Kapitel 4

14 1 0
                                    

Dieser Manuskript ist mit Abstand das Beste was ich bisher im Bereich des Dramas gelesen habe. 2 Seelen, die sich ständig verlieren und sich versprechen immer einander zu finden, trotz der unterschiedlichen Schwierigkeiten, die das Leben bietet. Ich habe mehrere Notizen am Rand geschrieben um später eine ausführliche Stellungnahme zu schreiben. Immer mehr bin ich überzeugt, dass ich hier richtig bin.

Um Punkt 12 meldet sich der Big Ben und mein Magen genau so. Es ist umfassbar wie schnell die Zeit vergeht.
Meine neue Kollegen bieten mir an, die Mittagspause zusammen zu verbringen: Nina und Ian.
Er ist ein wunderschöner Mann. Selten habe ich ein so schöner Mensch gesehen. Seine eisblaue Augen schreien nach Sexappeal. Meine Augen genießen definitiv den Anblick.

...

„Also Sparks, neu in der Stadt?", er flirtet definitiv mit mir. Wenn ich eins im Leben gelernt habe, dann sind das die verschiedensten Verhaltensmuster eines Mannes. Kommt vielleicht davon, dass ich Menschen gerne anschaue und studiere. „Ja, ich komme aus Holmes Chapel."
Ich gehe nicht weiter auf sein Gespräch ein und lasse mir mein Salat schmecken.

...

Ich glaube ich werde mich auf Ewig über den Aufzug in mein Wohnhaus aufregen.
Ich ziehe meine Heels aus und latsche die Treppen hoch. Ich übersehe die letzte Stufe und mein Gesicht macht die Bekanntschaft mit...mit nichts.
Ich öffne meine Augen, die ich davor instinktiv zu gemacht habe und sehe seine wunderschöne Augen. Mal wieder!
„Schneewittchen, so kann das mit uns nicht weitergehen." Seine Stimme ist so schön und strahlt so viel Stärke aus. Der unbekannte Schönling ist heute viel höflicher als beim ersten Mal, was mich deutlich überrascht.
„Ic-Ich es tut mir Leid. Ich bin ein sehr tollpatschiger Mensch!", sage ich verlegen. „Ach wirklich? Ich dachte schon du machst das mit Absicht.", sein Brustkorb bewegt sich im Takt und seine Stimme gibt wunderschöne Laute von sich. „Könntest du mich vielleicht runter lassen?"
Gesagt getan. Meine nackte Füße berühren den Marmorboden und auf meiner Haut bildet sich Gänsehaut.
„Schönen Tag noch Schneewittchen." und schon geht er die Treppen runter und verlässt das Wohnhaus. Ich starre die Tür an, bis ich tatsächlich wahrnehme, dass er weg ist. Ich greife nach meinen Schuhen und betrete meine eigene vier Wände.

Wird es immer so sein? Er sieht wie Prinz Charming aus, die beste Version aller bisher gedrehte Filme, führt sich aber wie ein Möchtegerngott mit Menstruationen auf: Er ist mies gelaunt, dann wieder nicht.
Dieser Mann ist mir ausnahmsweise mal ein Rätsel und ich hoffe ich muss ihn so wenig wie möglich begegnen.

Muss er ausgerechnet mein Nachbar sein?

...

Umgezogen und in Sportgewand verlasse ich die Wohnung und jogge durch die Straßen von Hillspring.
Die Straßen werden von Straßenleuchten beleuchtet und die Gassen werden immer dunkler und düsterer. Sowas gibt es kaum in Holmes Chapel. Jeder kennt jeder. Die Kriminalität ist dort nicht vorhanden oder viel eher,sie ist da, aber es geht wenn überhaupt um Süßigkeitendiebe. Ich weiß es, weil ich so jemand war, mit 11.
Meine Beine bewegen sich immer mehr, immer schneller. Am Ende der Straße sehe ich ein Café und entscheide mich letztendlich dort ein Kaffee zu holen.

Gesagt getan. Der Kaffee hat mit unheimlich gut getan.

Sofort mache ich mich auf dem Heimweg als ein bekanntes Gesicht meine Aufmerksamkeit auf sich zieht: Prinz Charming.
Er sieht wie immer sehr gut aus. Sein Gesicht sieht besorgt und gleichzeitig sehr wütend aus. Ich laufe in seine Richtung als mir dann einfällt, dass ich ihn eigentlich vermeiden wollte.
Nein Olivia! Du gehst jetzt nach Hause.
Ich jogge wieder los und mit Erfolg schaffe ich es an Charming vorbei zu rennen ohne aufzufallen.
Ihn bin ich vielleicht nicht aufgefallen, aber ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen habe schon.
Das einzige was ich wahrnehme ist wie diese Person mich in einer der dunklen Gassen hineinzieht.

„Hallo, wunderschöne Dame! Hat dir niemand beigebracht, dass es gefährlich ist, alleine abends unterwegs zu sein?", in seinen Augen kann ich sehen, was er mit mir vorhat.

Die Angst die ich verspüre scheint ihn nur noch mehr in Stimmung zu bringen. Seine Hand wandert entlang meines Oberschenkels, während ich verzweifelt versuche ihn von mir loszubekommen. Sein Gewicht lagert sich auf mein Körper und ich versuche so gut es geht zu schreien, trotz seiner Hand auf meine Lippen, ohne positive Ergebnisse.
Ich schließe meine Augen um ihn nicht ansehen zu müssen. Ich bin ihn komplett ausgeliefert.
Doch alles nimmt eine komplett andere Wendung an, das merke ich daran, dass mein Körper nicht mehr gegen die Wand gedrückt wird. Als ich meine Augen wieder aufmache sehe ich wie mein Angreifer mit dem Rücken am Boden liegt und über ihn ist ein Kerl, den ich auf dem ersten Blick nicht erkenne: Er schlägt ihn und rettet mich somit vor einer Vergewaltigung.

Ich merke wie meine Füße den Halt verlieren. Mir wird schwarz vor den Augen bis die Dunkelheit mich überwindet und ich bewusstlos werde.

You are exactly right here!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt