Kapitel 10

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Mein Atem stockte erschrocken, als mein Körper in eine Schockstarre verfiel. In meinem Kopf fielen mehrere Wörter, die Steve wahrscheinlich mit einem Male ins Grab katapultiert hätten. Natürlich musste es so kommen. Wie sonst hätte ich enden sollen? Glorreich, bei einem Kampf um die Menschheit? Nein, zerfetzt von einem Raubtier. Wie hätte es auch anders sein sollen? Bei meinem Glück würde mich, was auch immer sich hinter mir befand, nicht einmal fertig machen, sondern nur so entstellen, dass Hydra ein weiteres Testsubjet hätte, an dem es sich erfreuen könnte. Was hatte ich mir auch gedacht, hier her zu kommen, ohne irgendwelche Verstärkung, ohne irgendwelche Kräfte oder Ahnung, was mich erwarten würde.

Vielleicht war aber auch nur eine höhere Macht im Spiel, die sich Händereibend darauf vorbereitete mich für meine Taten büßen zu lassen, immerhin war ich der Grund, dass sich das halbe Universum in Staub auflöste – wortwörtlich.

Ich brauchte ein paar Momente, bis ich es schaffte mich von der Stelle zu bewegen, so langsam, wie ich es zuvor noch nie getan hatte, um es vielleicht doch noch lebend hier raus zu schaffen. Meine Hand suchte an der Wand entlang, nach einem Lichtschalter immerhin war es so dunkel, dass ich meinem Ende nicht einmal in die Augen sehen konnte. Anstatt aber sofort von Klauen zu Boden gerissen zu werden, fiel mein Blick auf einen Käfig, am anderen Ende des Raumes. Erleichtert blies ich Luft aus meinen Lungen, als meine Hände sich auf meine Knie stürzten. "Mein Gott", gab ich von mir und lachte schon fast, als mir ein Stein vom Herzen fiel, obwohl das Gefühl blieb, ob ich das Schicksal, welches ich mir vor wenigen Sekunden noch ausgemalt hatte, nicht doch verdient hatte. "Das war sowas von nicht lustig."

Meine Augen musterten den weißen Tiger hinter den dicken Gitterstäben, welcher mich mit kuriosen Pupillen verfolgte. Ich richtete mich wieder auf und ging langsam auf ihn zu, bis auch er sich erhob und knurrend seine Zähne zeigte. Sofort hob ich meine Hände, um ihm zu zeigen, dass alles okay war, doch blieb er unsicher. Ich griff nach der Akte, die an der Seite des Käfigs haftete und Blätterte hindurch. E-Z-11.

"Ez, huh?" Meinte ich und begutachtete seine stechend blauen Augen und das glänzend weiße Fell, mit schwarzen Streifen. "Ich war B." B-147. "Jetzt ist es Brooklyn. Ez... wir wär's mit... Ezrael?" Er legte den Kopf zur Seite, knurrte aber nicht. "Gefällt dir?" Ich nickte. "Mir auch."

Es war keinen Moment später, als die Tür hinter mir aufschlug. Augenblicklich fiel ich zu Boden, als Schüsse durch den Raum zogen. Ich rollte mich zur Seite, hinter den Käfig, wissend, dass sie niemals eines – vielleicht sogar das letzte – ihrer Experimente verletzten würden. Ich schob mein Messer zurück in den Holster und zog stattdessen eine Waffe hervor. Waffen waren praktisch, sicher, dennoch mochte ich nicht, wie sie sich in meiner Hand anfühlten, lieber mochte ich die Leichtigkeit einer Klinge und dessen Vielfältigkeit. "Sorry, Ez", kommentierte ich. "Ärger scheint mir immer zu folgen."

"Wer sind Sie?"

"Wer sind Sie?" Rief ich stattdessen zurück und äugte von meiner Position am Boden über den Rand des Käfigs hinaus. Keine Chance, dass ich ihn mit einem Schuss erledigen konnte. Bevor er antworten konnte, schoss ich ihm ins Knie und als er fiel, in den Kopf. Eine rote Lacke bildete sich auf dem weißen Boden unter seinem Körper, die mit jeder Sekunde größer wurde. Hastig rannte ich auf ihn zu und griff seine Waffe, welche ich ebenfalls einschob, ehe ich mich neben die Tür stellte. Es war so klar wie Steves blaue Augen, dass jeden Moment ein Trupp anmarschiert kommen würde, infolge der gefallenen Schüsse.

Ein weiterer Mann rannte durch die Tür, welcher sich augenblicklich eine Kugel einfing, als der nächste dabei war seine Waffe auf mich zu richten. Ich griff seine bewaffnete Hand und schob sie weg, ehe ich ihm mit dem Knie in die Magengrube schlug. Er beugte sich vor Schmerz, bis mein Ellbogen in sein Genick traf und er zu Boden ging. Der Mann stöhnte schmerzerfüllt auf, ehe ein weiterer Schuss fiel und er still wurde.

