Schneehasen - Eustass

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Wir wurden wieder aus den Gedanken gerissen, als einer aus meiner Crew nach oben kam und sagte: „Captain, das Leck wurde gestopft.“
Noch etwas verwirrt sahen alle an Deck den einen Mann an.
„Ist etwas passiert?“
Ich schüttelte den Kopf. Das zu erklären würde zu lange dauern. „Sehr gut. An der nächsten Insel reparieren wir das Schiff ordentlich.“
„Ich schau mal nach meiner Crew“ murmelte Trafalgar vor sich hin. „Room“ Und schon war er weg.
Zum Glück. Viel länger hätte ich ihn auch nicht mehr ausgehalten.
„Geta, bring uns wieder auf den richtigen Kurs.“
Dann ging ich auch wieder unter Deck. Ich brauchte jetzt einfach meine verdammte Ruhe. Natsilta… was für ‘ne bescheuerte Insel.
Ich legte mich hin und schloss meine Augen.
„Du willst mich Eustass-ya und du weißt es“ stöhnte Trafalgar. Er lag vor mir auf dem Kartentisch, das Oberteil über seine Brüste gezogen. „Fass sie doch noch einmal an… Das Gefühl, wenn du meine Brüste anfasst… es ist umwerfend.“
Ich schluckte und kam auf Trafalgar zu. Er packte mich am Kragen und zog mich zu sich. Als ich an ihm runter sah, waren seine Brüste weg. Seine Haare waren wieder kurz und er hatte wieder diesen Kinnbart, den ich grade einfach nur sexy fand. Er rieb sich an meinen Körper und stöhnte in mein Ohr. Gierig fing ich an meine Zunge in seinen Hals zu stecken. Er stöhnte in meinen Mund. Ich packte ihn an seinem Hinter und hob ihn hoch. Ich presste ihn gegen die Wand und er fing an meine Hose runterzureißen.
Ich riss die Augen auf. Es war nur ein Traum. Ich war schweißgebadet und meine Atmung war unregelmäßig. 
Was für ein bescheuerter Traum, Eustass! Ich schüttelte den Kopf. Was war das denn? Du träumst ernsthaft davon, dass Trafalgar sich an dich ranmacht? Du tickst doch nicht richtig! Du bist NICHT schwul! Hörst du Eustass! DU BIST NICHT SCHWUL! Du bist weder schwul, noch stehst du auf Trafalgar! Haben wir uns verstanden?!
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ich zog mir den Mantel und die Weste aus und ging mit freiem Oberkörper wieder an Deck mit der nassen Weste in der Hand, um sie aufzuhängen.
„Da bist du ja wieder Kid. Ist irgendwas passiert?“
Ich sah rüber zu Killer. „Nein, ich hab nur ein wenig geschlafen mehr nicht.“
Ich hatte auf einmal diesen Geruch in der Nase. Es roch nach Reis und Curry. Ich sah mich auf dem Deck um und dort stand er. Die Hauptrolle meines letzten Traums und verteilte Essen an meine Crew.
„Shambles“
Auf einmal hatte ich anstatt der Weste einen Teller voll mit Reis und Curry in der Hand, während Trafalgar mein Hemd auf dem oberen Teil der Mastleiter aufhängte.
Eigentlich war ich jetzt grade überhaupt nicht in der Stimmung irgendetwas von Trafalgar anzunehmen, aber mein Magen knurrte und ich konnte nicht einfach das Essen verschwenden. Ich wusste ja nicht, wie lange wir unterwegs waren und wie lange wir mit dem Essen auskommen mussten. Also setzte ich mich in eine Ecke des Schiffes und fing an zu essen.
Als ich fertig war, brachte ich den Teller zurück zu Trafalgar und drückte den in seine Hand.
Trafalgar kicherte leise und wischte mir mit seinem Daumen etwas Soße von der Oberlippe und leckte sie ab.
Angepisst drehte ich mich um, zischte: „Verschwinde von meinem Schiff!“ und ging wieder unter Deck.
Die nächsten Wochen hatte ich eigentlich kaum Kontakt zu Trafalgar, außer wenn er sich auf unser Schiff teleportierte und meine Crew mit Essen versorgte. Auf einmal war Fleisch nicht mehr gut genug…
Nach ungefähr zwei Wochen schlug das Wetter langsam um. Es wurde kälter und fing irgendwann an zu schneien. Meine Crew trug Jacken und Mäntel, während ich immer noch unter dem Mantel Oberkörperfrei rumlief. Ich war doch keine Pussy.
Wieder tauchte Trafalgar auf meinem Schiff auf. 
„Bepo meint wir sind schon nah an unserem ersten Ziel. Höchstwahrscheinlich eine Winterinsel.“
„Auch schon aufgefallen?“
Er rollte lächelnd mit seinen Augen. Dieser arrogante Sack.
Er hatte nun wo es so kalt war wieder seine gepunktete Fellmütze aufgesetzt und einen dicken Mantel angezogen, auf dem der Jolly Roger der Heart Piraten sowohl auf den Arm als auch auf dem Saum gestickt war. Zudem warn die gleichen Flecken wie auf seinem Hut draufgestickt mit dem Unterschied, dass auch die Flecken auf dem Mantel gelb waren.
Die Hose war die gleiche geblieben, genau wie die Schuhe und er trug sein Schwert bei sich.
Wieso sah ich ihn mir so genau an???
Es dauerte nicht mehr lange, bis der Mastmatrose schrie: „Land in Sicht!“
Ich schnappte mir ein Fernglas und sah mir die Insel an. Sarkastisch murmelte ich: „Welch ein Wunder, es ist eine Winterinsel.“
Trafalgar neben mir seufzte über diese Bemerkung.
Geta beziehungsweise Bepo navigierten die Schiffe zu der Insel. Noch bevor sie den Anker werfen konnten, sprang ich auf das schneebedeckte Land und ging die ersten Schritte auf die Insel. Es dauerte nicht lange, bis ich dieses nervige „Room“ hörte und nun auch Law neben mir stand.
„Geduld ist eine Tugend, Eustass-ya“
„Bleib mir weg mit deinen Glückskeks Weisheiten.“
Wir gingen noch ein paar Schritte, bis wir unsere Crews schreien hörten.
Erschrocken drehten wir uns um und sahen, wie riesige Hasen das Schiff aus dem Wasser attackierten. Sie sprangen auf die Decks und fingen an alles was sie sahen zu zerstören.
Wir rannten sofort in die Richtung der Schiffe, doch nun stellten sich diese Hasen auch noch vor uns.
Es waren 3 Meter große Hasen mit viel weißen Fell, roten Augen und messerscharfen Zähnen. Sie sahen zwar niedlich aus, aber hatten ziemlich viel Kraft in ihren Pfoten. Das spürte ich spätestens, nachdem mich zwei dieser Biester gleichzeitig angriffen und mich umgehauen.
Wer hätte gedacht, dass Hasen so stark sein könnten.
„Pass auf Eustass-ya. Das sind Lapins. Schneehasen, die sich gerne Mal von Menschenfleisch ernähren.“
„Danke für die Warnung“ knurrte ich.
Ich hörte im Hintergrund die Kampfgeräusche meiner Crew, die gegen gefühlte hunderte dieser Biester kämpfen mussten. Plötzlich sah ich, wie die Lapins die Anker der Schiffe herausrissen und allesamt am Rand der Insel auf den Boden hüpften. Am Ende riss der Boden und ein Stück der Insel wurde abgebrochen. Dabei wurde eine Welle ausgelöst, die wie eine Lawine unsere Schiffe überflutete. Geschockt starrten Trafalgar und ich auf die Stelle, wo grade unsere Schiffe noch waren. Sie tauchten beide nicht mehr auf.
„Verdammte Scheiße“ fluchte Law. „Room… Scan“
Er schien das Wasser zu scannen, doch bevor er irgendetwas finden konnte, griff ihn eins der Lapins an.
Trafalgar konnte ausweichen und erschien im Kampf sich langsam an seinen Frauenkörper zu gewöhnen, doch das brachte uns auch nichts, wenn diese Viecher uns angriffen.
Wie auf Kommando griffen sie alle gleichzeitig Law an und ließen mich links liegen… DIESE SCHEISSVIECHER!
Ich rannte auf den kämpfenden Law zu und schlug einen Lapin nach dem anderen zusammen, während Law die anderen zerteilte.
Als ich den letzten verprügelte schrie ich: „Niemand ignoriert Eustass Kid, habt ihr das verstanden?!“
Danach zogen sie sich zurück und ließen uns in der Kälte stehen.
„Ja an eurer Stelle hätte ich auch Angst.“
„Bist du wirklich so sehr von dir selbst überzeugt, Eustass-ya?“
Verwirrt sah ich Trafalgar an. „Wie meinst du das?“
„Die Lapins haben sich nicht zurückgezogen, weil sie Angst vor dir hatten.“
„Und wieso dann?“
„Wahrscheinlich hat es ihm jemand befohlen.“
Erst jetzt sah ich, dass beim Kampf Trafalgars Mantel zerfetzt wurde. Die paar Fetzen, die von seinem Mantel übrig geblieben waren, wärmten ihn auch nicht wirklich.
Er hielt sich mit den Händen an den Armen und rieb sie hoch und runter um sich irgendwie warm zu halten.
„Was machen wir jetzt?“ Ich sah mich um, um nach unseren Schiffen zu suchen, aber keine Spur von ihnen.
„Lass uns ins Inselmittlere gehen… vielleicht finden wir ein Dorf“ sagte Trafalgar und ging los. Da ich keinen besseren Plan hatte ging ich hinterher. Die Insel war eigentlich sehr flach gebaut, aber ein riesiger Berg ragte nordöstlich der Insel empor. Wäre dieser Schneesturm nicht gekommen, hätten wir auch von vornherein gesehen, dass auf dieser Insel kein gottverdammtes Dorf war. Sie war komplett unbewohnt.
Trafalgars Hände waren schon rot und ich konnte mir denken, dass er noch mehr fror als vorher. Ich packte ihn auf einmal von hinten und zog ihn mit unter meinen Fellumhang. Ich griff die Enden des Umhangs mit meinen Händen und wickelte ihn so um uns beide, mit dem Metallarm nach oben, damit Trafalgar nicht allzu viel von der Kälte spürte, die von dem Arm ausging.
„Danke“ flüsterte er und wir gingen Arm in Arm weiter durch den Schneesturm, in der Hoffnung doch noch ein Dorf zu finden.

Verhängnisvolle BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt