Kapitel 34

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Was stimmt mit mir nicht? Ist es so schwer sich an die eigenen Regeln zu halten und zu befolgen? 

Warum habe ich ihn geküsst? Und warum hat sich dieser Kuss so komisch angefühlt. Ich kann nicht mehr. Ich komme mir so schwach und machtlos vor. Wie konnte ich zulassen, dass mich ein Mann so zerstört. Wo ist die Olivia hin, die ich kenne? Die Olivia, die sich nichts gefallen lässt und ihr Ding durchzieht. 

Das Schlimmste ist, dass ich keine Erklärung finden kann. So viele Fragen und kaum Antworten. Ich bin es satt mich so zu fühlen, alle Menschen von mir fernzuhalten und anzuschnauzen.

 Das alles ändert nichts an der Situation. Ich will Harry, ich will ihn so sehr. Es bringt mir nichts mehr es zu leugnen, aber seine Aktionen sind unüberlegt und dumm. Will ich dann wirklich mein Leben mit so einer Person verbringen? Will ich mir das wirklich meine Lebelang antun? Oder soll ich stattdessen jetzt leiden und danach mein Leben sorgenfrei ohne ihn fortführen? - Wenn das überhaupt geht. Wäre ich in der Lage ohne ihn zu leben? - Das Leute ist die ein Millionen Frage.

Mein Geschäftshandy klingelt und natürlich, wer hätte es anders sein können. - Harry. Sofort drücke ich auf den Ablehnen-Knopf. - Kann ich jetzt nicht gebrauchen. Meine Gedanken schwirren die ganze Zeit um Harry Styles, wenigstens in der Gegenwart soll er mir etwas Ruhe geben, ansonsten werde ich noch verrückt.

Nachdem das Handy zum siebten Mal klingelt, entscheide ich mich es auf stumm zu stellen und betrete meine Wohnung. Ich will weinen, aber ich glaube, dass mein Tränentank ausgeschöpft ist. Ich glaube es nicht nur, ich weiß es sogar. Ich habe noch nie so viele Tränen vergossen für ein Mann. Die letzten Monate waren die Hölle, lange Monate mit völliger Ungewissheit und Ahnungslosigkeit. Diese Zeit bekomme ich nie wieder zurück und jetzt ist es an der Zeit gekommen, wieder zu leben. Ich will mich wieder im Spiegel betrachten und die Olivia wieder sehen, die ich vor Harry war.

Als ich von der Türklingel aufgeweckt werde, realisiere ich die Tatsache, dass ich eingeschlafen bin. Etwas verstreut mache ich die Tür auf und bereue es gleich wieder. Bevor ich die Tür zuknallen kann, stellt er sein Fuß zwischen die Tür und vermasselt meine Pläne. 

"Harry lasse mich in Ruhe. Ich will dich jetzt nicht sehen!", sage ich kraftlos. Doch statt zu gehen drückt er mich panisch in einer Umarmung.

"Wo warst du? Du kannst doch nicht einfach so gehen ohne bescheid zu geben. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.", sagt er mit zittriger Stimme. "Warum gehst du nicht ans Telefon?", sagt er nun lauter ohne sich aber von mir zu lösen.

Hat er Gedächtnisprobleme? Ich schubse ihn von mir weg und ignoriere die plötzliche Gänsehaut auf mein Körper. "Weil ich dich weder hören, noch sehen will", sage ich harsch. "Keiner wusste wo du bist. Du kannst dich doch nicht einfach so von der Arbeit verpissen. Es hätte dir alles mögliches passieren können.", sagt er nun wütend. "Was fällt dir ein, hierher zu kommen und mich anzuschreien. Ich habe DIR bescheid gegeben, dass ich gehe, weil ich dein Anblick nicht mehr ertrage!", gebe ich laut zu.

"Olivia du hast mir nichts gesagt. Sowas hätte ich doch nicht einfach so vergessen.", sagt er und scheint recht verwirrt zu sein. "Dann hat der Kuss dir deine letzten Nervenzellen gekostet.", lache ich ihn  emotionslos aus.

"Was für ein Kuss! Sicher, dass es dir gut geht?"

"Weißt du noch? - Vorhin auf dem Parkplatz...du und ich... macht es Klick?" Sein Blick ist mehr als nur verwirrt und langsam komme ich mir echt verarscht vor.

"Ach komm verpiss dich jetzt. So langsam wird mir das zu blöd. GEH!", schreie ich.

Er schüttelt ungläubig den Kopf, greift nach meiner Taille und zieht mich zu sich. Alle versuche mich davon zu befreien scheitern und als er mich in die Ecke meines Flures drückt ist jede Möglichkeit der Befreiung hinfällig. 

Unsere Körper sind wie für einander geschafft und seine Augen machen mich wahnsinnig. Jedes Mal, wenn ich ihn ihnen sehe, weiß ich dass ich vollkommen ausgeliefert. Ich kann machen was ich will, alles was in meiner Macht steht, aber es ist unmöglich Harry Styles aus meinem Leben zu bannen, ohne jegliche Konsequenzen dafür zu tragen. Hiermit ist die Millionen Frage beantwortet.

"Ich könnte dich nie vergessen. Alle Erinnerung, die ich mit dir habe, sind alle da. Ich könnte nichts vergessen, was mit dir zu tun hat. Rein gar nichts, geschweige ein Kuss von dir niemals...",  sagt er und löst sein Blick nicht von meiner Lippe. Er spricht wie in einem Bann. "...Ich brauche dich. Ich weiß du brauchst mich auch. Schicke mich nicht weg. I-ich will dich lieben, ich will dass du mich liebst, ich will dass du nur mir gehörst. Schlaf mit mir, ich will dir zeigen wie sehr ich dich liebe...", das Ende flüstert er mir noch verzweifelt zu und legt sanft seine Lippen auf meine um sicher zu gehen, dass ich es auch will. 

Ich kann meine Gefühle widersprechen und ihn von mir wegstoßen oder mein Verstand ruhen lassen und mein Herz folgen. Will ich das? Will ich ihn wieder bei mir haben? Will ich ihn wirklich verzeihen und weiter machen wo wir vor paar Monate aufgehört haben? 

Was für eine Frage, natürlich will ich das... nichts desto Trotz, wenn ich wieder bei Sinnen bin ist hier ganz viel Redebedarf nötig.

Ich schalte meine Gedanken aus und lasse alle Sorgen der letzten Monate fallen. Ich erwidere und intensiviere den Kuss. Ein Seufzer seinerseits bestätigt mir, dass es ihm genau so geht wie mir.

 Harry löst sich aus der Ecke und zieht mich vor die Wohnungstür um diese zu schließen, da der Herr vorhin offensichtlich zu beschäftigt war mich in einer Ecke zu verdonnern. Meine Arme hält er über meinem Kopf fest und seine pinke Lippen wandern über mein Hals. 

Wenig später liegen wir nackt zwischen weiße Bettlaken. Nur wir zwei, die Welt da draußen ist wie vergessen und die Probleme die wir haben sind momentan Nebensache.

"Du bist wunderschön Olivia.", sagt er und seine Augen strahlen Ehrlichkeit aus. Kaum spricht er die Wörter aus prallen unsere Lippen wieder aufeinander. 

Unsere Körper bewegen sich in Takt und harmonieren zusammen. Ich brauche ihn so sehr. Sein Tempo verschnellert sich und ich habe das Gefühl tausend Meter über dem Himmel zu schweben. Seine Bewegungen sind sanft, aber gleichzeitig schnell. Er weißt was er macht und er weißt was er im Moment mir anstellt. Plötzlich hört er auf und sein Blick fixiert mich: "Sag mir, dass ich dir gehöre. Sag es mir-.", sagt er und grinst vor sich hin. "Ich gehöre dir.", sage ich leise und er bewegt sich langsam "Lauter.", befiehlt er mich. "Ich gehöre dir!", sage ich nun lauter. Automatisch verschnellert er sein Tempo. "LAUTER!", schreit er nun. "ICH GEHÖRE DIR!", seine Bewegungen sind so viel schneller, dass ich mir kein Stöhnen mehr verkneifen kann. 

Seine letzte Bewegungen sind gut bedacht, denn beide erreichen wir den Höhepunkt und lassen uns erschöpft auf die Bettlaken fallen.

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