POV Nathan:
„Coole Party heute, oder?“, fragte mein Kumpel Josh. „Ja, wir hatten Glück, dass die Cops uns nicht erwischt haben.“
Ich bog in die nächste Straße ein die zum Dorf führte. „Hey! Pass auf Nath!“, schrie Josh plötzlich und zeigte nach vorne auf die Straße. Tatsächlich lag dort jemand. Sofort drückte ich die Bremse durch und schaffte es kurz vor der Person anzuhalten. „Was zur Hölle...?“, fragte Josh.Ich stieg sofort aus und lief zu der Person. Schnell stellte ich fest, dass es ein braunhaariges Mädchen war. Sie war ungefähr in meinem Alter und war ohnmächtig. Außerdem hatte sie so etwas wie Krankenhaus Kleidung an, die aber in Blut getränkt war. Alles war voller Blut und ich stellte fest das sie schwer verletzt war. „Josh, hilf mir mal!“, rief ich. Ihr Puls war noch da. „Alter, wer ist die verrückte? Die kommt bestimmt aus dem Irrenhaus!“, sagte er.
„Jetzt reiß dich mal zusammen. Du siehst doch das sie verletzt ist! Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen“, sagte ich. „Spinnst du? Die ist bestimmt ausgebrochen und die suchen nach ihr. Dann sitzen wahrscheinlich auch wir in der scheiße“, beschwerte er sich. Ich überlegte kurz und hob sie dann vorsichtig hoch. Sie war leicht und etwas zu dünn, wie als hätte sie nicht genug essen bekommen. „Was willst du machen?“, fragte er. „Wir bringen sie zu uns ins Haus und versorgen sie erstmal, bis sie aufwacht“, erklärte ich. Er sah mich geschockt an.
„Ey, ist das dein Ernst? Du kannst doch nicht einfach eine Verrückte, halb tote in ein Haus mit drei Jungs stecken?!“, meinte er. „Doch. Sie brauch Hilfe und muss erstmal versorgt werden, also mach jetzt diese verdammt Autotür auf!“, schrie ich ihn an. Er seufzte und machte endlich das was ich ihm sagte. Ich legte sie vorsichtig auf den Rücksitz. Sie war leichenblass und ihre Haut war ganz kalt.
Schnell fuhren wir zu unserem Haus und ich begann ihre Wunden zu versorgen und das Blut abzuwaschen. Sofort fielen mir die vielen Narben und blaue Flecken auf die sich auf ihrem Körper zeichneten. Komischerweise kam es mir so vor wie als wären die Wunden nicht mehr so schlimm wie da wo ich sie gefunden hatte. Sie hatte außerdem eine riesige Bisswunde von einem Tier am Arm. Wurde sie im Wald angegriffen? Wie hat sie das nur überlebt?
Nachdem ich ihr den Dreck und das ganze Blut vom Körper gewaschen hatte, zog ich ihr einfach ein paar Klamotten von mir an. Es war mittlerweile schon drei Uhr Nachts. Ich beschloss noch etwas zu schlafen. Mal sehen ob sie morgen wach wird.
POV Cara:
Erneut plagte mich diese Nacht wieder ein Alptraum mit den Menschen in den weißen Kitteln. Ich war angekettet und sie schlugen immer wieder auf mich ein. Alles tat mir weh und sie fingen an Spritzen mit weiteren schmerzenden Flüssigkeiten in mich reinzurammen. Die Luft wurde immer knapper. Bis ich keine Luft mehr bekam und ins dunkle Loch gezerrt wurde.
Ich riss die Augen auf und spürte das mein Herz wie wild pochte. Erst langsam begann ich meine Umgebung wahrzunehmen. Sie roch anders. Sie fühlte sich anders an. Sie hatte Farbe. Das alles machte mir Angst. Es war unbekannt. Ich hatte Angst vor neuem. Ich lag auf einem weichen und warmen Bett. Es war groß. Viel größer als das das ich kenne. Das Zimmer hatte keine weißen Wände. Sondern hellblaue. Ein brauner Schrank eine Kommode und noch viele andere Dinge die ich nicht kannte befanden sich hier.
Ich zog meine Beine an. Ich war auf dieser Straße, draußen, in Freiheit. Aber warum bin ich jetzt hier? Wie bin ich hierher gekommen? Ich fasste mir schnell an die Stellen wo die Wunden waren. Geheilt. Sie waren weg. Schnelle Heilung ist normal bei Werwölfen.
Schnell stellte ich aber fest, dass jemand Verbände um mich gewickelt hatte. Schnell ließ ich meine Fingernägel länger werden und riss sie von meinem Körper. Sie waren leicht blutig, aber von meinen Wunden sah man nichts mehr. Plötzlich öffnete sich die Tür und ein junger Mann kam rein. Er trug ein Glas Wasser in der Hand. Erst jetzt erkannte ich wie hungrig und durstig ich war. Trotzdem kannte ich ihn nicht. Und er hatte einen ganz anderen Gesichtsausdruck wie die Menschen mit Kittel. Er trug keinen. Seine Gesichtszüge waren weich und sanft. Nicht kalt und emotionslos.
„Oh, gut! Du bist wach!“, sagte er und lächelte. Ich sah ihn verstört an. Sein Blick glitt auf die zerfetzen Verbände am Boden. „Du hast sie abgemacht? Nein, die müssen draufbleiben! Sonst gehen deine Wunden doch wieder auf!“, sagte er geschockt und kam aufeinmal schnell näher. Sofort rutschte ich Panisch immer weiter nach hinten ans Bett, bis ich auf dem Boden landete und bis zur Wand kroch. Sofort blieb er wie angewurzelt stehen.
„Tut mir leid, ich hab dich erschreckt. Du kennst mich ja nicht einmal“, sagte er und sah etwas traurig auf den Boden. Dann lächelte er mich plötzlich wieder an. Was stimmt mit dem nicht?
„Hey, ich bin Nathan. Du kannst mich auch Nath nennen wenn du willst. Meine Mitbewohner heißen Josh und Will. Ich und Josh haben dich verletzt auf der Straße gefunden und dich hierher gebracht. Du brauchst keine Angst zu haben.“ Ich verstand diesen Mensch einfach nicht. Er war so anders als die anderen....
Ich sah wieder auf das Glas Wasser in seiner Hand. Er schien es zu bemerken und hob es in meine Richtung. „Hast du Durst?“, fragte er und lief langsam um das Bett herum. Nun stand er wenige Meter vor mir. Immer wieder sah ich das Wasser und ihn abwechselnd an. Er schien zu verstehen das ich es nicht aus seiner Hand nehmen werde. Also kniete er sich langsam hin und stellte das Glas auf den Boden und schob es langsam zu mir hin.
Dann stand er wieder auf und ging auf Abstand. Sofort krabbelt ich vor, nahm das Glas und leerte es mir runter. „Wir heißt du denn? Hast du einen Namen?“, fragte er. Zögerlich sah ich ihn an. Fragen. Er stellte Fragen wie die Menschen in Kitteln. Ich muss auf Fragen antworten, sonst kommt der Schmerz. Sonst lassen sie mich nicht in Ruhe. „C-Cara“, sagte ich leise und sah ihn an. Ich spürte wie ich leicht anfing zu zittern.
„Cara. Ein schöner Name“, sagte er mit sanfter Stimme.
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Experiment A01
WerewolfWerwölfe. Sie waren schon immer fiktive Kreaturen. Sie existieren nicht. Aber was wenn die Menschen sie erschaffen? Die Wissenschaft ist weit entwickelt und sie haben es tatsächlich geschafft künstlich Werwölfe zu erschaffen. Seit Jahren experimenti...