Die Besprechung

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"Wieso ist sie hier?" fragte Lord Hiver skeptisch und betrachtete Alaina, welche rechts neben James stand, der wiederum den Lord anfauchte. "Weil sie sich in den Straßen von Riza auskennt und uns helfen könnte, deswegen." Alaina verlagerte ihr Gewicht auf den anderen Fuß, sie fühlte sich sehr unwohl. Sie war inmitten des großen Besprechungsraumes mit allen der großen Lords und dem König selber. Zudem waren noch mehrere Berater in lange Roben unter ihnen und schließlich William, der ihr zur Begrüßung leicht zuzwinkerte. Alle Augen waren auf sie gerichtet und das bereitete ihr großes Unbehagen. Lord Geminus ging mit einem Schritt auf sie zu und meinte freundlich. "Wir kennen Zira schon ziemlich gut, unsere Spione haben uns Informationen über die Architektur geliefert." "Ihr kennt nicht die Geheimwege, von denen es in Zira viele gibt, alle Räuber und Diebe dieser Stadt kennen sie." Der König richtete sich bei ihren Worten auf und auch die anderen Lords schienen nun Interesse gefasst zu haben. Stolz blickte James sie an, er hatte sich bewusst zurückgenommen und wollte sehen, wie sie die Situation handeln konnte. "Zeig sie uns." forderte der König sie auf und deutete auf die große Landkarte, die an dem großen goldenen Tisch stand. Diese Karte zeigte den Bau von Zira, der Hauptstadt von Riza, inmitten der vielen Straßen, die eingezeichnet waren, war in der Mitte ein riesiges Gebäude vermerkt, welches das Schloss selber darstellen sollte. "Es gibt viele unbekannte Wege, also Wege, welche die Wachen nicht kennen. Die Diebe der Straßen hatten sie vor mehreren Jahren geschaffen, wie zum Beispiel der Untergrundweg in die Stadt. Viele Schmuggler nutzen diesen. Aber der, der euch wohl am meisten interessieren würde, ist der Weg in das Schloss. Es verläuft ein Geheimgang über die Küche, wo man direkt in das Gemach des Königs gelangen kann." Gespannt beugten sich alle der hier anwesenden Personen um die große Karte und lauschten begierig den Worten Alainas. "Interessant, wie bist auf diesen gestoßen?" frage sie Lord Ares, der sich mit der Hand an seinen Bart fuhr. "Wahrscheinlich hast du was gestohlen oder?" George sah sie schmunzelnd an. "In der Küche gibt es immer Essen." verteidigte sich Alaina und sie wurde rot. Eben hatte sie den Lords und sogar dem König selber verraten, dass sie einst eine Diebin gewesen war. Unsicher blickte sie zu James, der an ihre Seite trat. "Keiner verurteilt dich Alaina. Wir wissen aus Berichten, wie schlimm die Zustände in Zira sind." beruhigte sie Lord Geminus. "Keiner wirft dir was vor." meinte auch Lord Orion. "Durch dich wissen wir wenigstens wie wir unsere Mission am besten planen können. Dieser Geheimgang verändert alles. Das wird ja geradezu ein Kinderspiel." meinte nun auch William, der sich freudig die Hände rieb. "Nur keine frühzeitige Freude meine Herren, es ist immer noch riskant." ermahnte sie der König. "Wir brauchen einen guten Plan."

"War doch nicht so schlimm." Sie und James standen gerade gemeinsam am Balkon, einer ihrer Lieblingsorte außer dem Bett natürlich, denn der Ausblick über die Stadt war atemberaubend. "Der Plan, den du vorgeschlagen hast, war aber auch nicht schlecht." Das stimmte, denn die Idee sich als rizanische Wache auszugeben war raffiniert. Hinzu kam der Einfall Charlys, dass man die Ablöse ausschalten sollte und so die Türen des Königsgemachs selber bewachte. Dann wäre das Attentat nur noch ein Kinderspiel, wie William meinte. Alles in allem ein nicht schlechter Plan. "Tja, Amherra schaut ohne dich ziemlich blöd durch die Wäsche." Sie lachte nur und verdrehte die Augen. "Wann fängst du in dem Heilgebäude zu arbeiten an?" fragte er sie und grinste sie charmant an. Verblüfft riss Alaina die Augen auf, woher wusste er schon wieder von dieser Sache? "Ich habe es mir gedacht, dass du dort um eine Arbeit fragst, denn das kannst du ja gut." Er kannte sie schon wirklich gut. "Am Vormittag." freudig strahlte Alaina ihn an. Dann fiel ihr der Gedanke von heute Morgen wieder ein, als sie auf dem Markt war. "Wie kann ich denn hier Leute finden, also eher gesagt alte Bekannte?" "Deine Freunde in der Villa von Roben?" fragte sie James und blickte sie an. "Genau." "Es gibt Meldeämter, wenn du willst, schau ich, ob ich etwas rausfinden kann." "Das wäre nett." "Alles für dich Alaina." Er küsste sie an ihrer Halsbeuge und fuhr mit seinem Mund zu ihrem Schlüsselbein hinab. "Solange du bei mir bleibst Alaina." Seine Finger fuhren an ihrer Brust entlang und Alaina entfuhr ein zittriger Stöhner. "Immer." Sie fasst sein Gesicht und blickte in seine grünen Augen. Mit der anderen Hand strich sie seine lockige braune Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste ihn zärtlich. Er erwiderte ihren Kuss und ohne Vorwarnung hob er sie hoch und trug sie zum Bett. Dabei blickte er die ganze Zeit in ihre Augen.

WüstenköniginWo Geschichten leben. Entdecke jetzt