Ich wollte aus der Tür verschwinden, bevor noch mehrere kommen konnte, doch krachte ein Kopf mit einer Wucht in meinen, sodass ich desorientiert zurück stolperte. Gerade noch so schaffte ich mich zu ducken, als der Mann vor mir seine Waffe hob und auf mich zielte. Die Kugel raste an mir vorbei und traf auf ein Stück des Käfigs hinter mir. Ich hob meine eigene Waffe und zielte wieder auf das Knie, welches ich mit unausgesprochener Genauigkeit traf, dass es mich sogar selbst überraschte.

Ich schwang meinen Fuß und schlug ihm die Waffe aus der Hand, als von hinter ihm zwei weitere auftauchten. Dem einen verdrehte ich den Arm, bis auch er seine Waffe fallen ließ, während ich dem mit verletztem Knie einen letzten Tritt verpasste. Erneut war eine Pistole auf mich gerichtet, doch zog ich einen der Männer zu mir, um mich vor den Schüssen zu schützen, welche fielen, obwohl klar war, dass sie nur den Mann vor mir treffen würden.

Es überraschte mich nicht, wie wenig diese Menschen füreinander übrighatten, schließlich ließen sie sich auf so etwas wie Hydra ein. Als die Schüsse für kurze Zeit stoppten, schubste ich den Mann in meinem Griff auf den anderen zu, welcher damit beschäftigt war, das Magazin der Waffe zu wechseln. Eine meiner Waffen war zuvor auf den Boden gefallen, weswegen ich nur noch meinen eine hatte, von der ich wusste, dass sie nur noch zwei Kugeln hatte. Die erste Kugel durchtrat den Mann, mit seiner Waffe nach wie vor in der Hand. Die letzte Kugel ging an einen Mann in schwarzer Kleidung der dabei war auf uns zuzulaufen.

Ich drehte mich um und schlug die Tür zu, als ich den entdecke, dem ich ins Knie geschossen und weggeschubst hatte. Mein Atem verschlug sich, als ich realisierte, dass er mit grimmen Gesichtsausdruck seine Waffe auf mich gerichtet hatte und es nichts gab, was ich noch tun konnte, ohne mir selbst eine Kugel einzufangen. Missionen waren so viel komplizierter, wenn man keine Kräfte zur Verfügung hatte, die einem so ziemlich alles ermöglichten. Ich schloss meine Augen und machte mich für den Aufprall bereit, doch kam der Schuss nie, sondern ein lautes Knurren, gefolgt von schmerzerfüllten Schreien.

Zögerlich öffnete ich meine Augen, nur um Ezrael zu entdecken. Sein Rücken war erleuchtet in blauen Flammen und als er seinen Blick auf mich richtete, sah ich, dass auch seine Augen von denselben Flammen verschlungen waren. Etwas überfordert stolperte ich zurück, bis ich in einer Lacke an Blut ausrutschte und auf dem Boden landete. Der Tiger kam langsam auf mich zu, als sei ich nichts weiter als eine weitere Mahlzeit zwischen durch, was mich dazu veranlasste, meine Augen erneut fest zusammenzupressen. Es war keine Sekunde bis sein heißer Atem an meiner Wange abprallte und ich auf die Schärfe seiner Zähne warte. Doch stattdessen zog sich etwas schleimig Warmes über meine Haut. Ich brauchte einen Moment bis ich realisierte, dass es seine Zunge war, die sich glücklich über meine Wange arbeitete. Ein überraschtes Lachen entkam mir, als meine Hände sein Fell fanden und ich versuchte ihn wegzudrücken. "Dir muss jemand dringend die Zähne putzen." Mein Blick wurde ernst. "Ezrael-" Ich nickte auf die Tür und grinste, als weitere Schritte zu hören waren. "Viel Spaß."

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TIGER... gefällt euch der Name Ezrael? Ich fand ihn ganz cool.

Ich weiß nicht warum, aber ich hatte einfach das Gefühl etwas animal action hat in meinen Büchern gefehlt und was gibt es besseres als einen Bad Ass Tiger, mit Gadgets? 

Außerdem hat er mich an The Walking Dead erinnert und da der Tiger darin gestorben ist, dachte ich mir um ihn zu ehren, pack ich hier auch einen Tiger rein. Ich hab erst nämlich zwischen Tiger und Wolf tendiert, aber da Hela schon den Mega Wolf hatte und so... naja

Meinung?

Ich geh jetzt duschen, bye

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𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt