Kapitel 2

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Kapitel 2

Hermine entschied sich, den Zettel aufzuheben, nachdem sie ihn zwei Minuten angestarrt hatte.

Vorsichtig legte sie zwei Finger um das Schreiben, als sei es verseucht. Wer weiß, den Malfoys würde sie alles zutrauen.

Sie ging mit der Zeitung und dem Zettel ins Wohnzimmer und legte die Zeitung auf den Tisch.

Dann schaute sie sich misstrauisch den Zettel an. Nach einem Zauber war klar, dass er nicht verflucht war und Hermine klappte ihn auf.


Hallo Miss Granger,

wie ich mitbekommen habe, haben sie Geldprobleme. Ich würde ihnen gerne einen Vorschlag machen, sie zu beseitigen.

Kommen Sie morgen um 10:00 Uhr ins Malfoy Manor,

Lucius Malfoy


Geschockt starrte Hermine der Brief an. Die Tatsache, dass Lucius Malfoy von ihren Geldproblemen wusste, war mehr als beunruhigend und das er ihr offensichtlich helfen wollte, war noch beunruhigender.

Dazu noch das er sie vor vollendeten Tatsachen stellte. Morgen um 10:00 Uhr ins Malfoy Manor.

Hermine schnaubte und baute Wut auf die ganze Malfoy Familie auf. Es war eh ein Wunder, das Lucius Malfoy nicht in Askaban saß und nach ihrer Meinung gehörte er schnellstens dort hin.

Aber andererseits wäre es die Gelegenheit ihre Geldsorgen loszuwerden und doch noch mit nach Hogwarts zu können. Auch wenn Lucius dafür bestimmt etwas Schlimmes verlangte.

Aber seinen Vorschlag könnte sie sich zumindest anhören. Auch wenn ihr der Gedanke nicht behagte, das Malfoy Manor zu betreten. Das letzte Mal, als sie dort war, wurde sie gefoltert und sie wollte auf keinen Fall alter Erinnerungen aufwecken.

Sie legte den Brief neben die vergessene Zeitung auf den Tisch und ging wieder hoch zu ihrer Mutter. Diese schlief noch tief und fest und sie beschloss selber auch schlafen zu gehen.

Morgen früh würde ein Arzt kommen, der ihre Mutter wieder mit ins Krankenhaus nehmen würde. Was in der jetzigen Situation auch gut passte.

„Das ist doch nicht dein ernst!", schnaubte Draco uns schaute seinen Vater wütend an.

„Doch Draco, ich glaube sie würde gut zu dir passen und außerdem sieht sie nicht schlecht aus und ist eine von Potters engsten Freunden", erklärte Lucius seinem Sohn.

„Was hat denn Potter jetzt damit zu tun? Der Krieg ist vorbei Vater!", zischte er und wusste das er nicht mehr viel weiter gehen könnte, ohne den Zorn seines Vaters auf ihn zu lenken.

„Glaub mir Draco es wäre ein geschickter Schachzug, und da du eh ein Schlammblut heiraten müsstest, warum nicht Hermine Granger", lächelte Lucius kalt.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie damit spielt. Sie hasst mich und würde sich eher umbringen als mich zu heiraten", zischte Draco seine Bedenken aus und hoffte seinen Vater umstimmen zu können.

„Sie wird es wollen Draco, ich habe sie in der Hand", lächelte er noch kalter und machte mit einer Handbewegung klar, dass er nicht weiter darauf eingehen wollte.

Schnaubend verließ Draco das Zimmer seines Vaters. Ihm war vollkommen klar, dass er Granger irgendwie erpressen würde. Vorausgesetzt sie würde morgen kommen. Vielleicht hat sie den Zeitungsbericht heute Morgen über die Bedingungen gelesen und ist schlau genug um eins und eins zusammen zuzählen.

Draco hoffte einfach das sie es gemacht hat und er nicht gezwungen werden musste, sie zu heiraten.

Hermine lag schon seit zwei Stunden wach im Bett und dachte über ihr morgiges Treffen bei den Malfoys nach. Sie überlegte sich vorher Harry und Ginny Bescheid zugeben. So würde sie nicht einfach blind in eine Falle laufen, denn irgendwie hatte sie ein schlechtes Gefühl.

Nach ihrem Entschluss schlief sie schließlich ein und wachte erst wieder durch ihren Wecker auf. Es war 7:30 Uhr und in einer halben Stunde wollte der Arzt kommen, um ihre Mutter abzuholen.

Um kurz vor acht war sie fertig und weckte ihre immer noch schlafende Mutter. Obwohl sie so viel geschlafen hatte, ging es ihr schlechter als je zuvor.

„Keine Sorge Mama, ich habe einen Weg gefunden, das Geld für die Operation zu bekommen", meinte sie, als sie ihren leeren Blick sah.

„Hermine, du sollst dir keine Schulden wegen mir auflasten, ich will nicht, dass du dir wegen mir dein Leben versaust", murmelte sie schwach und schaute an die Decke.

„Nein Mama, ich habe ein Angebot bekommen, ich weiß zwar nicht was ich genau machen muss aber ich werde es auf jeden Fall annehmen", sagte sie entschlossen.

„Ach Hermine, womit habe ich dich nur verdient", lächelte ihre Mutter schwach und schon klingelte es an der Tür.

Hermine öffnete dem Arzt und der fing sofort an ihre Mutter erst in einen Rollstuhl zu setzten und anschließen in den Krankenwagen.

„Ich komme dich so schnell wie möglich besuchen", murmelte Hermine und drückte ihre einen Kuss auf die Stirn, bevor sich der Wagen in Bewegung setzte und Hermine ihm nachdenklich nachstarrte.

Sie hatte sich wirklich entschlossen, sie würde alles machen, was Lucius von ihr wollte, Hauptsache, sie könnte ihrer Mutter das Leben retten.

Gezwungen... oder doch gewollt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt