Vom Unglück verfolgt - Eustass

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Es vergingen noch einmal 3 lange Wochen. Unsere Nahrungsvorräte neigten sich dem Ende zu (bisher konnten wir sie ja nicht auffüllen) und so blieb uns nur die Möglichkeit fischen zu gehen.
Seit ca. 3 Tagen ernährten wir uns nur von Fisch. Law wollte uns zwar seine Gemüsereste auf quatschen, aber die nahmen gestern auch ihr Ende… zum Glück.
Ich konnte dieses verdammte Hasenfutter nicht mehr sehen… auch wenn Law einen Weg fand das Gemüse nicht ganz so abartig schmecken zu lassen.
„Ich hab einen!“ schrie Jared und zog an seiner Angelschnur. Sofort kamen ihm Killer und Metal zur Hilfe und zogen den Fisch aus dem Wasser. Das war aber auch ein riesiger Fisch. Sie zogen ihn mit Schwung an Bord und ehe er mit seinem Gezappel noch etwas kaputt machen konnte, Köpfte ich ihn mit dem nächst besten Schwert, was mir in die Hände fiel… unser Schiff war voll davon… Das war schließlich meine Kriegsbeute.
Der Fisch selbst sah aus wie ein überdimensionaler Goldfisch. Er war ungefähr 1,90 Meter lang (hätte ich ihn nicht geköpft, hätte er vielleicht Trafalgar fressen können… Mist!) und ging ungefähr 1 Meter in die Höhe und breite.
„Der reicht auf jeden Fall, um uns satt zu kriegen…“ meinte Wire, während er den Fang begutachtete.
„Ja sagt den Schwachköpfen da drüben Bescheid“ murrte ich und wartete schon jetzt genervt auf die Frau, die ihre Hormone nicht unter Kontrolle hatte.
Jack lehnte sich über die Reling (wieder mit einer Rumflasche in der Hand) und schrie dem U-Boot zu: „Wir haben einen Fisch gefangen… kommt rüber zum Essen fassen!“
Es dauerte nicht lange bis wieder diese ätzende Kuppel auftauchte. Wie froh würde ich sein, wenn ich den Penner endlich los wäre…
Auf einmal war das Deck voll mit dieser weißen Pest und die Mutter aller Krankheiten erschien wieder neben mir.
„Da habt ihr einen schön großen Fisch geangelt.“
„Ja, vielleicht sollte deine Crew auch mal lernen wie das geht.“
Trafalgar rollte mit den Augen und wir gingen zu den anderen. Penguin (mittlerweile konnte ich mir deren Namen merken) nahm ein Messer und fing an den Fisch aufzuschneiden und das Fleisch von dem Rest zu trennen.
Es dauerte auch nicht lange, bis er zusammen mit Heat aus dem Fisch ein paar köstliche Gerichte gezaubert hatte.
Neben Sushi waren auch noch Fischbällchen, Fischfilet und Fischstäbchen dabei. Es war definitiv genug für alle da und so griffen alle zu. Nur Trafalgar saß in der Ecke und sah den anderen beim Essen zu.
Ich ging zu ihm mit meinem Teller in der Hand und aß ein Stück von dem saftigen Filet.
„Warum isst du nichts? Angst du könntest fett werden?“
„Du bist zu charmant Eustass-ya.“
„Ich hab mich auch nicht wie eine Furie aufgeführt.“
„Weil du so viel besser bist…“
„Ich bin nicht einmal im Monat überempfindlich.“
„Stimmt, du bist 365 Tage im Jahr überempfindlich“
„Halt doch die Klappe“
„Ich sagte dir bereits, du sollst mir keine Befehle erteilen.“
„Dann verhungre eben!“ Sauer ging ich in meine Kajüte und setzte mich auf eine Bank die an der Seite stand. Wieso machte ich mir überhaupt die Mühe mit dem Trottel zu reden? 
Unhöflich wie immer kam Trafalgar ohne zu klopfen rein.
„Was willst du?“
„Du willst wissen wieso ich nichts esse?“
„Nein, ist mir scheiß egal.“
„Ok, auch wenn’s dir egal ist. Zu deiner Information: Ich bin Vegetarier.“
„Vege-was?“ Was sollte der Mist denn jetzt?
Trafalgar seufzte leise. „Vegetarier. Vegetarier essen weder Fisch noch Fleisch.“
Schockiert sah ich Trafalgar an. „Und wieso nicht?“ 
„Weil ich es nicht möchte. Ich verzichte freiwillig auf Fleisch.“
WIE KONNTE MAN FREIWILLIG AUF FLEISCH VERZICHTEN?????
