König der Lapins - Trafalgar

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„Niemand, wirklich niemand hat mich jemals so respektlos behandelt wie du Riesenbaby!“
„Riesenbaby?! Ich glaube du tickst nicht mehr richtig!“
„Und ich glaube du kannst eine Lektion vertragen!“
„Was zur Hölle?!“
„Room“
Eustass Kid, du wirst es noch bereuen, mir mein Schwert zurückgegeben zu haben.
Ich zog es und noch bevor er sich wehren konnte hatte ich ihn in 7 Teile zerschnitten. Seine Arme und Beine hatte ich vom Rumpf getrennt, diesen hatte ich zerteilt und seinen Kopf hatte ich von seinem Hals befreit.
Ich steckte das Schwert weg und klebte seine Körperteile an den Berg in eine Reihe. Er sollte schließlich eine Chance haben sich zu befreien… oder auch nicht.
„Mach das sofort wieder rückgängig!“ Schrie Kid aufgebracht… Na wie fühlt sich das an Eustass? Leide… LEIDE!
„Ich sehe mich ein wenig um. Warte brav hier Eustass-ya.“
„Law!“ 
Er sah schon fast verzweifelt wütend zu mir hoch. Dieses hammermäßige Gefühl von Macht. Schon fast hätte ich vergessen, wie schön es sich anfühlte, Leute leiden zu lassen und zu demütigen.
Ich hob etwas Schnee vom Boden auf, formte einen Schneeball und warf ihn direkt in Kids Gesicht… Volltreffer!!! „Aus Eustass-ya! Sei ein braver Hund“
Danach ging ich und amüsierte mich über die Hilflosigkeit von Eustass.
Dennoch wurde ich schnell wieder ernst. Ich war nicht hier um meine sadistischen Neigungen an Eustass auszulassen (auch wenn er‘s verdient hatte). Ich sah mir den Berg an. Er war ziemlich hoch und komplett mit Schnee bedeckt. Wenn ich Glück hatte…
„Room“
Ich teleportierte mich ins Innere des Berges. Ich befand mich in einem riesigen Tunnel. Über mir ging es steil bergauf und vor mir gab es eine Abzweigung. Ich entschied mich für den rechten Gang und ging den entlang. Der Gang schien in den Berg hineingegraben worden zu sein… Wahrscheinlich war er in dem Lapinbau gelandet. 
Volltreffer.
Ich ging den Gang weiter entlang, bis ich in eine große Höhle ankam. Dort war ein großer Thron in den Stein gehauen worden und viele Lapins tummelten sich da unten.
Es schien als würden sie etwas vorbereiten, denn unten wurde eine Art Altar aufgebaut.
Ich ging erstmal wieder zurück, denn alleine gegen so viele Lapins würde ich nicht mal im Normalzustand schaffen… und als Frau war ich körperlich auch noch zusätzlich eingeschränkt… verdammte Ivankov und seine bescheuerte Teufelsfrucht… Sollen sie doch zur Hölle fahren…
„Room“
Ich stand nun wieder an der Stelle, wo ich den ‚bösen Hund‘ Eustass zurückgelassen hatte. Der hatte es mittlerweile geschafft seine Körperteile von dem Berg zu lösen und nun grade das letzte Puzzlestück, seinen Kopf, wieder an die richtige Stelle gesteckt.
Als er mich sah, bildeten sich Wut Adern auf Kids Stirn. „Du verdammtes…!“
„Du hast dich selbst befreien können? Das nächste Mal muss ich dich wohl in noch kleinere Stücke zerschneiden…“
„Ich bekomme grade die Lust dich durch den Berg zu pfeffern!“
„Lass das lieber, denn dann würdest du nur die Aufmerksamkeit der Lapins auf dich lenken und siehst du hier irgendwelche metallischen Teile, die der kleine Magneto verbiegen könnte?“
„Was… wie meinst du das?“
„Wir wissen doch beide, dass du ohne deine Teufelskräfte nicht die geringste Chance gegen ca. 300 Lapins hast.“
„Das sind doch nur ein paar Kuschelhasen… Die mach ich locker fertig!“
Ich musste leise kichern. Irgendwie war Eustass‘ Selbstüberschätzung niedlich und naiv zur gleichen Zeit und es war wirklich eine Seltenheit Eustass Captain Kid mal naiv anzutreffen.
„Also sind in dem Berg ein paar Lapins?“
Er hatte mir also mal wieder nicht zugehört, denn 300 waren in meinem Wortschatz nicht „ein paar“.
„Ja, im Innern des Berges ist ein riesiger Lapinbau…“
„Lapin was???“
Ich seufzte. „Der Ort an dem sich alle Lapins treffen.“
„Ihr Stützpunkt?“
Tat er nur so oder war er so minderbemittelt? „Ja, ihr Stützpunkt“
„Sag das doch gleich“
Ich rollte die Augen.
„Und stürmen wir jetzt den ‚Lapinbau‘ oder was?“
Ich seufzte. „Nein wir stürmen nicht den Lapinbau… Wir schleichen uns rein und schauen erstmal was wir vorhaben.“
„Weil deine Pläne auch so gut funktionieren…“
„Was soll das denn heißen?“
„‘Wir gehen shoppen Eustass, wenn wir uns aufteilen ist es am schlausten, wir sollten in die Höhle gehen Eustass, da ist viel Gold drin, Lass uns nach ‘nem Dorf suchen Eustass wo wir einen Unterschlupf finden, aber wenn was nicht klappt ist es im Endeffekt alles deine Schuld Eustass‘“
„Du bist schlecht in Mimikry.“
„Danke weiß ich“
Ich rollte die Augen wieder einmal. Eustass war manchmal wirklich anstrengend.
„Room“
Ich teleportierte uns wieder in das Innere des Lapinbaus.
„Und denk daran Eustass-ya, wir stürmen den Bau nicht, wir beobachten nur die Lapins ok?“
„Ja mach doch was du willst…“
Ich interpretierte diese bockige Antwort einfach als ein vernünftiges ‚Ja‘ und ging mit Eustass wieder den rechten Gang runter.
Als wir wieder zu der großen Höhle ankamen, waren noch mehr Lapins unten versammelt. Der Altar, den sie zuvor aufgebaut hatten, war nun fertig gestellt. Er war rechteckig in die Länge gezogen und darauf war allerlei Gemüse gestapelt, welches unter der Erde wuchs, am meisten Karotten. Vor dem Altar stand ein riesiger Kessel mit kochendem Wasser und dahinter stand der Thron, der nun festlich mit Wurzeln und allerlei geschmückt war. 
„Was geht denn da ab?“ fragte Eustass.
Ich wollte ihm noch den Mund verbieten und drehte mich zu ihm um, als ich hinter Eustass einen der Lapins entdeckte. Bevor wir beide überhaupt reagieren konnten, wurden wir von diesem Exemplar mit einem kräftigen Tritt mit den Hinterpfoten in die Tiefe gestoßen.
Unsanft landeten wir auf den Boden. Ich setzte mich auf und rieb mir den linken Arm, auf welchen ich geknallt war. Ein Wunder dass ich mir nichts gebrochen hatte.
Ich sah rüber zu Kid, aber der hatte sich mittlerweile auch aufgesetzt und rieb sich den Kopf.
„Toller Plan“ motzte er mich an.
Ich verdrehte die Augen und murmelte: „Dich hat niemand gezwungen mitzukommen.“
Eustass wollte grade etwas entgegnen, als auf einmal der größte aller Lapins hereinkam und sich vor uns stellte.
„Das sind also die heutigen Opfergaben.“ Hörten wir seine dunkle, hallende Stimme sagen.
Geschockt sahen wir beide den 5 Meter Lapin an. Es konnte sprechen!!!
„An dem Mädchen ist ja nicht sehr viel dran, aber an dem Mann… und dazu ist er auch noch ein gesuchter Pirat, nicht wahr Eustass Captain Kid?“
„Woher zur Hölle kennst du meinen Namen?“
„Wer kennt deinen Namen nicht?“
Auf einmal begann der Riesenlapin zu schrumpfen. Seine Ohren wurden kleiner, seine Pfoten formten sich zu Fingern und unter dem Fell schien Kleidung hervor.
„Und die junge Frau neben dir ist wahrscheinlich deine Angebetete? Wollte sich der große Eustass Kid etwa zur Ruhe setzen?“
„NEIN?!“ schrien wir beide gleichzeitig. „Er/Sie! … WIR! … Nein?!“
„Da hab ich wohl einen Nerv getroffen.“
Er nahm immer mehr menschliche Gestalt an.
„Aber das ist auch egal, denn ihr beide werdet eh nicht mehr viel Zeit zum Leben haben. Meine Freunde haben Hunger und nur selten verirrt sich mal ein Stück Fleisch auf unsere Insel…“
Nun hatte sich der offensichtliche Teufelsfruchtnutzer komplett in einen Menschen zurückverwandelt.
Er war ungefähr 2,70 Meter groß, hatte langes, ungepflegtes weißes Haar und einen weißen langen Bart. Seine Augen waren feuerrot und seine Kleidung relativ zerrissen und dreckig. Und nun, wo das Fell nicht mehr alles bedeckte, rochen wir auch wie lange er sich nicht mehr gewaschen haben musste.
Aber irgendwie kam mir sein Gesicht mehr als bekannt vor.
„Was hast du jetzt mit uns vor?“ knurrte Kid den viel größeren Mann an.
„Ich sagte doch bereits, dass ihr meine Opfergaben seid. Ihr werdet gleich lebendig in den Kochtopf geschmissen und gar gekocht. Dann werden meine Untertanen euch verspeisen.“
„Untertanen?“
„Ja meine Untertanen. Wisst ihr, da ihr eh gleich sterben werdet, kann ich euch auch meine Geschichte erzählen. Ich war einst ein berühmter Piratenkapitän in der neuen Welt. Ich hatte es mit allen aufnehmen können. Mit Gold Roger, mit Whitebeard, mit Shiki… ich war eine der gefürchtetsten Piraten auf dem Meer, der jeden erzittern ließ, der meinen Namen nur hörte. Eines Tages aß ich von einer Teufelsfrucht. Von der Hasenfrucht Model: Riesenlapin. Diese Tiere leben normalerweise nur im hintersten Eck des North Blue, aber ihr habt bestimmt auch schon vorher ihre kleineren Artgenossen kennen gelernt. Diese Teufelsfrucht veränderte mein Leben. Ich wurde stärker und mächtiger. Ich konnte die körperlichen Grenzen eines Menschen ohne Probleme überschreiten. Niemand konnte mich besiegen… Doch ich hab die Rechnung ohne die Natur gemacht. Wie das eben auf der Grand Line ist, kam plötzlich ein Zyklon und riss unser Schiff in tausend Stücke. Durch ein Wunder überlebte ich und wurde an diese Insel gespült. Als ich meinen Freunden hier meine Teufelskraft zeigt, beteten sie mich an und ich wurde ihr neuer König.“
„Willst du jetzt Mitleid von uns?“
Grimmig starrte der ehemalige Piratenkapitän Eustass an.
„Wer als Kapitän in der neuen Welt nicht weiß, wie er seine Mannschaft rettet, egal ob Sturm oder Zyklon, der hat als Kapitän versagt. Du bist nur ein riesiger Versager, der sich als ‚König der Lapins‘ auf einer Winterinsel verkriecht, weil er mit der Wahrheit nicht klar kommt.“
„Eustass-ya, bring uns nicht in noch mehr Schwierigkeiten…“
„Du tust so als hätte ich Unrecht Trafalgar… Der Kerl ist doch nur ein Häufchen Elend, welches nicht auf sein Leben klar kommt!“
Der Kerl lachte auf einmal. „Denk von mir was du willst, Eustass Kid, denn lange wirst du keine Zeit mehr dafür haben.“
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ich wusste, ich kannte den Kerl! 
„Du bist also der Berühmte Captain Jonathan Flint…“
Überrascht sah er mich an. „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder mit meinem Namen angesprochen werde…“
„Was ist nur aus dir geworden Flint? Viele junge Piraten eifern dir nach. Sie wollen werden wie du damals und was machst du? Verkriechst dich in einem Berg, weil ein Schicksalsschlag anscheinend dein komplettes Leben bestimmt hat.“
„Zügle deine Zunge Weib!“ schrie er.
„Die Wahrheit tut weh.“
Er drehte sich um und bekam wieder sein langes weißes Lapinfell. Als er sich komplett zurückverwandelt hatte, sagte er: „Fesselt sie und werft sie in den Topf“ 
Dann setzte er sich auf seinen Thron und sah dem Spektakel grinsend zu.

Verhängnisvolle BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt