Today was a fairytale, you've got a smile, takes me to another planet, every move you make everything you say is right" - T. Swift
Hogwarts, 1945
Die Wochen bis zu den Ferien vergingen meiner Meinung nach viel zu schnell, denn ich wusste was für Berge an Lernstoff auf mich warteten. Gleichzeitig freute ich mich nicht so sehr auf Weihnachten wie sonst, zwar war das Schloss herrlich geschmückt, aber trotzdem vermisste ich die Festlichkeiten in Chatsworth House.
Es war der Weihnachtsmorgen, als ich in meinem kuscheligen Himmelbett erwachte und zuerst fiel mein Blick auf den Stapel mit Geschenken am Fuß meines Bettes. „Na? Auch endlich wach, du Schlafmütze?", kam es von Ane, die bereits den Großteil ihrer Geschenke ausgepackt hatte und gerade dabei war eine Schachtel mit Bertie Botts Bohnen zu verspeisen, während sie Audrey hinter dem Ohr kraulte. Eilig machte auch ich mich über meine Geschenke her, die nur darauf warteten, endlich geöffnet zu werden.
Sarah hatte mir ein Buch über die Geschichte der Zauberei geschenkt, das offenbar erst vor kurzem neu erschienen war, während mir ihr Ehemann einen Jahresvorrat an Süßigkeiten hatte zukommen lassen, worüber ich mich auf jeden Fall mehr freute. Meine Eltern schenkten mir einen neuen Umhang, sowie goldene Ohrringe, die mit kleinen Saphiren verziert waren. Von meiner Freundin Eva hatte ich einen verzierten Spiegel bekommen, der einem permanent Komplimente machte und dazu eine weihnachtliche Karte, in der sie, wie üblich, nicht mit Lobpreisungen über ihren Ehemann sparte. Von Ane hatte ich Karteikarten bekommen, denen man das gewünschte Wissen diktieren konnte und die einen dann beim erneuten Aufsagen automatisch verbesserten, wenn etwas falsch war. „Wow, das ist echt klasse", staunte ich, als sie mir erklärte, wofür sie gut waren und innerlich fühlte ich mich ziemlich schlecht, da sie bestimmt ein Vermögen gekostet hatten.
Doch mein Herz bekam einen kleinen Stich, als unter all den Sachen und Leckereien kein einziges Päckchen von Tom Riddle war, vor allem da ich ihm eine schöne, silberne Taschenuhr hatte zukommen lassen und ich schon seit Wochen darauf gespannt war, was er mir schenken würde. Ane schien meine Enttäuschung zu bemerken, als ich noch einmal die Fetzen des aufgerissenen Geschenkpapiers durchsuchte, in der Hoffnung, dass ich seins möglicherweise übersehen hatte. „Der hier kam heute morgen an, als du noch geschlafen hast, falls du danach suchst", meinte Ane, die daraufhin auf einen Umschlag deutete, der auf meinem Nachttisch lag und den ich in dem gesamten durcheinander übersehen hatte. Ein wenig milderte sie das schmerzliche Stechen in meiner Brust, jedoch war ein Brief nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Andererseits war es wohl besser als nichts.
Rasch öffnete ich den schwarzen Umschlag und erblickte, wie so oft schon, Toms feine Handschrift, die mit weiser Tinte geschrieben war.
Liebe Juliet,
ich wünsche dir Frohe Weihnachten und hoffe, dass du zufrieden bist mit deinen Geschenken. Sicherlich fragst du dich, weshalb ich dir nur einen schlichten Brief zukommen lasse, das liegt daran, dass ich dir dein Geschenk gerne persönlich überreichen würde. Falls es dein Lernplan zulässt, dann treffe mich doch heute Abend gegen 19 Uhr unten am Bootssteg.
Tom Riddle
P.S. Zieh dir bitte etwas Warmes an!
Wie gebannt starrte ich immer wieder auf die makellose Schrift und las mir deren Inhalt Zeile für Zeile durch, bis ich mir zu hundert Prozent sicher war, dass ich den Sinn richtig verstanden hatte. Tom wollte tatsächlich hierher nach Hogwarts kommen, das war wirklich das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt, andererseits wusste ich, dass es gefährlich war nachts das Schlossgelände zu verlassen. Noch nie zuvor hatte ich mich rausgeschlichen, allerdings waren momentan Ferien, weswegen ich vermutete oder zumindest hoffte ich es inständig, dass in den Gängen nicht allzu viel patrouilliert wurde. Außerdem befand ich mich kurz vor meinem Abschluss, weshalb mir wohl nichts allzu schlimmes mehr passieren konnte.
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Afterglow - TOM RIDDLE
Fanfiction"Mit Stärke und Fleiß" Schon seit Jahrhunderten sind das die Leitworte von Juliets reinblütiger Zaubererfamilie. Sie selbst hat diesen Worten nie viel Beachtung geschenkt, doch jemand in Hogwarts tut es - nämlich der junge Tom Riddle. Er sieht in di...