Kapitel 11

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13 Stunden

Ein Flug mit Charming.

Habe ich die 13 Stunden bereits erwähnt?

Hier in New Orleans ist es 15 Uhr. In London ist es 21 Uhr.
Jetlag sei gutmütig zu mir, bitte.

Der Flug war ziemlich ruhig, vielleicht auch weil Charming und ich ein eigenen Privatjet hatten und ich ihn erfolgreich aus dem Weg gehen konnte.

Jetzt stehe ich hier mit Charming, im Flur eines Hotels und suchen nach unserem Zimmer.

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Harry und ich betreten das Hotelzimmer, welches nach Luxus pur schreit.
Wenn man das Zimmer betretet, fallen die riesen Betten direkt ins Auge. Eine Seite des Zimmer ist komplett mit Glas bedeckt, welches eine wunderschöne Aussicht von New Orleans ermöglicht. Das Badezimmer ist mit Fliesen aus dunklen Marmor überseht und ist für zwei Menschen ausgestattet. Selbst die leere Ankleidekabine sieht sehr teuer aus. Ich will garnicht anfangen über die Kronleuchter an der Decke zu reden. Dagegen sind meine Sterne zu Hause ein Witz. Dagegen ist meine gesamte Wohnung ein Witz.

Charming scheint jedoch weniger überrascht zu sein, höchstwahrscheinlich weil das nicht seine erste Geschäftsreise ist.

Nachdem er mir von der Reise berichtet hat, haben wir kein Wort mehr miteinander ausgetauscht. Eigentlich nur das Wichtigste oder viel eher das Nötigste.
Letzten Freitag hat mich Mr. Bloomsbury zu sich, im Büro, bestellt um mich besser über die Reise zu informieren.

Es geht um ein junger Mann, der eine Geschichte auf Wattpad geschrieben hat, welche viel Aufmerksamkeit erregt hat. Wattpad ist eine Plattform für Autoren, die wie in diesem Fall eine Tür für die Zukunft öffnet.

Wir sind hier um diese Geschichte zu einem Roman umzuwandeln. Bloomsbury Verlag will das Buch veröffentlichen und natürlich die Rechte erhalten. Die bürokratische Organisation müssen Charming und ich übernehmen. Unser Autor ist nämlich hier in New Orleans und somit ist auch die Reise hier geklärt.

Meine einzige Sorge momentan ist nur, wie soll ich ein Zimmer mit Charming teilen?
Viel Kohle für ein 5 Sterne Hotel und ein Privatjet ausgeben und dann keine 2 Zimmer mieten. Macht Sinn oder?

Ich lasse meine Tasche auf mein Bett fallen, welches ich mir schnell ausgesucht habe, bevor Harry mir die Entscheidung nehmen kann.

"Sie können den restlichen Tag genießen. Wir treffen uns erst morgen mit Mr. Josier." ich nicke leicht.
Einerseits stört mich, dass er mich noch siezt und distanziert ist.

Das ist natürlich, dass was ich von ihm verlangt habe, aber ich dachte er sei schlau genug um zu verstehen, dass das nur Voraussetzung ist, wenn er so tun will, als würde er mich nicht kennen.
Aber vielleicht ist genau das was er will...

Charming geht duschen und ich rufe stattdessen meine Eltern in Holmes Chapel an.
Paar Sekunden später geht die Kamera meiner Eltern an und schon kann ich sie endlich sehen:

Mum: Hallo, mein Schatz. Wie geht es dir?

Olivia: Sehr gut Mama. Wie geht es euch allen? Ich vermisse euch schrecklich.

Mum: Sehr gut! Die kleine Maus hat angefangen zu laufen und sie vermisst dich auch schrecklich.

Olivia: Mama, sag sowas nicht. Sonst muss ich weinen. Du kennst mich doch. Wo ist eigentlich Papa?

Mum: Er ist bei deinem Opa. Er hilft ihm im Garten. Opa ist leider nicht mehr der jüngste.

Olivia: Hat er sich wirklich helfen lassen?

Mum: Haha, natürlich nicht, du kennst ihn. Dein Vater lässt sich aber auch nichts sagen. Letztens hättest du dabei sein müssen, sie haben darüber geschritten wer die Schubkarre durch den Garten schleppt. Schneller als ich denken kann, waren sie Erdmännchen. Das war so lustig.

Als Harry das Badezimmer verlässt verabschiede mich von meiner Mum und meiner kleinen Schwester.
Mein Blick folgt jede einzelne Bewegung, die er macht.

Erklären kann ich mir das nicht, doch es ist schwierig den Blick zu senken.

Er ignoriert mich.

Daraufhin gehe ich auf den kleinen Balkon und zünde mir eine Zigarette an. Während in London der Herbst langsam spürbar ist, denkt man dass in New Orleans der Sommer erst angefangen ist.

Das Nikotin entspannt meine Muskeln und ich fühle mich sofort frei. Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich das Rauchen so sehr liebe. Naja, es ist eher eine Hassliebe, auf die ich aber nicht verzichten will.

„Schneewittchen wir müssen reden und diesmal akzeptiere ich kein „nein" als Antwort.", ich schrecke hoch als ich Charmings Stimme direkt hinter mir höre.

Kann er mich nicht davor warnen?
Ist das zu viel verlangt?

Ich blicke direkt in seine wunderschöne grüne Augen und mache ihn klar, dass er reden kann.
„Es tut mir leid!", sagt er und ich kann sofort sehen, dass er es ernst meint.

Er meint es ernst oder er ist ein unheimlich guter Schauspieler.

„Ich werde mir in Zukunft mehr Mühe geben. Wir arbeiten zusammen und wir sind Nachbar. Dazu kommt, dass wir hier eine Woche zusammen verbringen müssen und so wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen.", ich will etwas dazu sagen, doch er führt sein Gespräch fort „Ab heute werde ich ein guter Arbeitskollege sein und ich werde respektvoll mit dir umgehen." Ich merke sofort, dass ihm das sehr viel Überwindung gekostet hat, aber das ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich muss daraufhin Lächeln uns strecke ihm meine Hand entgegen: „Auf eine gute Zusammenarbeit?" er greift nach meiner Hand „Auf eine gute Zusammenarbeit!"

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