Kapitel 30

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In den restlichen Stunden bin ich mit Nina einige Stellungnahmen durchgegangen, um die besten zu genehmigen.

Nach Feierabend verabschiede ich mich von ihr und gehe wieder in mein Büro, wo Harry noch da sitzt.
Ich bin ihn heute erfolgreich aus dem Weg gegangen, denn ich bin hauptsächlich bei Nina gewesen. Sie ist eine wirklich große Hilfe und es tut mir auch ein bisschen Leid, dass sie die Letzte im Großraumbüro ist, die nach Hause geht. Schließlich haben wir bereits achtzehn Uhr.

Im Büro ziehe ich mein Mantel an und greife nach meiner Tasche. Ohne mich zu verabschieden mache ich mich auf dem Weg zum Aufzug.

Als die Türe kurz davor sind sich zu schließen, sehe ich nur wie Harry die Hand zwischen die Tür steckt.
Zu meinem Unglück geht der Aufzug wieder auf und er spaziert hinein.

Ich sage nichts und er sagt nichts.

4. Etage

3. Etage

2. Etage

Und Boom.
Der Aufzug bleibt plötzlich stehen. Er wackelt etwas, weswegen ich mich auf dem Handgriff links neben mir festhalte.

Nein

Nein

Nein

Das kann wohl nicht wahr sein.
Panisch drücke ich auf den EG Knopf. Ich muss hier raus sofort.

„HILFE", schreie ich wie eine Verzweifelte, aber ich muss hier raus. Ich kann nicht hier mit ihm sein. Das geht einfach nicht.

„HILFE", schreie ich noch lauter. Irgendjemand muss mich hören.

„HIL-„ doch Harry unterbricht mich.

„Es bringt nichts. Es ist keiner mehr da. Wir müssen warten bis uns jemand rausholt.", sagt er gelassen.
„Wir? Wir machen überhaupt nichts. Ich will verdammt nochmal hier raus. HILFE!", schreie ich panisch.

Zum gefühlten tausendsten Mal drücke ich auf den Knopf, der mich mit dem Sicherheitsdienst in Verbindung bringen soll, doch es kommt keine Reaktion.
Nichts, Nada, Niente!

Ich schlage meine Hand auf die Tür, so oft und so stark bis ich mich müde auf den Boden hinhocke.

Das ist ein schlechter Witz.

Ich vergrabe meine Hände in meine Haare. Das kann nicht wahr sein. Hat sich das Schicksal gegen mich geschworen?

Mein Handy!

Schnell greife ich nach ihm, doch nichts. Kein Empfang!

Ja definitiv!
Leck mich du widerliches Schicksal!

Mehrere Minuten herrscht totale Funkstille. Ich höre nur wie Harry gleichmäßig atmet.

Ich will hier raus!

So viele Menschen auf diesem Planet und ich muss ausgerechnet mit ihm hier eingesperrt sein. Mit der Person, der mich gebrochen hat, der mich fallen gelassen hat. Mit der Person, den ich einst geliebt habe und immer noch tue.

„Wie konntest du mir das antun." flüstere ich ganz leise, so dass ich mich selber kaum verstehen kann.

Ich will Antworten.

„Wie konntest du mir das antun.", wiederhole ich nun lauter.

Er schaut mich an und sagt kein Wort.

„WIE KONNTEST DU MIR DAS ANTUN!", schreie ich nun und schlage Harry mit voller Wut.
Doch er wehrt sich nicht, er macht nichts.

„VERDAMMTE SCHEIßE WEHRE DICH!", schreie ich noch lauter „HABE WENIGSTENS DIE EIER MIR ETWAS ZU SAGEN!" und gehe weiterhin auf ihn los.

„ES TUT MIR LEID!" sagt er ebenso laut wie ich.

Ich lasse meine Arme fallen:
„WAS TUT DIR LEID, HM? DASS DU DICH VERPISST HAST, OHNE EINER ERKLÄRUNG OHNE NICHTS? WAS TUT DIR LEID, DASS DU DICH DREI MONATE LANG NICHT GEMELDET HAST? WAS TUT DIR LEID? DASS DU MIR DIE GROßE LIEBE VORGESPIELT HAST UND MICH DANN OHNE GRUND FALLEN GELASSEN HAST? WAS HARRY? WAS!", ich merke garnicht wie ich vor Wut anfange zu weinen.

Ich bin schwach.

„Es tut mir alles Leid. Aber du würdest es eh nicht verstehen!", sagt er.

„Ja du hast Recht. Ich verstehe nämlich überhaupt nichts. DU BIST EIN FEIGLING HARRY STYLES! DU VERDIENST ES ALLEINE ZU SEIN!" und schlage wieder auf ihn ein.

Harrys Ausdruck ändert sich und er ist auf ein Mal wütend. Er greift meine Handgelenke und drückt mich grob gegen die Spiegelwand.
„SAG DAS NIE WIEDER! WARUM SOLL ICH BEI DIR BLEIBEN, SAG MIR WARUM? IRGENDWANN VERPISST DU DICH SO ODER SO, ALSO WARUM NICHT GLEICH, DANN KÖNNEN WIR AUFHÖREN ZEIT ZU VERGEUDEN!", sagt er laut.

„ICH HASSE DICH!", und spreche die Wörter zum ersten Mal aus.

„Ich hasse dich auch!" und im nächsten Moment spüre ich seine Lippen auf meine.

Als ich es realisiere, kann ich den Kuss nicht unterbrechen.
Ich will es nicht unterbrechen.

Ich greife harsch nach Harrys Hemdkragen und ziehe ihn näher an mich ran.
Ich reiße die Knopfleiste aus und ziehe es aus bis das Hemd auf dem Boden liegt. Ich öffne sein Gürtel während er mein Rock nach oben und die Strumpfhose nach unten zieht.
Keiner von uns unterbricht den Kuss.

Wir lassen uns wieder auf dem Boden fallen und ich setzte mich schließlich auf ihn. Als ich ihn in mir spüre, kann ich keine Gestöhne mehr unterdrücken.

„FUCK!", stöhnt er ebenfalls und greift nach meiner Taille.
Die Bewegungen sind gleichmäßig und schnell. Mein Körper vibriert wie verrückt und meine Gefühle sind ein totales Chaos.

„Ich hasse dich!", sage ich nochmal als sich unsere Lippen kurzzeitig trennen.

„Ich hasse dich! Ohhh" erwidert er und stöhnt wieder.

„Ich hasse dich so sehr!", rufe ich während wir gleichzeitig den Höhepunkt erreichen.

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