Kapitel 7

773 60 12
                                    

Kälte. Ich bemerkte sie sofort, als ich meine Augen aufgeschlagen hatte. Sie war unverkennbar, wobei eine Nebelwolke vor meine Augen stieg. Verwirrt sah ich mich um. Ich hatte keine Ahnung, wie ich hergekommen war. Alles um mich herum, war so dunkel, dass ich nicht weiter als einen Meter sehen konnte. Es war eine unerträgliche Leere, doch war ich nach wie vor neugierig. Unsicher machte ich einen Schritt, bis ich die dünne Schicht an Wasser unter mir bemerkte, welche mich nach unten blicken ließ. Augenblicklich schreckte ich auf und stolperte zurück, als ich meine Reflektion darin entdeckte. Meine Augen waren dämonisch schwarz und meine Haut bröckelte, so wie Wanda ihre es getan hatte.

Mit klopfendem Herzen fuhr meine Hand zu meinem Gesicht, doch fühlte sich dieses gewöhnlich an, bis ein kalter Tropfen auf meine Wange traf, gefolgt von zwei anderen. Verwirrt strich ich die Kälte von meiner Wange und versuchte die Flüssigkeit an meinen Finger zu identifizieren, bis es mir donnerte. Ich war mehr familiär mit dieser roten Substanz, als es mir lieb war.

Hastig wischte ich meine Finger an meiner Kleidung ab, als mein Blick nach oben schoss. Der Moment in dem meine Augen die Szene entdeckten, wünschte ich mir, ich hätte so getan, als hätte ich keinen der Tropfen bemerkt. Zittrig fuhr meine Hand zu meinem Gesicht, als ich diese über meinen Mund drückte.

Peter Parker hing dort, an einem einzelnen Ast eines Baumes. Blut strömte aus seinen Augen, selbst aus seinem Mund rannte eine Spur, welche auf mich getropft war. Jedoch war er nicht der einzige. Neben ihm hingen alle von ihnen, jeder der mir etwas bedeutet hatte – Wanda, Quill, Gamora, T'Challa, Loki, Bucky – jeder einzelne von ihnen war dort, selbst Fury, nur mein Quicksilver fehlte.

Meine Hand senkte sich, bereit sich gegen meine schmerzende Brust zu drücken, als ich bemerkte, dass sie komplett in Blut getränkt war. Erschrocken fiel mein Blick auf meine andere Hand, in der sich auf dem Nichts ein Messer mit rot-getränkter Klinge befand. Mit einem kleinen Schrei fiel die Waffe in den wässrigen Boden, bis ich realisierte, dass dies worauf ich lief, keineswegs Wasser war.

Hilflos taumelte ich zurück und versuchte verzweifelt einen Ausweg aus dieser personalisierten Hölle zu finden, als mein Rücken gegen eine eiskalte Brust knallte. Ich wusste bereits, bevor ich mich überhaupt umdrehte, wer sich hinter mir befand, dennoch tat ich es. Weißes, zerzaustes Haar, war das einzige, dass bei ihm genauso war, wie immer. Jegliches Anzeichen an Leben hatte seine Form verlassen und auch das blutende Loch in seiner Brust, dass durch sein graues Shirt sichtbar war, linderte meine Panik nicht. Für nur einen Moment – nur eine Sekunde – sah er aber fast friedlich aus. Wie automatisch streckte ich meine Hand nach ihm aus, als sich eine kitzelige Sensation in meinen Fingerspitzen breitmachte. Ich wollte ihn mehr als alles andere berühren, um nur ein kleines Stückchen an Frieden so bekommen. Meine Finger schafften es nicht einmal seine Wange zu berühren, als er unter ihnen zu Staub zerfiel. Hinter dem Staub jedoch trat Wanda hervor, ihre Augen getaucht in ein glühendes rot. Es wurden immer mehr, bis sie alle auf mich zu kamen. Ich versuchte verzweifelt zu entkommen, doch schlang sich ein roter Schleier um mich, der es für mich unmöglich machte, mich auf nur irgendeine Art und Weise zu bewegen.

Ich schluchzte lautstark. "Bitte!" Bettelte ich. "Es tut mir so leid. Bitte, tut das nicht!" Ich hatte nicht die Chance etwas anderes zu sagen, als von hinten etwas meine Haut durchdrang und sich eine Hand um mein Herz schlang und ich wusste, dass es er war.

Mit einem tiefen Atemzug, setzte ich mich ruckartig auf. Mein Herz hämmerte in einem ungesunden Tempo gegen meinen Brustkorb und Schweiß durchnässte das Shirt das ich trug. Es dauerte eine Sekunde, bis ich die Nässe auf meinen Wangen bemerkte und den warmen Körper neben mir, als Steve versuchte meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

𝐓𝐡𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐢𝐧𝐞𝐝 𝐆𝐢𝐫𝐥 |𝟖| ᵃᵛᵉⁿᵍᵉʳˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt