Wiedersehensfreude - Eustass

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„Was ist nur aus dir geworden Flint?“ fing Law an unserem Hasen-Gegner vor zu predigen. „ Viele junge Piraten eifern dir nach. Sie wollen werden wie du damals und was machst du? Verkriechst dich in einem Berg, weil ein Schicksalsschlag anscheinend dein komplettes Leben bestimmt hat.“
„Zügle deine Zunge Weib!“ schrie er… Er schien die Ansprache nicht ganz so lustig zu finden.
„Die Wahrheit tut weh.“ Drückte Law ihn zusätzlich rein.
Er drehte sich um und bekam wieder sein langes weißes Lapinfell. Als er sich komplett zurückverwandelt hatte, sagte er: „Fesselt sie und werft sie in den Topf“ 
Dann setzte er sich auf seinen Thron und kam sich anscheinend wie der obercoole Superpirat vor, der er mal war… Wer Schneehasen braucht um sich wieder gut zu fühlen…
„Hast du einen Plan?“ fragte mich Trafalgar, denn die Lapins hatten und eingekreist und wollten uns anscheinend wie befohlen fesseln. Das kam natürlich nicht in Frage. 
„Draufhauen.“
„Das ist dein Plan?!“ meckerte mich Law an. 
„Wenn du einen besseren hast hau raus!“
„Hab ich nicht, aber…“
„Hast du deine Tage oder wieso bist du so empfindlich?“
„Was soll die Frage denn jetzt?!“
„Das ist eine ganz normale Frage…“
Die Lapins kamen unbeeindruckt von unserem Streit näher.
„So eine Frage stellt man einer Frau nicht?!“
„Ich dachte du bist keine Frau!“
„Bin ich auch nicht.“
Ich stellte mich knurrend vor Law und er baute sich in seinem zierlichen 1,90 Meter großen Körper vor mir auf. Wie konnte ein Mensch ohne gleich von den Rippen zu fallen so dürr sein?
„Seit ich mit dir unterwegs bin passieren nur schlimme Dinge?“
„Oh lass mich raten Madame, das ist meine Schuld?!“
„Ich hab gesagt du sollst das lassen!“
Wir fingen nun beide an wild zu gestikulieren, während die Lapins zwar enger um uns standen, aber anscheinend Hemmungen hatten uns anzugreifen.
„Und ich sage dir jetzt: Geh mir nicht auf die Nüsse!“
„Ich schneide dir gleich deine Kronjuwelen ab!“
„Versuchs doch die drittklassiger Tierarzt!“
„Du auf den Schrottplatz geworfener Elektromagnet!“
„Du Tattoo Fresse!“
„Du Make Up Fresse!“
Wie auf Kommando drehten wir uns beide um, versetzten unsere beiden rechten Fäuste mit Rüstungshaki und donnerten damit den erstbesten Lapin gegen die Bergwand. Dabei nahm der getroffene Lapin ein paar andere unausweichlich mit, da diese Viecher so nah bei einander standen.
Nun standen wir Rücken an Rücken da und sahen uns unsere Gegner an, die noch leicht verschreckt in der Ecke saßen.
„Du hast nicht zufällig Königshaki drauf Messerwerfer?“
„Nein, aber lass mich raten Metzger, bei dir ist es in Ordnung wenn du's nicht kannst…“
„Ich bin ja auch kein mit Gegenständen um mich werfender Idiot.“
„Stimmt du machst erst alles kaputt und wirfst dann damit um dich.“
Langsam fassten die Lapins sich wieder und gingen wieder in Angriffsformation
„Du bist nur zu blöd vernünftig mit einer Waffe zu kämpfen!“
„Und du bist zu blöd jemanden vernünftig zu zersäbeln!“
„Ich hab meine Gründe wieso ich beim Kampf meine Teufelskräfte benutze!“
„Ja wahrscheinlich kannst du kein Blut sehen!“
„Rede nicht so einen Müll!“
„Hör auf mir den Mund zu verbieten!“
„Hör auf mir Befehle zu erteilen!“
Dann griffen die Lapins an. Alle auf einmal.
„Room“ 
Wieder bildete Law seine berühmte Kuppel, aber diesmal war sie ja ganz praktisch… Ausnahmsweise…
Er zückte sein Schwert und zerteilte die Lapins, die in der Kuppel waren, in viele Einzelteile und lies sie in der Luft herumwirbeln.
Ich versuchte erst gar nicht meine Teufelskraft zu benutzen. Hier waren so viele Metallteile zu finden wie in der Wüste von Alabasta. Stattdessen verließ ich mich auch mein Rüstungs- und Vorhersehungshaki.
Rüstungshaki war eine Fähigkeit mit der man seinen Körper oder Gegenstände verstärken konnte. Es war nicht einfach zu lernen, aber wenn man’s konnte, war es eine starke Waffe. Es verstärkte den Körperbereich, den man mit Haki versetze, und je stärker das Haki war, umso stärker war der „Schutzschild“ der um die Haut gebaut wurde. Diesen Schutzschild konnte man sowohl zum Angriff als auch zur Verteidigung nutzen.
Vorhersehungshaki dagegen half dem Nutzer die Schritte des Gegners vorherzusehen. Man konnte kurz vor dem Angriff bestimmen mit welcher Faust der Gegner wo zuschlagen würde und den Angriff parieren. Auch eine sehr nützliche Fähigkeit. 
Ich bezweifelte, dass solche dummen Wesen wie Lapins Haki beherrschten und prügelte einfach wild auf den Haufen ein.
„Eustass-ya, du musst aufpassen!“
„Wieso?“
Da traf mich auf einmal eines der Lapins mit seiner Pfote und schleuderte mich zu Boden. Der Schlag tat aber viel mehr weh, als die letzten Lapinschläge, die ich abbekommen hatte.
„Manche der Lapins beherrschen Haki.“
„Was zur Hölle…?“ Wollte er mich verarschen?
„Ich geh mal davon aus, dass Captain Flint ihnen das Haki beigebracht hat. Von alleine lernen Lapins Haki nicht, dafür sind sie nicht schlau genug…“
„Ach Wirklich?! Darauf wäre ich nie gekommen…“
„Jetzt ist keine Zeit für Sarkasmus, Eustass-ya!“
Nun wich ich eher den Haki versetzten Schlägen aus, anstatt sie zu parieren und versuchte mir so viele Lapins wie möglich vom Hals zu schaffen. Das gelang auch gut, denn in der kompletten Höhle lagen reglose Lapinkörper herum (keine Ahnung ob der Großteil Tod oder einfach nur bewusstlos war), doch das eigentliche Problem an der Situation war, dass wenn man einen Lapin besiegte, vier neue Lapins folgten. Es waren einfach zu viele.
„Was dauert das denn so lange?!“ ertönte auf einmal wieder die dunkle Stimme Captain Flints. Wie gebannt starrten auf einmal alle Lapins zu ihm hoch.
„Ich sagte ihr sollt sie Fesseln und nicht mit ihnen spielen! Ich will nicht einen von euch bestrafen müssen…“
Sofort schraken die Lapins fast allesamt gleichzeitig auf, erstarrten für zwei Sekunden in dieser Position und knurrten uns dann im Chor an. Schon leicht beängstigend, wenn man bedachte, dass wir keine Chance gegen 300 solcher Viecher hatten… ich gab’s wirklich nur ungern zu, aber Law hatte Recht was diese Viecher anging… Sie waren nicht leicht zu besiegen und zu zweit würden wir das nie schaffen…
Die Lapins waren drauf und dran uns anzuspringen, als wir ein komisches Geräusch hörten. Es war erst leise und wurde dann immer lauter.
„hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiYahhhhhhhHHHHHHHHHHHHH!“
Auf einmal sahen wir, wie aus einer der gegrabenen Tunnel, die alle zu dieser Höhle führten, ein Bär, ein Riese und viele Männer in weißen Overalls heraussprangen, vor ihnen noch ein paar regungslose Lapinkörper. Das waren dann wohl die Wachposten gewesen.
Alle von ihnen landeten elegant Mitten auf den Platz und gingen sofort in Kampfposition.
„Captain, wir sind gekommen um dich im Kampf zu unterstützen!“ schrie der Eisbär (wie war noch gleich sein Name?) und ging mit ein paar ordentlichen Kicks auf die Hasen los.
Der Riese… JEAN BART! So hieß er! Jean Bart schlug die Lapins mit seiner reinen Muskel Masse weg (der Kerl war ja auch mindestens 3 Meter groß).
Die restlichen Heart Piraten verpassten entweder zu zweit oder allein irgendwelche Kung Fu Karate Kicks und brachten die Lapins so zu Boden.
Auf Trafalgars Gesicht bildete sich ein Lächeln. Er seufzte erleichtert und flüsterte: „Gott sei Dank, es geht ihnen gut.“
Auf einmal loderten aus einem der Tunnel Flammen und durch die Flammen kam nun auch meine zwanzig Mann starke Crew herausgesprungen. Killer schnitt zwei Lapins gleichzeitig den Bauch auf, während Wire welche mit seinem Dreizack aufspießte.
Geta schoss mit zwei Pistolen in der Hand um sich, so wie die meisten und sowohl Jack als auch Nathan kämpften mit dem Schwert. Meine Crew hatte zwar keinen Schiffsarzt, keinen Koch und auch keinen superschlauen Besserwisser, aber dafür hatte sie ein paar verdammt gute Kämpfer!
Beide Crews bahnten sich einen Weg zu uns und der Eisbär kam direkt auf Law zu und knuddelte ihn. „Captain, ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!“
Trafalgar streichelte ihm über den Kopf und schien sich über die Knuddelattacke zu freuen.
„Könnt ihr euch nicht später gegenseitig abschlabbern? Wir haben grade keine Zeit dafür!“ schrie ich die beiden an.
„Entschuldigung“ sagte der Bär und ließ deprimiert den Kopf hängen.
„Hör auf dich zu entschuldigen“ schrien die Pinguinfresse und der Sonnebrillenheini der Heart Piraten gleichzeitig (ich kann mir einfach keine Namen merken)     .
„Jetzt reicht es mir langsam“ hörten wir nun wieder die dunkle, hallende Stimme rufen. Auf einmal erhob sich der Riesenlapin alias Captain Flint und sprang mit einem kräftigen Tritt seiner Hinterbeine direkt an auf die Stelle, wo wir alle standen. Wir wichen aus und die die zu langsam waren wurden durch Laws Teufelskräfte gerettet.
„Shambles“
Grimmig sah uns der Riesenlapin an. „Ich hab nun echt die Nase voll von euch Nervensägen. Ich werde mich höchst persönlich um euch kümmern!“
„Takt“ Law ließ seinen Zeigefinger nach oben bewegen und genau da wo der Riesenlapin stand stieß die Erde spitz nach oben und drohte den Riesenlapin aufzuspießen.
Dieser wich allerdings früh genug aus und ging nun selbst zum Angriff über.
„Ihr komischen Vögel von Law! Haltet mit meinen Männern die Lapins auf, während wir uns um diese hässliche Missgeburt kümmern!“ wies ich beide Crews an und widmete mich wieder dem Riesenlapin.
„Wir nehmen nur Befehle von unserem Captain an“ meinte der eine Heini mit der grünen Mütze.
„Jetzt macht schon!“ zischte Law und sofort spurten seine Männer. Dass die auch nicht einfach direkt auf einen sinnvollen Befehl reagieren konnten… Wie Law… ‚Erteil mir keine Befehle‘… Diva.
Als Law durch sein Crewmitglied abgelenkt war, sah der Riesenlapin seine Chance. Er ballte seine Pfote zu einer Faust zusammen und ließ diese auf Trafalgar herunterrasen.
Ich sprang zu ihm, hob ihn wie eine Braut hoch und sprang mit ihm zusammen wieder weg.
„Sag mal träumst du?“ fuhr ich ihn an.
Er schien etwas neben der Spur zu sein, denn er starrte mich perplex an, ohne die Anstalten zu machen, sich wieder zu bewegen. Mit ihm auf den Arm wich ich den Attacken von Captain Flint aus und schrie Law mehrmals an, bis dieser endlich einmal reagierte (Halleluja).
Verwirrt schüttelte er den Kopf und verstand erst jetzt, wie nutzlos er zurzeit war. Er sprang von meinem Arm, nuschelte ein kaum hörbares „Danke“ und widmete sich wieder Captain Flint zu.
„Captain“ rief mich Metal, einer aus meiner Crew. „Soll ich loslegen?“
Ich musterte den 1,95 Meter großen Kerl und grinste ihn dann an. „Ich bitte darum.“
Metal hatte schwarze lange Haare und stechend grüne Augen. Seine Kleidung war fast komplett aus Metall, denn er hatte von der Metallfrucht gegessen. Er konnte alles nicht lebende was er berührte metallisch werden lassen.
Er rannte einmal quer über das Schlachtfeld und berührte alles was ich in die Quere kam. Das waren vor allem abgerissene Stofffetzen, Steine und Knochen.
Langsam spürte ich, wie die metallischen Gegenstände in der Höhle zunahmen. Endlich konnte ich auch meine Teufelskräfte einsetzen… Jetzt war dieses Riesenfellkneul fällig!
Ich streckte meinen nicht metallischen Arm nach vorne und ließ meinen Teufelskräften freien Lauf. All die kleinen bis mittelgroßen Steine, Stofffetzen, Knochen… alles was nun metallisch war dank Metal kam nun zu mir geflogen und baute sich vor meiner Hand auf. 
Captain Flint, der mit Law beschäftigt gewesen war, bemerkte von alldem erst etwas, nachdem es zu spät für ihn war.
Mit einer riesigen Metallhand schlug ich ihn direkt in seinen Bauch und er torkelte nach hinten. Law nutzte die Chance. „Takt“ Captain Flint wurde von einem riesigen spitzen Felsen aufgespießt. Das Blut spritzte in alle Richtungen und bedeckte langsam den Boden. 
Der Riesenlapin war aber noch nicht am Ende. Er rührte sich noch. Mit aller Kraft schien er zu versuchen, sich vom Boden abzustoßen, um wieder aufstehen zu können. Großer Fehler.
„Repel“
Ich ließ einen riesigen Haufen Metall auf Captain Flint fliegen, der ihn mit voller Wucht am Kopf traf. Er fiel wieder komplett zu Boden und blieb aufgespießt.
Law und ich gingen beide auf ihn zu.
Enttäuscht schüttelte er mit dem Kopf. „Du warst mal ein ganz großer…“
„Und jetzt lässt du dich so leicht besiegen… ich hätte mehr von dir erwartet.“ Beendete ich Laws Satz.
Der Riesenlapin lächelte bitter. „Ihr habt ja keine Ahnung. Ihr seid noch jung. Die neue Welt wird auch eure Seelen auffressen und dann werdet ihr wie ich einsehen, dass es besser ist sich auf einer Insel nieder zu lassen.“
Wütend schlug ich ihn dann k.o.
„Was war das denn für eine Aktion?“
„Ich werde niemals wie du werden! So einen Schwächling wie dich braucht die neue Welt sicherlich nicht!“
„Er kann dich nicht mehr hören…“
„Mir doch egal“ Ich sah mich in der Höhle nach meinen Männern um, die nun die letzten Lapins k.o. hauten. „Seid ihr endlich fertig?“
Ein riesiger Skorpion schlug mit seinen Scheren einen Lapin weg und verwandelte sich zurück in einen meiner Crew Mitglieder Poizen.
„Wir gehen“ sagte ich und sah erwartungsvoll zu Law.
„Was denn?“ fragte er provokant… der Penner wusste genau was ich von ihm wollte.
„Teleportier uns schon hier raus, Houdini.“
Law kicherte über den Spitznamen, den ich ihm gegeben hatte.
„Room“
Und mit einem Mal waren wir außerhalb dieses nervigen Berges. Unsere Crews führten uns zu einer Bucht ganz in der Nähe, wo unsere Schiffe vor Anker lagen. Wir holten erstmal Fleisch aus den Vorratskammern und etwas von Laws Grünzeug und machten ein Festmahl um uns erstmal wieder zu stärken.
„Wo wart ihr denn eigentlich?“ fragte ich schon etwas genervt in die Runde, die grade eher an Party machen dachte.
„Das ist eine lange Geschichte“ seufzte Jack und trank aus einer Flasche Rum.

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