Kaninchenwelle - Nathan

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Jack nahm einen kräftigen Schluck Rum. „Ich erzähle euch gerne was passiert ist.“
Ich nahm ihm den Rum aus der Hand und nahm auch einen Schluck und riss dann ein kräftiges Stück Fleisch vom Knochen. Nach dem Erlebnis hatte ich mehr als nur ein bisschen Hunger.
„Ihr seid grade aufs Land gegangen als…“ er wollte grade die Flasche Rum an seine Lippen legen, als er bemerkte, dass die Flasche nicht mehr in seiner Hand war… Logisch, denn ich hatte sie ja genommen.
Verwirrt sah er sich um. „Where is the rum gone? “
Lachend drückte ich ihm wieder die Flasche Rum in die Hand und meinte: Es ist wahrscheinlich besser, wenn ich die Geschichte erzähle.“
Jack nahm glücklich die Flasche in die Hand und ließ mich die Geschichte erzählen.
Ich wollte grade den Anker werfen, als unser Captain einfach auf die Insel sprang. Das war typisch für unseren Kapitän. Er war nicht unbedingt der Geduldigste und wir wussten auch, dass er teilweise vor der scharfen Trafalgar flüchtete. Aber man musste schon sagen, so wie Law zurzeit aussah, würde ich sie nicht von der Bettkante stoßen.
Trafalgar stand vorne am Bug und sah kopfschüttelnd, wie Kid unachtsam die Insel betrat. Er spreizte seine Finger und man sah wie kleine Kreise unter seinen Fingern hervorschienen.
„Room“
Trafalgar Law bildete seine Kuppel, die bis zur Insel reichte.
„Shambles“
Und schon war er weg. Wir sahen wir er neben unserem Captain entlang ging.
„Als Frau ist er verdammt scharf oder?“ flüsterte mir Poizen zu. Ich nickte grinsend. Auch Geta und Metal stimmten ihm zu und zu viert beobachteten wir den Kapitän der Heart Piraten.
Auf einmal sah ich im Augenwinkel, wie ein riesiges Ding aus dem Wasser sprang und auf unserem Boot landete. Erschrocken drehte ich mich um und sah, wie ein riesiger Plüschhase meinen Kameraden Jared zur Seite schleuderte.
Ein Schreien. Ich sah rüber zum U-Boot der Heart Piraten, wo auch zwei solcher Plüschhasen an Bord standen. Noch zwei von denen sprang auf unser Schiff.
Ich zog meine zwei Schwerter und hielt sie nach hinten. Das war meine typische Kampfhaltung. 
„Pass auf Eustass-ya. Das sind Lapins. Schneehasen, die sich gerne Mal von Menschenfleisch ernähren.“ hörte ich Trafalgar rufen. Unser Kapitän knurrte irgendetwas zurück, aber das war zu leise um es vom Schiff aus zu verstehen.
Eines der Lapins kam auf mich zugestürmt und holte mit seiner Pranke aus. Ich schnellte mit meinem Arm hervor und die Pranke des Lapins prallte an meiner Klinge ab. Mit der anderen Klinge schlitze ich das Vieh auf und es viel Rückwärts über die Reling.
Hinter mir sah ich wie Heat ein Lapin anzündete und Geta mit seinen Pistolen schoss.
Mittlerweile hatten sich auch die Heart Piraten gesammelt und schickten die Lapins mit ihren Kicks wieder ins Wasser.
Das war schon ein merkwürdiger Haufen. Ich hatte noch nie eine Piratencrew erlebt, die aus einer kompletten Kampfschule bestand. Nur der Kapitän und ehemaliger Kapitän Jean Bart schienen keine Kung Fu Meister zu sein oder woher auch immer die diese Kicks her hatten.
Als die Lapins merkten, dass wir uns gut gegen sie wehren konnten (auch wenn der Angriff sehr überraschend kam), verschwanden sie wieder von unseren Schiffen. 
Verwundert darüber blieben wir auf dem Deck stehen und sahen unsere Kapitäne, wie sie immer noch am Festland gegen eine Horde Lapins kämpften. Wir rannten zum Bug und wollten grade an Land gehen, um ihnen zu helfen, als wir am Rand der Insel beobachteten, wie sich die Lapins aufstellten. Gemeinsam hüpften sie auf dem Inselrand, bis sie in einem großen Gemeinsamen Sprung ein relativ großes Stück Erde abbrachen und damit eine riesige Hasenwelle auslösten.
