzung, in eine Gasse ein, zwei Gebäude von dem Laden entfernt. Ich tat keine drei Schritte, als mich ein komisches Gefühl überkam. Fast automatisch hechtete ich mich zur Seite. Die beiden Tüten vielen zu Boden. Eine Flasche brach lautstark, die andere rollte unversehrt neben meinem Fuß.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie etwas das Licht der Sonne reflektierte. Erschrocken duckte ich mich. Die Klinge zog an meinem Kopf vorbei, so nahe, dass ich den Windzug an meinem Hals spürte. Ich stolperte unvorbereitet zurück und stoppte mit großen Augen, als ich den Verkäufer von vorher entdeckte.

"Was zum – Dude! Ich hab' dir mehr Geld gegeben, als das billig Zeug überhaupt wert war!"

Ein unmenschliches Zischen verließ seinen Mund. "Sie wollen deinen Kopf." Er erhob das kleinere Schwert. "Und ich will deine Augen."

"Ich hab' wirklich schöne Augen", kommentierte ich, obwohl ich wusste, dass er es definitiv nicht in diesem Sinn gemeint hatte. Für eine Sekunde wunderte ich mich, was er wohl damit anstellen würde. Sie verkaufen? Essen? Bevor ich weiter darüber grübeln konnte, schwang die Klinge in Höhe meines Halses.

Bitte, sei ein Skrull, dachte ich mir, ehe ich mich unter dem Schwert hindurchduckte, seinen Arm griff und ihm wuchtig ins Gesicht schlug.

Sein Gesicht begann zu zucken, bevor sich die Haut auflöste und seine wahre Form zum Vorschein kam. Phew, wäre weniger ansehenswert gewesen, wäre er wirklich nur ein alter Mann gewesen. "Wer will meinen Kopf?"

"Alle von ihnen", grinste er. "Und sie werden ihn bekommen", spottete er. "Vielleicht nicht jetzt, aber sie werden kommen und du wirst nicht bereit sein. Du wirst genauso schwach sein und sie werden sich rächen." Wieder verließ ein Zischen seinen Mund. "Dein Kopf wird auf einem Speer so hübsch aussehen."

"Lustig", meinte ich. "Deiner würde in keiner Weise hübsch aussehen." Ich stieß ihn gerade von mir, als er von seinem Rücken eine weitere Klinge hervorzog. Bevor ich realisierte was passiert war, breitete sich ein stechender Schmerz in meinem Bauch aus. Geschockt viel meine Hand auf meinen Bauch, zu der Klinge, die nach wie vor dort verweilte, bis er sie auf einmal aus mir riss. Er verpasste mir einen Stoß und ich, zu erschrocken um zu reagieren, fiel. 

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And i oop- WER WEIß SCHON WAS ALS NÄCHSTES PASSIEREN WIRD, ich hab nämlich keine Ahnung. Bin schon richtig gespannt. lol.

 jaa

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... jaa... heute ist der erste Tag meiner Erdbeerwoche (wenn ihr wisst was ich meine) und deswegen dachte ich mir, etwas blutiges wär doch passend... wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich werde mich in den nächsten zwei Stunden ausführlich mit Sebastian Stan, Harry Styles und Chris Evans smut auf Tumblr auseinandersetzen. BYE.

OH UND. Das Album "Life Support" von Madison Beer ist SO GUT, NO JOKE, WOW. 

𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt