Stille. Um uns herum komplette Stille. Vorsichtig schaute ich aus der Luke heraus. Niemand war zu sehen.
„Die Luft ist rein“ flüsterte ich zu der Person hinter mir.
Zum ersten Mal, seid der Verhaftung der Crew und das Verschleppen des U-Bootes kamen Shachi und ich aus unserem Versteck heraus. Wir sahen uns auf dem Dock um. Es war zwar schon Nachts aber der Mond und die Sterne spendeten dem geöffneten Dock grade so viel Licht, dass man ein paar Umrisse erkennen konnte (unsere Augen waren ja eh an die Dunkelheit gewöhnt).
Das Dock war ziemlich kahl, nur in einer Ecke stand ein Haufen von Kisten. Wahrscheinlich unsere Medikamentenvorräte.
Als sie das U-Boot zu den Docks gebracht hatten, hatten Shachi und ich unser Versteck gewechselt in einen der Kleiderschränke. Zum Glück, denn sonst hätten sie uns beim Ausräumen der Medikamente entdeckt.
„Der Captain wird nicht erfreut sein, dass sie alle Medikamente durcheinander geworfen haben.“
„Stimmt schon. Lass uns erst einmal die Kisten wieder an Bord bringen.“
Shachi nickte mir zu und wir machten uns an die Arbeit. Zum Glück waren es nur 5 Kisten und so waren wir relativ schnell fertig mit dem Wiederbeladen des U-Bootes.
Als Shachi die letzte Kiste hinstellte, fing auf einmal an ihr Magen zu knurren. Selbst in dem Matten Licht des U-Bootes konnte ich erkennen, dass Shachis Wangen rot anliefen.
Ich küsste ihr auf den Mund und lächelte. „Wollen wir schauen, ob wir hier etwas Essbares finden?“
Shachi nickte und wir gingen los.
Leise schlichen wir uns durch die Docks und fanden auch irgendwann einmal den Speisesaal für die Schiffszimmermänner, die in den Docks arbeiteten. Leise schlichen wir uns herein und checkten die Lage. Niemand war da. Ich ging zum Vorratslager und es war rand gefüllt mit Essen.
Shachi und ich sahen uns gegenseitig an und mussten grinsen. Sofort fingen wir beide an die Kisten mit dem Essen auf unser U-Boot zu packen, bis sowohl in der Küche als auch im Vorratsraum kein Platz mehr war. Dann machte ich nach getahener Arbeit uns schnell eine Kleinigkeit zu essen.
Nachdem wir nun etwas im Magen hatten (diese Belohnung hatten wir uns auch verdient), war es an der Zeit, dass U-Boot aus den Docks zu fahren und zwar so unauffällig wie möglich. Nach kurzer Suche fand ich den Schalter, der das Dock diagonal nach unten fahren ließ und betätigte ihn. Dann löste ich die Taue mit denen das U-Boot befestigt war. Shachi saß währenddessen schon auf der Brücke und bereitete alles für einen Tauchgang vor.
Nachdem ich nun sah, dass sich das U-Boot langsam in Bewegung setzte sprang ich auf das Deck und verschwand schnell ins Innere. Hinter mir schloss ich die Luke und begab mich zu Shachi auf die Brücke.
„Alles klar soweit?“
Shachi nickte. „Wenn ich mich nicht Irre und der Radar nicht kaputt ist, sollten wir in der Mitte des Flusses abtauchen können.“
Gesagt getan. Wir navigierten so schnell es der Wind in unseren Segeln zuließ das U-Boot in die Mitte des Flusses und tauchten dann ab. Das Radar zeigte uns, dass wir bis zu drei Meter unter der Wasseroberfläche tauchen konnten. Im Klartext: Am Tag wären wir aufgefallen, da man die Umrisse des U-Bootes mit Sicherheit hätte sehen können, aber in der Nacht, wo eh alles dunkel war, war die Wahrscheinlichkeit, dass wir unentdeckt blieben größer.
