Tatsächlich lebte ich nun mit vier Männern im Haus. Ob das gut gehen wird, wird sich wohl noch zeigen.
Im Haus angekommen erklärten wir den anderen erstmal die ganze Situation. Sie konnten es selber kaum glauben, dass Jackson uns wirklich gefunden hatte. Und das sie nun schon zwei Werwölfe im Haus haben.
Den Rest des Tages unterhielten sich tatsächlich alle nur miteinander. Jeder war neugierig und auch ich wollte wissen wie es Jackson alleine erging. Immerhin teilten wir die gleiche Vergangenheit. „Du hast dich hier wirklich gut gemacht, Cara", sagte Jackson. „Ja, aber es war ein langer und holpriger Weg bis hierhin. Ohne Nath hätte ich das niemals geschafft", erzählte ich ihm und lehnte mich an ihn.Nath legte seinen Arm um mich und lächelte mich an. Dieses Lächeln verzauberte mich immer wieder...
„Es ist schon spät. Wir sollten schlafen gehen", schlug Will plötzlich vor. Tatsächlich erkannte ich erst jetzt wie müde ich schon wieder war und gähnte laut.„Ja, aber wir haben ein kleines Problem. Wenn auch er ab jetzt hier leben soll, dann haben wir kein Zimmer für ihn", fiel Will auf. Stimmt, daran hatte ich noch gar nicht gedacht!
„Das ist kein Problem. Cara schläft sowieso fast jede Nacht bei mir. Wenn es für sie in Ordnung ist, dann kann Jackson in ihrem Zimmer schlafen", schlug Nath vor. Ich sah ihn mit großen Augen an. Warum ist mir das nicht gleich früher aufgefallen? Aber jetzt wo Nath es sagt, fühlt es sich schon beinahe so an wie als wären wir verheiratet oder so... Das kommt mir schon wie eine größere Nummer vor. Aber was solls, mir ist es Recht!Ich nickte ihm glücklich zu. „Klar! Ich hol nur eben meine Sachen aus dem Zimmer." Schnell ging ich hoch schnappte mir meine wenigen Dinge und wünschte Jackson eine gute Nacht. Dann ging ich zu Nath ins Zimmer. Er lag schon bettfertig unter der Decke und musterte mich. Wie beinahe immer Oberkörperfrei und in einer kurzen bequemen Stoffhose. Ohne zu zögern warf ich meine Sachen einfach in eine Ecke und sprang mit Schwung auf ihn drauf. Ich drückte ihn ganz fest an mich und inhaliert seinen berauschenden Duft. Er lachte in meine Haare und schlang auch seine Arme um mich.
„Ich bin so froh, dass du endlich deinen Bruder wieder hast", murmelte ich und ließ etwas locker. Wir sahen uns an und ich erkannte, dass er genauso glücklich wie ich gerade war. Alles war einfach perfekt! Er rutschte von seiner halben Sitzposition runter, sodass er nun ganz lag. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. „Danke... Ohne dich hätte ich ihn wahrscheinlich niemals gefunden", sagte er und streichelte sanft über meinen Rücken. Es gibt wirklich nichts auf der Welt, das ich gerade durch diesen Moment ersetzten wollen würde.
Langsam schloss ich die Augen und schlief ein.Am nächsten Morgen wurde ich mit einem Kuss geweckt. Ich blinzelte mich wach und war für eine Sekunde lang desorientiert. Nath's perfektes Gesicht erschien vor mir. „Na? Gut geschlafen, Kleines?“, fragte er mit sanfter Stimme. Ich streckte mich genüsslich und zog ihn dann an seinem Shirt zurück zu mir ins Bett.
„Hey! Das geht jetzt nicht! Wir haben heute etwas großes vor!“ sagte er lachend und strich mir eine störende Strähne aus dem Gesicht. Neugierig sah ich ihn an. „Was denn?“, fragte ich. „Wahrscheinlich wirst du davon weniger begeistert sein, aber ich denke das du dieses Mal wirklich bereit dafür bist...“, fing er an. Was meint er damit? Das ich dieses mal bereit dafür bin? Für was?
Ich sah ihn weiterhin fragend an. „Wir zwei gehen heute ins Einkaufszentrum“, sagte er und ließ damit die Bombe endlich platzen. Ich riss die Augen auf. „Aber da sind doch so viele Menschen? Beim Fernseher kaufen ist doch auch alles schiefgelaufen!“, sagte ich. „Ich weiß, aber dieses Mal wird es anders sein. Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber du bist uns gegenüber viel offener geworden und hast auch nun schon viel über Menschen gelernt. Außerdem werde ich die ganze Zeit lang an deiner Seite bleiben und wir werden das gemeinsam schaffen, ja?“, sagte er.
Brummend vergrub Ich mich wieder unter der Bettdecke. „Komm schon...“, drängte er mich. „Na schön. Aber nur weil du es unbedingt willst! Du musst mir aber versprechen mich nicht alleine zu lassen!“, forderte ich und lugte unter der Bettdecke hervor. „Ich verspreche es hoch und heilig!“, schwor er und hob sogar die Hand. Ich lächelte ihn an und richtete mich auf. „Super, da das jetzt geklärt wäre, dann können wir ja losgehen!“, sagte er.
Nachdem ich mich umgezogen hatte und fertig mit dem Frühstück war, liefen wir los. Josh und Will waren heute nicht da und Jackson ließen wir lieber Zuhause. Falls doch etwas außer Kontrolle geraten sollte, wäre es nicht sehr hilfreich, wenn zwei Werwölfe in der Einkaufspassage stehen würden. Deshalb war es erstmal sicherer nur zu zweit zu gehen. Denn ich konnte auf Nath vertrauen und wusste er würde mich beruhigen können. Bei Jackson wissen wir es noch nicht. Immerhin hatten sich er und Nath ewig nicht mehr gesehen und wir können nicht zu hundert Prozent sagen, dass er ihn beruhigen könnte.
Vor dem Eingang des riesigen Gebäudes hielt ich nochmal an. „Keine Angst. Heute um diese Uhrzeit ist nicht viel los. Es wird alles klappen“, ermutigte er mich. Ich nickte ihm dann zu und nahm seine Hand.
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Experiment A01
WerewolfWerwölfe. Sie waren schon immer fiktive Kreaturen. Sie existieren nicht. Aber was wenn die Menschen sie erschaffen? Die Wissenschaft ist weit entwickelt und sie haben es tatsächlich geschafft künstlich Werwölfe zu erschaffen. Seit Jahren experimenti...