„Alle Mann fest halten!“ schrie Killer und alle Kid Piraten suchten sich eine Stelle des Schiffes, wo sie halt finden konnten.
Die Heart Piraten dagegen flüchteten alle in ihr U-Boot und schlossen die Tür noch bevor die Welle sie erreichte.
Die riesige Welle brach über unserem Schiff zusammen und riss es in die Tiefe. Die dabei entstandene Strömung war so stark, dass diese die Ankerkette sprengte und unser Schiff davongetrieben wurde. Alle von uns hielten die Luft an und sowohl ich als auch zwei andere hielten jeweils einen Teufelsfruchtnutzer fest, die sonst in den Fluten ertrunken wären.
Die Strömung riss uns unter Wasser immer weiter und das Schiff wurde weiter durch das Wasser geschleudert. Es war schon ein Wunder, dass es nirgendswo gegen knallte.
Nach ungefähr 1,5 Minuten wurde die durch die Welle verursachte Strömung schwächer und nach zwei Minuten war das Meer wieder ruhig und das Schiff trieb im Wasser. 
Wir ließen alle das Schiff los und ließen uns teilweise von hochtreibenden Fässern mitziehen oder schwammen nach oben. Über Wasser rangen wir alle nach Luft und auch unseren Teufelsfruchtnutzern schien es gut zu gehen.
Wir hielten uns an treibenden Gegenständen fest.
„Was machen wir jetzt?“ fragte Geta.
Das war eine ziemlich gute Frage. Wir wurden in den 2 Minuten soweit aufs Meer hinausgetrieben, dass wir die Winterinsel nicht mehr sehen konnten und unser Schiff trieb im Wasser. Wir konnten von Glück sprechen, wenn es noch nicht auf dem Meeresboden lag.
„Ich hab keinen Plan“ murmelte Wire, der Poizen half, sich an dem Fass festzuhalten.
„Irgendwie müssen wir auf jeden Fall zurückkommen. Wir können den Boss jetzt nicht im Stich lassen.“ Sagte Heat, der zwischendurch noch etwas Wasser ausspuckte.
Plötzlich tauchte das U-Boot der Heart Piraten auf. Es war uns wohl gefolgt.
Bepo Penguin und Shachi waren die ersten die raus rannten und sehen wollten, wie es uns ging, aber die restlichen kamen auch relativ schnell an Deck.
Sie schmissen an zwei Seiten Strickleitern herunter und halfen uns erstmal aus dem Wasser.
„Und jetzt?“ fragte Penguin, nachdem wir alle auf dem U-Boot in Sicherheit waren und uns nun beraten wollten, wie’s weiter ging.
„Erstmal müssen wir irgendwie unser Schiff wieder über Wasser kriegen. Dafür müsste ich aber erst begutachten, welche Schäden das Schiff hat und ob es überhaupt noch seetauglich ist.“ merkte Jared an.
„Wir sollten mit ein paar Männern runtertauchen und erstmal grob gucken, ob irgendwelche Schäden vorhanden sind. Dann holen wir das Schiff über Wasser und machen einen komplett check.“ Fügte Naron, der Schiffszimmermann der Heart Piraten ein.
„Und wie stellst du dir das vor?“ fragte Killer etwas skeptisch.
„Wir haben eine Sauerstoffpumpe an Bord. Wenn wir längere Zeit unter Wasser bleiben müssen, können wir zwei Schläuche nach oben lassen und Sauerstoff wird mit dem einen Schlauch ins U-Boot getankt und mit dem anderen wird die alte Luft herausgelassen. Damit könnten wir euer Schiff mit Sauerstoff füllen und dann kommt es von ganz alleine hoch.“
„Gute Idee.“
„Dann los.“
Ich bekam von den Heart Piraten eine Sauerstoff Maske und zusammen mit Jared, Naron und Penguin tauchten wir zum Schiff herab.
