13. Fernseher

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Sie Jungs stiegen wieder ein und ich verwandelte mich. Sie fuhren los ich ich begann ihnen zu folgen. Ich lief an dem Rand des Waldes neben ihnen her und achtete darauf mich nicht zu auffällig zu zeigen. Klar kam ich nicht die ganze Zeit hinterher und folgte deshalb einfach nur ihrem Geruch. Ab und zu führen Autos vorbei und ich bemühte mich unentdeckt zu bleiben.

Mittlerweile könnte ich das Auto schon nicht mehr sehen, also nahm ich ihren Geruch auf. Zehn Minuten später befand ich mich auch schon am Rand eines Parkplatzes und verwandelte mich. Als ich ihr Auto fand, standen sie schon da und warteten. „Ah, super! Du hast uns gefunden! Dann können wir ja rein gehen“, sagte Nath. Doch sobald wir vor dem Eingang vom Laden standen blieb ich ruckartig stehen. Ich konnte spüren und riechen wie viele Menschen dort drinnen waren.

„Komm schon, wir bleiben bei dir“, sagte Nath und zog mich mit rein. „Und mach diesmal nichts kaputt!“, warnte mich Will nochmal. Ich ließ mich mit ziehen und versuchte nicht ein zweites Mal in Panik auszubrechen.

Wir waren nun im Laden und die Leute waren überall. Sofort erschien vor mir das Bild wo die Wissenschaftler alle tot im Gang voller Blut lagen. Das war das erste Mal das ich so viele Menschen auf einmal sah. Ruckartig blieb ich stehen und Will knallte gegen mich. Nath ließ meinen Arm los und nahm mein Gesicht in seine Hände, sodass ich nur noch ihn sehen konnte. Trotzdem zuckten meine Augen von der einen Seite zur anderen, um die Menschen im Blick zu behalten. „Cara, hör mir zu. Jeder hier will auch nur etwas kaufen und keiner will etwas von dir. Doch wenn du dich weiterhin so verhält werden sie dich anschauen. Also bleib bei mir und verhalte dich normal. Dann sind wir auch schnell wieder draußen, okay?“, fragte Nath. Ich zögerte kurz, nickte dann aber langsam.

Er drehte sich wieder um und lief weiter. Ich bemerkte das ich mich unbewusst gegen Will gelehnt hatte und stand schnell wieder gerade. Ich warf ihm nur einen schnellen Blick zu und rannte schnell wieder zu Nath und krallte mich an seinem Arm fest. Wir liefen zu der Fernseherabteilung, wo viele von den Kästen standen. Also wollen sie tatsächlich einen neuen kaufen.

Die Jungs sahen sich entspannt um, während ich weiter an Nath's Arm hing. Plötzlich hörte ich Schritte die näher kamen. Ich verkrampfte mich. Jemand will uns angreifen. Warum sollte sonst jemand direkt auf uns zu kommen? Ich machte mich bereit, während Nath ihn noch gar nicht gehört hatte. Doch ich vernahm die Schritte genau.

Als er noch einen Schritt von uns entfernt war, ließ ich Nath's Arm los, drehte mich um und griff mit meiner Hand nach der Kehle des Mannes. Er trug ein seltsames gelbes Shirt mit einem Namenskärtchen angesteckt.

Ich drehte ihn zur Wand und zog ihn hoch, sodass er nun in der Luft baumelte und drückte langsam seine Kehle zu. Sofort fing er an zu zappeln und versuchte sich zu befreien, während ich ihn anknurrte. „Ach du... CARA! Lass sofort den Mitarbeiter los!“, schrie Nath fast schon panisch. „Er wollte uns angreifen“, knurrte ich und drückte seine Kehle etwas fester zu. „Nein, er wollte uns wahrscheinlich helfen! Und jetzt lass ihn sofort los!“, meinte er aufgebracht. Langsam lockerte ich meinen Griff und stellte ihn wieder auf den Boden. Er keuchte nach Luft und hielt sich den Hals fest.

Nath lief zu ihm und fragte ob alles okay sei. „Was zum Teufel ist diese Verrückte!“, fragte er heiser und sah mich mit blutunterlaufenen Augen an. Josh und Will kamen nun auch angelaufen und einige der Leute wurden auf uns aufmerksam. Umso mehr Leute sich um uns versammelten, desto mehr wich ich zurück. Ich wurde nervös und mein Herz pochte schneller als sonst. „Nath...“, sagte ich schwer atmend.

Er sah mich an und sein Blick wurde sofort besorgt. Er ließ von dem Typ ab und kam zu mir. „Okay, Cara. Da ist jetzt wirklich der schlechteste Zeitpunkt um die Kontrolle zu verlieren. Du musst versuchen an etwas schönes zu denken. Fokussier dich nur auf meine Stimme und blende die Leute um uns herum aus.“ Seine Hände lagen auf meinen Schultern und meine auf seiner Brust. Meine Krallen waren schon ausgefahren und ich konnte die Panik von meinem inneren Wolf spüren. Er wollte die oberhand gewinnen.

Denk an was schönes. Denk an was schönes. Denk an was schönes! Immer wieder sagte ich diesen Satz wie ein Mantra und suchte nach einer schönen Erinnerung in meinem Gehirn. Ich schloss die Augen und dachte nach. Doch sofort schossen mir Erinnerungen vom Labor in meinen Kopf. Ich stöhnte vor Schmerz und krallte mich in Nath's Shirt. Es war schmerzhaft eine Verwandlung zurückzuhalten. Ich lehnte meine Stirn an seine Brust und suchte weiter nach einer schönen Erinnerung.

Nathan streichelte beruhigend über meinen Kopf und verdeckte die Sicht auf die Menschen. Auch Will und Josh schienen sich wohl um uns herum gestellt zu haben und versuchten wohl gerade die Menschen zu beruhigen.

Und da war sie. Eine schöne Erinnerung. Nath zog mich in seinem Bett an ihn. Es war still und ich konnte seinen ruhigen Herzschlag spüren. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und wir lagen entspannt nebeneinander. Es war still und schön.

Ich konnte spüren wie mein Herzschlag sich verlangsamte und ich wieder normal atmen konnte. Mein Körper entspannte sich und ich ließ Nath's Shirt los und öffnete langsam die Augen. „Gut gemacht. Ich wusste du schaffst es!“, sagte er ruhig und sah mich mit seinen perfekten Augen an. Ich lächelte ihn an, doch das Lächeln verschwand gleich wieder, als ich das Blut durch sein Shirt sah. Ich hatte ihn mit meinen Krallen verletzt und er hatte nicht mal etwas gesagt. Sofort trat ich einen Schritt zurück. „Keine Sorge, dass sind nur ein paar kleine Kratzer“, meinte er und verdeckte sie mit seiner Jacke.

Ich war momentan zu geschockt um etwas zu sagen. Nath drehte sich zu Will. „Wir sollten hier schleunigst verschwinden“, meinte er und Will nickte nur. Er gab Josh ein Zeichen und er fing an die Leute von uns abzulenken. Schnell verschwanden wir von der Menge und standen wieder auf dem Parkplatz. „I-Ich hab dich verletzt“, sagte ich zu Nath doch er lächelte mich nur sanft an. „Mir geht es gut. Aber du solltest jetzt gehen. Wir treffen uns beim Haus, okay? Josh wird gleich da sein“, sagte er. Ich nickte nur leicht überfordert.

Ich wollte hier sowieso so schnell wie möglich weg. Also lief ich zum Waldrand am Ende des Parkplatzes und verwandelte mich. Schnell lief ich in den Wald und zurück zum Haus.

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