Als ich langsam wach wurde, wurde mir klar, dass ich in meinem ganzen Leben noch nie so gut geschlafen hatte. Ich fühlte mich entspannter als sonst und spürte nicht mehr diesen enormen Stress und die Angst. Niemals hätte ich gedacht das sich mein Leben mal noch so ändern würde.
Ich streckte mich genüsslich und sah zu dem großen Fenster. Der Himmel war strahlend blau und zauberte mir sofort ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Etwas ganz neues. Glücklich sein. Das war ich noch nie.
Ich stand auf und sah aus dem Fenster raus. Gegenüber standen einige Häuser die nicht so beengend und farblos wirkten wie das Gebäude aus dem ich kam. Die Welt war voller Farben und einfach wunderschön. Ich öffnete meine Tür und suchte Nathan. Ich folgte einfach seinem Geruch und blieb vor dem Zimmer am Ende des Ganges stehen. Ich drückte die Türklinke runter und ging rein.
Im ersten Moment sah ich ihn nicht, aber stellte dann fest das er noch in seinem Bett schlief. Durch die Fenster kamen Sonnenstrahlen rein und erhellen das Zimmer. Ich schlich zu ihm hin und sah ihn an. Er sah selbst beim schlafen so friedlich aus. Ich wette er könnte keiner Fliege etwas antun. Mit meiner Hand begann ich langsam durch seine wuscheligen braunen Haare zu fahren. Sie waren so schön weich und dick. Total fasziniert von seinen Haaren bekam ich erst gar nicht mit, wie sich langsam seine strahlend blauen Augen öffneten.
„Heyyy, was machst du da?“, fragte er verschlafen. Sofort fiel ich vor Schreck auf meinen Hintern und sah ihn an. Er grinste nur und richtete sich dann auf. „Hast du dich etwa in mein Zimmer geschlichen?“, fragte er. Ich sah nur beschämt auf den Boden, während er sich über mich lustig machte. Plötzlich kam Josh rein. „Hey Kumpel, Frühstück ist fertig... Oh, sorry. Stör ich?“, fragte er und lehnte sich lässig gegen den Türrahmen. „Lass den Quatsch, Josh. Sie kennt das alles nicht“, meinte Nathan. Verwirrt sah ich zwischen beiden hin und her. Josh zuckte nur mit den Schultern und ging wieder.
„Hör mal, normalerweise kommt man nicht einfach in die Räume anderer rein, aber das ist nicht schlimm du musst noch viel lernen. Lass uns jetzt erstmal Frühstücken gehen.“ Ich lief ihm hinterher und sah wie Josh, Will und Nathan sich an einen großen Tisch setzten. Ich setzte mich auch hin und sah das Essen an. „Na los, greif zu. Du darfst essen was du willst“, meinte Will. Mit großen Augen sah ich ihn an. Ich darf wirklich alles essen?
Sofort nahm ich verschiedene Dinge vom Tisch und biss in alle abwechselnd rein. Die Jungs sahen mir etwas verwirrt zu, fingen dann aber auch endlich an. Nach einer Stunde war ich pappsatt und konnte keinen bissen mehr essen. „Du redest nicht sehr viel stimmts?“, fragte Josh mich. Ich legte den Kopf schief. „Sie hatte wahrscheinlich nie jemanden mit dem sie richtig reden konnte“, meinte Nathan.
Zusammen räumten nun alle die Dinge auf dem Tisch weg. Paar Sachen stellten sie in die Spülmaschine, andere in den Kühlschrank, oder in die Schränke. Ich sah ihnen zu, wollte aber auch helfen. Also nahm ich ein paar Sachen vom Tisch und legte ein Brötchen in die Spülmaschine, mein Teller in den Kühlschrank und einen Löffel in den Schrank. Mein Messer warf ich in den Müll. Josh sah mich nur kopfschüttelnd an.
„Du machst das ganz falsch. Teller und Besteck gehören in die Spülmaschine. Kalte Dinge in den Kühlschrank und Krümel und Reste in den Müll“, erklärte er. Das ist alles ganz schön kompliziert. Wer hat sich das nur ausgedacht? „Am besten überlässt du das uns“, meinte Nathan und führte mich sanft raus aus der Küche. Verwirrt lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf den Boden.
Als ich mich umschaute, entdecke ich diesen großen schwarzen Kasten. Wenn man näher hinging war er wie ein Spiegel, bloß dunkel. Neben dem Kasten lag ein komisches Gerät mit bunten Knöpfen. Der große rote Knopf sprach mich besonders an. Ich drückte also drauf.
Plötzlich gab der Kasten vor mir laute Geräusche von sich und ein helles Bild mit vielen Menschen erschien darauf. Das Ding erschreckte mich beinahe zu Tode und ich fuhr reflexartig meine Krallen aus und knurrte das Ding an. Es hörte nicht mehr auf Lärm zu machen und das flimmernde Bild wechselte jede Sekunde, was mich noch mehr verstörte. Ich verwandelte mich und sprang das Teil an. Ich riss es um und biss rein und zerkratzte es, bis es endlich damit aufhörte. Weiter stand ich knurrend auf dem Teil, bis plötzlich alle drei Jungs mich geschockt ansahen. Sofort sprang ich vom Kasten runter, stellte mich vor Nathan und knurrte es nochmal an. Nur um nochmal sicher zu gehen, dass es auch wirklich tot ist.
„Was zum...?“, fing Nathan an. „Hast du dich gerade ernsthaft.... mit unserem Fernseher geprügelt?!“, fragte Will geschockt. „Du hast ihn komplett zerstört!“, schrie Josh fassungslos. Er lief zum Ding namens Fernseher und hob die einzelnen Teile hoch. „Vergiss es. Da ist nichts mehr zu retten“, sagte Nathan. Verwirrt sah ich sie an. War es etwa doch kein Feind?
Ich setzte mich hechelnd hin, als Nathan sich auf meine Höhe begab. „Hör mal Cara, das war unser Fernseher. Du darfst nicht einfach so Dinge zerstören“, meinte er. „Man, es ist wirklich gefährlich ein Raubtier Zuhause zu halten“, hörte ich Will im Hintergrund sagen. Ich verwandelte mich wieder zurück um mit ihm zu reden. „Das Ding ist böse“, sagte ich und fixierte es. „Warum denkst du der Fernseher ist böse?“, fragte er. „Er ist laut. Zu viele Menschen. Er hat mich bedroht“, erklärte ich. Nathan fuhr sich frustriert übers Gesicht.
„Du hast den Fernseher wohl angemacht. Diese Dinge darin waren nicht echt. Es sind nur aufgenommene Bilder. Nichts davon war echt und konnte dich bedrohen. Wie das hier. Siehst du? Das hier ist ein Handy“, erklärte er und hielt mir ein kleines Viereckiges Gerät hin.
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Experiment A01
WerewolfWerwölfe. Sie waren schon immer fiktive Kreaturen. Sie existieren nicht. Aber was wenn die Menschen sie erschaffen? Die Wissenschaft ist weit entwickelt und sie haben es tatsächlich geschafft künstlich Werwölfe zu erschaffen. Seit Jahren experimenti...