Als er auf den Knopf an der Seite drückte ging es an und ein heller Bildschirm erschien. Sofort warf ich es vor mich auf den Boden und knurrte es wieder an. „Keine Angst. Es macht dir nichts. Sie mal, darauf kannst du Dinge drücken“, erklärte er und zeigte es mir. Langsam näherte ich mich wieder und schnüffelte es an. Es roch nicht gefährlich. Also nahm ich es in die Hand und begann irgendwie drauf rum zu drücken. Doch plötzlich ertönte eine weibliche Stimme aus dem Handy.
„Hallo? Nath? Warum rufst du mich an?“, fragte sie. Sofort warf ich das Handy wieder vor mich. Sofort nahm Nathan das Handy und sah mich kurz an. „Du sollst doch nicht meine Freundin anrufen!“, sagte er und hielt sich dann das Handy ans Ohr. Hä?
„Sorry, Ellie. War nur ausversehen“, sagte er. Es sah aus wie als würde er mit sich selbst reden. Ich kam also auf ihn zugekrabbelt und stützte mich auf seinem Schoß ab. Dann kam ich dem Handy ganz nahe und schnüffelte nochmal daran. Plötzlich hörte ich wieder die weibliche Stimme. „Ich komm dann heute vorbei, Babe“, sagte sie. Ich drehte mich zu Nathan. „Wer ist das?“, fragte ich ihn. „Bscht!“, sagte er nur. „Babe? Wer war das? Ich habe eine Frau gehört“, sagte nun die Stimme im Handy. Ob sie wohl da drin ist? Wie ist sie da nur reingekommen? Das muss schrecklich eng sein.
„Äh... Ja. Das ist...ähm. Unsere neue Mitbewohnerin“, erklärte er und schob mich von sich runter. Er stand auf und verschwand mit dem Handy in der Küche. Komisch. Was ist sein Problem? Verwirrt folgte ich ihm in die Küche. Ich wollte mehr über dieses Handy und der Frau darin wissen. Doch Nathan sah mich nur wütend an. „Cara, ich kann gerade wirklich nicht. Hör einmal auf mir hinterher zu laufen und lass mich mal kurz eine Minute alleine, okay? Geh bitte!“, sagte er nun in einem strengen Ton und kam dabei leicht auf mich zu. Sein wütender Gesichtsausdruck machte mir nun Angst. Wo war plötzlich seine Sanftheit geblieben? Warum war er jetzt so wütend? Hatte ich etwas falsch gemacht?
Schnell ging ich rückwärts als er auf mich zukam. Nachdem er das gesagt hatte, drehte er sich wieder um und redete weiter mit dem Handy. Er hat gesagt ich soll gehen und war wütend. Ich sollte besser machen was er sagt. Außerdem ist es mir hier gerade sowieso zu viel. Also lief ich zur Tür machte sie auf und verwandelte mich. Ich rannte ziellos in irgendeine Richtung. Ich orientierte mich am Geruch des Waldes in der Nähe.
Plötzlich sah ich einzelne Menschen die mich erschrocken ansahen und dann anfingen Panisch zu schreien, was mir noch mehr Angst machte. Ich rannte immer schneller, bis ich endlich den Wald durchbrach und meine Ruhe hatte. Endlich war ich alleine. Endlich hatte ich Platz zum atmen. Sofort fühlte ich mich besser.
POV Nathan:
Nachdem ich meiner Freundin Ellie erklären konnte, dass Cara neu bei und eingezogen ist, ging ich wieder raus aus der Küche. Will und Josh standen aber fluchend bei der offenen Tür. „Was ist los?“, fragte ich sie. „Was zur Hölle hast du zu ihr gesagt? Sie hat sich verwandelt und ist völlig überfordert rausgerannt!“, erklärte Will. Warte. Was? Cara ist weggerannt? „Oh Mist! Ich würde kurz wütend, weil sie gestört hat und habe ihr gesagt, dass sie gehen soll. Wahrscheinlich hat sie das falsch verstanden. Ich wollte doch nur das sie aus der Küche geht!“, regte ich mich auf.
„Na das hast du aber super gemacht, Nath! Du hättest doch wissen sollen das sie alles was man sagt gleich Ernst meint“, motzte Will mich an. „Scheiße man! Wir müssen sie suchen, bevor sie da draußen noch etwas anstellt. Sie hat doch keine Ahnung von der Welt! Und außerdem will Ellie in drei Stunden kommen!“, sagte ich und schlug meinen Schädel einmal gegen die Wand. „WAS? Warum muss die ausgerechnet heute kommen? Wir haben schon genug zutun!“, schrie Josh aufgebracht.
Argh! Wie kann ich nur so dumm sein! Wahrscheinlich hat sie auch noch Angst vor mir bekommen. Generell ihre Angst gegenüber Menschen ist unnormal stark. Sie muss gerade mega Panik haben. Wir müssen sie so schnell wie möglich wieder finden!
Gute zehn Minuten später hatten wir drei uns aufgeteilt um sie zu suchen. Sind drei Stunden lange genug, um eine Wölfin zu finden? Wir wissen ja nicht mal ob sie ins Dorf oder in den Wald gerannt ist!
Ich lief einfach mal Richtung Wald. Irgendwo muss sie ja sein. Ich hoffe nur das sie nicht zu weit weg gegangen ist.
POV Cara:
Ich lief langsam durch den Wald und ließ all die Gerüche und Geräusche auf mich einströmen. Hier war es so schön das ich es kaum glauben konnte. Hier wimmelte es nur so von unbekannten Tiergerüchen.
Ich hielt an einer kleinen Pfütze an um etwas zu trinken. Plötzlich hörte ich aber etwas hinter mir. Als ich mich umdrehte, erkannte ich einen Fuchs der mich anstarrte. So ein Tier hatte ich auch nur in Büchern gesehen. Im nächsten Moment sträubte der Fuchs sein Fell und knurrte mich an. Er schien es wohl ziemlich ernst zu nehmen mich herauszufordern.
Auch ich knurrte zurück und sprang auf ihn zu. Der kleine Fuchs versuchte sich zu wehren indem er in mein Fell biss, aber es war viel zu dicht um hindurch zu kommen. Als er merkte, dass er keine Chance hatte, rannte er weg. Sofort weckte das meinen Beutetrieb und ich jagte ihm hinterher. Tatsächlich war er nicht gerade langsam und schien sich hier besser als ich auszukennen. Er verschwand in einem kleinen Bau unter einem hohlen Totem Baum. Der Eingang war nur viel zu klein für mich und es passte nicht mal mein Kopf durch.
Aber so schnell wollte ich nicht aufgeben und begann zu graben, um das Loch größer zu machen.
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Experiment A01
WerewolfWerwölfe. Sie waren schon immer fiktive Kreaturen. Sie existieren nicht. Aber was wenn die Menschen sie erschaffen? Die Wissenschaft ist weit entwickelt und sie haben es tatsächlich geschafft künstlich Werwölfe zu erschaffen. Seit Jahren experimenti...