Unangenehme Gespräche - Eustass

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Eustass Junior war jetzt schon seit zwei Wochen auf der Welt und sie wurde von Tag zu Tag niedlicher. Noch hatte sie ihre keinen Augen nicht aufgemacht, aber alleine sie beim Schlafen zu beobachten war ein tolles Gefühl. Ich hätte nie gedacht, dass es so schön sein könnte Vater zu sein.
Natürlich gab ich das nur ungern beziehungsweise gar nicht vor meiner Crew zu. Die sollten nicht denken, dass ich nur wegen eines Babys zu einem Weichei mutieren würde. Ganz im Gegenteil. Jedes Mal wenn ich von einem Besuch der kleinen Eustass Junior wiederkam, stachelte ich meine Crew an noch mehr zu trainieren und gefälligst noch stärker zu werden, damit wir Eustass Junior um jeden Preis beschützen konnten. Egal vor wem. Und wenn ich an solche starke Gegner dachte, wie Admiral Momoirono Chita, dann wusste ich, dass meine Reaktion in keinem Fall übertrieben war. Allerdings musste ich meiner Crew auch nicht allzu sehr in den Hintern treten, denn sie alle kannten E.J. (Eustass Junior) und hatten von selbst den Ansporn sie vor jeglichem Unheil zu bewahren… Denn grade als Pirat lebte man gefährlich…
Die altbekannte Kuppel, die sich über unserem Schiff bildete, riss mich aus meinen Gedanken. Keine Sekunde später standen die Pinguin-mütze und der Jammerlappen der Crew auf unserem Deck und verteilten wieder das Essen. Und auch die Mutter unseres Kindes stand auf dem Deck.
Etwas angespannt kam er zu mir und flüsterte: „Können wir unter vier Augen reden?“
Verwirrt starrte ich ihn an, bevor ich nickte und mit ihm in meine Kajüte ging. Ich stand an dem Kartentisch, er an der Wand. Wir schwiegen uns einige Minuten an, bevor er das Gespräch anfing.
„Wir müssen reden…“
„Das sagtest du bereits.“
„Ich… ja ich weiß. Eustass-ya, das fällt mir nicht leicht, bitte versuch mir zuzuhören und zu warten, bis ich fertig bin, bevor du antwortest…“
Ich nickte zustimmen. Ich spürte wie Adrenalin in meinen Körper strömte und ich nervöser wurde. Was auch immer Trafalgar mit mir besprechen wollte, es konnte nichts angenehmes sein und es hatte mit Sicherheit mit E.J. zu tun.
„Wie soll ich nur anfangen… Wie du dir denken kannst, geht es um Jamie.“
Volltreffer.
„Ich weiß nicht wie es in Zukunft mit uns weitergehen soll. Jamie ist ein neugeborenes Baby und so gerne ich bei dir bleiben will, aber das Leben auf einem Schiff… auf einem Piratenschiff. Das ist einfach nichts für ein kleines Kind, geschweige denn für ein Baby. Es ist gefährlich, es könnte sich viel schneller bei anderen anstecken, wenn wir auf hoher See angegriffen werden, könnte es ertrinken, es könnte schiffbrüchig werden und vor allem wäre ihre Zukunft verbaut.“
Ich hob eine Augenbraue. Zukunft verbaut?
„Ich meine… wenn wir sie auf einem Piratenschiff groß ziehen, dann wird ihr keine andere Wahl haben, als Piratin zu werden. Aber was wäre, wenn sie lieber zur Marine gehen würde? Oder wenn sie Lehrerin werden möchte? Oder Ärztin? Oder was weiß ich. Ich weiß nicht ob ich ihr ihre Zukunft nehmen kann, ohne dass sie sich selbst entscheidet. Wenn sie später Piratin werden möchte, dann freut mich das für sie. Aber wenn nicht… Könntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren?“
Erwartete er jetzt eine Antwort von mir? Ich sollte doch warten bis er fertig war… Nachdem er einige Minuten nichts mehr sagte, war mir klar, dass er auf eine Antwort wartete.
„Glaubst du ernsthaft, dass sie ein so selbstbestimmtes Leben haben könnte? Ihre Eltern sind zwei der meistgesuchten Piraten der neuen Welt. Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Marine seelenruhig zuschauen wird, wie Trafalgar Law ein Kind aufzieht, welches später vielleicht zur Marine kommen könnte.“
„Würdest du bitte aufhören es ins Lächerliche zu ziehen?“
„Was erwartest du von mir? Wie hast du dir das Leben mit Jamie vorgestellt? Meinst du, wenn du auf eine Insel kommst werden dich die Leute mit offenen Armen empfangen? Oh Trafalgar Law, wir freuen uns, dass ein Mann mit 440,000,000 Berry Kopfgeld sich entschlossen hat, bei uns zu wohnen. Hier hast du ein Willkommens Geschenk.“
Er verdrehte genervt die Augen und wollte gehen. Bevor er allerdings die Tür erreichte, hielt ich ihn am Handgelenk zurück und zog ihn zu mir in die Arme. „Tut mir Leid“ flüsterte ich in sein Ohr. Ich hielt ihn fest in meinen Armen. Nach ungefähr 30 Sekunden Gegenwehr seufzte er und ließ sich in meinen Armen fallen.
„Dämlicher Frauenkörper“ murmelte er dabei. 
Ich küsste ihm auf die Haare, bevor ich meinen Kopf auf seinem ablegte. „Aber jetzt ernsthaft, wie hast du dir das vorgestellt?“
„Ich weiß es selber nicht. Vielleicht würde ich mir auch nur irgendein Fleckchen im höchsten Punkt des North Blue suchen, wo niemand meinen Namen kennt.“
„Du willst auf die Polarkappen ziehen?“
Er lachte leise auf. „Wow, du weißt was Polarkappen sind?“
„Fick dich.“
Lächelnd sah er zu mir hoch und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Sicher dass ich mich ficken soll?“
Grinsend wanderte meine Hand an seinen Hüften runter. „Wir sollten eigentlich nicht dieses Gespräch unterbrechen, um Sex zu haben.“
„Sollten wir nicht“ flüsterte er mir verführerisch ins Ohr. Dieses verdammt heiße Miststück! Ich drückte ihn auf den Kartentisch und versiegelte unsere Lippen über ihm gebeugt. Sein Mund bewegte sich gegen meinen und unsere Zungen spielten miteinander. Langsam rieb ich meine Hüften gegen seine und genoss das Stöhnen, welches in meinem Mund erstickte.
Er riss mir schon fast die Klamotten vom Leib so wild öffnete er meine Hose. Meine Hand wanderte unter seinen Pullover. Sanft strich ich über seine Brüste und ich musste zugeben, dass sie nach der Schwangerschaft sogar noch größer und attraktiver waren.
Plötzlich schob mich Trafalgar weg von sich. Verwirrt und etwas angepisst sah ich ihn an. „Was ist los?“ presste ich zwischen der erhöhten Atmung meinerseits heraus. Ich versuchte ihm dabei in die Augen zu gucken, doch er wich meinem Blick aus.
„Wie sieht unsere Zukunft aus?“
„Was soll die Frage denn jetzt?“
Er seufzte. „Nehmen wir mal an wir entscheiden uns doch dafür Jamie auf See großzuziehen. Wie wird unsere Zukunft aussehen, wenn wir Ivankov treffen?“
„Wie meinst du das denn jetzt?“
„Wenn wir Ivankov gefunden haben, bin ich wieder ein Mann. Dann hab ich keine Brüste und auch keine Vagina mehr. Ich meine, ich weiß, dass ich auf Kerle stehe, aber was ist mit dir? Kannst du mit einem Mann zusammenleben? Ich kann nicht für immer eine Frau bleiben, ich hätte gerne meinen eigenen Körper zurück. Ich weiß nicht… ich hab Angst, dass du mich in meinem eigenen Männerkörper nicht mehr willst…“
Ich musste schlucken. Mit der Aussage hatte er mich voll erwischt, denn um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, ob ich mit meinem Mann eine Beziehung führen konnte, geschweige denn Sex… Da würde mich beim Ausziehen der Hose ein Schwanz erwarten und den müsste ich auch noch anfassen… Eigentlich fand ich Trafalgars aktuellen Körper ganz attraktiv… musste er denn wirklich wieder ein Mann werden?
„Und du willst zu 100% wieder ein Mann werden?“
„Ja, Eustass-ya. Ich will definitiv wieder ein Mann werden.“
„Ich… Ich weiß nicht ob ich dich als Mann genauso attraktiv finden könnte, wie als Frau.“
Er lächelte mich an, doch ich sah in seinen Augen, dass er enttäuscht war. Ich wusste, dass er etwas anderes hören wollte, aber ich konnte ihn in der Sache och nicht anlügen…
Bevor er ging, hielt ich ihn noch einmal zurück. „Ich hab nie gesagt, dass ich dich nicht mehr attraktiv finden würde… ich bin mir einfach nicht sicher.“
Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Wange und flüsterte: „Wird dir erstmal klar, was du willst und dann sehen wir weiter.“
„Darf ich Eustass Junior noch sehen?“
„Nein.“
Geschockt starrte ich ihn an. Er konnte mir doch E.J. nicht wegnehmen?!
„Aber du darfst gerne jederzeit Jamie besuchen.“
„Arschloch.“
„Gerne.“
„Bist du mir böse?“
„Nein. Ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast, aber du kannst sicherlich verstehen, dass ich über die Antwort nicht begeistert bin.“
„Solange du nicht wütend bist…“
Dann ging er zurück auf sein Schiff. Klasse Eustass, jetzt würdest du ihn die nächsten Wochen wieder nicht sehen. Aber vielleicht war das keine so schlechte Idee. Etwas Abstand könnte mir helfen mich meiner Gefühle bewusst zu werden (auch wenn das jetzt extrem Pussyhaft klang).
Die nächsten Wochen verdrängte ich das Thema jedoch mehr. Immer wenn ich mir Trafalgar als Mann vorstellen wollte, verschwamm das Bild und seine weibliche Form erschien vor meinem inneren Auge. Es war, als wäre der männliche Trafalgar nie da gewesen. Und irgendwie wollte ich auch nicht darüber nachdenken. Ich war eher jemand, der es auf sich zukommen ließ. Keine Ahnung wie Trafalgar damit klar kam, denn wie erwartet, sahen wir uns seit dem Gespräch nicht mehr allzu oft.
Das änderte sich auch nicht, als wir an der nächsten Insel ankamen. Ich ging wie immer als erstes an Land, rief aber Trafalgar aus seinem U-Boot raus. Dieser hielt grade E.J. auf dem Arm und stillte unsere wunderschöne Tochter, als er mich fragend ansah.
„Was brauchen wir alles für die kleine?“
„Nimm mal Shachi mit, die hat eine Liste.“
Ich nickte und war leicht enttäuscht, dass er doch nicht mit mir kam. Aber wer konnte es ihm verübeln?
1.     E.J. war an Bord des U-Bootes und Trafalgars Mutterinstinkte ließen es sicherlich nicht zu, dass er sie alleine ließ.
2.     Er müsste sich mit mir herumschlagen, würde er mitkommen
3.     Er hatte eine verdammt gute Ausrede, um nicht mehr selber einkaufen gehen zu müssen. Er musste schließlich auf das Kind aufpassen.
Etwas traurig sah ich zu ihnen hoch, denn ich hatte E.J. auch nicht mehr so oft gesehen, nach unserem Gespräch und um ehrlich zu sein, wollte ich täglich bei ihr sein. Jetzt wo ich eh auf diese Shachi warten musste, konnte ich es mir nicht verkneifen. Ich kletterte auf das U-Boot und ging zu meinen beiden Mädels, wo zum Glück nur eine von beiden auf mich wütend war.
„Wow, sie ist ja richtig groß geworden“
Trafalgar lächelte. „Ja, sie darf seit gestern außerhalb des Brutkastens schlafen.“
„Wieso gibst du ihr die Flasche? Sind nicht die beiden Dinger dafür da ihr Milch zu geben?“
Er rollte leicht mit den Augen. „Ich sag es mal in einer Wortwahl, in der du es auch verstehst. Ich habe mich selbst im Voraus gemolken und die Milch wieder erwärmt.“
„Also ist die Milch aus den Dingern von dir?“
Er lachte leise. „Ja.“
Auf einmal nahm ich die beiden in meine Arme und flüsterte: „Ich hab dich vermisst.“
„Du tust so, als ob du Jamie seit Wochen nicht gesehen hättest.“
„Ich meinte ja auch nicht E.J.“
„Eustass-ya. Mach es nicht schwerer als es ist…“
Ich nickte. Ich wusste zwar nicht, was der Abstand brachte, solange er noch eine Frau war, aber gut. Das war wahrscheinlich wieder Frauenlogik und ich musste das bestimmt nicht verstehen. Hoffentlich.
Als dann endlich Shachi aus dem U-Boot kam, rief ich Killer, Heat und Wire und zu viert machten wir uns dann auf den Weg ins Dorf. Ich war nicht grade gut drauf, da ich mal wieder von Trafalgar abgewiesen wurde (nur weil er bald wieder ein Kerl war?!). Wir gingen also ins Dorf und ich hatte dementsprechend meine Laune. 
Die Einwohner schienen von meiner Laune oder meinem Ruf eingeschüchtert zu sein. Auf jeden Fall rannten sie alle in ihre Häuser und verbarrikadierten sich dort. Ein etwas komisches Verhalten, da ich eher Angstschreie gewohnt war und mir alles angeboten wurde, um abzuhauen, aber was solls. Ich bekam schon, was ich haben wollte.
Grade wollte ich von Shachi wissen, was wir alles brauchten, da stellte sich uns auf einmal ein kräftiger Mann in den Weg. Er war ungefähr so groß wie ich und hatte so ein affiges Cowboy-outfit an., mit Hut, weste, einer Hose die zum Teil aus Kuhleder und zum Teil aus Jeans bestand, einem Waffengürtel um der Hüfte und einem silbernen Stern auf der Brust
„Wer bist du?“
„Ich bin der Sherif dieses Dorfes und möchte euch Piraten bitten dieses zu verlassen. Die Einwohner haben fast nichts mehr und sie wollen nicht auch noch den letzten Rest ihrer Besitztümer verlieren.“
Ich war schon wieder kurz davor meine Beherrschung zu verlieren, doch Killer zischte mir zu, ich solle ruhig bleiben, und fing nun selbst an mit dem Fremden zu reden. „Ich weiß zwar nicht, was dich das angeht, aber wir hatten vor für die Sachen zu zahlen. Wir brauchen dringend ein paar Sachen und dann verschwinden wir sofort.“
„Das kann ich leider nicht zulassen. Ich muss euch bitten direkt zu verschwinden.“
„Es sind wirklich nur Kleinigkeiten. Wir haben ein kleines Kind an Bord.“
„Daran hättet ihr denken müssen, bevor ihr Piraten wurdet, Massaker Soldat Killer. In diesem Dorf sind keine Piraten erwünscht und ich bitte euch nun ein letztes Mal, freiwillig zu gehen oder ihr werdet es bereuen.“
„Du weißt wer wir sind und wagst es trotzdem, mir zu drohen?!“
„Ja Eustass Captain Kid. Ich weiß sehr genau, wer ihr seid. Jetzt dreht um.“
„Einen scheiß werden wir tun!“
„Ich hatte gehofft dies Gewaltfrei lösen zu können. Aber wer nicht hören will muss fühlen.“

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