Kapitel 27

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Heute ist Freitag und heute verlasse ich mein Home-Office und kehre im Verlag zurück. Die Woche mit Sofia war anstrengend, dennoch schön. Das Wichtigste ist, dass ich mich von Harry ablenken konnte, denn er hat sich seit dem Vorfall in der Eisdiele weder gemeldet noch zu Gesicht gezeigt.

Ich habe ein paar Mal an seiner Haustür geklingelt, doch sie ging nie auf. Heute im Büro werde ich ihn zur Rede stellen. Ich kann mir nicht im Geringsten erklären was da los ist. Von Heute auf Morgen ist er vom Erdboden verschluckt, aber auf der Arbeit entkommt er mir nicht.

Das habe ich zumindest gedacht, denn als ich vor Ort eintreffe, ist Harry nirgendswo zu sehen.

Wo ist er?

Als ich die E-Mails durchlese, springt mir die E-Mail von Claudia, direkt ins Auge.

Claudia Forest
an Olivia Sparks

Guten Morgen Olivia,

während deiner Abwesenheit wurden einige Änderungen durchgeführt.
Mr. Styles ist für ein wichtigen Kunden nach Italien gereist.

Ursprünglich wäre Mr. Bloomsbury dorthin geflogen, doch Mr. Styles hat darauf bestanden den Auftrag zu übernehmen.

Mr. Styles wird Ende Dezember wieder im Haus sein in der Zwischenzeit kannst du Jemand beauftragen, der dir unter die Arme in seiner Abwesenheit greift.

Wenn Fragen auftauchen zögere nicht mich anzurufen.

Mit freundlichen Grüßen
i. A. Claudia Forest

Er ist bitte was?
Bis Ende Dezember?
Verdammt wir haben Mitte Oktober. Das sind scheiß zwei anderthalb Monate.

Er ist nach Italien gegangen ohne mich darüber zu informieren.

Er ist abgehauen.

Will mich dieser Typ komplett verarschen?
Es läuft oder viel eher es lief doch alles ganz gut zwischen uns zwei.

Versteht mich nicht falsch es ist sein Job, aber die E-Mail lässt mich eher etwas anderes verstehen.

‚Mr. Styles hat darauf bestanden den Auftrag zu übernehmen.'

Also ist er freiwillig gegangen.
Er meldet sich seit drei Tage nicht, ich höre nichts von ihm und dann komme ich hier an und erfahre von Claudia, dass er weg ist.

Okay beruhige dich Olivia.
Male nicht den Teufel an die Wand, vielleicht ist das nur ein riesen Missverständnis.

Ich lasse mir den Dienstag review passieren:
- Home-Office
- Harrys Telefonat
- Treff vor die Haustür
- Eisdiele
- Mums Videoanruf

Der Videoanruf!
Meine Mum hat ihn über die Weihnachtstage eingeladen und da hat er sich komisch verhalten.
Aber warum?
Er ist ja nicht gezwungen mitzukommen. Das ist lediglich ein Vorschlag gewesen, den er wie normale Menschen dankend ablehnen konnte.

Ich entscheide mich dazu Harry auf sein Geschäftshandy anzurufen. Er ist  mir eine Erklärung schuldig.
Das Telefon klingelt ein Mal, zwei Mal ... „Der gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreich-„ wütend lege ich auf. Er hat mich weggedrückt.

Als ich auf illegale Weise seine private Nummer erhalte, versuche ich es nochmal. Fragt mich nicht, wie ich auf die Nummer gekommen bin.

Das Handy klingelt wieder, ein Mal, zwei Mal...
„Hallo?", sagt Harry am anderen Ende der Leitung.
„Du bist so ein Arschloch." rufe ich wütend und lege wieder auf.
Naja ich verabschiede mich hiermit von meiner Erklärung.

Ist das sein Ernst? Er geht nicht ans Telefon, wenn ich anrufe, aber er geht ran, wenn eine unbekannte Nummer auf sein Bildschirm erscheint.

Ich hasse ihn.
Nichts auf der Welt rechtfertigt so ein Verhalten.
Er verpisst sich fast drei Monate lang und sagt mir nichts.

Ich bin seine Freundin.
Oh...excuse me - ich war mal seine Freundin.

Mich jetzt auf die Arbeit konzentrieren ist so unmöglich wie den Gleis 9 3/4 als Muggel zu überqueren.

In mir steigt die Wut immer mehr, doch ich bin schlau und wandle diese Emotion in Produktivität.
Ich muss arbeiten, spätestens jetzt wo er nicht da ist beweise ich Jedem hier, dass ich es drauf habe.

...

Kaum schließe ich die Haustür hinter mir sacke ich auf dem Boden und alle Emotionen, die ich bis jetzt unterdrückt habe, kommen an die Oberfläche.

Ich weine, ich weine so sehr, dass mir die Luft zum Atmen fehlt. Mein Herz schmerzt, wir noch nie zuvor und meine Gefühle überwinden mich.
Ich bin nur noch ein Wrack.
Ich habe Harry vertraut und ich habe ihn geliebt, mehr als mich selbst und vielleicht ist genau das mein fataler Fehler gewesen.
Wie soll ein Mensch mit solche Schmerzen überleben?
Ich fühle mich ausgenutzt, verarscht, verletzt, aber in erster Linie wütend.

Schnell greife ich nach meinem Handy, öffne WhatsApp und tippe auf die Tastatur los:

Olivia: Habe ich schon mal erwähnt, dass du ein Arschloch bist? Nein? Du bist ein Arschloch. Von Heute auf Morgen verschwinden ohne die Eier zu haben mir Bescheid zu geben. Du gehst für drei Monate weg und hast nicht mal den Anstand mich darüber zu informieren. Wie erbärmlich bist du Harry Styles?
Ich stimme dir jetzt zu: JA! Du bist ein verdammter Egoist, der nur am sich selbst denkt, der auf Gefühlen anderer scheißt. Aber ehi Hauptsache dir geht es gut, denn das ist das Einzige was dir wichtig ist! Ich hasse dich und ich hoffe ich muss dich nie wieder begegnen. Bleib gefälligst für immer in Italien und kehre nie wieder zurück. Du bist für mich gestorben und falls das noch nicht klar genug ist, du bist offiziell wieder Single.'

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