#35 Crazy over youu~~

634 27 7
                                    

Blake war aufgestanden, um zu Claire zu gehen, welche mitten im Raum stehen geblieben war. "Ich möchte ja eigentlich nicht, dass dieser Abend vorbei geht, aber ich denke, damit es sich auch wirklich gelohnt hat, dich vor der Arbeit zu kidnappen, sollten wir jetzt schlafen gehen". Claire nickte. Um ihr zu zeigen, wo sie schlafen kann, ging Blake an der Schülerin vorbei und zog sie an ihrer Hand sanft mit. So lief er in den Flur, in den Claire auf dem Weg in die Küche am Anfang schon einen Blick geworfen hat. Blake öffnete die erste Tür links, also direkt hinter der Küche. "Hier ist das Badezimmer. Den Schlüssel zum Abschließen hole ich gleich", zeigte er in den Raum. Das Badezimmer war eigentlich recht groß. Rechts um die Ecke stand eine Dusche, dahinter die Toilette, links gegenüber ein Waschbecken und Schränke. Ihr Lehrer zog sie weiter zu einer Tür geradeaus. "Und hier ist mein Schlafzimmer. Du kannst das Bett haben, ich nehme die Couch". Claire sah ihn schmunzelnd an. "Und wenn die Musikanlage mitten in der Nacht Lust auf Party hat?", fragte sie. "Na dann", er drehte sich zu ihr, "hoffe ich, dass sie dich nicht weckt". Er lächelte und ging zu seinem Schrank. Dort zog er ein ordentlich zusammengelegtes, hellblaues Hemd hervor. Er gab es Claire. "Ich denke nicht, dass du in dem Outfit schlafen möchtest", meinte er amüsant. Sie nahm es zögernd entgegen. Er machte noch schnell die Heizung im Raum an, bevor er mit Claire wieder rausging. "Warte kurz im Wohnzimmer, ich bin gleich wieder da".

Blake klopfte an die Badezimmertür. Er hatte Claire eine neue, noch original verpackte Zahnbürste und den Schlüssel für den Raum gegeben, sodass sie sich dort in Ruhe umziehen konnte. Er natürlich selbst in seinem Schlafzimmer auch. Nun fand er aber, dass genug Zeit vergangen war, sodass Claire eigentlich schon beim Zähne putzen sein müsste. Tatsächlich hatte sie die Zahnbürste im Mund und etwas Zahnpasta an der Lippe. "Hey, ich dachte, ich stör mal", er sah grinsend an ihr herab, "Steht dir". Das Hemd von Blake war langgenug, dass es ca. wie das Kleid ausfiel, aber doch eng genug, dass es nicht wie ein nasser Sack an ihr aussah. Aber auch Blake sah unglaublich gut aus in seiner Jogginghose, welche obenrum eng saß und erst weiter unten lockerer wurde. Dazu trug er ein lockeres Top mit breiten Träger, was seine Bizeps stark betonte. Aber ist ja nicht so, als würde sie auf sowas achten... Blake ging an ihr vorbei und holte sein eigenes Zeug aus einem Spiegelschrank über dem Waschbecken. So standen sie nebeneinander da und machten sich bettfertig, während sie immer wieder den Anderen dabei erwischten, sich durch den Spiegel "heimlich" zu beobachten. 

Schließlich wünschten sie sich gegenseitig eine gute Nacht und trennten sich im Flur. Blake hoffte für die Jüngere, dass sie endlich mal wieder eine Nacht vernünftig entspannen konnte, während er selbst sich auf der Couch hin und her drehte. Nach einer Weile lag er einfach auf dem Rücken und starrte zur Decke. Es war alles dunkel, also konnte er sie nicht wirklich sehen, aber egal. In seinem Kopf ließ er den Abend revuepassieren und musste unfreiwillig lächeln. Dieses vertraute Verhältnis, diese Nähe und Intensität, ausgelöst alleine schon durch einen Blick. Dieses aufregend verbotene, was doch so richtig war. Aber es war nur ein Abend und der war nun vorbei. Vielleicht hatte er es nicht genug genossen, nicht genug wertgeschätzt, aber das Gefühl des Adrenalins, schon bei dem Gedanken zurück raubte ihm wortwörtlich den Schlaf. Er wünschte, sie würden etwas die Zeit zurück drehen. Sie wieder in den Armen halten, näher ziehen und... "Autsch, verdammt", kam es auf einmal aus der Dunkelheit.