Beim Inspizieren des Schiffes (das zum Glück immer noch mitten im Meer schwamm und nicht auf dem Grund lag) fielen uns ein paar kleinere Schäden auf, aber zum Glück war das Schiff im Großen und Ganzen heil geblieben. Bei einem zweiten Tauchgang befestigten wir den Schlauch am Schiff und ich blieb mit Penguin unten, um das Füllen des Sauerstoffs zu überwachen.
Es dauerte nicht mehr lange, bis wir die Sauerstofflaschen weglegen konnten, da nun der komplette Raum mit Luft gefüllt war. So Langsam bewegte sich das Schiff in Richtung Oberfläche.
Als das Schiff wieder über dem Meer schwamm flickten Jared und Naron die Lecks, in welche Wasser eindrang, während die anderen das restliche Wasser aus dem Schiff eimerten.
Währenddessen hatten Bepo und Geta den Kurs zur Winterinsel neu berechnet und wir setzten die Segel.
Um diesmal von den Lapins nicht sofort gesehen zu werden, umschifften wir die Insel und ließen die Schiffe in einer Bucht. Metal verwendete notgedrungen ein Tau mit einem Stein (Welches er beides in Metall verwandelte) als Anker (unser war ja gerissen) und wir beschlossenen nach einer kurzen Diskussion, dass wir nach unseren Kapitänen suchen würden, während Jared und Naron die Schiffe reparierten.
Die anderen gingen los.
Ich machte mir schon Sorgen um unseren Kapitän, denn wir waren auf der Fahrt zur Insel zurück 1,5 Tage unterwegs. Soweit hatte uns diese dämliche Hasenwelle weggetrieben.
„Wo würden unsere Kapitäne sein, wenn sie hier auf der Insel zurückgelassen wurden?“ fragte sich Wire laut.
„Also Kid würde wahrscheinlich weiter am Meer bleiben und nach unserem Schiff Ausschau halten, aber wir hatten ihn durch das Fernglas nicht entdecken können…“ warf Killer in das Gespräch ein.
„Und unser Captain würde sein Vertrauen in unsere Fähigkeiten legen und die Insel schon mal im Voraus begutachten.“ murmelte Shachi.
„Und wo wäre er dann am wahrscheinlichsten?“ fragte ich.
Einstimmig zeigten alle Heart Piraten wie von der Tarantel gestochen auf den Berg und sagten im Chor: „Unser Captain ist bestimmt im Innern dieses Berges“
Also nahmen wir den Weg zum Berg. Vom weiten sah ich, wie ein Lapin in einen etwas höher gelegenen Eingang hoppelte und erzählte dies sofort den anderen.
„Also müssen wir da hoch klettern?“
„Stell dich nicht so an.“
„Das wird schon schief gehen.“
„Ihr seid doch Piraten und keine Memmen.“
„Hast du uns grade Memmen genannt?“
„ES REICHT!“ schrie Jean Bart irgendwann und unterbrach die wilde Menge, die quer durcheinander redete. „Wir diskutieren hier nicht, wer eine Memme ist oder nicht. Wir klettern da alle rauf und helfen unseren Kapitänen, denn das waren nicht grade wenige Lapins mit denen die beiden kämpfen mussten.“
Alle stimmten zu und gingen zum Berg.
„Danach passierte eigentlich nur was ganz unspektakuläres. Wir gingen rein, wir trennten uns an einer Gabelung und sind dann in dieser Höhle gelandet. Und den Rest der Geschichte kennt ihr.“ Beendete ich die Geschichte.
Sowohl Kid als auch Law nickten geistesabwesend, während Kid an einem Stück Fleisch rum kaute und Law mit dem Etikett an seiner Flasche spielte.
„Und was war bei euch passiert?“ fragte nun Bepo neugierig.
Beide Kapitäne sahen Bepo geschockt an und wurden beide knallrot.
„Gar nichts ist passiert“ wich Law aus.
Verwundert starrten wir auf die beiden, die sich plötzlich so merkwürdig benahmen.
„Esst zu Ende und bewegt eure Ärsche, ich will den Anker lichten!“ schrie Kid.
Gut dass sich die trinären Log Ports schneller aufluden, als die einfachen Exemplare aus der ersten Hälfte der Grand Line.
Wir aßen noch schnell alle auf und gingen wieder auf unsere Posten, auf ins nächste Abenteuer.

Verhängnisvolle BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt