Kapitel 7
Brummend öffnete Hermine die Augen und schaute sich kurz verwirrt um, bis ihr wieder einviel, wo sie war.
Seufzend schaute sie neben sich aber die Bettseite war schon leer, Draco war also schon wach. Was Hermine gut fand. Wenn sie daran dachte, ihn als Erstes nach dem Aufstehen zu sehen ...
Brummend stand sie auf und ging zu ihrem riesigen begehbaren Kleiderschrank. Auch hier hatten die Hauselfen schon all ihre Sachen eingeräumt. Sie schafften es nicht einmal die Hälfte des Schrankes zu füllen.
Seufzend suchte sich Hermine bequeme Sachen raus und ging ins Badezimmer. Auch hier war keine Spur von Draco aber sie schloss vorsichtshalber trotzdem die Tür ab.
Sie machte sich schnell fertig und suchte das Haus nach Draco oder irgendjemand anderes ab. Als sie niemanden fand, gab sie einem Hauselfen die Nachricht, dass sie bei ihrer Mutter sei und apparierte wieder in eine Seitenstraße neben das Krankenhaus.
Wenig später saß sie neben ihrer schlafenden Mutter. Sie hatte schon ihr Schlafmittel bekommen und würde in wenigen Minuten operiert werden.
Schon kam eine Krankenschwester und deutete an, dass sie draußen warten sollte.
Schweigend saß Hermine jetzt vor dem Operationssaal und schaute die Wand an. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Es fühlte sich an, als wäre ihre Mutter schon Stunden dort drin aber gleichzeitig hätten es auch nur Sekunden sein können.
„Hermine", Hermine zuckte zusammen und schaute Draco mit großen Augen an.
„Was machst du denn hier?", fragte sie verblüfft.
„Du bist schon seit Stunden weg", meinte Draco nur und zuckte mit seinen Schultern.
„Hast du dir etwa Sorgen gemacht?", fragte Hermine versteinert und wollte Draco in die Augen schauen aber er wandte den Blick von ihr ab.
„Kann sein", zuckte er wieder mit den Schultern.
Hermine lachte bitter auf und Draco schaute sie sofort verwirrt an.
„Das ist echt komisch. Vor einem Jahr hätte ich dich noch erwürgen können und du mich wahrscheinlich auch aber jetzt machst du dir Sorgen um mich und bist irgendwie so nett, das ist einfach alles komisch und passt nicht zu dir", schüttelte Hermine den Kopf. Draco schaute sie verblüfft an.
„Du willst also nicht, dass ich nett zu dir bin?", fragte er verwirrt.
„Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur gesagt, dass es komisch ist", meinte Hermine sofort.
„Aha", brummte Draco nur und setzte sich neben sie. Hermine schaute ihn nun verwirrt an, wurde aber nicht aus ihm schlau.
„Wo warst du heute Morgen?", fragte sie nach einer Weile.
„Meine Mutter hat mich in die Mangel genommen", seufzte Draco.
„Aha", meinte Hermine nun auch.
„Ich musste dein Hochzeitsgeschenk aussuchen", seufzte Draco weiter und Hermine schaute sofort auf.
„Hochzeitsgeschenk? Ich habe doch auch kein Geschenk für dich", meinte Hermine nur.
„Ach vergiss es. Meine Mutter hat mich quasi dazu gezwungen", lächelte Draco schwach.
„Ach so, dann ist es also ein Geschenk von deiner Mutter", lächelte Hermine zurück und Draco schüttelte nur seinen Kopf.
„Du bekommst es zu Hause", sagte er noch.
Zu Hause? Für Hermine war es immer bei ihrer Mutter gewesen, aber Draco meinte eindeutig Malfoy Manor damit. Aber dort würde sie sich wohl nie zu Hause fühlen. Neben ihrem Mutterhaus fühlte sie sich nur noch in Hogwarts zu Hause.
Hermine starrte wieder an die Wand und Draco schaute zu ihr. Er wollte sie nicht mehr stören.
Auch wenn es ihn störte, dass er Mitleid für sie hatte. Ihren Vater hatte sie erst vor kurzem verloren und jetzt hing das Leben ihrer Mutter auch am seidenen Faden. Er selbst wäre wahrscheinlich daran zerbrochen. Und deswegen bewunderte er Hermine auch ein wenig. Sie war so stark, dass sie es geschafft hatte, ihrer Mutter noch eine zweite Chance zu geben.
Er spürte Mitleid für sie aber gleichzeitig bewunderte er ihre Stärke, was ihn selber auch total durcheinanderbrachte.
Wieder schaute er zu ihr, als die Tür aufging und Hermine sofort aufsprang.
„Ihrer Mutter geht es den Umständen entsprechend gut. Sie wird es wohl schaffen aber sie können sie erst Morgen besuchen", meinte eine Krankenschwester schlicht und scheuchte Hermine quasi aus dem Krankenhaus.
Hermine ging richtig auf vor Freude. Ihr eben noch angespanntes Gesicht war wie ausgewechselt.
„Sie wird wieder gesund", jubelte sie und schwang aus einem Impuls heraus ihre Arme um Draco, der erstarrte.
Nachdem die erste Euphorie vergangen war, ließ Hermine, Draco peinlich berührt wieder los.
„Ähm ... Entschuldigung", murmelte sie und brachte wieder etwas Abstand zwischen sich und Draco. Der hatte ein echtes Lächeln auf den Lippen und freute sich wirklich mit ihr.
„Komm, lass uns zurück gehen, du kannst ja erst Morgen zu deiner Mutter", meinte Draco immer noch mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und apparierte, nachdem er sich versichert hatte, dass niemand anderes sie sah.
Als Hermine die Augen wieder öffnete waren sie schon zurück im Malfoy Manor. Er hatte nicht einmal ihre Antwort abgewartet, was Hermine verärgerte aber sie wollte sich ihre gute Laune jetzt nicht verderben lassen.
„Ach, Draco Hermine ihr seid wieder da", kam Narzissa sofort auf die beiden zu.
„Ja Mutter", lächelte Draco sie an.
„Gut Draco, hast du ihr schon das Geschenk gegeben?", fragte sie begeistert.
„Nein, aber ich werde es gleichmachen", nickte er.
„Gut, dann auf, auf", lächelte Narzissa und war schon wieder in einem anderen Zimmer verschwunden.
„Komm mit", meinte Draco und zog Hermine hinter sich her, in ihr Zimmer, um ihr das Geschenk zu geben.
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Gezwungen... oder doch gewollt?
FanfictionHermines Mutter liegt im Sterben und die Operation, die ihr Leben retten könnte, ist zu teuer. Deswegen lässt sie sich auf ein Angebot von Lucius Malfoy ein, das ihren Freunden ganz und gar nicht gefällt. Denn sie soll Draco Malfoy heiraten ... ➵...