18. Wiedersehen

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Diesmal war der Schlaf endlich mal ruhig und erholsam. Ich tankte wieder Kräfte und hatte keine Alpträume. Ein bekannter Herzschlag und Geruch beruhigte und berührte mich. Langsam schaffte ich es meine schweren Augenlider zu bewegen. Nath lächelte mich sanft zu und strich mir übers Gesicht. „Guten Morgen, Sonnenschein“, sagte er. Ich atmete seinen Geruch tief ein und sah ihn wieder an. „Du siehst schon wieder viel besser aus. Wie geht's dir? Du hattest hohes Fieber warst übermüdet und hattest nichts gegessen. Deshalb bist du zusammengebrochen“, erklärte er. „Bleib immer bei mir. Bitte... Ich brauche dich...“, flüsterte ich und sah ihn flehend an.

„Ich verspreche dir, dass ich ab jetzt bei dir bleibe. Egal wann egal wo. Ich lasse dich nicht mehr alleine mit deinen Ängsten und Gefühlen. Wir werden es gemeinsam schaffen dein Trauma zu vergessen“, sagte er mit leuchtenden Augen. „Und was ist mit Ellie?“, fragte ich. Sein Lächeln verschwand wieder. „Ich habe mit ihr Schluss gemacht. Mir ist klar geworden, dass sie mich nur ausgenutzt hatte und mich nie wirklich geliebt hatte. Sie ist völlig ausgerastet und hat mich beleidigt. Dabei hat sie auch so einige Dinge ausgeplaudert. Sie war wirklich das Schlimmste... Aber nun bin ich nur für dich da“, sagte er.

Meine Augen brannten vor Freude und ich lächelte ihn glücklich an. Im nächsten Moment nahm er mein Gesicht in seine Hände und küsste mich sanft. Ich schloss die Augen und genoss den Moment. Als er von mir ablies lächelten wir uns an. Ich war wohl gerade die glücklichste Person auf der ganzen Welt.

Ich rollte mich auf ihn und drückte mich fest an ihm. Er lachte und hielt mich fest. Nach einer Weile standen wir dann auf und frühstückten. „Schön das ihr endlich alles geklärt habt“, meinte Will und klopfte seinem Freund auf die Schulter.

Am Mittag wollte Nath mich in einen nahegelegenen Wald bringen. Ich liebte die Wälder und die Natur. Deshalb freute ich mich noch mehr eine neue Umgebung kennenzulernen.

Es dauerte zwar eine Weile bis wir da waren, aber es lohnte sich. Immerhin weigerte ich mich nochmal in ein Auto zu steigen. Der Wald war voller hoher Tannen. „Denkst du hier sind Menschen?“, fragte ich ihn. „Nein, ich denke nicht“, antwortete er. Also verwandelte ich mich und trabte glücklich voran. „Es ist wirklich toll dich so zu sehen“, sagte er lächelnd. Ich blieb vor ihm stehen und er streichelte mir den Kopf. Doch plötzlich bemerkte ich einen Geruch.

Oh nein, nicht schon wieder einer. Sofort drehte ich mich um und stellte aufmerksam meine Ohren auf. Meine Augen überflogen das Gebüsch in der Nähe. Immer wieder konnte ich die leisen und schnellen Schritte des Wolfes hören. Ich brüllte einmal in Richtung der Büsche und forderte ihn so dazu auf sich zu zeigen. Etwas war aber anders. Ein verrückter Werwolf hätte sich schon längst auf uns gestürzt und würde sich nicht verstecken.

Als eine Stelle raschelte spannte ich mich an und war bereit angegriffen zu werden. Ein schwarzgrauer Wolf mit braunen Augen kam hervor und sah mich an. Er wirkte aber ganz und gar nicht aggressiv, sondern eher unsicher und schüchtern. Sein Blick lag hauptsächlich auf Nath der einen Schritt zurück ging und fiel aber immer wieder auf mich, da ich mich beschützend vor ihn stellte und meine Krallen in den lockeren Boden krallte. Der Wolf schnüffelte in Nath's Richtung und ich erkannte wie sich seine Augen weiteten und seine Ohren sich aufstellten. „Wer bist du?“, fragte ich den Wolf per Gedanken. Sein Blick lag nun wieder auf mir und schien zum zweiten Mal überrascht zu sein.

„Cara? Bist du das?“, fragte er mich. Ich erkannte die Sanfte Stimme sofort. Es war Jackson. Nathan's älterer Bruder. Er war also tatsächlich noch am Leben. Ich ließ mich ungläubig auf den Hintern fallen, während er auf mich zugelaufen kam und seinen Kopf um mich legte.

Ich drückte mich kurz an ihn. Ich konnte nicht fassen das er lebt. Und er war trotz dem Werwolfgen noch bei Verstand! Solche Fälle gab es auch im Labor, aber nur äußerst selten. Zuerst verwandelte ich mich und dann er. Ich drehte mich um und sah Nath an. „Nath, dass ist Jackson!“, sagte ich aufgeregt und ging einen Schritt zur Seite. Nath sah ihn geschockt an und Jackson lächelte ihn an. Im nächsten Moment umarmen sich die beiden fest und ich konnte spüren wie erleichtert die beiden waren. „Ich kann es einfach nicht fassen das du noch lebst. All die Jahre dachte ich du wärst Tod und nun bist du hier!“, sagte Nath erleichtert. „Ich hab dich auch vermisst, Bruder. Ich musste die ganze Zeit über an dich denken. Nun musst du nicht mehr alleine leben. Ich bin jetzt da. Ich habe es geschafft zu fliehen“, sagte Jackson.

Langsam ließen sie sich wieder los. Beide hatten Tränen in den Augen und waren einfach nur glücklich. Es war schön zu wissen das sie endlich wieder zueinander gefunden hatten. Auch ich freute mich das Jackson unbeschadet dort raus kommen konnte. „Geht's dir gut? Wie kann es sein das du dich so gut kontrollieren kannst?“, fragte ich als ich wieder näher kam. Sie hatten mir eine neue Mischung mit etwas von deinem Blut gegeben. Irgendwie hatte ich es geschafft die Kontrolle zu behalten. Ich bin froh das du noch lebst, Cara.“ Wir lächelte uns an. „Wie kommt es das ihr beide euch kennt?“, fragte er nach einer Weile.

„Naja, dein Bruder hatte mir das Leben gerettet, hatte erfahren was ich bin und woher ich komme und ich hatte diese Bilder von dir bei ihm gefunden“, erklärte ich als Kurzfassung. „Verstehe, ich dachte nicht das du mal so gut damit zurecht kommst, dass tatsächlich Werwölfe existieren“, lachte Jackson. „Ja, tatsächlich war ich am Anfang etwas überrascht und skeptisch, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und kann gut mit ihr umgehen“, erklärte er und wuschelte mir über den Kopf. „Ich habe so viel von ihm hier gelernt. Du solltest erstmal mit zu uns kommen. Ich denke nicht, dass du eine Bleibe so schnell gefunden hast“, sagte ich zu Jackson.

„Ja, das wäre wirklich nett. Ich habe immer im Wald geschlafen“, meinte er verlegen uns kratzte sich am Kopf.

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