„Aber du würdest meine Gründe eh nicht verstehen.“
„Ich will dich auch gar nicht verstehen… Wer so bescheuert ist und freiwillig auf Fleisch verzichtet…“
Trafalgar schüttelte lächelnd den Kopf. Er kam sich anscheinend wieder super toll vor. Auf einmal fing sein Magen an zu knurren und er wurde leicht rot.
„Habt ihr nicht noch so Gemüsezeugs auf eurem U-Boot?“
„Macht sich Eustass-ya etwa Sorgen um mich?“
„Hör auf von mir in der dritten Person zu reden und nein ich mache mir keine Sorgen! Aber wenn uns ein Feind angreift musst du schließlich auch fit sein…“
„Wir sind eh bald bei der nächsten Insel. Dort werde ich schon was Essbares finden.“ Er drehte sich um und wollte zur Tür hinaus.
„Law?“
Er drehte sich verwundert um. Ich griff in einen Sack neben mir und holte den letzten Apfel den wir hatten heraus. Geschickt schmiss ich ihn Trafalgar zu. „Macht zwar nicht satt, aber dann hast du wenigstens etwas im Magen.“
Er lächelte. Ehe ich mich versah drückte er mir einen Kuss auf die Wange und verließ die Kajüte.
Geschockt blieb ich sitzen. Die Stelle an der mich seine Lippen berührt hatten brannte wie Feuer. Ich spürte ein komisches Kribbeln im Bauch… Wahrscheinlich wurde ich krank… Diese Pest von Law hat mich bestimmt mit irgend so einem Virus infiziert! Mistkerl…
Wütend und immer noch etwas verwirrt über dieses Gefühl, dass komischer Weise nur aufkam, wenn ich an Law dachte, aß ich meinen Fisch und blieb auch nachdem ich mit Essen fertig war sitzen. Ich schloss meine Augen und dachte über die Geschehnisse der letzten Wochen nach. Doch egal wie sehr ich mich auch konzentrierte, am Ende musste ich immer an ihn denken. Nicht in seiner weiblichen Gestalt, sondern wie ich ihn das erste Mal auf dem Sabaody Archipel traf.
Wie seine eiskalten Augen meine trafen. Dieser Mistkerl zeigte mir damals den Mittelfinger mit seinem arroganten Grinsen und doch war… etwas Besonderes an ihm…
„Land in Sicht!“
Schwachsinn Eustass! Der Kerl ist ein arroganter, verwöhnter Sack, der als Kind von seiner Mutter bestimmt nicht nur einmal fallen gelassen worden ist.
Ich stand auf und ging an Deck. In der Ferne sah ich eine Frühlingsinsel. Es waren viele Gebäude zu sehen und das war gut so. Das bedeutete, dass wir unsere Vorräte auffüllen konnten…
Es dauerte nicht lange, bis wir eine etwas eher abgelegene Bucht fanden, in der unsere Schiffe vor Anker gingen. Ich ging an Land und drehte mich zu meiner Crew um.
„Ihr bleibt hier und bewacht das Schiff, während ich die Lage checke.“
„Boss, willst du ganz allein die Insel erkundschaften?“ fragte mich Heat.
Genau in diesem Moment kam auch Law an Land und ging an mir vorbei.
„Ich bin ja nicht allein“ knurrte ich und ging mit Law los.
Die Insel war auf einem eher flachen Land gebaut. Sie war allgemein relativ groß und große mehrstöckige Häuser bildeten kleine Gassen, in denen man sich gut verlaufen konnte. Wir waren schon mindestens zwei Stunden unterwegs und hatten immer noch nicht das Zentrum erreicht.
Auf dem Weg kamen uns plötzlich zwei Marinesoldaten entgegen. Wir versteckten uns sofort in die nächste Seitengasse (wir konnten ihre Aufmerksamkeit nicht auf uns ziehen, solange wir unsere Vorräte nicht aufgefüllt hatten).
Ein Mann und eine Frau in Marineuniform gingen an uns vorbei. Der Mann seufzte laut auf und jammerte: „Ich muss mal wieder zu Leutnant Nelson (im Anime bekannt als Admiral Nelson)... Er hat einen Befehl für mich. Immer muss ich zu ihm gehen und diesen fetten Kerl füttern“
Die Frau erwiderte: „Tja Leto, du hast kein leichtes Los gezogen. Aber innerlich weißt du, dass du Nelsons Schwabbel doch richtig sexy findest.“
„Ach halt die Klappe Lucy. Ich glaube Momoirono Chita hasst mich, denn immer muss ich zu diesem hässlichen Fettsack gehen...“
„Nelson ist doch grade in der Bar und feiert seinen Erfolg…“
„Wenigstens etwas, die schönen Tänzerinnen werden mich schon ablenken…
Genervt gingen die Marinesoldaten namens Leto und Lucy weg.
Geschockt sah mich Trafalgar an. „Admiral Momoirono Chita?“
„Wer ist das?“ fragte ich im Flüsterton.
„Ich hab dir doch über den Artikel mit Sabo erzählt, den ich damals gelesen hatte…“
Ich nickte und signalisierte ihm, dass er weiter erzählen sollte.
„In dem Artikel wurde ein Kämpfer hoch gepriesen, der stärker als Akainu und Kizaru sein sollte. Mir ist damals der Name dieses Kämpfers nicht mehr eingefallen, aber jetzt wo ich ihn wieder gehört habe… es war Momoirono Chita.“
„Du willst mir sagen: Wir sind auf einer Insel gelandet, wo der neue Admiral sein Unwesen treibt???“
„Wahrscheinlich ist er auf der Suche nach Sabo beziehungsweise dem Strohhut.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Wir müssen zurück und mit den Schiffen abhauen, was sonst?“
„Wie denn ohne Vorräte? Da können wir uns gleich von Momimo gefangen nehmen lassen.“
„Momoirono…“
„Wie auch immer…“
„Wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder wir gehen zurück, verstecken unser Schiff besser und gehen dann mit mehreren Leuten Vorräte holen, oder wir holen jetzt etwas und hauen ab.“
„Letzteres klingt logischer. Wir sind schon seit zwei Stunden unterwegs und um ehrlich zu sein fällt es langsam schwer die Orientierung zu behalten.“
Law nickte. „Du hast Recht.“
Geschockt sah ich Law an. Er gab mir Recht???
Dieser ignorierte mich und ging, als die Luft wieder rein war, wieder in die Gasse hinein, in der wir grade noch entlang gegangen waren.
Es dauerte nicht lange, bis uns wieder die gleichen Marinesoldaten entgegen kamen. Wir versteckten uns wieder und sahen, wie sie aus dem Gebäude vor uns zwei riesige Fleischkeulen holten.
„Der Marinestützpunkt scheint hier ganz in der Nähe zu sein“
Ich nickte ihm zu. Er ging nach dem Verschwinden der Soldaten wieder in die Gasse, ging allerdings an dem Haus vorbei.
„Was machst du?“
„Ich will mir nur einmal die komplette Insel ansehen!“
„Spinnst du?“ Genervt lief ich ihm hinterher.
Wir bogen noch eine Gasse ab und auf einmal endete die Stadt. In der Mitte der Insel führte ein Fluss entlang und an diesem Fluss waren die Marinegebäude errichtet worden. Schön gekennzeichnet mit der schwulen, blauen Möwe. Vereinzelt waren unter den Gebäuden des Marinestützpunktes auch kleine Läden und Clubs verteilt, in denen die Soldaten anscheinend ihre Freizeit verbringen konnten. Nur ein Gebäude stach heraus. Es war das größte Gebäude der Insel und trennte den Fluss in zwei Hälften. Ein riesiges Gefängnis.
Und auf der anderen Hälfte der Insel fingen auch ein paar Meter von den Gekennzeichneten Gebäuden die Stadt wieder an… Wie konnte man nur in so einer unübersichtlichen Stadt leben???
„Jetzt lass uns Vorräte klauen und dann verschwinden wir!“ zischte ich, doch Trafalgar reagierte nicht.
„Was ist los?“
Geschockt starrte er auf den Fluss. „Eustass-ya?“
„Was denn?“
„Wir haben ein mächtiges Problem…“ 
„Wir haben ein Problem wenn wir uns nicht schnell verdrücken!“
„Weißt du was das für eine Insel ist?“ er schien wie in Trance zu sein.
„Nein und so genau wollte ich es auch nicht wissen.“
„Das ist Zartalca.“
„Na und?“
„Wir sind ins Marine Hauptquartier eingedrungen…“
Geschockt starrte ich Trafalgar an. „Du verarschst mich oder?“
Er schüttelte den Kopf. „Es kommt noch schlimmer…“
„Noch schlimmer? Schlimmer kann die Situation nicht werden!“
„Sie wissen, dass wir hier sind Eustass-ya. Sie haben uns absichtlich auf die Insel gelassen. Das war kein Glück, dass sie uns nicht gefunden haben…“
„Und woher willst du das wissen? Verdammt Law, jetzt sag schon was mit dir los ist!“
Perplex deutete Trafalgar auf den Fluss und geschockt sah ich, wie Marineleute unsere Schiffe in die Docks der Marine brachten… Von unserer Crew war keine Spur.

Verhängnisvolle BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt