Kapitel 13

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Der Restaurant ist sehr elegant und luxuriös. Die Wände und die Einrichtung erinnern mich an den Film Titanic: in der Szene wo Rose und Jack im Restaurant sitzen, nach der Rettungsaktion.

Die Überraschung ist umso größer, als ich merke, dass es sich um ein japanischen Restaurant handelt.

Am Tisch angekommen, steht bereits ein junger Mann, sehr wahrscheinlich Mr. Josier und daneben ein Mann, ich schätze mal um die 50 Jahren.

„Guten Abend zusammen.", Charming begrüßt unsere Kunden und stelle kurz später fest, dass sie Vater und Sohn sind.

„Hallo, schön dass Sie gekommen sind.", füge ich hinzu. „Wir können uns hoffentlich duzen, dann ist die Stimmung locker", scherzt der Mann. „Mein Sohn und ich bedanken uns recht herzlich für die Einladung.", sagt der Vater. Er heißt Max und der Sohn Lucas.

Wir essen Sushi. Ich liebe Sushi.
Es gibt nur ein Problem...
Diese Stäbchen.

Ich merke wie Charming mich die ganze Zeit auslacht, worauf ich ihm mit dem Fuß anstoße. Natürlich so, dass der Kunde nichts merkt.

„So Lucas, Bloomsbury ist daran interessiert deine Geschichte auf Wattpad, zu einem wahrhaften Roman umzuwandeln, aber das haben wir dir bereits telefonisch mitgeteilt. Der Grund warum wir heute hier sind, ist um die bürokratische Arbeit zu erledigen, aber da du noch nicht volljährig bist, brauchen wir natürlich auch die Zustimmung von dein Vater", sagt Harry und versucht ihn klar zu machen worum es genau hier geht.

„Ja, das ist mir bewusst. Aber ich denke es ist richtig euch mitzuteilen, dass mich auch ein anderer Verlag kontaktiert hat und ich im Moment zwischen zwei Stühle stehe und natürlich schauen muss, was für mich das Beste ist", sagt Lucas.

Harry scheint von seiner Aussage ziemlich überrascht zu sein.
„Klar Lucas. Natürlich hast du die Zeit dir die Unterlagen durchzulesen. Diese kannst du mitnehmen und dir dann in Ruhe Gedanken machen. Mein Kollege und ich werden bis Ende dieser Woche in New Orleans sein. Optimal wäre bis spätestens Ende der Woche eine Antwort zu bekommen.", ich kläre ihn darüber auf, damit keine Missverständnisse entstehen.

Er soll nicht denken, dass wir ihn unter Druck stellen wollen. Natürlich wollen wir den Vertrag unterschrieben, aber das braucht etwas Geduld und viele Menschenkenntnisse.

Wir essen weiter und Lucas erzählt, wie er mit dem Schreiben angefangen hat und fragt Charming darüber aus, ob er die Plattform kennt.

Doch er war nicht vorbereitet.
Er schien sehr überrumpelt von seiner Frage. Generell von der ganzen Situation.

Was ist bei ihm los?

Ich setzte mein schönstes Lächeln auf und lenke Lucas von der eigentlichen Frage ab:
„Weißt du, als ich etwas jünger war, ich schätze mal mit 12, habe ich durch Zufall Wattpad entdeckt und genau wie du habe ich angefangen mir Geschichten auszudenken. Es hat echt Spaß gemacht, aber ich hatte leider nie das Glück entdeckt zu werden. Du kannst dich in erster Linie sehr freuen, weil du einer der wenigen bist, der die Chance erhält durch sein Hobby Geld zu verdienen und ganz groß rauszukommen."

Lucas Augen leuchten auf. Ich habe das Gefühl er begreift erst jetzt was er mit der Veröffentlichung des Roman alles erreichen kann.

„Natürlich freuen wir uns, wenn du dich für unser Verlag entscheidest und ich bin mir sicher, dass Bloomsbury der richtige Ort für dich ist oder wäre, je nachdem wie deine Entscheidung ausfällt.
Meine Träume sind dort auch in Erfüllung gegangen und ich liebe es jeden Tag aufzuwachen und wissen, dass ich dort genau richtig bin."

Lucas ist noch sehr jung, dennoch glaube ich wirklich, dass Bloomsbury eine perfekte Wahl für ihn wäre.

Max teilt uns ebenfalls mit, dass er sein Sohn bei jeglicher Entscheidung unterstützten wird.

„Wenn es für euch in Ordnung ist, würde ich mich am Freitag bei euch melden und eventuell, je nach dem wie die Entscheidung ausfällt, die Unterlagen zukommen lassen.", sagt Lucas und überprüft mit einem Blick ob sein Vater, etwas hinzufügen will.

Harry bedankt sich und reicht alle Unterlagen, sowie die Kopien weiter.

...

Im Hotel angekommen lasse ich mich erschöpft auf mein Bett fallen, Charming macht mir nach.

„Du warst unglaublich heute.", Harry unterbricht somit die Stille im Raum.
Er stütz sein Oberarm auf die Matratze und schaut mich an.

Diese Augen...

„Ich bin sehr positiv eingestellt, dass Mr. Josier den Vertrag unterschreibt und auch, wenn es mir schwer fällt es zuzugeben, hast du wunderbare Arbeit geleistet.
Ich hatte mich darauf eingestellt, dass alles nach Plan läuft: Vertrag unterschreiben und auf Wiedersehen.

Du hast mir kurz gefasst den Arsch gerettet.",

„Ich bin hier um genau das zu machen!", sage ich lachend und zwinkere ihn zu.

...

In New Orleans ist es spät abends. Der Himmel ist pechschwarz und von viele Sterne überseht.
Die Glaswand ermöglicht die Sicht auf alle Häuser und Hotels der Stadt und der Mond belichtet den Raum und strahlt genau in Charmings Gesicht.

Er ist ein wunderschöner Mann.
Je eher die Zeit vergeht, umso mehr lerne ich ihn kennen. Hauptsächlich seine professionelle Verhaltensweise, ganz klar, doch seine Augen sagen viel mehr aus, als er sich vorstellen mag und verraten ihn oft.

Ich schaue ihn an und kann mein Blick nicht abwenden.

Ich schaue verlegen weg, als sein Blick meine blaue Augen treffen.

Was macht dieser Mann bloß mit mir?

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