„Was machen wir eigentlich mit dem Schiff der Kid Piraten?“
„Wir haben keine andere Wahl als es erstmal zurück zu lassen. Ich kann das Schiff nicht alleine navigieren und selbst zu zweit wird’s schwer.“
„Du hast Recht. Abgesehen davon muss ja auch noch jemand das U-Boot steuern.“
Ich nickte zustimmend.
„Was machen wir jetzt?“
„Unser Vorteil ist, dass fast niemand unsere Gesichter kennt. Wir werden es also auf die altmodische Art tun.“
„Wir klauen uns Uniformen und ‚lösen‘ den Wachposten ab?“
Ich grinste. „Erraten“
Unter Wasser fuhren wir auf das Gefängnis zu und entdeckten einen kleinen Ankerplatz, der wahrscheinlich dafür gedacht war, Gefangene vom Schiff ins Gefängnis zu bringen. Tja, heute einmal anders herum.
Wie zu erwarten war der Ankerplatz des Gefängnisses leer. Sie erwarteten nachts auch nie ein Gefangenenschiff. Zum Glück.
Wir machten unser Schiff schließlich mit einem Tau fest, bevor wir uns umsahen. Von hier aus konnten wir schlecht ins Gefängnis rein kommen, man würde schließlich sofort das U-Boot bemerken. Also beschlossen wir uns von außen um das Gefängnis zu schleichen. Am Rand war ein kleiner Gehweg in der Art eines Balkons aufgebaut, wahrscheinlich damit Verstärkung schnell zum Ankerplatz kommen konnte. Der kam uns wie gerufen. Wir schlichen uns also auf diese Weise über den Fluss auf die linke Uferseite und huschten zum Haupteingang des Gefängnisses. Zu unserem Glück gingen grade zwei Marinesoldaten aus dem Gefängnis raus. Sie hatten anscheinend keine Lust mehr oder brauchten eine Pause… wie auch immer.
„Hast du mitbekommen? Wir haben gleich zwei gefährliche Piratenbanden auf einmal geschnappt.“ erzählte der eine Soldat aufgeregt.
„Ja, kaum zu glauben, dass sowohl die Kid als auch die Heart Piraten auf diese Insel gekommen waren.“
„Selbst schuld, wenn man so blöd ist und versucht ins Marine Hauptquartier einzubrechen…“
Beide lachten.
„Von wegen blöd“ zischte ich.
Erschrocken drehten sich beide um, doch bevor sie auch nur einen Mucks von sich geben konnten, hatten wir beide k.o. getreten.
Wir versteckten ihre Körper hinter in dem nächstgelegenen leeren Gebäude und zogen ihre Uniformen an. Die Uniform die ich anhatte, war etwas zu groß geraten (wahrscheinlich um 2 Nummern), während Shachis Uniform ziemlich Körperbetont war.
„Du siehst ziemlich sexy aus in der Uniform“
Shachi wurde leicht rot. „Halt doch die Klappe. Du nicht.“
Ich musste grinsen. Ich drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
Dann brachen wir in das Gefängnis ein.
Direkt am Eingang kam uns ein Soldat entgegen.
„Was wollt ihr denn hier?“
Cool bleiben. „Wir wurden zu den Gefangenen Heart Piraten geschickt, wir sollen sie verhören.“
„Eure Dienstnummer?“
„Wir haben es ziemlich eilig…“
„Und ich hab meine Befehle. Ohne Dienstnummer kommt ihr hier nicht vorbei.“
Shachi sah leicht nervös zu mir rüber.
Nicht die Nerven verlieren Penguin. „Hör mal, ich bin neu hier im Hauptquartier und habe eine neue Dienstnummer zugeordnet bekommen. Ich kann jetzt gehen und sie schnell nachschauen, allerdings müssen sie dann Admiral Momoirono Chita erklären, wieso das alles hier so lange gedauert hat…“
Der Soldat wurde leicht blass. Jackpot.
„Tut mir leid, ehmm… ich wusste nicht, dass Admiral Pinker Gepard euch geschickt hat. Wenn das so ist könnt ihr natürlich durch.“
„Wo sind die Gefangenen?“
„In Ebene 3“
Ich nickte und wir gingen an ihm vorbei. Natürlich wussten wir, dass wir nicht allzu viel Zeit hatten. Wenn es richtig schlecht für uns lief, würde er jetzt direkt bei seinem Boss anrufen und bescheid geben, dass wir angekommen sind… die die wir gar nicht hier sein sollten.
Als der Soldat außer Sichtweite war liefen wir dementsprechend schneller. Es war weniger ein Rennen, als eher ein schnelles Gehen. Wir durften nicht allzu sehr auffallen, es könnte uns schließlich noch eine Wache begegnen.
Dem war auch so. Ich ging zu ihm. „Anweisung von Momoirono Chita: Wir sollen die Gefangenen Piraten befragen.“
Die Wache nickte und führte uns zu der Zelle. Angekommen sah uns ein hasserfüllter Kid, ein paar grimmige Kid Piraten und ein paar sich freuende Heart Piraten an. Als die Wache dann endlich die Zelle aufgeschlossen hatte, schlug ich auch ihn k.o.
Die Heart Piraten kamen auf mich zu gerannt und umarmten mich.
„Wir wussten, du würdest uns retten“ und ähnliche Sätze sagten sie durcheinander, während eine Art Kuschelorgie entstand.
Dann auf einmal ließen sie mich los und starrten alle auf Shachi.
„Wer ist denn die heiße Schnecke?“ fragte Mekajiki, einer aus unserer Crew.
Shachi wurde rot und zischte: „Halt die Klappe du Idiot… ich bin's!“
Geschockt starrten alle auf Shachi. „Du bist eine Frau?!“
„Auch schon bemerkt?!“
Sie räusperten sich alle und sahen verschämt weg. Ich zog Shachi zu mir rüber und küsste sie auf die Lippen. „Jetzt wisst ihr, wieso sie ihre weiblichen Reize versteckt hat. Weil ihr Vollidioten sie nur begafft hättet!“
„Entschuldigung“ murmelten alle zusammen.
„Habt ihr jetzt euer kleines Kaffeekränzchen beendet?“ fragte Kid genervt.
Wir nahmen der Wache ihre Schlüssel ab und befreiten alle von ihren Handschellen.
Kid rieb sich ein wenig die Handgelänke und sah sich um. „Wo ist Law?“
Verwirrt sahen Shachi und ich uns an, bevor unser Blick wieder zu Kid wanderte. „Ich dachte er wäre bei dir“ entgegnete Shachi, welche (wenn man genauer darauf achtete) wirklich eine Stimme hatte, die weder zu 100% männlich noch als weiblich definiert werden konnte.
„Er war losgezogen, um die Schiffe zu holen.“
„Wir sind mit dem U-Boot hier, also gesehen haben wir ihn nicht.“
„Scheiße“ murmelte Kid. „Ok, zuhören. Ihr holt euch die Waffen, schnappt euch die Schiffe und wartet am Ufer auf uns.“
„Und du Boss?“
„Ich suche nach Law… den kann man keine zwei Sekunden aus den Augen lassen“ knurrte Kid.
„Aye Captain“ sagten die Kid Piraten im Chor und wegen der Umstände nahmen auch wir den Befehl entgegen.
Kid rannte los in die entgegen gesetzte Richtung und murmelte: „Hoffentlich ist ihm nichts passiert“
Wir blieben verdutzt stehen und Killer warf in den Raum: „Es ist echt gruselig, wenn unser Captain sich um jemanden Sorgen macht…“
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Verhängnisvolle Begegnungen
FanfictionEustass Kid und Trafalgar Law treffen auf einer Insel aufeinander. Dort bekommen sie es mit dem gemeinsamen Gegener Ivankov zu tun, der im Laufe des Gefechts Trafalgar in eine Frau verwandelt und verschwindet. Nun gillt es für die beiden Ivankov so...