~~

Claire war direkt in ihr Zimmer gelaufen. Nachdem sie das Licht an der Tür ausgemacht hatte und blind zum Bett fand, legte sie sich unter die warme Decke. Aber schlafen konnte sie nicht. Das lag weniger daran, dass sie nicht müde war, oder irgendwas an dem Ambiente nicht stimmte... es war einfach zu viel an diesem Abend passiert, als das sie sich selbst zur Ruhe bringen konnte. Eine Weile lag sie still da und überlegte, was Blake wohl getan hätte, wenn sie die Situation vorhin nicht entschärft hätte. Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr, wie Blake es getan hatte und wünschte er wäre bei ihr. Verdammt sie sollte schlafen und nicht über sowas absurdes nachdenken. Frustriert drehte sie sich auf die Seite und schloss die Augen. Ein paar Minuten später öffnete sie diese allerdings wieder, denn es hatte rein gar nichts gebracht. Sie überlegte sich, einen Schluck Wasser trinken zu gehen. Vielleicht würde das helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren, wodurch sie einschlafen könnte. Mies nur, dass sie nicht wusste, wo eine Lampe war und der Mond noch nicht hoch genug, als das er durch die geschlossenen Jalousien schien. Dadurch, dass ihre Augen außerdem eben noch zu waren, hatte sie bisher keine Möglichkeit gehabt, sich an das Lichtverhältnis zu gewöhnen und anstatt zu warten lief sie einfach los. Mit ihrem rechten Fuß stieß sie kurz gegen ein Möbelstück, was sie aufzischen ließ, aber dann fand sie die Tür zum Flur. Dort war es nicht heller. Leise tastete sie an der rechten Wand entlang, bis zur Tür des Badezimmers und weiter, um die Küche zu erreichen. Sie guckte angestrengt nach vorne und sah deshalb den Schuh nicht. Tollpatschig stolperte sie, wodurch ihr ein leises "Autsch, verdammt" rausrutschte. Sofort hielt sie die Luft an. Zwischen dem Flur und dem Wohnzimmer gab es keine Tür und sie wollte Blake auf gar keinen Fall aufwecken. Als alles ruhig blieb fing sie wieder an zu atmen und ging nach vorne. Nur um sich dann zu Tode zu erschrecken, als urplötzlich das Licht anging und ihr Lehrer direkt vor ihr stand. "OMG", Claire fasste sich dramatisch an den Brustkorb auf Höhe des Herzen, "Sie Geist, wieso zur Hölle müssen sie mich so erschrecken". "Naja, was machst du denn noch hier draußen?", fragte er berechtigt. "Ich äh- konnte nicht schlafen und wollte mir ein Glas Wasser holen", antwortete sie schnell, aber überfordert. "Gute Idee", Blake wich von ihr zurück und betrat die Küche. Licht machte er keins an, denn das vom Flur reichte. "Kalt? Medium? Mit Kohlensäure? Ohne?", fragte er systematisch. "Kalt und still bitte". Er reichte ihr ein gut gefülltes Glas. "Du kannst es auch einfach für vielleicht später mitnehmen", meinte ihr Lehrer und nahm einen großen Schluck aus seinem Eigenen. "Habe ich sie eigentlich geweckt?", fragte die Jüngere unsicher. "Nein, ich habe auch noch nicht geschlafen. Woran lags bei dir?". Sie überlegte. "Vielleicht habe ich mich einfach einsam gefühlt", meinte sie schultern zuckend und sah zur Seite. "Oh wie schrecklich", er zog eine Augenbraue hoch, "Und was meinst du kann man dagegen tun?". Noch nervöser nippte Claire an ihrem Wasser. Sie räusperte sich, bevor sie antwortete: "Vielleicht überdenken Sie nochmal Ihren Schlafplatz auf der Couch". Sie bemerkte sofort, wie blöd das klang und ergänzte schnell: "Ich meine das Bett ist doch viel zu groß für eine Person. Da ist genug Platz, ohne, dass man sich zu nahe kommt". "Willst du das wirklich?", hakte Blake nach. Claire blieb stumm und trank schnell ihr Wasser. Das ließ Blake grinsen und auch er leerte sein Glas in schnellen Zügen. 

Letztendlich ließ auch Claire ihr Glas in der Küche. Während sie selbst verloren im Schlafzimmer stand und sich vor Nervosität im Nacken kratzte, machte Blake ein kleines gemütliches Licht am Bett an und das große im Flur aus. Der Lehrer fuhr sich einmal durch die Haare, als er sich zu ihr umdrehte und auf sie zu lief. "Verdammt Claire ich könnte dich verfluchen", aufgebracht blieb er vor ihr stehen. "Warum?", unschuldig sah sie etwas zu ihm auf. "Du verwirrst mich so dermaßen, dass ich meinen Verstand verliere. Ich weiß, es ist absolut falsch, aber ich kann deiner Nähe einfach nicht widerstehen. Deine grünen Augen...", er machte eine kurze Pause und holte Luft, "sie machen dich so unfassbar attraktiv... Du bist attraktiv. Eigentlich verfluche ich mich eher selbst, weil du mir nicht aus dem Kopf gehst, obwohl ich dein Lehrer bin. Ich kann es einfach nicht mit ansehen, wenn du leidest und ich wünschte, ich könnte dir helfen, weil es bricht mir das Herz, zu sehen, wie du versuchst, stark zu wirken, obwohl du auch mal ne Pause verdienst. Du bist ein so wundervoller Mensch und wahrscheinlich würden alleine diese Worte reichen, um sofort meinen Job zu verlieren, aber...". Weiter kam er nicht, denn diesmal hatte Claire die Initiative ergriffen, ihn an seinem Oberteil näher zu sich gezogen, um endlich ihre Lippen auf seine zu legen.

-----

Und Cut~

Arg, dieses Kapitel ist schon wieder so lang. Es tut mir echt so leid...

Anygays... Danke fürs lesen ❤️

I love you | SchülerxLehrerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt