Mit meiner Teufelskraft hatte ich Kids Herz erstmal in meinem U-Boot verstaut. Wer wusste schon, was er alles versuchen würde, um es mir wieder abzunehmen.
Immer noch von meinem neuen Körper verwirrt gingen ich, die Kid und die restlichen Heart Piraten gemeinsam durch die Stadt.
Ich sah zum aber tausensten Mal an mir runter. Ich konnte mich immer noch nicht an den Anblick gewöhnen. Diese… Dinger vor mir erlaubten es mir nicht einmal meine Füße zu sehen. Es war einfach scheiße eine Frau zu sein.
Und dann musste ich mir noch die Albernheiten meiner Crew antun. Sie starrten mir auf die Brust und tuschelten hinter mir „wie schön sie doch wippen“ würden.
Ganz ruhig Trafalgar, das wird sich noch legen. Du bist ja nicht für immer eine Frau. Du musst nur diesen verdammten Ivankov finden und ihn dazu bringen, dir deine normale Gestalt wiederzugeben.
Als wir so lang liefen, bemerkte ich wie auch Eustass verstohlen rüber schielte.
„Macht es dir Spaß auf meine Brüste zu starren, Eustass-ya?“ fragte ich trocken. Bei Eustass machte es sowieso keinen Sinn lauter zu werden, also konnte ich auch gleich versuchen, wieder meine gelassene Art zu übernehmen.
Ich sah, wie Eustass leicht rot im Gesicht wurde. Das war die Genugtuung, die mir diesen miserablen Tag ein wenig versüßte.
„Rede doch nicht so einen Mist.“
„Ich hab genau gesehen, dass du sie angeschaut hast.“
„Hast du sie dir schon Mal angeguckt? Diese…. Dinger stechen einem doch direkt ins Auge!“
„Also hast du sie angestarrt.“
„Die bessere Frage ist wohl: Wer nicht.“
Der Grund, wieso wir beide so gelassen nebeneinander laufen konnten, war der erste Kommandant der Kid Piraten.
Massaker Soldat Killer. Er war ein großer (ungefähr so groß wie ich), muskulöser Mann, dessen Gesicht grundsätzlich hinter einer blau-weiß gestreiften Maske versteckt war.
Das einzige, was unter der Maske hervorstach, waren seine langen, blonden Haare und ein kleines Kinnbärtchen. Er trug ein schwarzes Hemd und an seinen Händen trug er diese sich automatisch drehenden Säbel. Eine einfache Jeans und schlichte Schuhe rundeten das Outfit ab.
Als ich Kids Herz in meiner Hand gequetscht hatte, stimmte er der notgedrungenen Allianz zu. Kid hatte natürlich direkt dagegen prottesiert, aber mit seinem Herz in meiner Hand hatte er nicht viel zu melden. Am Ende hatte er sich seinem Schicksal ergeben.
„Ehmm… Captain?“ riss Penguin mich aus meinen Gedanken.
„Mhmm?“
„Shachi und ich haben uns gefragt… ob wir mal deine Brüste anfassen dürfen.“
Wütend schlug ich beiden auf den Hinterkopf. „War das Antwort genug?“
„Ja“ jammerten beide und rieben sich die Köpfe. Eustass lachte einfach nur über die Frage und ich fühlte mich wieder so, als ob alle auf meine Brüste starren würden.
War ja auch kein Wunder. Das Hemd, was ich anhatte war ja auch für einen Mann zugeschnitten. Es platzte bei den Mordsdingern, die ich vorne hatte, fast auf.
„Ich denke ich brauch neue Kleidung… jedenfalls vorübergehend.“
„Du kannst auch nackt rumlaufen“ merkte Kid an.
„Das hättest du wohl gerne,. Eustass-ya, ich glaube du hast zu lange kein weibliches Wesen mehr gesehen.“
Genervt schnaufte Kid und drehte seinen Kopf weg.
Ich blieb mitten im Weg stehen. Verwirrt sahen mich alle an.
„Ich denke es macht keinen Sinn, wenn wir in so einer großen Gruppe hier herumlaufen. Wir sollten uns aufteilen und alle Besorgungen getrennt erledigen.“
Mir stimmten alle zu und selbst Eustass hatte an der Idee nichts zu meckern.
„Ich würde es so vorschlagen: Bepo, du weißt welche Medikamente aufgestockt werden müssen. Du gehst mit dem Schiffsarzt der Kid Piraten.“
„Schiffsarzt?“ etwas verwirrt sah mich Kid an.
„Das ist nicht dein ernst? Ihr habt keinen Schiffsarzt an Bord?“
„Wozu brauchen wir einen Schiffsarzt?“
„Was ist wenn einer von euch krank wird?“
„Wir werden nicht krank.“ Ich hielt meine Hand an meine Stirn und versuchte so viel Dummheit einfach nur zu ignorieren.
„Habt ihr einen Schiffskoch?“
„Sowas ähnliches.“
„Was ist denn ‚sowas ähnliches? ‘“
„Heat brät uns immer Fleisch und wir essen es.“
Das war doch nicht zu fassen.
Ich seufzte. „Ok, dann geht Heat mit Shachi, Jean Bart und Wire einkaufen.“
„Woher kennst du die Namen unserer Crew Mitglieder?“
„Wissen ist Macht, Eustass-ya, aber ich bezweifel, dass du verstehst, was damit gemeint ist.“
„Warte mal… hast du mich grade dumm genannt?“
Was für ein Blitzmerker.
„Bepo, Penguin und Killer besorgen die Medikamente.“
Meine Leute sagten im Chor „Aye Captain“ und gingen in den ihnen zugeteilten Gruppen los.
„Und was ist mit mir?“ fragte Eustass genervt.
„Du gehst mit mir shoppen.“
„WAS?!“
„Ich brauche jemanden, der meine Sachen trägt, schließlich bin ich ja nur eine schwache, wehrlose Frau und außerdem traue ich dir nicht über den Weg. Wenn ich dich hier alleine rumlaufen lasse, kommst du noch auf die Idee mein U-Boot zu verwüsten, bis du dein Herz gefunden hast und das kann ich nun wirklich nicht zulassen.“
Er grummelte irgendetwas vor sich hin, folgte mir aber. Er schien sich entweder mit der Situation abzufinden oder er wollte sich darüber lustig machen, wie ich versuchte in kürzester Zeit mit einem Frauenkörper umzugehen.
Wir gingen in den erstbesten Laden und ich fragte den Besitzer nach Frauenklamotten.
„Was sucht die Dame denn für Klamotten?“
Als der Ladenbesitzer mich Dame nannte, lachte Eustass laut los.
Ich ignorierte diesen Kindskopf gekonnt und widmete mich weiter dem Ladenbesitzer. „Ist mir egal. Irgendwas was passt.“
„Ehmm… haben sie eine Lieblingsfarbe?“
„Pink“ rief Eustass herein und lachte mich weiter aus.
„Gelb, Blau und Schwarz.“ Antwortete ich dem Ladenbesitzer, der daraufhin einfach losging und mir ein paar Teile heraussuchte.
Kid stand an der Wand gelehnt in einer Ecke und sah uns zu.
„Gefällt ihnen das Teil?“
Ich seufzte. „Hör mal, ich will nur ein paar langärmlige Oberteile für Frauen in den Farben schwarz, gelb, blau oder gemischt haben. Mir ist die Form egal, mir ist der Schnitt egal, es soll einfach nur passen.“
Verwirrt sah mich der Verkäufer an, folgte dann aber meinen Anweisungen.
„Welche Größe haben sie denn?“
„Woher soll ich das denn wissen?“
Der Verkäufer schien mir mehr und mehr unfähig zu sein. Ich hatte ihn doch um Hilfe gebeten, WEIL ich keine Ahnung von Frauenklamotten hatte. Ein paar Klamotten raussuchen konnte ich auch, wahrscheinlich sogar schneller als er.
Als er Minutenlang auf meine neue Oberweite gestarrt hatte, entschied er sich endlich für eine Größe und schickte mich zur Anprobe in die Umkleide.
Als ich mein Hemd aufknöpfen wollte, sprangen mir direkt zwei Knöpfe raus… toll.
Ich zog etwas genervt das Hemd aus und wollte in den ersten Pulli schlüpfen, doch diese verdammten Brüste waren im Weg. Ich versuchte mit aller Gewalt dieses Oberteil runterzuziehen, doch es wollte nicht funktionieren.
„Eustass-ya“ rief ich in den Laden rein.
„Was gibt’s Trafalgar?“
„Komm mal her, ich brauch deine Hilfe.“
„Hilfe?“
„Komm einfach“
Ich hörte Schritte bis jemand einfach den Vorhang der Umkleidekabine aufriss. Sofort bedeckte ich mit meinen Armen meine Brüste und zischte: „Was soll das denn?“
„Wie was soll das? Du hast doch gesagt, ich soll kommen.“
„Komm rein und zieh den Vorhang gefälligst wieder zu!“
Eustass verdrehte die Augen, aber tat wie ich ihm gesagt hatte. Es wunderte mich zwar, dass er nicht am Motzen war, aber beschweren wollte ich mich auch nicht.
„Und jetzt?“
„Hilf mir den Pullover runterzuziehen.“
„Was?!“
„ich krieg diesen Pullover nicht über diese dämlichen Brüste!“
„Und wieso soll ich das machen?“
„Zum einen, weil ich nicht will dass dieser notgeile Verkäufer da draußen mich anpackt und zum zweiten sind diese Dinger hier vorne an mir deine Schuld.“
„Meine Schuld? Was hab ich denn getan?“
„Du hast Ivankov erst zum Kampf herausgefordert!“
„Und deswegen ist das meine Schuld?“
„Ja. Und jetzt hilf mir.“
Eustass war wieder einmal sichtlich gereizt. Aber um eine weitere Diskussion mit mir zu vermeiden, kam er vorsichtig auf mich zu und griff das untere Ende des Pullis. Zu zweit versuchten wir den Pullover drüber zu ziehen. Auf einmal griff mir Eustass an die Brust und drückte sie etwas. Ich spürte, wie das Blut in meine Wangen lief und dass es mir irgendwie peinlich war, auch wenn das nur ein Übergangszustand war. Aber die Taktik funktionierte. Zu zweit schafften wir es den Pullover runterzuziehen. Angezogen passte er wie angegossen.
„Muss ich dir jetzt mit jedem Pullover helfen?“ Eustass schien es nicht gestört zu haben mir an die Brust zu fassen. Der sah aus wie immer.
„Nein, ich denke wenn das eine passt, dann passen die anderen auch.“ murmelte ich. Wir gingen wieder aus der Umkleidekabine raus und ließen alles in Tüten packen.
„Das macht dann 150,000 Berry, meine Dame.“
Ich lächelte in meiner typischen Weise und sagte: „ Der Herr bezahlt.“
Geschockt sah mir Eustass hinterher, wie ich den Laden verlies. „Und vergiss nicht die Tüten auf unser Schiff zu bringen, Liebling.“
Dann verließ ich den Laden. Ich hörte hinter mir, wie Kid den Ladenbesitzer drohte und dann mit den ganzen Tüten zu mir kam, ohne einen einzigen Berry bezahlt zu haben.
„Sag mal spinnst du?“
„Wieso, war doch lustig.“
„Sehr lustig. Hier trag deine Tüten selbst.“
Ich machte große Kulleraugen und sah Kid mit ihnen traurig an, wie ein sterbendes Kaninchen. „Aber diese vielen Tüten sind viel zu schwer für mich.“
„Dann… hättest du nicht…“ war das einzige was er rausbrachte, bevor er nachgab und genervt die Tüten trug. So langsam entdeckte ich die Vorzüge des Frauseins, auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, dass der große Eustass Kid auf die schwache Mädchen Masche herein fällt.
Wir gingen die Straße entlang, als wir auf einmal „Stehen geblieben!“ hinter uns hörten. Wir drehten uns beide gleichzeitig um und sahen einen Marinekapitän dort stehen.
„Ihr beide, ihr habt in dem Laden vorhin Kleidung im Wert von 150,000 Berry geklaut! Entweder ihr gebt die Kleidung zurück oder ihr bezahlt!“
„Und wenn nicht?“ fragte ich ruhig provokant.
„Dann muss ich euch verhaften!“
Eustass und ich sahen uns an und fingen an zu lachen. „Du und welche Armee?“
Auf einmal kamen gefühlte drei Bataillone an Marinesoldaten angerückt und nahmen ihre Stellung ein. Wir beide mussten nichts mehr sagen um zu wissen, was gut für uns war. Gleichzeitig fingen wir an wegzulaufen.
Der Marinekapitän eröffnete das Feuer auf uns und wir rannten anstatt zu kämpfen. Eustass war allerdings schneller als ich.
„Wo bleibst du Law?“ schrie er nach hinten.
Ich versuchte aufzuholen, aber die Gewichte die nun vorne an mir dran hingen erschwerten das rennen ungemein. „Ich kann nicht schneller“ beschwerte ich mich. Ich sah auf den Boden und versuchte noch schneller zu laufen, als mich plötzlich Kid packte und über seine Schulter warf.
„Was wird das denn jetzt?“
„Ich rette uns den Arsch!“
Er rannte selbst mit mir auf der Schulter schneller als ich alleine… Dieser dämliche Frauenkörper. Als wir zur Brücke kamen nahm Kid ordentlich Anlauf. Das konnte so nicht gut gehen.
„Room“
Ich teleportierte und auf die andere Seite, während die Mariensoldaten wohl oder übel ihre Verfolgung fürs erste aufgeben mussten.
Eustass trug mich zu seinem Schiff und rief Anker lichten. Ich hatte auf dem Weg hierher auch meine Teleschnecke rausgekramt und auch meiner Crew Bescheid gegeben.
Wir lichteten den Anker und liefen aus. Ich sah, wie mein U-Boot in unsere Richtung fuhr und die letzten Anhalter mitnahm.
Noch bevor die Marine unsere Schiffe versenken konnten, nutzen wir den guten Wind und fuhren aufs offene Meer hinaus, ohne ein genaues Ziel vor Augen zu haben.
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Verhängnisvolle Begegnungen
FanfictionEustass Kid und Trafalgar Law treffen auf einer Insel aufeinander. Dort bekommen sie es mit dem gemeinsamen Gegener Ivankov zu tun, der im Laufe des Gefechts Trafalgar in eine Frau verwandelt und verschwindet. Nun gillt es für die beiden Ivankov so...