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Ohhhh, Leute!!! Es ist mal wieder so weit! Der nächste Teil ist daaa~
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und möchte mich für alle Stimmen und Kommentare bei euch bedanken! 😘😘😘

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In aller Eile und hochmotiviert stürmte ich auf den Tresen zu, an welchem Petra saß und ihre überaus hässlichen Fingernägel betrachtete.
Als ich meine Hände mit einem lauten Knall auf das Holz vor ihr schnellen ließ, zuckte sie kurz zusammen, fing aber wieder an zu grinsen, als sie mich erkannte.
"Na, verlässt du uns endlich?"
Ich knurrte leise und wollte ihr eigentlich noch etwas Gemeines an den Kopf werfen, doch dann fielen mir Erwins Worte von vorhin wieder ein: dass er IHR kündigen würde.
Und nun war ich es, der ein hinterlistiges Grinsen auf den Lippen hatte, was sie, wie man an ihrem Gesichtsausdruck gut erkennen konnte, ziemlich verunsicherte.
"Nein", antwortete ich und ahmte sie nach, indem ich mir nun meine Fingernägel einzeln betrachtete, "Ich wollte nur fragen, in welchem Behandlungszimmer Herr Ackerman gerade ist."
Meinen Blick richtete ich nach meinem Satz wieder auf sie und bemerkte, wie sie mich finster anschaute.
"Das werde ich dir bestimmt nicht verraten", grummelte sie und wandte sich von mir ab, um neues Papier in den Drucker zu legen.
Diese blöde Schlampe.
Ich drückte mit meiner Zunge gegen die Innenseite meiner Wange.
Eine Geste, die ich nur tat, wenn ich überaus angepisst war.
"Pass' auf, ja? Ist mir egal, ob du es mir sagst oder nicht. Ich werde jetzt eh alle Zimmer hier durchsuchen. Es würde nur zeitsparender sein, würdest du es mir einfach sagen", ich hatte meine Hände nun wieder auf den Tresen gestemmt und wartete auf eine Antwort ihrerseits.
"Pah!", stieß sie aus, "Vergiss' es! Lass ihn einfach in Ruhe und scher dich weg, verstanden? Dich will hier keiner mehr! Also los! Nimm' deine Sachen und hau' endlich ab!"
Das wütende Funkeln in ihren Augen wurde mit jedem Wort stärker und ich war mir sicher, wären hier nicht noch Patienten und andere Mitarbeiter in der Praxis, würde sie nun über den Tresen springen und mich erwürgen wollen.
Ich setzte gerade zum verbalen Gegenangriff an, als ich plötzlich eine zarte Stimme links von mir wahrnahm.
"Er ist nach Hause gegangen, Eren. Das ist noch gar nicht lange her. Und das hier ist seine Adresse", sagte das kleine blonde Mädchen neben mir und überreichte mir einen Zettel, auf dem in schön geschwungener Handschrift ein Straßenname mitsamt Hausnummer stand.
Ich nahm ihn entgegen und blickte sie erst einmal ungläubig an.
Dann riss mich jedoch die schrille Stimme von Petra aus meinen Gedanken:
"Christa! Was zur Hölle soll das?! Wieso verrätst du es ihm?!?!?"
Die Angesprochene drehte sich zu Petra um und verschränkte die Arme.
"Warum ich es ihm verraten habe? Ganz einfach: weil ich gemerkt habe, wie gut er Herrn Ackerman tut! Er hatte mal wieder richtig Spaß auf der Arbeit. So viel wie schon lange nicht mehr! Und das lag nur an Eren! Da bin ich mir sicher! Und nur weil du hoffnungslos seit Jahren in ihn verknallt bist, heißt das nicht, dass du dir hier alles erlauben kannst und ihn für dich alleine beanspruchen darfst! Denn, Überraschung Schwester, er hat nicht das kleinste Fünkchen Interesse an dir!", maulte die kleine Christa sie an.
Und das in einem Ton, den man von ihr wohl niemals erwartet hätte.
Wieder musste ich breit grinsen bei ihrer Aussage.
Dass Petra in Levi verliebt war, war mir ja schon klar. Aber, dass ihr jetzt mal ins Gesicht gesagt wurde, dass er nie etwas von ihr wollen würde, tat mir so unfassbar gut.
Tja, Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude.
Und weil Petra jetzt nur noch stumm und mit weit aufgerissenen Augen auf ihrem Drehstuhl saß, dreht sich Christa zu mir und nahm meine Hände.
"Eren, ich weiß, wir beide haben uns noch nie wirklich unterhalten und du wirst mich wahrscheinlich auch nie richtig bemerkt haben, weil ich relativ unscheinbar bin, aber genau aus diesem Grund kriege ich hier viel mehr mit als manch anderer. Und das, was ich gerade gesagt habe, ist wahr! Herr Ackerman war nur wegen dir so glücklich, Eren.
Ich weiß zwar nicht, was da zwischen euch ist, aber ich bin mir sicher, dass auch er dich glücklich macht. Deshalb will ich jetzt, dass du sofort hier raus gehst und dich auf den Weg zu ihm machst! Na los! Verlier' nicht noch mehr Zeit!", lachte sie und schob mich Richtung Ausgang.
Noch immer war ich ziemlich fassunglos und konnte die Situation noch nicht richtig begreifen, doch ich wusste, dass ich Christa sehr mochte und ihr unfassbar dankbar war.
Also drehte ich mich um, drückte sie einmal fest und flüsterte ihr ein "Danke" zu.
Dann öffnete ich die Tür der Praxis, blickte jedoch noch ein letztes Mal zurück und rief:
"Ach, und übrigens, Petra: ich würde an deiner Stelle mal in das Büro von Herrn Smith gehen.
Ich glaube, er hat noch eine Überraschung für dich."
Dann ließ ich sie einfach so da sitzen und lief nun entgültig aus der Praxis.
Draußen angekommen nahm ich den Zettel mit Levis Adresse zur Hand und tippte diese in mein Handy ein.
8 Minuten mit dem Auto, 35 zu Fuß.
"Scheiße", ich raufte mir die Haare.
Eigentlich wollte ich doch so schnell wie möglich bei ihm sein...
Aber es gab nun mal keinen anderen Weg.
Meinen Vater anzurufen, würde viel zu lange dauern. Und Geld für ein Taxi hatte ich nicht.
Also rannte ich ohne weiter darüber nachzudenken los.
Vielleicht schaffte ich es ja sogar in 20 Minuten!
Naja. Leichter gesagt, als getan.
Bereits nach 10 Minuten laufen hatte ich Seitenstiche des Todes und hörte mich mit Sicherheit auch an wie ein sterbendes Walross.
Doch das war mir alles egal.
Denn sobald ich an Levi dachte und daran, ihn in ein paar Minuten in meine Arme schließen zu können, vergas ich meine schmerzende Seite und den Mangel an Sauerstoff.
Ich dachte nur noch daran, ihn endlich zu sehen und ihn zu küssen.
Dieser Gedanke hatte jedoch nebenbei bemerkt auch eine andere Auswirkung auf meinen Körper, die ich aber heftig zu unterdrücken versuchte.
Ok, Eren. Einfach nur an sein wunderschönes Gesicht denken.
Nur sein Gesicht.
Und seinen athletischen Körper.
Und seine schönen Hände.
Mit diesen langen Fingern, die...
Ok, ich sollte jetzt wirklich aufhören.
Ein weiterer Blick auf mein Handy verriet mir, dass sich die Adresse bereits rechts hinter der nächsten Ecke befinden würde.
Und tatsächlich! Hausnummer 34!
Ich hätte heulen können bei diesem Anblick. 18 Minuten hatte ich nur gebraucht.
Neuer Rekord!
Ich stürmte einfach ohne anzuhalten weiter auf das große Haus zu.
Dann erblickte ich den Namen 'Ackerman' auf dem Klingelschild und drückte einige Male nacheinander drauf.
Es war mir egal, ob ich ihn damit nervte.
Er sollte einfach nur so schnell wie möglich rauskommen.
Während ich da so wartete, bemühte ich mich, mein Schwitzen und meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen, was mir aber relativ schwer fiel, denn kurz darauf fingen auch kleine Punkte vor meinen Augen an zu tanzen und mir wurde schwindelig.
Doch als ich das Knacken der Haustüre hörte, blendete ich das alles aus und starrte gespannt auf die sich öffnende Tür.
Und wirklich. Dahinter stand er.
Levi.
Ein wenig erschrocken blickte er zu mir hoch, wobei ich leider Gottes auch erkennen konnte, dass seine Augen rot und leicht geschwollen waren. Er hatte also geweint.
"Eren? Was zur Hölle tust du hier?", seine sonst so starke Stimme hatte an Kraft verloren und klang etwas gebrochen.
So wollte ich ihn nicht sehen. Mach ihn glücklich, Eren! Verdammt!
"Das, was ich schon vor einiger Zeit hätte tun sollen", keuchte ich, griff in seinen Nacken, um ihn zu mir zu ziehen und presste meine warmen Lippen auf seine.
Das Feuerwerk in meinem Bauch, was allerdings schon längst überfällig war, ging mit einem Male los, doch es war leider von viel zu kurzer Dauer.
Denn auf einmal wurde alles um mich herum schwarz.

The guy I'm working with / Ereri (Ger)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt