Free Hugs und ein böser Hund - Eustass

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Wir gingen noch eine halbe Stunde durch den Schneesturm, bis wir die Suche nach einem Dorf aufgaben.
„Wir sollten in Richtung des Berges gehen“ keuchte Trafalgar.
„Wir sollten einen Unterschlupf finden, bis der Schneesturm vorbei ist.“
„Aber wir müssen weiter…“
„Jetzt halt die Klappe!“
Schockiert sah mich Trafalgar an.
„Ich weiß, dass du deinen Körper wiederhaben willst, aber das bringt uns nichts, wenn wir im Schneesturm krepieren!“
Trafalgar seufzte. Er schien endlich einzusehen, dass ich Recht hatte. „Room“
„Was machst du?“
„Ich baue uns einen Unterschlupf oder siehst du einen geeigneten Platz?“
Und ich hatte bis grade noch Mitleid mit dem Arsch…
Er löste sich aus meiner Umarmung und zückte sein Schwert. Mit einigen schnellen Schwerthieben schnitt er viele rechteckige Stücke aus dem Boden und baute damit auf dem nun freigelegten Boden ein eher kleineres Iglu mit seiner Teufelskraft.
Wir gingen schnell hinein und kauerten und auf den Boden.
„Hättest du es nicht größer machen können?“
„Zum einen musst du hier nicht stehen können, denn das Iglu soll nur von dem Schneesturm schützen und zum anderen speichert ein kleineres Iglu besser die Wärme oder eher gesagt es wärmt sich schneller auf. Ich friere mich nämlich halb zu Tode.“
Ich legte meinen Umhang ab und legte ihn auf den Boden.
„Sag mal Eustass-ya, spinnst du? Du hast nichts unter diesem Umhang an. Du wirst noch erfrie…“
„Halt die Klappe“ unterbrach ich Trafalgar. Sein Gejammer ging mir langsam echt auf die Nüsse. Ich packte ihn einfach ohne zu fragen und setzte ihn auf den Umhang. 
Er wurde leicht rot. „Aber…“
„Du hast ‘nen Frauenkörper… die sind empfindlicher, also halt die Klappe.“
„Danke“ flüsterte Trafalgar.
Wir saßen beide einfach nur nebeneinander, doch ich hatte das Gefühl, dass Trafalgars Theorie von dem Aufwärmen komplette scheiße war, denn es war nach einer halben Stunde genauso kalt wie vorher. Trafalgar kauerte sich neben mich und versuchte sich durch reiben seiner Hände/Arme warm zu halten.
„Du frierst immer noch.“ Merkte ich an.
„Ja ein wenig.“ Er hauchte sich in seine Hände.
Wieso konnte ich ihn nicht einfach erfrieren lassen? Eustass Kid, du bist weich geworden!
Ich setzte mich genau neben ihm auf den Fell Umhang und schloss ihn in meine Arme.
„Was tust…?“
„Korrigier mich, wenn ich falsch liege, aber bei kaltem Wetter kann man sich doch besser gegenseitig helfen, indem man Körperwärme austauscht oder?“
Trafalgar nickte.
Ich drückte ihn nah an mich und spürte wie sein Körper sich an meinen schmiegte. Wie seine Brüste meinen Körper berührten. Auf einmal fiel mir mein Traum wieder ein, den ich vor zwei Wochen hatte. 
Ich hatte auf einmal wieder die Bilder vor Augen, wie Trafalgar auf dem Kartentisch saß, wie er mich zu sich zog, sich an mir rieb und meine Hose runterriss.
Meine Atmung erschwerte sich und ich versuchte unter allen Umständen mein Verhalten zu normalisieren, damit Trafalgar nichts mitbekam. 
„Ist etwas nicht in Ordnung, Eustass-ya?“
Wieso machte ich mir die Mühe? „Nein, es ist nichts…“
„Sicher?“
Eustass, du bist nicht schwul! „Ja, sicher.“
„Ok…“ Plötzlich zog Trafalgar seinen halb zerfetzen Mantel und seinen Pullover aus und saß nun oberkörperfrei (ALS FRAU) neben mir.
Ich konnte nicht anders, als auf diese zwei großen Dinger, die mir fast ins Gesicht sprangen, zu starren. Ich schluckte. „Was machst du da?“ fragte ich schon fast geistesabwesend.
„Würdest du aufhören auf meine Möpse zu starren?“
Ich wurde rot und sah ihm wieder in die Augen… es war schon fast eine Qual nicht darauf zu gucken.
„Ich will verhindern, dass wir erfrieren. Zieh deine Hose aus.“
„Was?!“
„Du sollst deine Hose ausziehen.“
Wie selbstverständlich er das sagte. „Wieso sollte ich?“
„Hör auf zu meckern und mach einfach.“
Ich seufzte und zog meine Hose aus. Er tat das gleiche und breitete unsere Anziehsachen auf dem Boden aus. Er legte sich hin und deutete auf den freien Platz neben ihn. Ich legte mich dazu und schloss ihn wieder in meine Arme.
„Du weißt was ich vorhabe?“
„Ich bin nicht der Hellste, aber ganz gehirnamputiert bin ich auch nicht.“
Trafalgar kicherte leise. Dann warf er den Fellumhang um uns.
Ich presste ihn noch näher an mich, damit er unter keinen Umständen fror (Wieso war es mir das nicht egal?).
Er kuschelte sich an meine Brust und nuschelte: „Du bist so schön warm, Eustass-ya.“
Dann schliefen wir beide Arm in Arm ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag Trafalgar noch enger an mich gepresst. Mittlerweile war mir nicht mehr kalt, es war sogar recht angenehm in dem Iglu geworden und unter dem Fellumhang… aber ich wollte ihn nicht loslassen. Was war nur verkehrt mit mir?
Ich sah auf die Person in meinem Arm runter. Trafalgar schlief friedlich in meinem Arm. Er sah sogar ganz… nett aus wenn er schlief. Nicht ganz so nervig wie im wachen zustand.
Ich strich ihm sanft über sein langes Haar.
Mich überkam so ein warmes Gefühl, als ich ihn so ansah… so friedlich schlafend…
„Guten Morgen Eustass-ya“ murmelte die fast nackte Frau in meinem Arm. „Wie hast du geschlafen?“
„Ganz gut“ murmelte ich.
Trafalgar, der dem Anschein nach immer noch im Halbschlaf war, schmiegte sich weiter an mich. „Du bist so weich… wie ein Teddy.“
„Du tickst doch nicht mehr richtig.“ Ich stand auf und ließ Trafalgar unsanft auf den Boden fallen.
„Ein depressiver Teddy, wie es aussieht.“
„Halt doch die Klappe! Steh auf, ich will mich endlich wieder anziehen können!“ 
Genervt stand Law auf und wir beide zogen uns an. Als ich schlussendlich auch wieder meinen Fellumhang umgelegt hatte gingen wir beide aus dem selbstgebauten Iglu raus. Der Schneesturm hatte aufgehört. Es fielen zwar noch vereinzelt Schneeflocken vom Himmel, aber es war kaum ein Windhauch zu spüren und die Sicht war nun auch viel klarer.
Wir sahen uns beide um und bis auf den einen Berg war nur verdammte leere auf dieser Insel.
„So viel zu: Die Lapins haben einen Anführer… hier ist doch kein Schwein!“
„Ich sagte auch nie, dass ein Schwein die Lapins kommandiert“ sagte Law provokant und ging in Richtung des Berges.
„Was machst du?“
„Irgendwo müssen die Lapins doch sein, nachdem sie gestern verschwunden waren.“
„Und du willst diese Mistviecher jetzt finden?“
„Hast du ‘nen besseren Plan?“
„Ja, wir suchen unsere Schiffe!“
„Wie denn? Willst du tauchen?“
„Ach leck mich Law!“
„Du kannst ja gerne an die Küste gehen und wie ein Irrer aufs Meer starren, ich dagegen suche wenigstens etwas womit wir aufs Meer fahren können und dort können wir auch besser unsere Schiffe suchen.
„Wie auch immer…“ Ich folgte Law einfach, denn ich hatte keinen Bock mehr mit diesem Sturrschädel zu diskutieren.
„Ich dachte du willst die Schiffe suchen…“
„Ich kann dich doch nicht hier alleine lassen. Am Ende ist es meine Schuld, dass du hilflos wie du bist von so einem Lapin verspeist wirst…“
„Also bedeute ich dir was?“
„Verdammte scheiße nein, ich will dich nur in einem richtigen Kampf Mann gegen Mann fertig machen!“
„Dann kämpf mit mir.“
„Bist du Schwerhörig? Ich sagte Mann gegen Mann, nicht Pussy gegen Mann.“
Seine Miene verfinsterte sich leicht und zauberte ein leicht hämisches Grinsen auf mein Gesicht. Trafalgar war vielleicht schlauer als ich (nicht jeder Pirat hat die Zeit Medizin zu studieren wie dieser Schnösel), aber er war so eitel, dass man ihn schnell provokant treffen konnte. Hatte das Arschloch auch verdient… So eitel wie er war…
„Du weißt doch nicht einmal wie man eitel buchstabiert Eustass-ya.“
Verwirrt sah ich zu ihm.
„Und noch was, wenn du dich das nächste Mal über jemanden aufregst, dann solltest du nicht laut denken, denn ein gewisses eitles Arschloch könnte dich hören.“
„Fick dich Trafalgar, glaubst du, ich könnte dir nicht ins Gesicht sagen, was ich von dir halte?“
„Anscheinend nicht, denn sonst würdest du nicht rot werden.“
Und in der Tat wurde ich rot… doch das hatte nichts damit zu tun!!!
„Mir ist einfach nur kalt!“
„Wenn du meinst…“
„Halt einfach die Klappe!“
„Erteil mir keine Befehle.“
So jetzt reichte es! Ich packte ihn an seiner Hüfte und stemmte seinen Körper unter meinen Arm. Wie einen Baumstamm, der grade gefällt wurde, hing Trafalgar nun in meinem Arm, mit dem Unterschied, dass Baumstämme nicht mit den Händen und Füßen herumfuchtelten.
„Eustass-ya, lass mich runter oder ich mach dich kalt.“
Belustigt sah ich zu ihm runter. Ohne dass er sich wirklich dagegen wehren konnte, nahm ich ihm überraschend das Schwert ab und trug es in der anderen Hand.
„Eustass-ya, das ist nicht dein ernst?!“
Ich grinste.
„Eustass-ya!“
Nun war er richtig sauer. Es war eine Genugtuung zu wissen, dass er seine lässige Art ablegen musste. Die ging mir nämlich gehörig auf die Nüsse.
Trafalgars zappeln ignorierend ging ich auf den Berg zu. Es dauerte nicht lange, bis er aufhörte zu zappeln und sich seinem Schicksal ergab.
Manchmal war eben auch Trafalgar ein Vollidiot… Er hätte sich locker mit seiner Teufelskraft befreien können, aber ich hatte ihn anscheinend so wütend gemacht, dass er diese Option vollkommen verdrängt hatte. 
Nach ca. einem halben Tag Fußmarsch (Es wäre normalerweise schneller gegangen, doch ich hatte extra Gewicht zu schleppen) erreichten wir den Berg, auf den Trafalgar so fixiert war.
„So meine Dame, wir sind da.“
Achtlos ließ ich Trafalgar einfach in den Schnee fallen und schmiss sein Schwert gleich auf ihn drauf.
„Ich würde dich aufschlitzen und den Lapins einzeln zum Fraß vorwerfen, Eustass-ya, aber ich will nicht dass die Lapins so ein Stück scheiße zum Fressen kriegen.“
„Wie hast du mich genannt?!“
„Niemand, wirklich niemand hat mich jemals so respektlos behandelt wie du Riesenbaby!“
„Riesenbaby?! Ich glaube du tickst nicht mehr richtig!“
„Und ich glaube du kannst eine Lektion vertragen!“
„Was zur Hölle?!“
„Room“
Ehe ich mich versah hatte Law mich in viele Einzelteile zerschnitten und gegen den Berg ‚geklebt‘
„Mach das sofort wieder rückgängig!“
„Ich sehe mich ein wenig um. Warte brav hier Eustass-ya.“
„Law!“ knurrte ich.
Er bewarf mein Gesichtsteil mit Schnee. „Aus Eustass-ya! Sei ein braver Hund!“
Und mit seinem berühmt arroganten Grinsen ging er weg, während ich versuchte, jedes einzelne Körperteil von der Wand zu lösen.

Verhängnisvolle BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt