Kapitel 31

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Und das Nobelpreis für die dümmste Frau geht an mich.

Was habe ich gesagt? Ich bin kalt, ich lasse mich nicht klein kriegen, Ich..., Ich... und blah blah blah. Kaum bin ich mit ihm in einem Raum oder soll ich eher Aufzug sagen, werde ich schwach und schlafe mit ihm.

Olivia Sparks hast du noch ein Stolz? Er hat dich verarscht, verletzt und was weiß ich noch alles und dann dackelt er im Büro und das erste was du machst, ist ihm ein Willkommensgeschenk zu geben, indem du deine Beine für ihn breit machst.

"Hallo? Ist jemand da?", höre ich die Stimme des Sicherheitsdienstes. Sofort stehe ich auf und gehe auf die Sprechanlage zu. "Ja, ich bin hier drin! Bitte holen Sie mich hier raus!", rufe ich panisch, während ich meine Klamotten richte. "Ms. wir versuchen unser Bestes. Bleiben Sie ruhig und entspannt, wir beeilen uns.", versichert mir die männliche Stimme in den Sprecher.

Ich blicke die geschlossene Tür vor mir und würdige Harry keines Blickes. "Olivia ich-...", fängt er an, doch ich unterbreche ihn "SEI STILL! Das..." und zeige mit dem Zeigefinger zwischen uns zwei "...ist niemals passiert. Du bist für mich gestorben!" und in diesem Moment geht die Aufzugstür auf.

Das hätte nicht passieren dürfen!

Genervt verlasse ich mein Bett und spaziere in der Küche. Ich fülle eine Tasse mit meiner eigenen persönlichen Medizin und gehe auf dem Balkon eine rauchen. Das Wetter ist ein richtiges Januarwetter. Es regnet, es ist neblig und scheiße kalt, doch nicht mal das hält mich davon ab meine Morgenzigarette zu rauchen.

Das Wetter passt zu meiner Laune.

Ich beobachte wie die unterschiedlichsten Menschen ihren Spaß haben. Von hier oben sehen sie wie farbige bewegende Punkte, die in Pfütze springen oder im Regen tanzen.

Vielleicht ist genau das was ich brauche. Im Moment sehe ich alles schwarz und weiß, weil mir Harry meine Farben, meine Lebensfreude genommen hat. Dann wird es wohl mal an der Zeit wieder etwas Farbe in mein Leben zu bringen.

...

Wie bescheuert kann man sein? Eine Kurzschlussreaktion kostet mich mein gesamtes Leben.

Fünfzig Meter sind nicht hoch. Neeein.

Ich stehe hier in der Nähe, der o2 Arena und will von einem fünfzig Meter hohen Gerüst springen. Was haben ich mir dabei gedacht? Ich wollte mehr Farbe in mein Leben sehen und es nicht gleich beenden.

Ja lacht mich ruhig aus, aber wenn ihr hier oben steht würdet und wüsstet, dass ihr kopfüber runter springen müsst, dann hättet ihr mindestens genau so viel Angst wie ich jetzt.

Das Schlimmste? - Ich habe es mir selber verbrockt.

Unter anderen Umständen hätte ich die wunderschöne Aussicht genossen, doch die Angst vielleicht hier und jetzt zu sterben, ist größer.

Eine Art Gummi, wird an mein Knöchel gebunden und der Mann neben mir, der für meine Sicherheit sorgt, gibt mir ein Zeichen, dass ich jetzt springen darf.

Ok, Olivia! Jetzt oder nie.

Ich springe...

Reflexartig schließe ich die Augen und kralle meine Finger an dem Gerüst auf mein Oberkörper. Die Angst überwindet mich, doch als ich die Augen aufschlage ist von dieser Angst nichts mehr zu spüren.
Dieses Gefühl ist unbeschreiblich, man denkt ich bin ein Vogel, ich bin frei und das Adrenalin gibt mir den Rest.

Mein Herz rast und mein Blutdruck steigt.

Die Angst und meine negative Gedanken sind wie weggeblasen.

Alles ist für ein paar Sekunden vergessen, selbst er. Alle Häuser und Straßen werden immer größer. Das ist ein Erlebnis. Kurz bevor ich den Boden berühre, zieht mich der Gummi am Knöchel wieder hoch, sodass die Geschwindigkeit reduziert ist und die Spezialisten mich einfacher abfangen können.

DAS IST DIE BESTE ENTSCHEIDUNG MEINES LEBENS GEWESEN!

...

Zufrieden betrete ich das Treppenhaus. Keiner - nicht mal Harry- wird meine gute Laune zerstören.

Als ich auf meiner Etage ankomme, steht er direkt vor seiner Wohnungstür und versucht den Schlüssel ins Schlüsselloch zu stecken, ohne Erfolg.
Wenn man vom Teufel spricht! - Was lerne ich daraus? Nie wieder an Harry denken, dann passiert sowas auch nicht.

"Styles sogar zu blöd ein Loch zu treffen?!", lache ich ihn aus. Ich kann es mir einfach nicht verkneifen. Außerdem soll er sich genau so beschissen fühlen, wie ich als er abgehauen ist. Er schaut mich an, doch sein Blick ist nicht zu deuten. Seine Augen sind dunkler als sonst und er sieht wie eine komplett andere Person aus. Vielleicht liegt das daran, dass aus dieser Treppenstufe der Winkel etwas anders ist.

Aber noch wichtiger warum fühle ich nichts? - Kein Kribbeln, Gänsehaut oder Schmetterlinge im Bauch. Ich kann klar denken...

"Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, Liebes!", sagt er lächelnd.

Man sieht sich immer zwei Mal im Leben, Liebes!

Liebes?!

Was labert er?

"Hast du gesoffen? Oder nein warte, sag es mir nicht. Es interessiert mich nicht mehr.", sage ich in Sekundenschnelle ohne zwischendurch Luft zu schnappen. "Nicht mehr?", fragt er und kommt mir näher. "Harry halt Abstand. Es ist vorbei zwischen uns...", knurre ich. "...Du kannst von mir aus auf der Stelle verrecken und das wäre mir egal." füge ich hinzu. "So sicher...?", flüstert er mir zu, so nah, dass ich sein Atem auf mein Ohr wahrnehmen kann.

Keine Gänsehaut!

Warum fühle ich nichts?

"Du bist einfach ein scheiß Arschloch!", und klatsche ihn meine Hand ins Gesicht. "Wenn du glaubst, dass du nach fast drei Monate zurückkommen kannst und alles ist wie früher, dann bist du krank Harry. So etwas wie gestern kommt nie wieder vor! - Übrigens ganz schwache Leistung," und betrete schnell meine vier Wände, bevor er merkt, dass ich lüge.

Kaum ist die Tür hinter mir geschlossen, erwarte ich Tränen, Schmerz, stattdessen kriege ich den größten Lachanfall meines Lebens. Ich habe es geschafft!

Ich habe es geschafft von einem fünfzig Meter höhen Gerüst zu springen, Harry zu widerstehen und ihn zu kontern und das beste ist, dass es mir einfach gefallen ist.

Jetzt wo ich darüber nachdenke, sogar zu einfach, wenn man bedenkt, dass ich ihn gestern hergefallen bin.

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