Kapitel 10

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Zwölf...
Dreizehn...
Vierzehn...
Habe ich die eine schon gezählt?

Seit 20 Minuten bin ich wieder zu Hause und ja, ich lenke mich ab indem ich die Sterne auf meiner Decke zähle. So komme ich zumindest auf andere, auch wenn nutzlose, Gedanken.
Nach dem ganzen Chaos habe ich ein Manuskript, sowie mein Laptop mitgenommen und sitze nun auf mein Bett zu Hause und versuche zu arbeiten, scheint aber offensichtlich nicht zu klappen.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht woher ich den Mut genommen habe, um Charming meine Meinung zu sagen.
Aber irgendjemand musste es früher oder später tun oder?

Mir ist es egal, wie er andere behandelt, aber mich behandelt er nicht wie er will, nach Lust und Laune, wie es ihm gerade passt.
Nicht bei mir Styles!
Wenn er nach ein paar Tagen sich erlaubt, so mit mir zu reden, wie wird es dann in ein paar Monate oder sogar Jahren sein?

Ich bin nach London gezogen um mich selbst und all die Menschen, die gesagt haben ich würde nichts im Leben erreichen, zu beweisen dass ich es sehr wohl kann und tun werde.

Also raffe dich jetzt zusammen Olivia, verstaue Charming im kleinsten und abgelegensten Zimmer deines Gehirns und arbeite endlich weiter.

Stunden später habe ich tatsächlich meine Stellungnahme abgetippt und sende sie, per E-Mail, an Mr. Styles ab, um die Genehmigung zu erhalten.

So sehr ich ihn jetzt nach dem Vorfall vermeiden will, darf ich nicht vergessen, dass er mein Manager ist. Da führt leider kein Weg dran vorbei.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich seit einer Stunde Feierabend habe, was ich natürlich durch das ungeplante Home-Office verpeilt habe.

Mit einer positiven Einstellung stehe ich auf und räume meine Wohnung etwas auf. Ich bin trotz des Vorfalls sehr professionell gewesen: Meine Arbeit ist erledigt und ich habe sie pünktlich abgegeben, worauf ich sehr stolz bin.

Danach begebe ich mich auf mein Balkon mit einer Zigarette und ein Buch, um die letzen Sonnenstrahlen der Saison zu genießen. Ich werde diese Wärme vermissen und werde sicherlich wie alle Tiere im Winterschlaf wandern.

Ein Räuspern lenkt mich von der Geschichte von Hardin und Tessa ab. Mein Kopf dreht sich automatisch nach links, wo sich bei meinem Glück, Prinz Charming a.k.a. Harry Styles auf sein Balkon befindet.

"Schneewittchen können wir reden?", dabei ist nichts mehr vom vorherigen Harry zu sehen. Seine Stimme ist gelassen und brüchig. Brüchig?
Ich habe mich bestimmt verhört.

"Ms. Sparks! Und nein wir können nicht reden. Also wenn Sie mich entschuldigen Mr. Styles ich würde gerne mein Feierabend in Ruhe genießen. Ich bin mich sicher, dass das was Sie mir zu sagen haben, bis morgen warten kann.", und gehe ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten in die Wohnung rein.

Langsam verstehe ich die Welt nicht mehr. Was will er von mir? War ich nicht deutlich genug?
Und warum um Gottes Willen habe ich so ein schlechtes Gewissen?
Warum habe ich das Verlangen ihn zu erwürgen und gleichermaßen ihn zu umarmen. Das ist voll der Widerspruch!

Ich mag Charming nicht! Naja seine negative Seite nicht, die andere, die ich gestern kennengelernt habe mag ich eigentlich sehr. Zu sehr.

...

Heute Morgen habe ich mich dazu entschlossen professioneller, als je zuvor mit Charming umzugehen. Ich mache meine Arbeit und er macht hoffentlich seine. Ich versuche nicht nachtragend zu sein und verhalte mich mein Alter entsprechend.
Ja! Genau das mache ich.

Der Aufzug geht auf und sofort mache ich mich an die Arbeit.
Wie jeden Morgen liegt ein Manuskript auf mein Schreibtisch, diesmal handelt es sich um ein Krimi.

Die Blicke meiner Kollegen ignoriere ich. Natürlich haben sie den gestrigen Vorfall nicht vergessen, schon Mal garnicht Nina, die mich aufdringlich anschaut.

Doch wie das Schicksal es so will, ruft mich Charming wieder in sein Büro.

Bleib professionell, Olivia.

"Setzten Sie sich hin Ms. Sparks..." sagt er "...ehm bitte."
Wir machen Fortschritte Charming.

"Wie kann ich Ihnen helfen?", sage ich ganz neutral.
Ich bin nicht nachtragend, seht ihr?

"Wie Sie bereits wissen, habe ich Ihnen ein Angebot gemacht. Damit Sie sich ein Bild von Ihrer Arbeit nach der Beförderung mache können, habe ich mir überlegt Sie zu einem potentiellen Kunden mitzunehmen. So kann ich mir ein weiteres Bild ihrer Fähigkeiten machen und Sie können schauen, ob die bevorstehende Arbeit was für Sie wäre. Ebenso können wir schauen ob wir beruflich harmonieren, was natürlich Voraussetzung ist um gute Arbeit zu leisten." Ich bin geflasht! Abgesehen von dem was er gesagt hat, er hat sich meine Worte zu Herzen genommen.
Zumindest kommt es so rüber.

"Das ist eine ausgezeichnete Idee!" und ich meine es auch so.

"Hervorragend! Am Montag geht die Reise los!", Moment mal? Reise?

Charming liest die Verwunderung von mein Gesicht ab "Der Kunde ist in New Orleans, Louisiana. Selbstverständlich übernimmt der Verlag die Gesamtkosten der Reise."

Ich soll mit Prinz Charming nach New Orleans?

Ob das gut endet?

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