„Du hast hübsche Augen, Cara“, sagte er. Ich habe hübsche Augen? Wie sie wohl aussehen? Welche Farbe sie wohl haben? Ich legte unbewusst den Kopf schief. „Hier ist ein Spiegel. Da kannst du dich anschauen. Du hast bernsteinfarbene Augen. So eine hübsche Farbe habe ich noch nie gesehen“, sagte er und zeigte auf die Wand hinter mir. Sofort sah ich hinter mich und erkannte einen Menschen. Sofort kroch ich erschrocken rückwärts.
Nathan lachte hinter mir. Sofort drehte ich mich um und bemerkte wie nah ich eigentlich bei ihm bin. Sofort wurden meine Fluchtsinn geweckt und ich sprang auf allen Vieren knurren zur Seite. Ich war kurz davor mich zu verwandeln. Sofort verging ihm die Lache und er hob ergebende die Hände hoch.
„Hey, ganz ruhig! Ich tue dir nichts. Ich bin nicht dein Feind!“, sagte er mit ruhiger Stimme. Menschen kann man nicht vertrauen. Ich vertraue niemandem. Nicht mal mir selbst!
„Es ist echt ein Wunder, dass du dich so bewegen kannst trotz der Wunden. Kannst du wenigstens mir kurz die Wunde zeigen?“, fragte er. Schon wieder eine Frage. Ich muss auf Fragen antworten. Also stand ich langsam auf und zog das zu große Shirt das ich an hatte ein Stück hoch bis zu der Stelle wo noch gestern die Wunde war. Seine Augen wurden größer. „Wie... Wie ist sowas möglich? Gestern wärst du fast verblutet! Wie kannst du nun einfach so geheilt sein?“, fragte er geschockt. „Ich heile schnell“, antwortete ich auf seine Frage.
„Ähm, okay. Äh, warte hier. Ich werde dir jetzt erstmal etwas zu Essen holen“, sagte er dann und lief in meine Richtung. Schnell sprang ich auf das Bett, davor er zu nahe kam und ging. Sobald die Türe zu war entspannte ich mich wieder etwas. Wieder schaute ich zu dem Spiegel wo ich einen Menschen gesehen hatte. Langsam stellte ich mir davor, aber mit genügend Abstand. Das war sie wieder. Eine junge braun haarige Frau mit bernsteinfarbenen Augen. Warte, bin ich das? Verwirrt fing ich an mich zu bewegen. Das Mädchen im Spiegel machte alles gleich. Es war also kein Mensch, sondern ich. Das bin ich!
Immer noch etwas verwirrt setzte ich mich vor den Spiegel und fasste ihn an. Meine Hände berührten aber nur den Spiegel und nicht eine andere Hand. Trotzdem war es irgendwie gruselig. Ich hörte wie plötzlich zwei Männerstimmen näher kamen. Die eine kannte ich. Nathan. Die andere nicht. Sind es vielleicht die Kittelmenschen die mich abholen kommen? Schnell rutschte ich unter das große Bett und versteckte mich. Die Tür öffnete sich und die zwei Personen betraten den Raum.
„Hm? Wo ist sie hin?“, fragte Nathan und lief einmal ums Bett herum. „HA! Na super, sie ist weg“, sagte der andere und lachte. „Nein, sie muss hier sein. Gerade eben war sie noch da“, meinte er. Plötzlich schaute Nathan unters Bett und entdeckte mich. „Da bist du ja! Warum vesteckst du dich?“, fragte er. Als der andere Mann auch unters Bett sah, knurrte ich ihn an. „Wow, die hat sie ja nicht mehr alle! Komm schon, komm raus!“, sagte der Fremde etwas aggressiv und versuchte mit seiner Hand nach mir zu greifen und mich rauszuscheuchen. Ich fuhr aber sofort meine Krallen aus und kratzte einfach knurrend über seinen Arm und drohte ihm. Sofort fing er an zu bluten und stand wieder auf.
„Aua! Verdammt! Das ist doch kein Mensch! Das ist ein Tier!“, schrie er und ich sah Blut auf den Boden Tropfen. „Oh Scheiße, komm wir müssen dich verartzen!“, hörte ich Nathan sagen. Und weg waren sie. Ich hörte auf zu knurren und zog meine Krallen wieder ein. Ich wollte nicht hier sein. Jetzt werden sie mir bestimmt wehtun, weil ich ihm wehgetan habe. Ich kroch kurz unter dem Bett hervor und zog die Bettdecke mit unters Bett und rollte mich dann auf ihr zusammen. Irgendwann schlief ich dann ein.
„Hey.... Hey, Cara... Schläfst du?“, weckte mich eine Stimme. Sofort war ich wach, grub mich aus meiner Decke und sah Nathan der unters Bett sah. Ich hatte ihn wütend erwartet, aber sein Blick war sanft wie immer. „Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Wir wollen wir nichts tun. Kommst du raus? Ich hab essen dabei“, sagte er.
Tatsächlich roch ich essen und wie auf Kommando knurrte mein Magen laut. Langsam kroch ich mit meiner Decke unter dem Bett hervor und setzte mich aufs Bett.
Nathan setzte sich ans andere Bettende und schob mir einen Teller mit dampfenden Essen zu. Ich hatte so etwas noch nie gesehen aber es roch verdammt lecker. Zögerlich nahm ich den Teller und den Löffel und schnupperte erstmal daran. „Das ist ein Eintopf mit Gemüse und Fleisch. Ich wusste nicht was du magst, also hab ich einfach alles reingemacht“, erzählte er. Ich schob mir den ersten Löffel rein und bemerkte sofort den göttlichen Geschmack. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so leckeres gegessen. Innerhalb weniger Minuten hatte ich alles aufgegessen und war so satt wie schon lange nicht mehr.
„Scheint wohl geschmeckt zu haben. Was hältst du davon mit runter zu kommen? Du kannst wann immer etwas ist runter kommen. Bloß kratz meine Mitbewohner bitte nicht mehr. Ich weiß das Josh manchmal etwas kompliziert ist, aber er ist eigentlich ganz nett und tut keinem was. Auch Will ist wirklich nett“, erzählte er. Er stand auf und ließ diesmal die Türe offen. Sie war nicht verschlossen.
Also darf ich raus? Als er weg war lief ich langsam zur Tür und sah mich um. Am Ende vom Gang sah ich eine Treppe. Ich lief sie langsam herunter.
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Experiment A01
WerewolfWerwölfe. Sie waren schon immer fiktive Kreaturen. Sie existieren nicht. Aber was wenn die Menschen sie erschaffen? Die Wissenschaft ist weit entwickelt und sie haben es tatsächlich geschafft künstlich Werwölfe zu erschaffen. Seit Jahren experimenti...